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Streumen ist ein Ortsteil der sachsischen Gemeinde Wulknitz im Landkreis Meissen StreumenGemeinde WulknitzKoordinaten 51 21 N 13 24 O 51 35833333 13 40361111 Koordinaten 51 21 30 N 13 24 13 OFlache 6 95 km Einwohner 200 Nov 2013 Bevolkerungsdichte 29 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1994Postleitzahl 01609Vorwahl 035263 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie und Verkehrsanbindung 2 Geschichte 2 1 Bevolkerungsentwicklung 3 Kirche Streumen 4 Brauchtum 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie und Verkehrsanbindung Bearbeiten nbsp Streumen auf einer geschichtlichen Karte des Kreises Liebenwerda 1910 Streumen wurde um 1900 als Strassenangerdorf mit Gewannflur beschrieben heute ist es ein Strassendorf Die umliegenden Orte sind im Norden Koselitz im Osten Peritz im Suden Radewitz und Marksiedlitz im Sudwesten Zeithain im Westen Wulknitz Durch den Ort verlauft der Grodel Elsterwerdaer Flosskanal Durch Streumen verlauft eine Buslinie zwischen Riesa Wulknitz und Groditz wo jeweils Anschluss an das Eisenbahnnetz besteht 1 Geschichte Bearbeiten nbsp Vorwerk Streumen Herrenhaus heute KindergartenStreumen wurde 1261 in Verbindung mit dem Personennamen Theodericus de Ztrumene erstmals erwahnt Der Ortsname war mehrmals Anderungen unterzogen so wurde Streumen im Jahr 1262 Strumene genannt 1406 Strume 1448 Struman und Strewmen im Jahr 1490 Der Ortsname leitet sich von wahrscheinlich vom Wort strumen ab was Quelle bedeutet 2 1261 wurde ein Rittersitz erwahnt Streumen lag an der alten Salzstrasse die von Halle nach Breslau fuhrte Sowohl am Nordostende als auch am Sudwestende befinden sich Uberreste mittelalterlicher Wasserburgen aus vermutlich unruhigeren Tagen 1425 gehorte das Dorf der Familie von Pflugk Durch die Strasse hatte der Ort immer wieder unter durchziehenden Truppen zu leiden Im Dreissigjahrigen Krieg kam es am 19 Januar 1629 zu einer Schlacht bei Streumen 3 1662 befanden sich ostlich von Streumen zwei grosse Teiche die durch einen Damm den heutigen Ziegeldamm geteilt waren Uber den Ziegeldamm gelangte man damals zu einer Ziegelei Die Kirche existierte bereits 1495 Damals waren die Orte Siedlitz und Chemnitz die spater zu Wustungen wurden nach Streumen eingepfarrt Nach der Reformation wurde Lichtensee Filialkirche von Streumen und ab 1752 Marksiedlitz nach Streumen eingepfarrt das wiederbesiedelt worden war Noch 1731 war der Kirchweg nach Chemnitz erkennbar Der erste evangelische Pfarrer in Streumen war Simon Wurfel 1542 bis 1567 nbsp Obelisken ostlich von Zeithain markieren das LustlagerDas Lustlager von Zeithain eine grandiose Truppenschau Augusts des Starken fand vom 31 Mai bis zum 28 Juni 1730 zwischen den Orten Zeithain Glaubitz und Streumen statt Bei Streumen wurde ein prachtiges Opernhaus speziell fur das Lustlager errichtet Komodien wurden aufgefuhrt Opern gezeigt Das Parade und Exerzierfeld war mit Obelisken markiert von denen drei zwischen Streumen und Glaubitz heute noch erhalten sind 1752 gehorten zu Streumen noch ein Fischhaus und das kurfurstliche Vorwerk Der Elsterwerda Grodel Flosskanal wurde zwischen 1702 und 1748 geplant und erbaut Der Kanal sollte dazu dienen Holz aus den Niederlausitzer Waldern in den Raum Dresden zu transportieren wurde spater aber auch zur Bewasserung dem Warentransport und zur Fischerei genutzt Wahrend der Befreiungskriege kam es 1813 zwischen Streumen und Lichtensee zu einem Gefecht zwischen franzosischen und russischen Truppen Ab 1838 waren die Freiherrn von Weissenbach Herren auf Streumen Ab 1859 gehorte das Rittergut Herrn Schrader ab 1910 Herrn Dressel 1920 ging der Besitz an die Familie Greulich Im Jahr 1840 besteht der Ort aus 14 Gutern 7 Gartnern einem Vorwerk einer Ziegelscheune und einem Armenhaus Der Ort unterstand der Gerichtsbarkeit des Rittergutes Zabeltitz unter Kammerherrn von Weissbach In die Schule gingen 72 Schuler auch die Kinder von Wulknitz waren in Streumen eingeschult 1885 wurde die Schule neu gebaut nbsp Bau eines Stalls 1958Sachsen kam nach dem Zweiten Weltkrieg in die Sowjetische Besatzungszone und spater zur DDR Nach der Gebietsreform 1952 wurde Streumen dem Kreis Riesa im Bezirk Dresden zugeordnet Die LPG Thomas Muntzer Streumen wurde gegrundet Die bestehenden Strukturen der LPG genugten in den folgenden Jahren nicht mehr den Anforderungen an eine industriemassige Produktion in der Landwirtschaft So begannen sich ab 1969 die LPGen von Wulknitz Streumen und Lichtensee einschliesslich Tiefenau zu einer Kooperationsgenossenschaft im Bereich Pflanzenproduktion zusammenzuschliessen Dadurch konnten grossere Flachen gebildet und die Technik rationeller eingesetzt werden Spater wurde aus diesem Zusammenschluss die LPG Kanalgebiet Nach der Einfuhrung der Zehnklassenschule 1968 mussten die Klassen 1 bis 4 in Streumen und Lichtensee zur Schule gehen wahrend die Klassen 5 bis 10 in Wulknitz unterrichtet wurden da die Raume nicht ausreichten Ab 1975 gingen alle Kinder von der 1 Klasse an nach Wulknitz in die Schule Nach der Deutschen Wiedervereinigung kam der Ort zum wiedergegrundeten Freistaat Sachsen Die folgenden Gebietsreformen in Sachsen ordneten Streumen 1994 dem Landkreis Riesa Grossenhain und 2008 dem Landkreis Meissen zu Am 1 Januar 1994 wurde Streumen zur Gemeinde Wulknitz eingemeindet Aus dem ehemaligen Rittergutsgebaude entstand 1998 eine Kindertagesstatte Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr Einwohner Jahr Einwohner 4 5 1551 21 besessene Mann 19 Inwohner 1933 2771764 14 besessene Mann 3 Gartner 13 Hufen je 24 Scheffel 1939 3081834 166 1946 4501871 216 1950 4831890 271 1964 4051910 300 1990 2641925 283 Wulknitz 6 Kirche Streumen Bearbeiten nbsp Dorfkirche StreumenAls Jahr der Erbauung wird 1401 angegeben da eine entsprechende Inschrift entdeckt wurde 1594 bekam die Kirche einen Dachreiter der 1748 durch einen Turm ersetzt wurde 1841 wurden die Spitzbogenfenster erweitert und der Chor um einen Meter erhoht Die Kirche besteht aus einem rechteckigen Schiff und einem rechteckigen Chor dessen Achse nach Suden etwas abweicht Beide haben eine flache Decke Dicke Feldsteinmauern und die Form der Fenster erinnern an die spatromanische Bauweise Die Mauern verjungen sich aussen und innen Das Schiff hat noch das alte fruhgotische Hauptgesims Der flache Triumphbogen wurde 1841 anstelle eines Spitzbogens errichtet Nach der Innenerneuerung in den sechziger Jahren tragt der Innenraum den Charakter eines schlichten Gottesdienstraumes Im Pfarrhaus neben der Kirche befindet sich der Sitz der Kirchgemeinde Die Toreinfahrt wird bestimmt durch zwei grosse Linden die eine wurde nach dem Ende des Dreissigjahrigen die andere nach dem Ende des Siebenjahrigen Krieges gepflanzt 7 Brauchtum BearbeitenBis nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in Streumen der alte Brauch des Brezelsingens am Sonntag Latare gepflegt Dieser Brauch ist in Streumen ausgestorben konnte aber im Nachbarort Peritz erfolgreich wiederbelebt werden 8 Personlichkeiten BearbeitenWalter Erdmann 1898 1949 Politiker NSDAP und NS AgrarfunktionarLiteratur BearbeitenCornelius Gurlitt Streumen In Beschreibende Darstellung der alteren Bau und Kunstdenkmaler des Konigreichs Sachsen 37 Heft Amtshauptmannschaft Grossenhain Land C C Meinhold Dresden 1914 S 406 Sachsens Kirchen Galerie 7 Band Die Inspektionen Grossenhain Radeberg und Bischofswerda Dresden 1841 Seite 78 online abgerufen am 16 November 2013Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Streumen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Streumen im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Streumen auf der Internetseite der Gemeinde Wulknitz abgerufen am 17 November 2013Einzelnachweise Bearbeiten Tarifzonenplan mit Liniennetz 2022 Oskar Huttig Orts und Flurnamen der Amtsmannschaft Grossenhain als Quelle fur den heimatlichen Geschichtsunterricht 1906 ULB Sachsen Anhalt Gewisse warhafftige unlaugbahre Geschicht Welche von etlich hundert Menschen gesehen worden den 17 Januarii 1629 Wie im Land Meissen 4 Meilen vor Dressden nicht weit von Mulberg uber der Elbe zwischen Reess und Streumen begeben und zugetragen das zweene grosse Kriegsheer zu Lande gegen einander gestritten hernach noch ein kleines Heer darzu kommen und das kleine die grossen getrieben und zerstoret Flugschrift von 1629 abgerufen am 16 November 2013 Streumen im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Michael Rademacher Landkreis Grossenhain Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Mit der Eingemeindung von Streumen nach Wulknitz 1994 wurden nur noch amtliche Einwohnerzahlen fur die gesamte Gemeinde erhoben Kirche Streumen Internetseite des Kirchenspiels Grossenhain abgerufen am 18 November 2013 Heidrun Wozel Gegenwartige Volksfeste und Brauchpflege in Sachsen als regionale Identifikations und Wirtschaftsfaktoren in Denkstrome Journal der Sachsischen Akademie der Wissenschaften Heft 7 2011 abgerufen am 16 November 2013 Ortsteile von Wulknitz Heidehauser Lichtensee Peritz Streumen Tiefenau Wulknitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Streumen amp oldid 227238231