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Sven Oftedal 3 Juni 1905 in Stavanger Fylke Rogaland 23 Juni 1948 in Oslo war ein norwegischer Arzt und Politiker der Arbeiderpartiet der sich sowohl als Arzt als auch als Politiker mit der Sozialen Frage befasste und wahrend seiner vierjahrigen Inhaftierung nach der deutschen Besetzung Norwegens durch das Unternehmen Weserubung im Zweiten Weltkrieg trotz eigener gesundheitlicher Probleme fur seine Mitgefangenen eintrat Sven Oftedal auf dem Kongress der Arbeidernes Ungdomsfylking AUF am 8 September 1946Nach Kriegsende wurde er 1945 Mitglied des Storting und war von 1945 bis zu seinem Tod Sozialminister in der ersten und zweiten Regierung von Ministerprasident Einar Gerhardsen Als Sozialminister setzte er sich fur eine bessere Gesetzgebung zur Absicherung der sozialen Sicherheit von Kindern ein Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familiare Herkunft und Vorfahren 1 2 Medizinstudium und Arzt 1 3 Kommunalpolitiker Zweiter Weltkrieg und Insasse des KZ Sachsenhausen 1 4 Minister und Storting Mitglied 2 Veroffentlichungen 3 Hintergrundliteratur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamiliare Herkunft und Vorfahren Bearbeiten Oftedal stammte aus einem linksliberalen Elternhaus deren Vorfahren massgeblichen Anteil an der Arbeit der Bethanien Stiftung sowie der Grundung der Tageszeitungen Vestlandsposten und Stavanger Aftenblad hatten Er war der Sohn des Journalisten und Politikers Lars Oftedal 1 und dessen Frau Alice Stephansen Sein Vater war Handels und zweimaliger Sozialminister sowie fur die linksliberale Venstre Mitglied des Storting Sein Grossvater Lars Oftedal war das Moderate Venstre ebenfalls langjahriges Mitglied des Storting und engagierte sich als Priester fur die Erweckungsbewegung und Innere Mission in Norwegen engagierte 1 Sein Grossonkel Sven Oftedal war ebenfalls ein bekannter Theologe der unter anderem in den USA wirkte und zahlreiche theologische Fachbucher verfasste 2 Sein jungerer Bruder war der Journalist Christian S Oftedal der zwischen 1945 und 1949 fur die Venstre ebenfalls Mitglied des Storting sowie zeitweise Vize Mitglied des Norwegischen Nobelkomitee war 3 4 Medizinstudium und Arzt Bearbeiten Nach dem Abschluss der Kongsgard skole der Domschule in Stavanger begann Oftedal 1923 ein Studium der Medizin an der Universitat Oslo Zu dieser Zeit war sein Vater Storting Mitglied und Minister so dass teilweise auch die Sitzungen im Parlament als Zuhorer verfolgte Allerdings interessierte er sich weniger fur die Politik der linksliberalen Venstre sondern aufgrund seines starken Interesses fur die Soziale Frage fur die Arbeiterbewegung so dass er 1927 zunachst Mitglied der Jugendorganisation der Arbeiderpartiet AUF Arbeidernes Ungdomsfylking wurde wo er deren Vorsitzenden Halvard Lange kennen lernte der sich wie er fur Pazifismus und Kriegsdienstverweigerung engagierte Als Student war auch Sekretar der Vereinigung fur Volksgesundheit sowie Redakteur von deren Verbandszeitschrift und begann fruhzeitig mit seinem Engagement fur Krankheitspravention und Gesundheitsforderung um die Gesundheitsvorsorge der Bevolkerung zu verbessern Am 15 November 1929 heiratete er Laura Philippa Merete Mette Ziesler Tochter des Kinderarztes Ernst Hadeler Ziesler und dessen Ehefrau Laura Vita Maria Tretow Loof 1930 schloss Oftedal sein Medizinstudium ab und eroffnete nach Beendigung des arztlichen Praktikums 1933 eine Praxis fur Allgemeinmedizin im Oststadtteil von Stavanger in dem die Not und Arbeitslosigkeit gross war Er erwarb sich nicht nur einen Ruf wegen der medizinischen Hilfe fur seine Patienten sondern auch wegen deren finanzieller Unterstutzung Zusammen mit seiner Ehefrau engagierte er sich auch in der Abstinenzbewegung Frisinn und war der Ansicht dass ein sinnvolles Jugend und Freizeitangebot Alkoholkonsum uberflussig macht Kommunalpolitiker Zweiter Weltkrieg und Insasse des KZ Sachsenhausen Bearbeiten Seine politische Laufbahn begann Oftedal in der Kommunalpolitik als er 1934 mit dem besten Stimmergebnis zum Mitglied des Stadtrates Bystyre von Stavanger gewahlt wurde Dort befasste er sich mit sozialen Angelegenheiten wie besseren Wohnungen offentliche Bader Freizeit und Urlaubsmoglichkeiten Er forderte eine soziale Organisation der Freizeit sowie die Einrichtung eines durch Krankenversicherungen finanzierten Ferien und Freizeitfonds um die Volksgesundheitspolitik gegenuber dem Wohlfahrtsstaat auszuweiten Aus Uberzeugung von seinen politischen Ideen verzichte er zu dieser Zeit auch auf das Erbe seiner Eltern wie auch den Zinsen aus seinen Anteilen am Stavanger Aftenblad In der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg ausserte er seine klare Ablehnung gegen den Faschismus und wurde Leiter des ortlichen Spanien Komitees sowie Vorsitzender der Abteilung Stavanger der Norwegischen Volkshilfe Norsk Folkehjelp Nach der deutschen Besetzung Norwegens durch das Unternehmen Weserubung wurde Oftedal im Fruhjahr 1941 erstmals festgenommen und im Polizeihaftlingslager Grini inhaftiert Nach seiner Entlassung Ende 1940 befand er sich neun Monate in Freiheit ehe er im Herbst 1942 abermals verhaftet und ins KZ Sachsenhausen verbracht wurde Sowohl im Polizeihaftlingslager Grini als auch im KZ Sachsenhausen organisierte er die arztliche Versorgung und arbeitete unermudlich daran Leben und Gesundheit seiner Mithaftlinge zu retten Durch die dortigen Kontakte verstarkte sich sein politischer Einfluss Zu seinen Mithaftlingen im KZ Sachsenhausen gehorten Einar Gerhardsen sein Jugendfreund Halvard Lange Gustav Natvig Pedersen und andere Politiker der Arbeiterpartei die zentrale Rollen beim Wiederaufbau Norwegens nach dem Zweiten Weltkrieg ubernahmen aber auch Johan Strand Johansen ein spateres Storting Mitglied und Minister der Norges Kommunistiske Parti NKP Minister und Storting Mitglied Bearbeiten Nach seiner Befreiung aus der KZ Haft und seiner Ruckkehr nach Norwegen wurde Oftedal am 25 Juni 1945 in der ersten Regierung von Ministerprasident Einar Gerhardsen Sozialminister Sosialminister Diese Funktion in der Allparteienregierung Samlingsregjeringen bekleidete er auch in der zweiten Regierung Gerhardsen bis zu seinem Tod am 23 Juni 1948 5 Als Minister war er in den ersten Nachkriegsjahren die treibende Kraft fur die Ausrichtung des Sozialsystems so dass ihn sein Staatssekretar Knut Getz Wold mit dem ehemaligen Justiz Handels und Sozialminister Johan Castberg verglich 6 Oftedal stellte ein Kindergeldgesetz vor das 1946 in Kraft trat Weiterhin wurde der Urlaubsanspruch 1947 auf drei Wochen ausgeweitet Sein bedeutendster Beitrag war das Weissbuch fur eine Volksversicherung Folketrygden 1948 die allerdings erst am 1 Januar 1967 in Kraft trat und den Grundstein fur den Wohlfahrtsstaat bildete Als Sozialminister war er zugleich fur das Gesundheitssystem verantwortlich und massgeblich fur den Ausbau und die Modernisierung des Rikshospitalet verantwortlich Daruber hinaus trat er fur einen Ausbau der Forschung ein Am 18 Mai 1948 erlitt Oftedal einen Myokardinfarkt an dessen Folgen er funf Wochen spater am 23 Juni 1948 im Alter von 43 Jahren verstarb Die bisherige Ministerin ohne Geschaftsbereich Aaslaug Aasland ubernahm bereits am 18 Mai 1948 kommissarisch das Amt der Sozialministerin von dem erkrankten Sven Oftedal und wurde schliesslich am 20 Dezember 1948 offiziell zur Sozialministerin ernannt Auf Initiative von Ministerprasident Gerhardsen wurde der Witwe und den Hinterbliebenen durch Beschluss des Storting eine Rente und ein Ehrengehalt zugesprochen Zwei Jahre nach seinem Tod wurde in seiner Geburtsstadt Stavanger eine Statue zu seinen Ehren aufgestellt Veroffentlichungen BearbeitenKvinne og mann Veiledning i seksuelle sporsmal Ubersetzung von Max Hodann 1934 mit Einar Gerhardsen und Erik Brofoss Gjenreising priser og levestandard 3 foredrag pa fagkongressen 1946 1946 Til norsk ungdom Et minneskrift 1949 Hintergrundliteratur BearbeitenI Molaug Det siste ord blir aldri sagt Tre enere og en avis 1968 E Bull A Kokkvoll J Sverdrup Hrsg Arbeiderbevegelsens historie i Norge Band 5 T Bergh Storhetstid 1945 1965 1987 Band 4 T Pryser Klassen og nasjonen 1935 1946 1988 A Aadnoy Avisen og menneskene Stavanger Aftenblad 100 ar Stavanger 1993 A L Seip Veiene til velferdsstaten Norsk sosialpolitikk 1920 75 1994 Weblinks BearbeitenBiografie auf der Homepage des Storting Biografie im Norsk biografisk leksikon Biografie im Store norske leksikonEinzelnachweise Bearbeiten a b Bodil Wold Johnsen Sven Oftedal 2 In Norsk biografisk leksikon 25 Februar 2020 norwegisch snl no abgerufen am 4 September 2020 Biografie von Sven Oftedal 1844 1911 im Norsk biografisk leksikon Biografie von Christian S Oftedal im Norsk biografisk leksikon The Norwegian Nobel Committee 1901 2014 auf der Homepage des Nobelpreises Norwegian Ministry of Labour and Social Affairs Councillor of State 1846 Johan Castberg war direkt oder indirekt fur mehrere Reformen der Sozialgesetzgebung verantwortlich wie die Unfallversicherung fur Fischer 1908 die Krankenversicherungsgesetze von 1909 und 1915 das Werksaufsichtsgesetz von 1909 die Unfallversicherung fur Seeleute 1911 und fur Industriearbeiter 1915 sowie das Gesetz uber Arbeitsschutzausrustung 1915 Des Weiteren schuf er das nach ihm benannte und 1916 in Kraft getretene Castbergske barnelover ein Gesetz das nichtehelichen Kindern ein Erbschaftsanspruch sowie das Recht auf Benennung nach dem Vater einraumte Normdaten Person GND 1173484132 lobid OGND AKS VIAF 624152988197412790007 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oftedal SvenKURZBESCHREIBUNG norwegischer Politiker Arbeiderpartiet Minister und ArztGEBURTSDATUM 3 Juni 1905GEBURTSORT Stavanger Fylke RogalandSTERBEDATUM 23 Juni 1948STERBEORT Oslo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sven Oftedal amp oldid 226048375