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Straton war ein aus Sardes stammender griechischer Dichter des 2 Jahrhunderts n Chr Straton kann wegen der Nennung des Arztes Artemidorus Capito 1 in die Regierungszeit des Kaisers Hadrian 117 138 datiert werden Er wird am Beginn des 3 Jahrhunderts von Diogenes Laertios erwahnt Ansonsten ist kaum etwas zu seinem Leben bekannt Auf Straton geht die Anthologie Moῦsa Paidikh Musa Puerilis die Knabenmuse zuruck die in der spater redigierten als 12 Buch der Griechischen Anthologie uberlieferten Fassung insgesamt 258 Epigramme von 30 Autoren aus funf Jahrhunderten enthalt 2 Von Straton selbst sind darin 94 Epigramme enthalten Hinzu kommen funf weitere im 11 Buch und eines im 16 Buch der Griechischen Anthologie insgesamt sind damit 100 Epigramme von Straton bekannt die sich durch ihr fast ausschliessliches Thema Paderastie und durch ihre formale Gewandtheit auszeichnen Stratons Verse waren offenbar noch im 4 Jahrhundert im lateinischsprachigen Westen des Romischen Reichs bekannt denn ein scherzhaftes erotisch mathematisches Ratselepigramm des Ausonius nimmt deutlich darauf Bezug 3 Im 10 Jahrhundert wurden sie mit einer entschuldigenden Vorbemerkung von byzantinischen Gelehrten in die Anthologia Palatina aufgenommen Als Maximos Planudes im spaten 13 Jahrhundert seine Anthologie zusammenstellte nahm er von den 258 Epigrammen des 12 Buchs lediglich 16 auf 4 Die neuzeitliche Rezeption konnte erst vergleichsweise spat einsetzen da die Griechische Anthologie insgesamt erst 1772 1776 erstmals gedruckt wurde 5 Die Sammlung des 12 Buchs liess sich erst ab der zweiten Ausgabe von Friedrich Jacobs Band 2 1814 die der Reihenfolge der Epigramme im Codex Palatinus folgte im Zusammenhang erfassen Die Ausgabe von Johann Friedrich Dubner Band 2 Paris 1872 bot Gelehrten neben dem griechischen Text auch die bereits im 17 Jahrhundert erstellte lateinische Versubersetzung von Hugo Grotius Ubersetzungen von Epigrammen der Griechischen Anthologie in die Volkssprachen enthielten hochstens eine kleine Auswahl von Stratons Versen ihr hauptsachliches Thema fiel unter ein religios moralisches Tabu 6 7 Um 1900 entdeckten homosexuelle Dichter und Publizisten beispielsweise Elisar von Kupffer Straton fur sich und ihr Publikum wieder Weitere Verbreitung fanden dann die vollstandigen Ubersetzungen im Rahmen der zweisprachigen Anthologie Gesamtausgaben von William Roger Paton Loeb Classical Library griechisch englisch 5 Bande 1916 18 und Hermann Beckby Sammlung Tusculum griechisch deutsch 4 Bande 1957 58 Literatur BearbeitenAusgaben und Ubersetzungen siehe auch im Artikel Griechische Anthologie Dietrich Ebener Hrsg Die Griechische Anthologie in drei Banden Bibliothek der Antike Aufbau Verlag Berlin Weimar 1981 die Ubersetzung von Buch 12 ist im dritten Band enthalten Daryl Hine Ubersetzer Puerilities Erotic Epigrams of The Greek Anthology Lockert Library of Poetry in Translation Princeton 2001 ISBN 0 691 08820 9 Johannes Geffcken Straton 12 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band IV A 1 Stuttgart 1931 Sp 276 278 mit stark abwertender Tendenz Poetaster Dichterling Themen und Motive einer zumeist ekelhaften Dichtungsart usw Schwerpunkt des Artikels sind die motivischen Vorbilder die Straton nach Geffckens Auffassung nachgeahmt hat Paul Kroh Lexikon der antiken Autoren Kroners Taschenausgabe Band 366 Alfred Kroner Verlag Stuttgart 1972 ISBN 3 520 36601 0 S 587 Rudolf Keydell Straton 2 In Der Kleine Pauly KlP Band 5 Stuttgart 1975 Sp 392 f Maria Grazia Albiani Ubersetzung Th Zinsmaier Straton 8 In Der Neue Pauly DNP Band 11 Metzler Stuttgart 2001 ISBN 3 476 01481 9 Sp 1044 Einzelnachweise Bearbeiten Straton verspottet Artemidorus Capito in Anth Gr 11 117 damit ist dies Stratons einziges Epigramm mit einem nicht erotischen Sujet Zu dem Arzt siehe Max Wellmann Artemidoros 34 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band II 1 Stuttgart 1895 Sp 1332 Vivian Nutton Ubersetzung Leonie von Reppert Bismarck Artemidoros 8 In Der Neue Pauly DNP Band 2 Metzler Stuttgart 1997 ISBN 3 476 01472 X Sp 52 Diese ubliche hadrianische Datierung Stratons setzt voraus dass man den in der Anthologie fur dieses Epigramm uberlieferten Dichternamen akzeptiert Wenn man das Epigramm fur unecht halt wie Friedrich Jacobs und Rudolf Keydell muss man versuchen Stratons Leben und Werk anhand philologischer Kriterien zu datieren Keydell schlagt einen Ansatz in neronische Zeit vor Diese Fruhdatierung ermoglicht bestimmte Ahnlichkeiten zwischen Epigrammen von Straton und Martial als Straton Nachahmung durch den lateinischen Epigrammatiker zu erklaren Doch wenn man mit Johannes Geffcken Maria Grazia Albani und auch Keydell der Ansicht ist dass Straton in den meisten Epigrammen topische Motive gestaltet hat kann man auch annehmen dass beide Dichter unabhangig voneinander diese Motive in Verse gefasst haben Zwei Martial Kommentare versaumen die relative Chronologie der Dichter zu diskutieren Rosario Moreno Soldevila Martial Book IV A Commentary Mnemosyne Suppl 278 Brill Leiden Boston 2006 ISBN 978 90 04 15192 5 S 133 zu Martial 4 7 Latein englisch This poem bears striking resemblance to an epigram by Strato of Sardis A P 12 191 Christer Henriksen Martial Book IX A Commentary Acta Universitatis Upsaliensis Studia Latina Upsaliensia Band 24 1 Band 1 Uppsala 1998 ISBN 91 554 4293 5 S 136 zu Martial 9 25 Latein englisch The present epigram is clearly influenced by AP 12 175 Strato Louis Crompton Greek Literature Ancient In Claude J Summers Hrsg The Gay and Lesbian Literary Heritage Bloomsbury Publishing London 1997 ISBN 0 7475 3295 8 S 342 348 hier S 347 englisch Ausonius epigr 43 kombiniert Anth Gr 11 225 und 12 210 Ausonius Dichter The Works of Ausonius Edited with Introduction and Commentary by R P H Green Clarendon Press Oxford 1991 ISBN 0 19 814463 6 S 77 398 Latein englisch Dietrich Ebener Einleitung In Die Griechische Anthologie in drei Banden Bibliothek der Antike Aufbau Verlag Berlin Weimar 1981 S V LXXVIII hier S LVII Eine bereits 1764 in Altenburg erschienene griechische Einzelausgabe des Straton die gelegentlich als erste Ausgabe des 12 Buches genannt wird enthalt nur 45 Epigramme darunter 18 von Straton selbst Straton Stratonis aliorumque veterum poetarum epigrammata nunc primum a Christ Adolpho Klotzio edita Ex officina Richteria Altenburg 1764 urn nbn de bvb 12 bsb10234257 7 altgriechisch Latein Beispielsweise bietet die neunbandige deutsche Ubersetzung von Wilhelm Ernst Weber Georg Thudichum und Gottlieb Lukas Friedrich Tafel 1838 1870 lediglich acht der 100 uberlieferten Epigramme des Straton Da die Ubersetzung anders als heute ublich gegliedert ist ist sie umstandlich zu benutzen Georg Thudichum Griechische Anthologie Nach der Anlage von Brunck s Analekten metrisch ubersetzt Christian Nathanael von Osiander Gustav Schwab Hrsg Griechische Dichter in neuen metrischen Ubersetzungen Band 73 Band 8 Verlag der J B Metzler schen Buchhandlung Stuttgart 1870 S 1025 1027 urn nbn de bvb 12 bsb10994789 8 Die griechisch englische Epigramm Auswahlausgabe von John William Mackail enthalt Prosaubersetzungen von 32 der 258 Epigramme des 12 Buchs J W Mackail Select Epigrams from the Greek Anthology Longmans Green and Co London New York Bombay 1906 altgriechisch englisch archive org new edition revised throughout benutzbar mittels der Nummernkonkordanz auf S 433 Normdaten Person GND 10240674X lobid OGND AKS LCCN no99034552 VIAF 17614634 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Straton von SardisKURZBESCHREIBUNG griechischer DichterGEBURTSDATUM 1 Jahrhundert oder 2 JahrhundertGEBURTSORT SardesSTERBEDATUM 2 Jahrhundert oder 3 Jahrhundert Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Straton von Sardis amp oldid 235375568