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Stephanos Skouloudis griechisch Stefanos Skoyloydhs 23 November 1838 in Konstantinopel 19 August 1928 war ein griechischer Bankier Diplomat Politiker und ehemaliger Ministerprasident Stephanos Skoulidis Inhaltsverzeichnis 1 Studium und Geschaftsmann 2 Politische und diplomatische Laufbahn 2 1 Diplomatischer Unterhandler 2 2 Abgeordneter 2 3 Minister 2 4 Aufstieg zum Ministerprasidenten und Verurteilung als Konigstreuer 3 Biographische Quellen und HintergrundinformationenStudium und Geschaftsmann BearbeitenDer Sohn eines Geschaftsmannes absolvierte ein Studium der Medizin an der Nationalen und Kapodistrias Universitat zu Athen das er 1859 abschloss Anschliessend begann er eine kaufmannische Tatigkeit im Handelshaus Rallis und stieg dort 1863 zum Leiter der Geschaftsbeziehungen zur Turkei auf Zusammen mit dem Philanthropen Andreas Syngros war er 1871 Grunder der Bank von Konstantinopel In den folgenden Jahren ubernahm er fur die griechische Regierung auch diplomatische Missionen zum Osmanischen Reich 1876 kehrte er als wohlhabender Mann nach Athen zuruck Basil Zaharoff wurde auf Empfehlung von Skouloudis als Verkaufsleiter des Rustungsherstellers Nordenfelt eingestellt 1880 wurde Skouloudis zum Mitglied des Vorstandes der National Bank of Greece ernannt Zwei Jahre spater grundete er die erste Gesellschaft zur Trockenlegung des Kopais Sees um sehr fruchtbares Farmland nordlich von Theben zu gewinnen Politische und diplomatische Laufbahn BearbeitenDiplomatischer Unterhandler Bearbeiten Skouloudis wurde zunehmend politisch aktiv Wahrend der Krise von 1877 aufgrund des Russisch Turkischen Krieges von 1877 bis 1878 wurde er als Unterhandler zu Verhandlungen mit der albanischen Bevolkerung ausserhalb Griechenlands gesandt Er reprasentierte die Stadt Ioannina in Vorgesprachen zum Berliner Kongress von Juni bis Juli 1878 in dem unter anderem auch die Grenzen zwischen Griechenland und dem Osmanischen Reich festgelegt wurden Von 1883 bis 1886 war er Botschafter in Spanien Nach der einseitigen Annektierung von Ostrumelien durch Bulgarien vom Osmanischen Reich war er Gesandter bei den Friedensverhandlungen von Konstantinopel im Jahre 1886 Spater wurde er von den Ministerprasidenten Charilaos Trikoupis und Theodoros Deligiannis mit Verhandlungen zur Aufnahme von Auslandskrediten von wohlhabenderen Landern beauftragt Nach dem Ersten Balkankrieg wurde er 1912 von Ministerprasident Eleftherios Venizelos zum Reprasentanten bei den Friedensgesprachen in London berufen Abgeordneter Bearbeiten Skouloudis begann seine politische Laufbahn 1881 mit der Wahl zum Abgeordneten der Nationalversammlung Vouli ton Ellinon Dort vertrat er zunachst bis 1883 die Interessen der neuen liberalen Funften Partei Pempto Komma von Charilaos Trikoupis fur den Wahlkreis Syros 1892 erfolgte seine erneute Wahl zum Mitglied der Nationalversammlung wo er nun den Wahlkreis von Theben vertrat 1905 erfolgte seine Wiederwahl zum Abgeordneten fur den Wahlkreis Theben Minister Bearbeiten Ministerprasident Trikoupis berief ihn von 1892 bis 1893 zunachst als Minister fur Religion und Erziehung sowie von 1893 bis 1895 als Marineminister in seine Kabinette Anschliessend gehorte er dem Organisationskomitee zur Vorbereitung der Olympischen Sommerspiele 1896 in Athen an Dabei erstellte er einen Bericht an den Prasidenten des Organisationskomitees Kronprinz Konstantin das die durch Pierre de Coubertin veranschlagten Kosten weit unter den tatsachlich zu erwartenden Kosten lagen und Griechenland deshalb auf die Ausrichtung der Olympischen Spiele verzichten sollte Nachdem der Kronprinz dies ablehnte trat Skouloudis mit einigen Unterstutzern von seinem Amt im Organisationskomitee zuruck Der Kronprinz setzte sich mit der Ausfuhrung der Spiele durch die weitaus erfolgreicher waren als die Spiele 1900 in Paris und 1904 in St Louis Der konservative Ministerprasident Dimitrios Rallis berief den erfahrenen Diplomaten von April bis Oktober 1897 zum Aussenminister in sein Kabinett In dieser Funktion musste er die erste griechische Niederlage im Turkisch Griechischen Krieg 1897 mitverantworten Aufstieg zum Ministerprasidenten und Verurteilung als Konigstreuer Bearbeiten Bereits nach der Revolte der Militarischen Liga im Athener Vorort Goudi 1909 wurde sein Name oft als potentieller reformorientierter Ministerprasidentschaftskandidat genannt Allerdings wurde schliesslich Stephanos Dragoumis zum Premierminister ernannt der jedoch bald zu Gunsten von Venizelos zurucktrat was zu einer endgultigen Beendigung der politischen Krise fuhrte Nach der Ermordung von Konig Georg I und der Thronbesteigung von Konig Konstantin I am 18 Marz 1913 kam es zunehmend zu Spannungen zwischen Ministerprasident Venizelos und dem neuen Konig Diese gipfelten letztlich nach dem Beginn des Ersten Weltkrieges in der Frage des Standpunkts von Griechenland Wahrend der pro deutsch eingestellte Konig eine Neutralitatspolitik favorisierte trat der Ministerprasident fur einen Kriegseintritt Griechenlands auf Seiten der Alliierten ein Nachdem Venizelos sich mit seiner Haltung zunachst nicht durchsetzen konnte trat er am 7 Oktober 1915 zuruck Nach einer einmonatigen Ubergangsregierung von Alexandros Zaimis wurde Skouladis am 7 November 1915 schliesslich selbst Ministerprasident Er versuchte zunachst die Bildung einer Allparteienregierung zur Erreichung einer nationalen Einheit Allerdings musste sich auch Skouloudis schwerpunktmassig mit der Frage des Kriegseintritts auseinandersetzen Zusatzlich kam es nach der Bildung einer Gegenregierung in Nordgriechenland unter Venizelos zu innenpolitischen Spannungen Letztlich scheiterte Skouloudis mit seiner Politik und trat am 22 Juni 1916 vom Amt des Ministerprasidenten zuruck Wahrend seiner Amtszeit war er zugleich Aussenminister Nach der Abdankung von Konig Konstantin I 1917 und der triumphalen Ruckkehr von Venizelos nach Athen wurde Skouloudis der Kollaboration mit dem bisherigen Konig angeklagt Zusammen mit seinem Kabinett wurde er verurteilt Nach dem Misserfolg von Venizelos bei den Wahlen vom November 1920 wurden Skouloudis und seine Minister aus der Haft entlassen und schliesslich 1921 begnadigt Bis zu seinem Tode zog er sich vollig aus dem politischen Leben zuruck Sein schriftlicher Nachlass befindet sich in der American School of Classical Studies in Athen Biographische Quellen und Hintergrundinformationen BearbeitenEvi Koukouraki Von den griechischen Befreiungskriegen bis in die Gegenwart Geschichte des jungen Griechenlands 2003 Domestic Policy 1897 1922 Ministerliste der Regierungen 1899 1924 Memento vom 27 Mai 2007 im Internet Archive American School of Classical StudiesVorgangerAmtNachfolgerAlexandros ZaimisPremierminister von Griechenland 1915 1916Alexandros ZaimisNormdaten Person GND 1038320259 lobid OGND AKS LCCN nr96012361 VIAF 39274581 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Skouloudis StephanosKURZBESCHREIBUNG griechischer Politiker und MinisterprasidentGEBURTSDATUM 23 November 1838GEBURTSORT KonstantinopelSTERBEDATUM 19 August 1928 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stephanos Skouloudis amp oldid 236493431