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Die heutige Stiftung Marien Hospital Erftstadt Frauenthal gegrundet von den Eheleuten Adolf 26 September 1804 in Lechenich 21 Marz 1877 in Koln und Helene Munch geb Offermann 1802 29 April 1877 in Koln ehemals auch kurz Stiftung Munch genannt geht zuruck auf ihre Stiftung zur Einrichtung eines Armenhospitals in Frauenthal Aus ihr haben sich das heutige Krankenhaus in Erftstadt das Marienhospital und weitere Einrichtungen entwickelt Ehemaliges Hospital mit Kapelle Inhaltsverzeichnis 1 Erwerb des Gutes Frauenthal 2 Stiftung des Marienhospitals 3 Stiftung und heutiges Marienhospital 4 Gedenken 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksErwerb des Gutes Frauenthal BearbeitenIm Jahre 1851 kauften die wohlhabenden aber kinderlosen Eheleute Adolf und Helene Munch Weinhandler aus Koln den ehemaligen Klosterhof in Frauenthal einschliesslich einer restaurierungsbedurftigen Kapelle Das Ehepaar liess die Wohn und Wirtschaftsgebaude wieder aufbauen und die an die anderen Gebaude anstossende Kapelle von der nur noch die massiven Aussenmauern und ein durchlochertes Dach erhalten waren restaurieren damit dort wieder Gottesdienst stattfinden konnte Seinen Wunsch nach Messfeiern in der Kapelle bekraftigte das Ehepaar durch eine Messstiftung von 13 Morgen Ackerland Nach der notariellen Beurkundung dieser Schenkung erfolgte die Genehmigung zum Gottesdienst durch das Generalvikariat in Koln Am 2 Juli 1861 wurde die Kapelle in Frauenthal auf Wunsch der Eheleute unter dem Titel der unbefleckten Jungfrau Maria eingeweiht 1 Im folgenden Jahr liessen die Eheleute Munch am Zufahrtsweg zur Kapelle ein Wegekreuz errichten das heute unter Denkmalschutz steht nbsp Helene Munch geb Offermann Mitstifterin des Marienhospitals nbsp Adolf Munch Stifter des Marienhospitals in Frauenthal nbsp Wegekreuz der Eheleute MunchStiftung des Marienhospitals BearbeitenIn den nachsten Jahren bemuhten sich die Eheleute Munch um die Stiftung eines Hospitals fur arme Kranke und Gebrechliche der Burgermeistereien Lechenich und Liblar um der Not der hilflosen und mittellosen armen Kranken Abhilfe zu schaffen In der Stiftungsurkunde vom 24 Dezember 1867 wurden die finanziellen und verwaltungsrechtlichen Grundlagen fur das Hospital festgelegt Die Eheleute ubertrugen das in der Burgermeisterei Lechenich nahe bei Liblar gelegene Gutchen Frauenthal mit allem Zubehor als Eigentum an das von ihnen gestiftete Krankenspital das Marien Spital Ausserdem stifteten sie ein Kapital von 15000 Talern von dessen Rendite arme Kranke und Gebrechliche aller Konfessionen aus den Burgermeistereien Lechenich und Liblar unentgeltlich gepflegt werden sollten In den bereits vorhandenen zur Wohnung und Landwirtschaft dienenden Gebauden wurde das Hospital eingerichtet und sowohl die zur Pflege aufgenommenen Armen als auch das Pflegepersonal untergebracht Der Ertrag aus den ubertragenen Grundstucken wurde zur Verpflegung der aufgenommenen armen Kranken des Personals und der mit der Bewirtschaftung der Grundstucke beauftragten Personen sowie zur Lohnzahlung verwendet Kranke aus anderen Burgermeistereien mussten angemessene Verpflegungskosten bezahlen 1 Die Aufsicht uber das Marienhospital und die Verwaltung des Vermogens fuhrte satzungsgemass ein Verwaltungsrat dessen Mitglieder aus dem Pfarrer von Lechenich dem Burgermeister von Lechenich und weiteren funf Mitgliedern aus den Orten der beiden Burgermeistereien bestanden In der Genehmigungsurkunde der preussischen Behorde die keine rein geistlich gefuhrte Anstalt wunschte war festgelegt dass das Hospital der burgerlichen Krankenversorgung dienen sollte Daher gehorten auch Vertreter der Kommunen zum Verwaltungsrat Die staatlichen Behorden behielten die Oberaufsicht Zu den Aufgaben des Verwaltungsrates gehorte die Aufnahme und Entlassung der Pfleglinge die Uberwachung ihrer Verpflegung im Hospital die Einstellung eines Belegarztes und der Pflegerinnen Der Verwaltungsrat der 1868 zum ersten Mal zusammentrat bestimmte als Belegarzt Breuer aus Liblar der auch als Armenarzt dort wirkte Nach langeren Bemuhungen um geeignete Pflegeschwestern hatten die Verhandlungen mit dem Mutterhaus der Vinzentinerinnen in Koln Nippes Erfolg Ende 1869 zogen die ersten Ordensschwestern ein die wegen der Bautatigkeiten ihre Arbeit in der Krankenpflege erst im Sommer 1870 mit den ersten beiden aufgenommenen Kranken begannen Auch einige im Krieg 1870 71 verwundete Soldaten wurden fur zwei Wochen gepflegt 2 Nach Beendigung der Baumassnahmen wurde der Vertrag zwischen dem Verwaltungsrat und den Vinzentinerinnen wegen Ubernahme der Pflege im Marienhospital am 4 Mai 1871 geschlossen Darin wurde festgelegt etwa 9 bis 10 kranke und schwache Personen beiderlei Geschlechtes aufzunehmen jedoch wegen fehlender Raumlichkeiten keine Kranken mit ansteckenden Krankheiten 1 Die Eheleute Munch die sich verpflichtet hatten die Unterhaltung der Kapelle weiter zu ubernehmen stifteten 5000 Taler fur die Anstellung eines geistlichen Rektors der die Seelsorge und den Gottesdienst fur die im Marienhospital tatigen Schwestern die aufgenommenen Pfleglinge und die benachbarten Einwohner ubernahm Fur ihn wurde ein eigenes Wohnhaus gebaut das 1871 bezugsfertig war 3 Wie dringend der Bedarf an arztlicher Versorgung und Pflege in dieser Krankenanstalt war zeigen die erhaltenen Aufnahmeantrage von Blinden mittellosen Kranken ohne Bleibe und weiteren Pflegebedurftigen 1 Stiftung und heutiges Marienhospital BearbeitenDas heutige Marienhospital in Erftstadt Frauenthal ein Krankenhaus der Nahversorgung ist fur die Bevolkerung Erftstadts und Umgebung von grosser Bedeutung Es basiert bis heute auf der Stiftung der Eheleute Munch und wird als kirchliches Krankenhaus betrieben Dem Willen der Stifter entsprechend wird es nach wie vor von einem Verwaltungsrat geleitet zu dessen geborenen Mitgliedern der Pfarrer von St Kilian in Lechenich und der Burgermeister von Erftstadt als Nachfolger des Burgermeisters von Lechenich gehoren Die ubrigen Mitglieder des Vorstandes werden fur eine begrenzte Zeit gewahlt Im Sinne der Stifter betreibt die Stiftung seit 1995 ein organisatorisch vom Krankenhaus getrenntes Altenpflegezentrum Gemeinsam mit der Hospiz im Rhein Erft Kreis gGmbH betreibt die Stiftung seit 2006 das Hospiz Haus Erftaue am Standort von Krankenhaus und Altenpflegezentrum Bei der Hochwasserkatastrophe 2021 wurde das Krankenhaus uberflutet und stark beschadigt 4 Gedenken BearbeitenDas zur Stiftung gehorende Altenpflegezentrum erinnert durch seinen Namen Munchstift an die ursprungliche Einrichtung eines Armenspitals durch die Eheleute Munch Der Zufahrtsweg zum Krankenhaus Frauenthal ist nach den Stiftern Munchweg benannt Literatur BearbeitenKarl Stommel Frauenthal vom Zisterzienserinnenkloster zum Marienhospital In Kloster und Stifte im Erftkreis Hrsg Erftkreis Pulheim Brauweiler 1988 ISBN 3 7927 1044 7Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Karl Stommel Frauenthal vom Zisterzienserinnenkloster zum Marienhospital In Kloster und Stifte im Erftkreis S 177 187 Frank Bartsch Kontinuitat und Wandel auf dem Lande Die rheinpreussische Burgermeisterei Lechenich im 19 und beginnenden 20 Jahrhundert 1815 1914 Weilerswist 2012 Geschichte in Kreis Euskirchen Bd 26 S 261 Pfarrarchiv St Kilian Lechenich Teil I Abteilung I Band 4 Frauenthal Trotz Millionenschaden Erftstadter Marien Hospital will in vier Wochen wieder offnen ksta de vom 24 Juli 2021Weblinks BearbeitenChronik von Kloster und Stiftung Altenpflegezentrum Munch Stift Hospiz Haus Erftaue Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stiftung Marien Hospital Erftstadt Frauenthal amp oldid 229820799