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Das Europaische Feuerkugelnetz dient der Beobachtung und Aufzeichnung von hellen Meteoren so genannten Feuerkugeln auch Boliden genannt Es besteht aus 34 Fischaugenkameras hauptsachlich in Tschechien Deutschland und Osterreich die zum Nachthimmel gerichtet sind Kamera des Feuerkugelnetzes bei Daun in der Eifel Sie ist am Dreibein montiert und auf die spiegelnde Halbkugel darunter gerichtet um ahnlich einem Fischauge einen grossen Winkel zu uberblicken Kameraturm der Meteorstation Martinsberg des Osterr Astrovereins in Niederosterreich Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Funktionsweise 3 Standorte 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNachdem der Meteorit Pribram 1959 als weltweit erster Meteorit mithilfe von Kameraaufzeichnungen aufgefunden worden war begann die Sternwarte Ondrejov 1963 ein Netzwerk von Kameras aufzubauen um den Nachthimmel zu beobachten 1968 wurde es nach Deutschland erweitert 1 Spater folgten Standorte in weiteren mitteleuropaischen Landern Das Feuerkugelnetz wird von der Sternwarte Ondrejov und dem Institut fur Planetenforschung des DLR betrieben Technischer Leiter und Koordinator des Netzwerkes ist seit 1995 der Physiker und Astronom Dieter Heinlein Funktionsweise BearbeitenDie Meteorkameras sind in einem Abstand von etwa 100 Kilometern aufgestellt und decken eine Flache von circa einer Million Quadratkilometern ab Fast jede Kamera erfasst dabei den gesamten fur sie sichtbaren Teil des Himmels da uber einen gewolbten Spiegel fotografiert wird Kameras auf tschechischer Seite sind hingegen mit sogenannten Fischaugenobjektiven ausgestattet und gegen den Zenit gerichtet Jede Nacht erstellt jede Kamera eine Himmelsaufnahme mit langer Belichtungszeit Vor den Kameras befindet sich jeweils eine zusatzliche mit 12 5 Hz rotierende Blende die es ermoglicht helle sich schnell bewegende Objekte wie Meteore als unterbrochene Leuchtspur auf Film festzuhalten Anhand dieser festgehaltenen Bewegung kann anschliessend auf die Leuchtdauer und die Geschwindigkeit der Feuerkugel geschlossen werden Wird ein Meteor von mindestens zwei Stationen gleichzeitig aufgezeichnet kann seine exakte Flugbahn in der Erdatmosphare durch Triangulation dreidimensional ermittelt werden Wichtig ist dies vor allem zum Auffinden von nicht vergluhten Meteoritenfragmenten wie es z B 2002 beim Meteoriten Neuschwanstein der Fall war Das Europaische Feuerkugelnetz registriert im Jahr durchschnittlich 50 Meteore mit einer scheinbaren Helligkeit Magnitude heller als m 6 Standorte BearbeitenDas Europaische Feuerkugelnetz besteht aus Kamerastationen in Deutschland und Tschechien sowie einigen Stationen in Osterreich Slowakei Belgien Luxemburg Schweiz und Frankreich nbsp Feuerkugelnetz Mitteleuropa nbsp Ruzova nbsp Churanov nbsp Svratouch nbsp Primda nbsp Veseli nad Moravau nbsp Lysa Hora nbsp Pec pod Snezkou nbsp Ondrejov nbsp Teiteng nbsp Ohringen nbsp Streitheim nbsp Liebenhof nbsp Suhl nbsp Hagen nbsp Daun nbsp Benterode nbsp Osenbach nbsp Tuifstadt nbsp Seckenhausen nbsp Gernsbach nbsp Wendelstein nbsp Kalldorf nbsp Gahberg nbsp MartinsbergStandorte von KamerastationenWeblinks BearbeitenEuropaisches Feuerkugelnetz beim Deutschen Zentrum fur Luft und Raumfahrt Hermann Mucke Eine vollautomatische Meteorkamera Station fur Osterreich In Sternenbote Astronomisches Buro archiviert vom Original am 1 Februar 2017 abgerufen am 17 November 2019 Meteor Kamera Memento vom 27 September 2022 im Internet Archive Astronomischer Arbeitskreis Salzkammergut Feuerkugeln Astronomischer Arbeitskreis Salzkammergut abgerufen am 13 Februar 2023 Meteorkamera Waldviertler Sternwarte Orion abgerufen am 17 November 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Oberst J et al The European Fireball Network Current status and future prospects in Meteoritics amp Planetary Science 33 1 S 49 online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Feuerkugelnetz amp oldid 238607314