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Die Tarsenspinner Embioptera auch Fersen oder Fussspinner bzw Spinnfusser genannt sind eine Ordnung der Insekten 1 und gehoren zu den Fluginsekten Pterygota Sie bilden in manchen taxonomischen Systematiken gemeinsam mit den Steinfliegen ein Taxon namens Steinfliegenartige Plecopteroida in anderen werden sie als Schwestergruppe der Gespenstschrecken angesehen Manche Systematiker nehmen ausserdem eine engere Verwandtschaft mit den Bodenlausen an Die fast 500 bekannten Arten sind in den Tropen den Subtropen und selten in gemassigten Klimazonen zu finden Die meisten Arten werden 8 bis 15 Millimeter lang Die grossten Vertreter sind die Arten der Gattung Clothoda mit einer Korperlange von etwa 20 Millimetern TarsenspinnerEmbia majorSystematikUnterstamm Sechsfusser Hexapoda Klasse Insekten Insecta ohne Rang Metapterygotaohne Rang Neuflugler Neoptera ohne Rang PolyneopteraOrdnung TarsenspinnerWissenschaftlicher NameEmbiopteraLameere 1900cf Haploembia solieri Weibchen Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensweise 3 Fossile Belege 4 Taxonomie 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Nestgespinst in SpanienTarsenspinner sind kleine zylindrisch geformte Insekten Die Mannchen der meisten Tarsenspinner besitzen vier etwa gleich grosse schmale Flugel mit einem sehr einfachen Geader die in der Ruhestellung nach hinten uber den Korper gefaltet werden Die Flugel sind normalerweise weich und flexibel mit hohlem nicht ausgehartetem Geader Sollen sie zum Flug verwendet werden normalerweise nur bei Migrationen oder zur Partnersuche werden sie durch eingepumpte Haemolymphe stabilisiert Die Weibchen sind flugellos Auffallig sind die verdickten Vorderbeine der Tiere Besonders das erste Tarsenglied der Vorderbeine ist stark verdickt und mit jeweils etwa 100 Spinndrusen ausgestattet die in hohle Borsten munden 1 Die drei Brustsegmente Thorax sind annahernd gleich gross Am Kopf tragen die Tiere lange Antennen und kleine Facettenaugen Die Mundwerkzeuge sind kauend beissend und weisen einen ausgepragten Sexualdimorphismus auf Bei den Mannchen sind sie zu Klammerorganen fur die Begattung umgebildet Der Hinterleib endet in einem Paar kurzer Hinterleibsfaden den Cerci Lebensweise Bearbeiten nbsp Notoligotoma nitens in der Nahe von Brisbane AustralienDie Tarsenspinner leben in Gespinsten am Boden die haufig unter Steinen oder Rinde angelegt sind Die etwa 200 Eier werden von den Weibchen direkt in das gesponnenes Nest gelegt wobei einige Arten auch Brutpflege betreiben 1 Nachts verlassen die Larven und die Weibchen die Gespinste zur Nahrungssuche Die Nymphen durchlaufen insgesamt vier Hautungen bis zum Adultstadium Die Entwicklung erfolgt hemimetabol 1 Die Mannchen sind in der Lage durch Reiben der Fuhler Gerausche zu produzieren und nutzen diese um die Weibchen zu umwerben Fossile Belege Bearbeiten nbsp Diradius vandykei aus der Familie derTeratembiidae an der Ostkuste der USADie altesten fossilen Belege von Tarsenspinnern stammen aus burmesischem Bernstein aus der mittleren Kreide 2 aufgrund der bereits stark abgeleiteten Morphologie dieser Funde wird ein hoheres Alter moglicherweise aus der Trias angenommen Weitere Funde stammen aus Baltischem Bernstein Eozan Bei den wenigen fossil erhaltenen Exemplaren handelt es sich um Mannchen der Gattung Electroembia darunter ein Individuum der Art Electroembia antiqua deren Mannchen flugellos sind Weitere Funde von Tarsenspinnern anderer Gattungen sind aus den jungeren Bernsteinvorkommen der Dominikanischen Republik Mexikos Chiapas Bernstein und von Sansibar Tansania bekannt 3 4 5 Taxonomie BearbeitenBei den Embioptera werden 16 Familien mit insgesamt 475 Arten unterschieden Stand Oktober 2023 6 Die folgenden Familien sind bekannt Alexarasniidae Gorochov 2011 Andesembiidae Ross 2003 Anisembiidae Davis 1940 Archembiidae Ross 2001 Australembiidae Ross 1963 Brachyphyllophagidae Rasnitsyn 2000 Clothodidae Enderlein 1909 Embiidae Burmeister 1839 Embonychidae Navas 1917 Notoligotomidae Davis 1940 Oligotomidae Enderlein 1909 Paedembiidae Ross 2006 Ptilocerembiidae Miller amp Edgerly Scelembiidae Ross 2001 Teratembiidae Krauss 1911In Europa kommen laut Fauna Europaea folgende Gattungen und Arten vor 7 Aus der Familie der Embiidae Cleomia Stefani 1953 Cleomia guareschi Stefani 1953 Embia Latreille 1825 Embia amadorae Ross 1966 Embia cynthiae Fontana 2002 Embia fuentei Navas 1918 Embia girolamii Fontana 2001 Embia nuragica Stefani 1953 Embia ramburi Rimski Korsakow 1905 Embia savignyi Westwood 1837 Embia tyrrhenica Stefani 1953Aus der Familie der Oligotomidae Haploembia Verhoeff 1904 Haploembia palaui Stefani 1955 Haploembia solieri Rambur 1842 Oligotoma Westwood 1837 eingeschleppt aus Nordamerika Oligotoma nigra Hagen 1885 Oligotoma saundersii Westwood 1837 Literatur BearbeitenBernhard Klausnitzer Embioptera Tarsenspinner In Westheide Rieger Hrsg Spezielle Zoologie Teil 1 Einzeller und Wirbellose Tiere Gustav Fischer Verlag Stuttgart Jena 1997 Seiten 636 637 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Lexikon der Biologie Embioptera Spektrum der Wissenschaft abgerufen am 24 Oktober 2023 Michael S Engel amp David A Grimaldi 2006 The Earliest Webspinners Insecta Embiodea American Museum Novitates 3514 1 15 George O Poinar Jr Life in Amber 350 S 147 Fig 10 Tafeln Stanford University Press Stanford Cal 1992 ISBN 0 8047 2001 0 Wolfgang Weitschat und Wilfried Wichard Atlas der Pflanzen und Tiere im Baltischen Bernstein 256 S zahlr Abb Pfeil Verlag Munchen 1998 ISBN 3 931516 45 8 Adolf Bachofen Echt Der Bernstein und seine Einschlusse 204 S 188 Abb Springer Verlag Wien 1949 Embioptera Global Biodiversity Information Facility abgerufen am 24 Oktober 2023 Embioptera bei Fauna Europaea Abgerufen am 24 Oktober 2023Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Embioptera Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tarsenspinner amp oldid 239271879