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Die Straffreiheitsverordnung von 1933 Langtitel Verordnung des Reichsprasidenten uber die Gewahrung von Straffreiheit vom 21 Marz 1933 regelte die Strafbefreiung fur Straftaten die im Kampf fur die nationale Erhebung des deutschen Volkes zu ihrer Vorbereitung oder im Kampf fur die deutsche Scholle begangen worden waren BasisdatenTitel Verordnung des Reichsprasidenten uber die Gewahrung von StraffreiheitKurztitel Straffreiheitsverordnung nicht amtlich Art ReichsverordnungGeltungsbereich Deutsches ReichRechtsmaterie StrafrechtErlassen am 21 Marz 1933 RGBl I S 134 Inkrafttreten am 23 Marz 1933Ausserkrafttreten 25 Juni 1947 Art 1 Nr 6 Kontrollratsgesetz Nr 55 vom 20 Juni 1947 Weblink Text der Verordnung PDF Bitte den Hinweis zur geltenden Gesetzesfassung beachten Entstehung und Inhalt BearbeitenIn den ersten Wochen nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten kam es zu einer Haufung rechter Gewalttaten gegen politische Gegner mit deren Strafverfolgung sich die von Nationalsozialisten durchsetzte Justiz konfrontiert sah 1 Staatssekretar Heinrich Holscher schlug als kommissarischer Leiter des preussischen Justizministeriums am 10 Marz 1933 eine Amnestie vor die auch Verbrechen gegen das Leben und Sprengstoffverbrechen umfassen und vom Reichsprasidenten erlassen werden sollte damit sie nicht nur fur Preussen sondern fur das ganze Reich gelten wurde Ziel war es bei den herrschenden politischen Unruhen Storungen von Gerichtsverhandlungen und gewaltsame Gefangenenbefreiungen zu vermeiden und so eine ruhige Fortfuhrung der Rechtspflege zu erreichen Hermann Goring und Franz Schlegelberger unterstutzen den Vorschlag im Reichskabinett Bereits am 15 Marz wurde Holscher vom Staatsministerium in Preussen ermachtigt Gnadenerweise durch das Land Preussen durchzufuhren 2 Im Reichsjustizministerium wurde der preussische Entwurf erweitert und umfasste auch Delikte die im Interesse der Erhaltung bisherigen Grundbesitzes begangen worden waren Dies traf hauptsachlich auf Straftaten wahrend der Bauernunruhen in Nordwestdeutschland und Ostpreussen von 1929 zu Verabschiedung und Wirkung BearbeitenNach den Reichstagswahlen vom 5 Marz 1933 fand die konstituierende Sitzung des neu gewahlten Parlaments am 21 Marz 1933 dem Tag von Potsdam in der dortigen Garnisonkirche statt 3 Dabei wurde auch der Entwurf der Straffreiheitsverordnung vom Reichskabinett gebilligt und von Reichsprasident Hindenburg unterzeichnet 4 5 Zu den Begunstigten der Verordnung zahlten Heinrich Tillessen und Heinrich Schulz die 1921 den Zentrumspolitiker Matthias Erzberger ermordet hatten Ebenfalls amnestiert und freigelassen wurden funf Beteiligte am sogenannten Mord von Potempa vom 10 August 1932 die im darauffolgenden Prozess wegen politischen Totschlags bzw wegen Anstiftung zum Mord zum Tod verurteilt worden waren nachdem sie zunachst am 2 September 1932 zu lebenslangem Zuchthaus begnadigt worden waren Zwei weitere in diesem Mordfall involvierte Manner wurden dank der Straffreiheitsverordnung ebenfalls amnestiert und freigelassen 6 Aufhebung BearbeitenDie Straffreiheitsverordnung wurde mit Kontrollratsgesetz Nr 55 zur Aufhebung von Vorschriften auf dem Gebiet des Strafrechts zum 25 Juni 1947 durch den Alliierten Kontrollrat aufgehoben 7 Literatur BearbeitenLothar Gruchmann Justiz im Dritten Reich 1933 1940 Anpassung und Unterwerfung in der Ara Gurtner Oldenbourg 2001 ISBN 3 486 53833 0 Weblinks BearbeitenVerordnung des Reichsprasidenten uber die Gewahrung von Straffreiheit Reichsgesetzblatt 1933 I S 134Einzelnachweise Bearbeiten Lothar Gruchmann Justiz im Dritten Reich 1933 1940 Anpassung und Unterwerfung in der Ara Gurtner S 320 ff Lothar Gruchmann Justiz im Dritten Reich 1933 1940 Anpassung und Unterwerfung in der Ara Gurtner S 325 Christoph Janecke Einige Hinweise zur Zeitgeschichte der Jahre 1901 bis 2000 Ein kleines Nachlesewerk Die Zeit 1933 1945 die Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges 1933 abgerufen am 4 Juni 2019 Lothar Gruchmann Justiz im Dritten Reich 1933 1940 Anpassung und Unterwerfung in der Ara Gurtner S 326 Birte Forster 14 Lesung Ein Parlament schafft sich ab Lektureblog zu Jahrestage von Uwe Johnson FAZ 25 November 2017 Scared to Death Zeitgenossische Berichterstattung aus der TIME 27 Marz 1933 Kontrollratsgesetz Nr 55 verfassungen de abgerufen am 3 Juni 2019 Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Straffreiheitsverordnung von 1933 amp oldid 235932067