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Streitheim ist ein Pfarrdorf und Ortsteil des Marktes Zusmarshausen im schwabischen Landkreis Augsburg in Bayern Deutschland Zur Gemarkung gehoren die Einoden Luftenberg und Weilerhof StreitheimMarkt ZusmarshausenWappen von StreitheimKoordinaten 48 25 N 10 41 O 48 416726 10 68077 495 Koordinaten 48 25 0 N 10 40 51 OHohe 495 mEinwohner 430 1 Dez 2013 Eingemeindung 1 Mai 1978Postleitzahl 86441Vorwahl 08294Ansicht Streitheim von OstenStreitheim von NordenKatholische Kuratiekirche St Vitus Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Personlichkeiten 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenStreitheim liegt im Gebiet des Streitheimer Forstes inmitten des Naturpark Augsburgs Westliche Walder Die Kreisstrasse A 33 fuhrt von Auerbach uber Streitheim und Luftenberg nach Ehgatten und mundet in die Staatsstrasse St 2032 In Streitheim befindet sich eine Volkssternwarte die am 11 August 1999 dem Tag der letzten totalen Sonnenfinsternis eroffnet wurde 1 Zusatzlich steht in Streitheim eine Kamera des Europaischen Feuerkugelnetzes die nachts durch ihre Aufnahmen der Erfassung der Flugbahnen von Meteoriten dient 2 Geschichte BearbeitenDer Ort Streitheim ist aus dem im Jahre 1316 urkundlich erstmals erwahnten Forst und Rodungshof Luftenberg der Augsburger Bischofe hervorgegangen Dieser Name Luftenberg ging spater auch auf den hoher gelegenen Teil der Ortschaft uber Der Ort Streitheim selbst war von Beginn seiner Entstehung an Eigentum der Augsburger Bischofe Von 1367 bis 1466 waren Streitheim und der Forsthof Luftenberg als bischofliches Lehen an die adeligen Herren von Waldkirch vergeben 1466 fiel das Lehen an das Hochstift Augsburg zuruck 3 Zur Zeit der Waldkircher Lehnstrager scheint es unterhalb des Luftenberges auch einen Burgstall in Form einer kleinen Wasserburg als Wohnsitz der Waldkircher Herren gegeben zu haben 4 Unbekannt ist wer diese Wasserburg erbaute und wann diese abgegangen ist Von 1505 bis zur Sakularisation im Jahre 1802 unterstand der Ort dem bischoflichen Pflegamt des Hochstifts Augsburg in Zusmarshausen 5 An den grossen Bauernaufstanden im Jahre 1525 nahmen auch 19 Einwohner aus Streitheim teil Sie schlossen sich den 4075 aufstandischen Bauern des Leipheimer Haufens an Am 4 April 1525 kam es zur grossen Schlacht bei Leipheim bei der die Bauern vom Heer des Schwabischen Bundes unter Fuhrung von Georg Truchsess von Waldburg Zeil genannt der Bauernjorg vernichtend geschlagen wurden Hart getroffen wurde Streitheim am Ende des Dreissigjahrigen Krieges wahrend der Schlacht bei Zusmarshausen am 17 Mai 1648 Dabei wurde der Ort vollig zerstort und zur Wustung Erst 13 Jahre nach Ende des Krieges zahlte man in Streitheim wieder 18 Hauser Vor dem Krieg waren es 32 Bei der Sakularisation 1802 ging der Ort an das Doppelkurfurstentum und spatere Konigreich Bayern uber 1818 wurden im Landgericht Zusmarshausen 44 eigenstandige Gemeinden gebildet Zweites Gemeindeedikt Darunter befand sich auch Streitheim mit dem Ortsteil Luftenberg der Einode Weilerhof und dem Weiler Ehgatten 6 Von 1862 bis 1929 gehorte die nunmehr selbststandige Gemeinde Streitheim mit ihren Ortsteilen zum Bezirksamt Zusmarshausen und ab 1929 zum Bezirksamt Augsburg das ab 1939 als Landkreis Augsburg bezeichnet wurde Im Zuge der Gebietsreform in Bayern am 1 Mai 1978 wurde die Gemeinde Streitheim in den Markt Zusmarshausen eingegliedert Der ehemalige Ortsteil Ehgatten kam nach Welden 7 Die katholische Kuratie Sankt Vitus in Streitheim gehort zur Pfarrei Sankt Martin in Horgau Zur Kuratie gehoren auch Luftenberg und Weilerhof Fruher lag Streitheim mit einer Bedarfshaltestelle Bahnhof Streitheim an der 1989 stillgelegten Bahnstrecke Augsburg Welden genannt Weldenbahn Personlichkeiten BearbeitenAm 20 Mai 1864 wurde in Streitheim mit Willibald Siemann einer der bedeutendsten Orgelbaumeister des suddeutschen Raumes geboren Er stammte aus dem damaligen Soldeanwesen Haus Nr 10 und war ein Sohn des Kleinbauern und Tagelohners Willibald Siemann und dessen Ehefrau Josefa geb Dormair Siemann erlernte den Orgelbau bei seinem Onkel oder Schwager 8 Martin Binder der in Pfaffenhofen an der Ilm eine Orgelbauwerkstatte besass Er wurde bereits im Alter von 22 Jahren 1886 Teilhaber an der Firma seines Onkels ubersiedelte mit diesem im Jahre 1890 nach Regensburg Binder amp Siemann eroffnete aber gleichzeitig eine eigene Firma in Munchen W Siemann amp Co 1904 vereinigte er beide Werkstatten zu einem Grossbetrieb Willibald Siemann amp Co Munchen der sich zu einem fuhrenden in Bayern entwickelte Willibald Siemann starb am 28 Februar 1932 in Munchen Siemann baute uber 500 Orgeln in Bayern und Oberschlesien Einzelne seiner Orgeln werden noch heute bespielt 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Streitheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Markt Zusmarshausen offizielle Homepage Streitheim in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 8 Januar 2023 Einzelnachweise Bearbeiten https www volkssternwarte streitheim de Offizielle Homepage der Sternwarte DLR Institut fur Planetenforschung Feuerkugelnetz Abgerufen am 5 Mai 2021 Das Bistum Augsburg historisch und statistisch beschrieben 2 Band 1864 Anton Steichele Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Bodendenkmal Nr 657056 Walter Potzl Zusmarshausen Markt Pflegamt Landgericht und Bezirksamt 1992 Monumenta Boica 1845 Band 34 Bayerische Akademie fur Wissenschaften Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 767 Siehe Wiki Seite Binder Fischer Wohnhaas Lexikon suddeutscher Orgelbauer Florian Noetzel Verlag 1994 ISBN 3 7959 0598 2Ortsteile des Marktes Zusmarshausen Gabelbach mit Kleinried und Rucklenmuhle Gabelbachergreut Steinekirch mit Wolfsberg Streitheim mit Luftenberg und Weilerhof Vallried Wollbach Worleschwang Zusmarshausen mit Friedensdorf und Salenbach Abgerufen von 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