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Stephen William Kuffler 24 August 1913 in Tap Osterreich Ungarn 11 Oktober 1980 in Woods Hole Massachusetts geboren als Wilhelm Kuffler war ein amerikanischer Neurobiologe osterreichisch ungarischer Herkunft Er wirkte von 1946 bis 1958 an der Johns Hopkins University sowie von 1959 bis zu seinem Tod an der Harvard University und beschaftigte sich insbesondere mit verschiedenen Aspekten der Funktion von Nervenzellen Fur seine Forschungsleistungen wurde er unter anderem 1964 in die National Academy of Sciences und 1971 in die Royal Society aufgenommen sowie 1972 mit dem Louisa Gross Horwitz Preis und 1974 mit dem Dickson Prize in Medicine ausgezeichnet Stephen W Kuffler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliches Wirken 3 Auszeichnungen 4 Werke 5 Literatur 5 1 Weiterfuhrende VeroffentlichungenLeben BearbeitenStephen Kuffler wurde 1913 im ungarischen Tap geboren und absolvierte ab 1932 an der Universitat Wien ein Studium der Medizin das er im Dezember 1937 mit der Promotion abschloss Danach arbeitete er zunachst kurze Zeit an der zweiten Medizinischen Klinik und in der Abteilung fur Pathologie der Universitat bevor er fur einige Monate nach England und im Sommer 1938 nach Australien an das Sydney Hospital ging wo er am Kanematsu Memorial Institute of Pathology sowie im Labor des spateren Nobelpreistragers John Carew Eccles forschte Dort lernte er auch den Neurobiologen Bernard Katz kennen der seine wissenschaftlichen Interessen wesentlich beeinflusste Nach seiner Emigration nahm er 1938 den Vornamen Stephen an Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war er ab Herbst 1945 zunachst an der University of Chicago tatig bevor er 1946 eine Professur fur Sehphysiologie und Biophysik am Institut fur Ophthalmologie der medizinischen Fakultat der Johns Hopkins University erhielt Im Jahr 1959 wechselte er auf Einladung von Otto Krayer mit seiner Arbeitsgruppe an die Abteilung fur Pharmakologie der Harvard University an der er sieben Jahre spater die weltweit erste eigenstandige Abteilung fur Neurobiologie grundete und bis zu seinem Tod als Professor fur Neurophysiologie und Neuropharmakologie beziehungsweise ab 1966 fur Neurobiologie wirkte Neben seiner Tatigkeit in Harvard verbrachte er mit seiner Arbeitsgruppe im Sommer regelmassig Forschungsaufenthalte am Marine Biological Laboratory in Woods Hole Massachusetts beziehungsweise in den Jahren von 1967 bis 1971 am Salk Institute for Biological Studies Stephen Kuffler war ab 1943 verheiratet und Vater von vier Kindern Seine Tochter Eugenie Kuffler ist eine bekannte Komponistin Flotistin und Tanzerin Im Jahr 1954 wurde er amerikanischer Staatsburger Er starb 1980 in Woods Hole infolge eines Herzinfarkts den er nach einem langeren Schwimmen in der Buzzards Bay erlitten hatte Zu seinen akademischen Schulern zahlten unter anderem David H Hubel und Torsten N Wiesel die ein Jahr nach seinem Tod den Nobelpreis fur Physiologie oder Medizin erhielten Wissenschaftliches Wirken BearbeitenKennzeichnend fur die Forschung von Stephen Kuffler der rund 90 wissenschaftliche Publikationen veroffentlichte war die Kombination von verschiedenen Methoden aus den Bereichen Physiologie Biochemie Histologie Neuroanatomie und Elektronenmikroskopie zur Bearbeitung von neurobiologischen Fragestellungen Er beschaftigte sich insbesondere mit der Funktion von Nervenzellen und untersuchte dabei unter anderem die Erregungsleitung an der motorischen Endplatte und anderen Synapsen sowie die Rolle des Nervensystems bei der Kontraktion von Muskelfasern Weitere seiner Arbeiten betrafen Studien zur Signalubertragung in den Ganglien der Netzhaut zur Anregung und zur Inhibition von Mechanorezeptoren sowie zur Wirkung von GABA als Neurotransmitter Auszeichnungen BearbeitenStephen Kuffler wurde in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Leistungen unter anderem 1960 in die American Academy of Arts and Sciences 1964 in die National Academy of Sciences 1978 in die American Philosophical Society und 1971 als auswartiges Mitglied in die Royal Society aufgenommen Daruber hinaus war er auswartiges Mitglied der Koniglich Danischen Akademie der Wissenschaften der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften sowie ab 1980 Ehrenmitglied der Osterreichischen Physiologischen Gesellschaft Die Universitat Bern 1964 die Yale University 1972 die Washington University in St Louis 1974 die University of London 1974 die University of Chicago 1977 die Universitat Pierre und Marie Curie 1977 und die University of Oxford 1980 verliehen ihm einen Ehrendoktortitel Ausserdem erhielt er 1971 den Passano Award 1972 den Louisa Gross Horwitz Preis 1978 den Ralph W Gerard Preis und 1974 den Dickson Prize in Medicine Nach Stephen Kuffler benannt sind unter anderem die Stephen W Kuffler Lecture in Neurobiology eine an der Harvard University stattfindende Ehrenvorlesung sowie der Stephen W Kuffler Chair in Biology ein Lehrstuhl an der University of California San Diego und der Stephen W Kuffler Fellowship Fund am Marine Biological Laboratory Werke BearbeitenThe Physiology of Neuroglial Cells In Ergebnisse der Physiologie Biologischen Chemie und Experimentellen Pharmakologie Band 57 Berlin Heidelberg und New York 1966 S 1 90 als Mitautor From Neuron to Brain A Cellular Approach to the Function of the Nervous System Sunderland 1976 1984 weitere Auflagen unter dem Titel From Neuron to Brain A Cellular and Molecular Approach to the Function of the Nervous System Sunderland 1992 2000 2012 spanische Ausgabe Barcelona 1982 als Mitautor Neurotransmission Neurotransmitters and Neuromodulators Cambridge und New York 1980 als Mitherausgeber Literatur BearbeitenJohn G Nicholls Stephen W Kuffler 1913 1980 In Biographical Memoirs Band 74 National Academy of Sciences Washington D C 1998 ISBN 0 309 08281 1 S 193 208 Bernard Katz Stephen William Kuffler 24 August 1913 11 October 1980 Biographical Memoirs of Fellows of the Royal Society 28 1982 The Royal Society S 224 259 ISSN 0080 4606Weiterfuhrende Veroffentlichungen Bearbeiten U J McMahan Steve Remembrances of Stephen W Kuffler Sinauer Associates Sunderland 1990 ISBN 0 87 893516 9 In Appreciation of Stephen W Kuffler In Journal of Neuroscience 1 1 1981 Society for Neuroscience S 1 2 ISSN 0270 6474 Timothy S Harrison Five Scientists at Johns Hopkins in the Modern Evolution of Neuroscience In Journal of the History of the Neurosciences 9 2 2000 Psychology Press Taylor amp Francis S 165 179 ISSN 0964 704X insbesondere Abschnitt Neurobiology Stephen William Kuffler at Johns Hopkins 1946 1958 S 172 176 W Maxwell Cowan Donald H Harter Eric R Kandel The Emergence of Modern Neuroscience Some Implications for Neurology and Psychiatry In Annual Review of Neuroscience 23 2000 Annual Reviews S 343 391 ISSN 0147 006X insbesondere Abschnitt Stephen Kuffler and the Formation At Harvard of the First Neurobiology Department in the United States S 346 347 Normdaten Person GND 1019586354 lobid OGND AKS LCCN n83132478 VIAF 166972183 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kuffler Stephen W ALTERNATIVNAMEN Kuffler Stephen William vollstandiger Name Kuffler Wilhelm Geburtsname KURZBESCHREIBUNG ungarisch amerikanischer NeurobiologeGEBURTSDATUM 24 August 1913GEBURTSORT Tap Osterreich UngarnSTERBEDATUM 11 Oktober 1980STERBEORT Woods Hole Massachusetts Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stephen W Kuffler amp oldid 228475844