www.wikidata.de-de.nina.az
Die Stumpfblutige Quecke Elymus obtusiflorus Syn Thinopyrum obtusiflorum DC Banfi auch Pontische Quecke genannt ist eine Pflanzenart die zur Gattung der Quecken Elymus in der Familie der Sussgraser Poaceae gehort Sie ist ursprunglich in Sudeuropa beheimatet und wird in vielen Landern gelegentlich als Nutzpflanze angepflanzt Stumpfblutige QueckeStumpfblutige Quecke Elymus obtusiflorus SystematikOrdnung Sussgrasartige Poales Familie Sussgraser Poaceae Unterfamilie PooideaeTribus TriticeaeGattung Quecken Elymus Art Stumpfblutige QueckeWissenschaftlicher NameElymus obtusiflorus DC Conert Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild und Blatt 1 2 Blutenstand und Blute 1 3 Frucht 1 4 Chromosomenzahl 2 Vorkommen 3 Systematik 4 Verwendung 5 Quellen 5 1 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp BlutenstandQuellen 1 2 3 Erscheinungsbild und Blatt Bearbeiten Bei der Stumpfblutigen Quecke handelt es sich um eine derbe ausdauernde krautige Pflanze die in dichten Horsten wachst und keine Auslaufer bildet Die aufrechten und kahlen Halme werden meist bis 120 Zentimeter hoch unter Umstanden auch weitaus hoher 1 8 bis 3 Meter 3 Ober und Unterseite der Laubblatter sind kahl oder haben zuweilen auch kurze borstige Haaren Die Blattspreiten sind 10 bis 30 Zentimeter lang und ausgebreitet 2 bis 8 Millimeter breit Sie sind oft nach oben eingerollt oder gefaltet manchmal auch flach ausgebreitet und haben sieben bis neun deutlich hervortretende Langsrippen Am Ubergang von der Blattspreite zur Blattscheide sind zwei schmale Ohrchen und ein um 1 Millimeter langes Blatthautchen vorhanden Die Blattscheiden sind kahl nur die unteren am Rand bewimpert Halme und Laubblatter sind steif und zah und von grau gruner bis blaulich gruner Farbe Blutenstand und Blute Bearbeiten Die Hauptblutezeit reicht in Mitteleuropa von Juli bis August Der endstandige lockere ahrige Blutenstand weist eine Lange von 10 bis 30 Zentimetern auf Die flachen Ahrchen sitzen mit der Breitseite zur Blattspindel einzeln an den Knoten Die unteren Internodien sind 1 5 bis 3 Zentimeter lang die oberen kurzer Der Abstand der unteren Ahrchen ist daher grosser als die Ahrchenlange d h die unteren Ahrchen uberdecken sich nicht Alle Internodien sind mehr oder weniger flach auf der Seite der Ahrchen und rau an den Kanten Die 1 4 bis 2 5 Zentimeter langen Ahrchen sind vor der Blutezeit anliegend danach spreizend und enthalten funf bis elf Blutchen Die glatten harten Hullspelzen sind 0 7 bis 1 1 Zentimeter lang und 2 5 bis 3 Millimeter breit Sie haben funf bis neun deutliche Nerven wobei der Mittelnerv oben etwas rau sein kann Ihr oberes Ende ist stumpf abgerundet oder auch leicht eingebuchtet Die einzelnen Hullspelzen eines Ahrchens unterscheiden sich wenig in der Lange Die Deckspelzen haben keine Granne namensgebend sie haben ebenfalls ein stumpfes oberes Ende und eine lanzettliche Form Sie sind etwa so lang wie die Hullspelzen oder nur wenig langer Die zweinervigen glatten Vorspelzen sind etwas kurzer als die Deckspelzen ihr Kiel ist bewimpert Frucht Bearbeiten Die Frucht ist etwa 6 Millimeter lang und am oberen Ende dicht behaart Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 70 seltener 56 4 Vorkommen BearbeitenVerbreitungsgebiet der Stumpfblutigen Quecke als Wildpflanze ist Sudeuropa von Portugal bis zum Balkan die Turkei und Sudrussland Dort kommt sie auf offenen trockenen und auch salzhaltigen Boden vor z B auf Salzwiesen und an Meereskusten Die Pflanze vertragt keinen Schatten Aufgrund verschiedener Nutzungen durch den Menschen ist die Stumpfblutige Quecke weltweit anzutreffen und noch in der Ausbreitung begriffen Sie gilt aber nicht als aggressiv invasive Pflanze 3 In Deutschland wurde die Stumpfblutige Quecke erstmals 1982 beobachtet 1 Eine der ersten Beobachtungen wurde 1982 im Vorland des Schwarzwalds an einem Strassenrand im Zinsbachtal bei Altensteig Garrweiler gemacht Eine feste Einburgerung wurde fur eine Stelle auf einem Autobahnmittelstreifen bei Pforzheim geltend gemacht 5 Die Vorkommen lassen sich vielleicht auf Anpflanzungen oder Ansaaten zuruckfuhren Typische Standorte sind Strassenrander sandig lehmige Aufschuttungsboden offene Boschungen und Damme 5 Inzwischen kann auch mit Anbau auf Grunland gerechnet werden 3 Systematik BearbeitenDie Erstberschreibung erfolgte 1813 unter dem Namen Basionym Triticum obtusiflorum DC in Cat Pl Horti Monsp Seite 153 Fur Elymus obtusiflorus DC Conert sind unter anderem folgende Synonyme zu finden Agropyron elongatum auct non Host P Beauv Elymus elongatus subsp ponticus Podp Melderis Elytrigia elongata auct nonn Elytrigia elongata subsp pontica Podp Gamisans Elytrigia obtusiflora DC Tzvelev Elytrigia pontica Podp Holub Lophopyrum ponticum Podp A Love Thinopyrum ponticum Podp Podp Barkworth amp D R Dewey Thinopyrum obtusiflorum DC Banfi Triticum obtusiflorum DC Triticum ponticum Podp Triticum giganteum Roth GRIN 6 nennt wie andere amerikanische Quellen Thinopyrum ponticum als gultigen Namen und Elymus obtusiflorus als Synonym GrassBase 7 betrachtet Elymus elongatus Horst Runemark als gultigen Namen und nennt 41 Synonyme unter anderem Thinopyrum ponticum und Elymus obtusiflorus POWO nennt Thinopyrum obtusiflorum als gultigen Namen 8 In deutschsprachigen Florenwerken wird Elymus obtusiflorus oder Elytrigia obtusiflora DC Tzvelev genannt Verwendung BearbeitenQuellen 3 9 10 Die Stumpfblutige Quecke hat mehrere Verwendungen gefunden Weidegras und Grunfutter hier sind die jungen Austriebe vor der Ausbildung von Halmen geeignet Dieses Gras kann auch auf salzhaltigen Boden genutzt werden Verhinderung von Bodenerosion bei Erdaufschuttungen und anderen offenen Boden Gentechnische Pflanzenzuchtung Die Pflanze dient als Genquelle in Versuchen Eigenschaften wie Eignung fur salzhaltige und trockene Boden sowie Resistenz gegen Pilzkrankheiten und Schadlinge auf Weizen zu ubertragen Verwendung als Energiepflanze zur Erzeugung von Biogas oder Cellulose Ethanol Bekannt geworden ist hier die Sorte mit dem Handelsnamen Szarvasi 1 die eine zuchterische Weiterentwicklung der Stumpfblutigen Quecke auf Hybridbasis darstellt und dem Sortenschutz unterliegt 11 12 Die Stumpfblutige Quecke wurde mehrmals zuchterisch bearbeitet Fur USA und Kanada 3 werden sechs fur Australien 13 zwei Sorten genannt Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b Hans Joachim Conert Pareys Graserbuch Blackwell Wissenschafts Verlag Berlin 2000 ISBN 3 8263 3327 6 Henning Haeupler Thomas Muer Bildatlas der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Die Farn und Blutenpflanzen Deutschlands Band 2 Herausgegeben vom Bundesamt fur Naturschutz Ulmer Stuttgart 2000 ISBN 3 8001 3364 4 a b c d e f Datenblatt von der Seite des Landwirtschaftsministeriums der USA PDF 152 kB abgerufen am 30 Oktober 2011 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 233 a b Oskar Sebald Siegmund Seybold Georg Philippi Arno Worz Hrsg Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs Band 7 Spezieller Teil Spermatophyta Unterklassen Alismatidae Liliidae Teil 1 Commelinidae Teil 1 Butomaceae bis Poaceae Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1998 ISBN 3 8001 3316 4 S 516 517 Thinopyrum ponticum im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 30 Oktober 2011 W D Clayton M S Vorontsova K T Harman H Williamson 2006 onwards GrassBase The Online World Grass Flora GrassBase The Online World Grass Flora von Kew Royal Botanical Gardens Rafael Govaerts 2011 World checklist of selected plant families published update Facilitated by the Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Deren Quelle aus The Poaceae generic classification system originated from the GrassBase database stammt die es aus Genera Graminum 1985 ubernommen haben Datenblatt Thinopyrum obtusiflorum bei POWO Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Kew Science S Smoliak R L Ditterline J D Scheetz L K Holzworth J R Sims L E Wiesner D E Baldridge G L Tibke Tall Wheatgrass Agropyron elongatum Memento des Originals vom 29 August 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot animalrangeextension montana edu Datenblatt bei Forage Extension Program der Montana State University Memento des Originals vom 22 Juli 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot animalrangeextension montana edu Agropyron elongatum Host Beauv Poaceae Tall Wheatgrass Source James A Duke 1983 Handbook of Energy Crops unpublished bei NewCROP the New Crop Resource Online Program SZARVASI 1 ENERGIEGRAS bei Gemeinnutzige Forschungs und Entwicklungsgesellschaft fur Landwirtschaft in Ungarn Triesdorfer Energiepflanzenversuch PDF Memento vom 25 November 2011 im Internet Archive abgerufen am 30 Oktober 2011 Tall wheat grass Thinopyrum ponticum PDF 131 kB Datenblatt Department of Agriculture and Food Government of Western Australia abgerufen am 2 November 2011Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stumpfblutige Quecke Thinopyrum obtusiflorum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stumpfblutige Quecke auf FloraWeb de Stumpfblutige Quecke In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stumpfblutige Quecke amp oldid 236996552