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Charilaos Trikoupis griechisch Xarilaos Trikoyphs 11 Juli 1832 in Nafplion Argolis 30 Marz 1896 in Cannes war ein griechischer Politiker und Ministerprasident Charilaos Trikoupis Athen Photographic Archive of Hellenic Literary and Historical Museum Inhaltsverzeichnis 1 Familie Studium und berufliche Laufbahn 2 Politische Laufbahn 2 1 Abgeordneter Minister und Parteigrunder 2 2 Siebenmaliger Ministerprasident 1875 bis 1895 3 Biographische Quellen und Hintergrundinformationen 3 1 Biographische Quellen 3 2 Hintergrundinformationen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseFamilie Studium und berufliche Laufbahn BearbeitenTrikoupis war der Sohn von Spyridon Trikoupis der von Februar bis Oktober 1833 ebenfalls Ministerprasident war Seine Mutter Ekaterini Mavrokordatou war die Schwester des mehrmaligen Ministerprasidenten Alexandros Mavrokordatos Nach dem Schulbesuch absolvierte er an den Universitaten von Athen und Paris Studien der Rechtswissenschaften sowie der Literaturwissenschaften Nach der Promotion zum Doctor Iuris trat er 1852 in den Diplomatischen Dienst und wurde Attache an der Gesandtschaft in London 1863 erfolgte seine Ernennung zum Geschaftstrager Charge d Affaires an der Gesandtschaft in London Nach dem Abschluss der Verhandlung mit dem Vereinigten Konigreich uber die Abtretung der Ionischen Inseln an Griechenland kehrte er 1865 nach Griechenland zuruck 1 Politische Laufbahn BearbeitenAbgeordneter Minister und Parteigrunder Bearbeiten Trikoupis begann seine politische Laufbahn im gleichen Jahr mit der Wahl zum Abgeordneten der Nationalversammlung Vouli ton Ellinon Von Juni bis Dezember 1866 war er Aussenminister im funften Kabinett von Dimitrios Voulgaris Trikoupis grundete 1872 seine eigene Partei die so genannte Funfte Partei Pempto Komma Am 29 Juni 1874 veroffentlichte er ein politisches Manifest mit dem Titel Wer ist der Schuldige Tis Ptaiei in der Tageszeitung Kairoi in dem er Konig Georg I fur die politische Misere des Landes verantwortlich machte Insbesondere kritisierte er die gegen die Wahlergebnisse sprechenden Ernennungen der Ministerprasidenten durch den Konig und die daraus resultierende politische Instabilitat Aufgrund des Manifestes war er vorubergehend in Haft Siebenmaliger Ministerprasident 1875 bis 1895 Bearbeiten nbsp Statue von Charilaos Trikoupis beim griechischen ParlamentAls Vorsitzender einer Neuen Reformpartei Newteristikon Komma NK konnte er ein Jahr darauf eine Mehrheitskoalition in der Nationalversammlung bilden und wurde darauf von Konig Georg I nur ungern am 8 Mai 1875 zum Ministerprasidenten ernannt In dieser ersten Amtszeit wurde ein Wahlrechtsreform verabschiedet die vorsah dass der Konig den Vorsitzenden der parlamentarischen Mehrheitsfraktion zum Ministerprasidenten ernennen musste Dies fuhrte jedoch dazu dass sich bald ein faktisches Zwei Parteien System aus der Neuen Reformpartei um Trikoupis auf der einen und der konservativen Nationalistischen Partei Komma E8nikofronwn KE um Alexandros Koumoundouros auf der anderen Seite bildete Die Bildung von Koalitionen mit kleineren Partei sowie notwendige Nachwahlen fuhrten jedoch dazu dass in den folgenden sechs Jahren zwolf Regierungen amtierten Bei den Parlamentswahlen vom 4 Oktober 1875 verlor jedoch die Neue Reformpartei ihre Mehrheit so dass Trikoupis am 27 Oktober als Ministerprasident zurucktrat Im funften Kabinett von Konstantinos Kanaris war er von Juni bis September 1877 erneut Aussenminister Vom 2 bis 7 November 1878 und vom 22 Marz bis 25 Oktober 1880 war er wiederum Ministerprasident von Ubergangsregierungen Am 15 Marz 1882 wurde er erneut Ministerprasident und begann alsbald mit der Umsetzung seiner Reformpolitik Dabei versuchte er zunachst eine stabilere Haushaltspolitik durchzusetzen sowie den ansteigenden Wohlstand des Landes durch den Bau von Strassen Eisenbahnen und Hafen zu nutzen Eines der grossen Projekte war dabei der Beginn des Baus des Kanals von Korinth Ein weiteres Projekt das aufgrund der technischen Moglichkeiten der damaligen Zeit jedoch nur eine Vision blieb war der Bau einer Brucke uber den Golf von Korinth zur Verbindung der Stadte Rio und Andirrio Der Bau dieser Brucke wurde erst 1998 begonnen und 2004 abgeschlossen und sie wurde ihm zu Ehren Charilaos Trikoupis Brucke benannt Trotz dieser Reformansatze blieb Griechenland jedoch im auslaufenden 19 Jahrhundert ein armes und ruckstandiges Land Seine relativ stabile Regierung blieb bis zu seinem Rucktritt am 1 Mai 1885 nach der Niederlage bei den Parlamentswahlen im Amt Allerdings konnte er vom 21 Mai 1886 bis zum 5 November 1890 als Ministerprasident seine wirtschaftlichen und finanzpolitischen Reformen weiter fortfuhren Wahrend dieser Amtszeit unterstutzte er auch die Modernisierung der Marine durch seinen Marineminister Georgios Theotokis 2 Am 22 Juni 1892 wurde er dann zum sechsten Mal Ministerprasident Zu diesem Zeitpunkt war das Staatsbudget aufgrund von hohen Ausgaben und systematischer Korruption vollstandig verbraucht wobei dies oftmals auf Wahlkampfversprechen der Parteien zuruckzufuhren war Seine Regierungserklarung fasste die damalige Situation mit den Worten Bedauerlicherweise sind wir bankrott Dystyxws eptwxeysamen Da er die Auslandsanleihen einstellte und alle nicht notwendigen Ausgaben beschnitt musste er jedoch am 15 Mai 1893 als Ministerprasident zunachst erneut zurucktreten Hauptartikel Griechischer Staatsbankrott von 1893 Allerdings wurde Trikoupis nach einer Ubergangsregierung von Sotirios Sotiropoulos bereits am 11 November 1893 zum siebten und letzten Mal zum Ministerprasidenten ernannt Wahrend dieser Amtszeit begannen die Planungen fur die Olympischen Sommerspiele 1896 in Athen Trikoupis war allerdings zunachst gegenuber dieser Wiederbelebung der Olympischen Spiele skeptisch und befurchtete dabei besonders dass Griechenland die Kosten nicht tragen konnte Schliesslich war er jedoch von der olympischen Idee uberzeugt und traf die notwendigen Vorkehrungen als Gastgeber der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit In seiner letzten Amtszeit versuchte er daruber hinaus vergeblich Absprachen mit den auslandischen Kreditgebern zu treffen Schliesslich fuhrte die von ihm vorgesehene Steuererhohung zu grossen Anfeindungen und schliesslich am 24 Januar 1895 zu seinem Rucktritt als Ministerprasident Bei den kurz darauf stattgefundenen Wahlen zur Nationalversammlung erlitt seine Neue Reformpartei erhebliche Stimmenverluste Aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit sowie privater Schulden scheiterte sogar seine Wiederwahl zum Abgeordneten Daraufhin zog er sich aus dem politischen Leben zuruck und starb am 30 Marz 1896 in Cannes Nach der Uberfuhrung seines Leichnams erfolgte seine Beisetzung in Athen Biographische Quellen und Hintergrundinformationen BearbeitenBiographische Quellen Bearbeiten Deutschsprachige Biographie Englischsprachige Biographie Franzosischsprachige BiographieHintergrundinformationen Bearbeiten Evi Koukouraki Von den griechischen Befreiungskriegen bis in die Gegenwart Geschichte des jungen Griechenlands 2003 The Introduction to the Parliamentary politics in Hellas The Greek Economy 1833 1897Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Charilaos Trikoupis Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Gotz Aly Kolumne zu Griechenland Griechische Woche In Berliner Zeitung 10 September 2012 Abgerufen am 16 Marz 2023 History Of the Hellenic Navy hellenicnavy gr abgerufen am 16 Marz 2023 englisch VorgangerAmtNachfolgerDimitrios VoulgarisPremierminister von Griechenland 1875Alexandros KoumoundourosAlexandros KoumoundourosPremierminister von Griechenland 1878Alexandros KoumoundourosAlexandros KoumoundourosPremierminister von Griechenland 1880Alexandros KoumoundourosAlexandros KoumoundourosPremierminister von Griechenland 1882 1885Theodoros DeligiannisDimitrios ValvisPremierminister von Griechenland 1886 1890Theodoros DeligiannisKonstantinos KonstantopoulosPremierminister von Griechenland 1892 1893Sotirios SotiropoulosSotirios SotiropoulosPremierminister von Griechenland 1893 1895Nikolaus DeligiannisNormdaten Person GND 119152843 lobid OGND AKS LCCN n84058446 VIAF 27875042 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Trikoupis CharilaosALTERNATIVNAMEN Xarilaos Trikoyphs griechisch KURZBESCHREIBUNG griechischer Politiker und MinisterprasidentGEBURTSDATUM 11 Juli 1832GEBURTSORT Nafplion ArgolisSTERBEDATUM 30 Marz 1896STERBEORT Cannes Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Charilaos Trikoupis amp oldid 238435469