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Adolf Dietrich 9 November 1877 in Berlingen 4 Juni 1957 ebenda war ein Schweizer Maler Er wird der Neuen Sachlichkeit zugeordnet und war zugleich ein Hauptvertreter der Naiven Malerei Geburts Arbeits und Wohnhaus von Adolf Dietrich in Berlingen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Malerei 3 Bekannte Gemalde 4 Gedenken 4 1 Museen 5 Film 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAdolf Dietrich wurde am 9 November 1877 in einem kleinen bescheidenen Haus in Berlingen Kanton Thurgau als siebtes Kind des Heinrich Dietrich und der Dorothea geb Kern geboren Schon als kleiner Junge sammelte er vieles und versuchte alles nachzuahmen und zu zeichnen Von 1885 bis 1893 besuchte er die Primarschule Er war ein guter und fleissiger Schuler Sein Lehrer erkannte seine zeichnerische Begabung und forderte sie Seinen Eltern empfahl er dass ihr Sohn eine Lithographenlehre machen solle Doch die Familie war arm und Adolf musste einen Beruf erlernen bei dem er mehr verdiente So begann er in einer Trikotfabrik in Berlingen zu arbeiten Sonntags malte und zeichnete er leidenschaftlich Von 1896 bis 1910 arbeitete er zu Hause als Maschinenstricker Ihn faszinierte immer mehr die Natur mit ihren Geheimnissen und Wundern Er begann ein erstes Skizzenbuch und es folgten ein Dutzend Tieraquarelle 1902 schloss Dietrich Freundschaft mit Friedrich Neeser einem Backerlehrling der ebenfalls malte Zusammen verbrachten sie die Sonntage in der Natur Neeser ermutigte den ernsten und etwas angstlichen Adolf das Malen nicht aufzugeben 1903 zeichnete Dietrich sein erstes Selbstbildnis mit Kohle Im Auftrag seines Bruders der in Ludwigshafen am Rhein lebte malte er ein Bildnis seiner Eltern Im selben Jahr starb seine Mutter Von da an lebte Dietrich allein mit seinem Vater im kleinen Haus in Berlingen Die Heimarbeit an der Strickmaschine half die taglichen Existenzsorgen zu meistern Aus technischen Grunden gab er aber bald die Heimarbeit auf und verdiente seinen Lebensunterhalt als Waldarbeiter 1913 stellte er erstmals seine Bilder in Konstanz D im Wessenberghaus aus Darauf folgten weitere Ausstellungen in diversen Galerien in Deutschland nbsp Adolf Dietrich Schiffsteg im Winter1918 starb sein Vater Dieser Verlust machte ihm schwer zu schaffen Doch bald uberwand er diese Krise und wurde von dem Kunsthandler Herbert Tannenbaum entdeckt Dieser ermoglichte Dietrich an verschiedenen Orten in Deutschland auszustellen Er bemuhte sich Dietrich auch in der Schweiz bekannt zu machen und erreichte bald Zustimmungen fur Ausstellungen in Zurich 1942 und Schaffhausen 1933 1952 Ab 1924 konnte Dietrich von seiner Malerei leben 1937 lernte Adolf Dietrich Hans Baumgartner kennen Dieser portratierte ihn mehrfach fur die Zeitschrift Du und verhalf ihm damit zum internationalen Durchbruch 1 In der Folge konnte er sich an Ausstellungen in Paris London und New York beteiligen Erst 1941 erwarb sein Heimatkanton Thurgau ein Bild von ihm Die Kantonsregierung befand bei ihrem Entscheid allerdings den Preis von 250 Franken fur das Werk eines Taglohners als ubersetzt 2 Ab 1942 wurde die Nachfrage nach seinen Bildern so gross dass er eigene Bilder kopierte und dasselbe Bild mehreren Leuten gleichzeitig versprach Bis zu seinem Tode lebte und malte er in seinem Haus Er starb dort am 4 Juni 1957 und liegt im Friedhof Berlingen in einem Ehrengrab Der Anwalt Hans Buck der Autor von Adolf Dietrich als Zeichner hatte dafur gesorgt dass Dietrich ein Testament schrieb und darin vorausschauend eines kunftigen kantonalen Kunstmuseums gedachte indem er seinen Nachlass der Thurgauischen Kunstgesellschaft vermachte 3 Dieser Nachlass mit einer Fulle von Fotografien Zeichnungen und Pastellskizzen neben den unverkauften Bildern wird heute im Kunstmuseum Thurgau in der Kartause Ittingen aufbewahrt bearbeitet und teils ausgestellt 2 Malerei Bearbeiten nbsp Adolf Dietrich Balbo auf der Wiese liegendMotive Adolf Dietrich war schon seit seiner Kindheit von der Natur und den Tieren fasziniert Er besass viele ausgestopfte Tiere die er abzeichnete Er zeichnete oft seinen Garten oder den Bodensee und malte auch Portraits und diverse Stillleben Stil Adolf Dietrich hatte keine akademische Ausbildung als Maler Das merkt man da in seinen Bildern beispielsweise die Perspektive oft falsch dargestellt ist Er zeichnete immer sehr genau dadurch sind seine Bilder sehr realistisch Sein Stil wird von Kunsthistorikern einerseits der naiven Malerei und andererseits der Neuen Sachlichkeit zugeordnet Malweise Zu Beginn machte Adolf Dietrich auf seinen Wanderungen Bleistiftzeichnungen in seine Skizzenbucher 18 sind heute noch erhalten Um 1929 begann er Schwarz Weiss Fotografien zu machen er hinterliess mehrere tausend Fotos vorhanden Er malte nie in der Natur sondern fertigte immer nur eine Skizze an die er dann im Haus aus der Erinnerung mit Farbe malte Er benutzte nie eine Staffelei malte seine Bilder immer bei sich in der Wohnstube auf dem Tisch oft bei schlechtem Licht Seine Techniken waren Gouache Aquarell Kohlezeichnung Olbild Bleistiftskizze Bildtrager Am Anfang malte er auf Karton spater auf Holz aber nur selten auf Leinwand Aus diesem Grund sind recht viele Bilder in einem empfindlichen Zustand Bekannte Gemalde BearbeitenMadchen mit Maikafer 1923 Privatbesitz Pfeffervogel 1927 Stadtische Wessenberg Galerie Konstanz Abendstimmung am Untersee 1932 Selbstbildnis 1932 Kunstmuseum Thurgau Kartause Ittingen Garten mit Geranien am Fenster 1933 Privatbesitz Schiffsuntergang vor Berlingen 1935 Burgergemeinde Berlingen Zeigt die Kesselexplosion der Rheinfall 1869 Madchen mit Hund 1935 Amseln 1936 Blick durch Baume auf Berlingen 1938 Privatbesitz Balbo auf der Wiese liegend 1955 Kunstmuseum Thurgau Kartause Ittingen 4 5 Gedenken BearbeitenMuseen Bearbeiten Das Adolf Dietrich Haus an der Seestrasse 26 in Berlingen wurde von der Thurgauischen Kunstgesellschaft zu einem Museum umgestaltet Es war das Geburts Arbeits und Wohnhaus von Adolf Dietrich Im Obergeschoss des Hauses ist die Malstube unverandert erhalten Im Erdgeschoss ist eine kleine Dokumentation uber Leben und Werk des Kunstlers mit einem kleinen Museumsladen eingerichtet 6 nbsp Dietrich ZiergartenAuf einem kleinen Grundstuck vis a vis dem Adolf Dietrich Haus befindet sich ein frei zuganglicher Ziergarten Eine Tafel am angrenzenden Geburtshaus des Schweizer Politikers Johann Konrad Kern informiert die Besucher wie folgt Die Wiederherstellung dieses herrschaftlichen Ziergartens wurde ermoglicht unter verdankenswerter Mithilfe der Arbeitsgruppe pro Dietrich Garten der Familie Kern der Brockenstube Berlingen und den grosszugigen Spenden von Kanton und Gemeinden Institutionen Firmen und Privatpersonen von nah und fern Der Garten wurde im Sommer 1996 nach Gemalden von Adolf Dietrich ruckgestaltet Er ist Privatbesitz und steht unter dem Patronat des Verkehrs und Verschonerungsvereins Berlingen Kunstmuseum Thurgau Kartause Ittingen Warth TG Der ganze Nachlass Dietrichs ging 1957 an die Thurgauische Kunstgesellschaft Er ist archiviert und stets ist eine Werkgruppe ausgestellt Daneben besitzen das Kunsthaus Zurich das Museum zu Allerheiligen in Schaffhausen das Kunstmuseum Winterthur das Museum im Lagerhaus in St Gallen sowie zahlreiche private Sammler Werke von Dietrich Film BearbeitenAdolf Dietrich Kunstmaler 1877 1957 Dokumentarfilm Regie und Drehbuch Friedrich Kappeler Schweiz 1990 Dauer 90 Minuten Himmel blau Gras grun Ad Dietrich 1877 1957 Dokumentarfilm Regie und Drehbuch Robert Weiss SF DRS 1977 Dauer 50 Minuten Literatur BearbeitenHeinrich Ammann Adolf Dietrichs Selbstbildnisse In Thurgauer Jahrbuch Bd 41 1966 S 36 52 e periodica ch Heinrich Ammann Adolf Dietrich und der Wald In Thurgauer Jahrbuch Bd 45 1970 S 67 81 e periodica ch Heinrich Ammann Adolf Dietrich Huber Frauenfeld 1977 Heinrich Ammann Christoph Vogele Adolf Dietrich Die Gemalde 1877 1957 Wolfau Druck Rudolf Muhlemann Weinfelden 1994 Beat Brechbuhl Fussreise mit Adolf Dietrich Erzahlung Nagel und Kimche Zurich 1999 Hans Buck Adolf Dietrich als Zeichner Rotapfel Zurich Stuttgart 1964 Urs O Keller Adolf Dietrich Ein Kunstlerleben am See Huber Frauenfeld 2002 Ernst Nageli Alfred Dietrich In Thurgauer Jahrbuch Bd 33 1958 S 7 12 e periodica Kunstmuseum Thurgau Adolf Dietrich Malermeister Meistermaler Ein Glossar Niggli Sulgen Zurich 2002 Kunstmuseum Thurgau Adolf Dietrich Seine Themen Sein Leben 1994 Kunstmuseum Winterthur Landesmuseum Oldenburg Hrsg Adolf Dietrich und die Neue Sachlichkeit in Deutschland 1994 Margot Riess Der Maler und Holzfaller Adolf Dietrich Rascher Zurich 1937 Willi Tobler Ich hatte mit keinem Konig getauscht Das Leben des Malers Adolf Dietrich saatgut Frauenfeld 2020 Kunstler in der Werkstatt Adolf Dietrich In Architektur und Kunst Bd 36 Heft 7 1949 S 239 242 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adolf Dietrich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Publikationen von und uber Adolf Dietrich im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Literatur von und uber Adolf Dietrich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Adolf Dietrich Website der Thurgauischen Kunstgesellschaft Adolf Dietrich Stiftung Christoph Vogele Dietrich Adolf In Sikart Stand 2018 Photo Portrats Adolf Dietrichs von Hans Baumgartner bei der Fotostiftung Schweiz Adolf Dietrich auf der Website des Museums im Lagerhaus in St GallenEinzelnachweise Bearbeiten Manuel Gasser Adolf Dietrich 1877 1957 In du 18 1958 Darin Fotografien Baumgartners Der Maler in seinem verwilderten Gartchen am See 1956 und Adolf Dietrich am Fenster seiner Schlafkammer c 1955 Der Maler und sein Modell ca 1941 In der Elektronischen Bibliothek Schweiz abgerufen am 22 Februar 2020 a b Markus Schar O Thurgau Ein Kantonsfuhrer fur Fortgeschrittene Weinfelden 2002 ISBN 3 9522572 0 6 S 339 343 Thurgauer Jahrbuch Hans Buck Abgerufen am 5 April 2020 Adolf Dietrich Balbo auf der Wiese liegend auf kunstmuseum tg ch abgerufen am 21 Marz 2020 Adolf Dietrich Website der Thurgauischen Kunstgesellschaft mit Gemalden Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Adolf Dietrich Haus Memento des Originals vom 21 Marz 2020 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot kunstgesellschaft tg ch auf kunstgesellschaft tg ch abgerufen am 21 Marz 2020Normdaten Person GND 118525557 lobid OGND AKS LCCN nr95001496 VIAF 18013427 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dietrich AdolfKURZBESCHREIBUNG Schweizer MalerGEBURTSDATUM 9 November 1877GEBURTSORT BerlingenSTERBEDATUM 4 Juni 1957STERBEORT Berlingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf Dietrich amp oldid 239158339