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Tetradymit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze Es kristallisiert im trigonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Bi2Te2S und entwickelt meist millimeter bis zentimetergrosse pyramidale Kristalle in charakteristischen Kristallzwillingen und Vierlingen aber auch blattrige bis massige Mineral Aggregate von zinnweisser bis hellstahlgrauer Farbe die oft buntfarbig anlaufen TetradymitTetradymit aus Oraviţa RumanienAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Ttd 1 Chemische Formel Bi2Te2SMineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II D 09 II D 09 060 2 DC 05 02 11 07 01Kristallographische DatenKristallsystem trigonalKristallklasse Symbol ditrigonal skalenoedrisch 3 2 m 1 2 Raumgruppe R3 m 3 Gitterparameter a 4 24 A c 29 59 A 3 Formeleinheiten Z 3 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 1 5 bis 2 4 Dichte g cm3 7 3 4 Spaltbarkeit vollkommen nach 0001 Bruch Tenazitat uneben 2 Farbe zinnweiss bis hellstahlgrau oft buntfarbig anlaufendStrichfarbe hellstahlgrauTransparenz undurchsichtigGlanz MetallglanzWeitere EigenschaftenChemisches Verhalten loslich in Salpetersaure HNO3 und Schwefelsaure H2SO4 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Bildung und Fundorte 4 Kristallstruktur 5 Siehe auch 6 Einzelnachweise 7 WeblinksEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Tetradymit 1831 bei Zupkov im Vogelgebirge in der Slowakei und beschrieben durch Haidinger der das Mineral nach dem griechischen Wort tetradymos vierfach benannte Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten 8 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik gehort der Tetradymit zur Abteilung der Sulfide und Sulfosalze mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall Schwefel Selen Tellur lt 1 1 wo er zusammen mit Kawazulith Paraguanajuatit Skippenit Tellurantimon und Tellurobismutit eine eigene Gruppe bildet Seit der 2001 uberarbeiteten 9 Auflage der Strunz schen Systematik der Minerale ist die Klasse der Sulfide und Sulfosalze zum einen erweitert auf die Selenide Telluride Arsenide Antimonide Bismutide Sulfarsenite Sulfantimonite und Sulfbismuthite und zum anderen teilweise feiner unterteilt nach der Art der an der Verbindung beteiligten Kationen Der Tetradymit ist somit jetzt in der Abteilung der Metallsulfide mit M S 3 4 und 2 3 zu finden wobei das Mineral zusammen mit Aleksit Babkinit Baksanit Hedleyit Ikunolith Ingodit Joseit A Joseit B Joseit C Kawazulith Kochkarit Laitakarit Nevskit Paraguanajuatit Pilsenit Poubait Protojoseit Rucklidgeit Saddlebackit Skippenit Sulphotsumoit Sztrokayit Tellurantimon Tellurobismutit Telluronevskit Tsumoit und Vihorlatit in der Unterabteilung mit variablem Stoffmengenverhaltnis von M S steht Die im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Tetradymit ebenfalls in die Klasse der Sulfide dort allerdings in die Abteilung der Sulfide einschliesslich Seleniden und Telluriden mit der allgemeinen Zusammensetzung AmBnXp mit m n p 2 3 Hier bildet er als Leitmineral zusammen mit Tellurobismutit Tellurantimon Paraguanajuatit Kawazulith und Skippenit die Unterabteilung 2 11 7 Tetradymitgruppe Trigonal R 3 m displaystyle R bar 3 m nbsp Bildung und Fundorte BearbeitenTetradymit bildet sich meist durch hydrothermale Vorgange in mittel bis hochgradigen Gold Lagerstatten aber auch durch Kontaktmetamorphose Dort tritt es in Paragenese unter anderem mit gediegenem Gold Silber Tellur Hessit Petzit Pyrit Galenit und Sphalerit Weltweit konnte Tetradymit bisher Stand 2010 an rund 330 Fundorten nachgewiesen werden so unter anderem in Argentinien Armenien Australien Belgien Bolivien Brasilien Bulgarien China Deutschland Finnland Frankreich Griechenland Japan Kanada Kasachstan Mexiko Neuseeland Norwegen Osterreich Polen Rumanien Russland Schweden Schweiz Serbien Simbabwe Slowakei Spanien Sudafrika Tansania Turkei Tschechien Ukraine Ungarn Vereinigtes Konigreich Grossbritannien sowie in den Vereinigten Staaten von Amerika 5 Kristallstruktur BearbeitenTetradymit kristallisiert trigonal in der Raumgruppe R 3 m displaystyle R bar 3 m nbsp mit den Gitterparametern a 4 24 A und c 29 59 A sowie drei Formeleinheiten pro Elementarzelle 6 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b Webmineral Tetradymite englisch a b Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 98 a b Handbook of Mineralogy Tetradymite englisch PDF 61 2 kB Mindat Localities for Tetradymite Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 98 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tetradymite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Tetradymit Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Mineralienatlas Tetradymit Wiki Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tetradymit amp oldid 239328016