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Dieser Artikel beschreibt eine Biografie Fur die Herkunft des Goethe Zitates Stirb und werde siehe Selige Sehnsucht Fur die Folge der Fernsehserie Tatort siehe Tatort Stirb und werde Stirb und werde frz Si le grain ne meurt heisst die Autobiographie des franzosischen Schriftstellers und Intellektuellen Andre Gide Das rund 400 Seiten umfassende Werk erschien erstmals 1926 1930 auch in deutscher Ubersetzung von Ferdinand Hardekopf bei der Deutschen Verlagsanstalt Stuttgart Inhaltsverzeichnis 1 Die Thematik 1 1 Erster Teil 1 2 Zweiter Teil 2 Der Titel 3 LiteraturDie Thematik BearbeitenGide beschreibt in Stirb und werde die Zeit von seiner fruhesten Kindheit bis zu seiner Verlobung mit seiner Cousine Madeleine Rondeaux im Jahr 1895 Er reflektiert uber die strenge puritanische Erziehung durch seine protestantische Mutter sein schulisches Versagen seine kulturelle Bildung seine Verehrung fur Madeleine und schliesslich die Entdeckung seiner Homosexualitat Die Zeit seiner Ehe mit Madeleine verarbeitet Gide in seinem ebenfalls autobiographischen Werk Et nunc manet in te geschrieben nach Madeleines Tod 1938 und erschienen 1951 Darin erkennt er dass sein Plan seine Homosexualitat durch die Heirat zu bekampfen gescheitert ist In Stirb und werde spricht Gide die folgenden Themen an Erster Teil Bearbeiten Kapitel I Fruhe Kindheit in Paris Entwicklung der schlechten Gewohnheiten er masturbiert mit dem Sohn des Hausmeisters Einsamkeit als Einzelkind ohne Spielkameraden Familie der Mutter Rondeaux in RouenKapitel II Familie des Vaters Gide in Uzes Religion Protestantismus und Spiritualitat Homosexualitat des Dienstmadchens Schulischer MisserfolgKapitel III Das Grundstuck der Familie Rondeaux in La Roque Normandie Freude am Angeln Karneval und Maskenball Pensionat und erste gewonnene Rauferei Tod des VatersKapitel IV Die Cousinen in Rouen Umzug nach Montpellier Wichtigkeit Partei zu ergreifen auch in Fragen der Religion Beginn der teilweise vorgetauschten KrankheitenKapitel V Ehebruch der Tante Entdeckung Ich bin nicht so wie die anderen Beobachtung des Wachstums einer Gladiole Heimliche Verehrung der Cousine Emmanuele in Wirklichkeit Madeleine Kapitel VI Einrichtung des Salons der Wohnung Kulturelle und musikalische Bildung Klavierstunden Verachtung fur das Theater Entdeckung der Literatur Freundschaft mit Lionel in La Roque Entdeckung der ArmutKapitel VII Gefuhl auserwahlt zu sein Diskussionen uber die Kindererziehung Entdeckung der Unzucht Freude am LesenKapitel VIII Liebe zu Emmanuele Religiose Initiation und Glaubenskrise Ruckkehr an die Ecole Alsacienne dann ans Lycee Henri IV Freundschaft mit Pierre Louys Erste SchreibversucheKapitel IX Aussereheliche Beziehung und uneheliches Kind des Cousins Albert Malerei Albert und Klavier Andre Gide Zufallige Begegnung mit Gauguin Beginn der SchriftstellereiKapitel X Kunst und Musik als Beeinflusser der Literatur Besuch Literarischer Salons unter anderem bei Stephane Mallarme Zeitgenossische literarische Stromungen Ende der dusteren Kindheit Problematik der Wahrhaftigkeit der MemoirenZweiter Teil Bearbeiten Kapitel I Erste Reise nach Algerien Entdeckung seiner Homosexualitat Trennung von Liebe und Lust Krankheit Verdacht auf Tuberkulose Paderastie ExotismusKapitel II Begegnung mit Oscar Wilde Homosexualitat endgultiges Eingestandnis in Algier Ende der Freundschaft mit Pierre Louys Wiederentdeckung der Religion angesichts der dekadenten westlichen Welt Tod der Mutter Gefuhl der Freiheit Verlobung mit EmmanueleDer Titel BearbeitenDer von Ferdinand Hardekopf in der 1930 erschienenen ersten Ubersetzung gewahlte und von Johanna Borek in ihrer Ubersetzung ubernommene deutschsprachige Titel Stirb und Werde stammt aus dem Gedicht Selige Sehnsucht aus dem West ostlichen Divan von Goethe Und so lang du das nicht hast Dieses Stirb und werde Bist du nur ein truber Gast Auf der dunklen Erde Wie das Gedicht von Goethe ist der franzosische Originaltitel eine Anspielung auf einen Vers aus dem Johannesevangelium Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fallt und erstirbt bleibt es allein wenn es aber erstirbt bringt es viel Frucht Wer sein Leben liebt wird es verlieren und wer sein Leben in dieser Welt hasst wird es zum ewigen Leben bewahren Elberfelder Bibel Joh 12 24 25 Der Unterschied zwischen dieser Ubersetzung und der ursprunglichen Bedeutung des Titels ist dass dort wo Hardekopfs Titel und Goethes Formulierung dazu anspornen der von Christus gepredigten und praktizierten Lebensweise zu folgen auf Wollust zu verzichten das Ersterben des Weizenkorns und die Ewigkeit anzustreben die Frucht die das Weizenkorn durch seinen Tod hervorbringt Gide selbst in seinem Buch wie in seinem Titel beschreibt wie er diese Moral in seinem Leben nicht befolgt hat Er war ein Weizenkorn das nicht erstorben ist Neben dieser auf die Bibel verweisenden allgemeinen Bedeutung hat der franzosische Titel auch einen starker greifbaren korperlichen Beigeschmack Gide beschreibt haufig seine homosexuellen und autoerotischen Handlungen wobei sein Samen wofur das Weizenkorn eine Metapher ist selbstverstandlich keine menschliche Frucht hervorbringt Literatur BearbeitenAndre Gide Stirb und werde Ubersetzt von Ferdinand Hardekopf Stuttgart Deutsche Verlags Anstalt 1930 Andre Gide Stirb und werde Ubersetzt von Johanna Borek Munchen dtv 2001 ISBN 3 423 12859 3 Jean Michel Wittmann Si le grain ne meurt d Andre Gide Essai et dossier Paris Gallimard 2005 ISBN 2 07 030191 5 frz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stirb und werde amp oldid 237613936