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Die Stephanie Paradieselster Astrapia stephaniae auch Stephanie Astrapia oder Prinzessin Stephanie Paradiesvogel genannt ist eine Vogelart aus der Familie der Paradiesvogel Paradisaeidae Sie kommt ausschliesslich im Osten von Neuguinea vor Sie gehort zu den Paradiesvogeln bei denen das Mannchen ein stark verlangertes mittleres Steuerfederpaar aufweist Die deutsche Bezeichnung und das Artepitheton wurden zu Ehren von Stephanie von Belgien vergeben zum Zeitpunkt der wissenschaftlichen Erstbeschreibung Kronprinzessin von Osterreich Ungarn Stephanie ParadieselsterStephanie Paradieselster Darstellung von Richard Bowdler SharpeSystematikOrdnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Paradiesvogel Paradisaeidae Unterfamilie Eigentliche Paradiesvogel Paradisaeinae Gattung Paradieselstern Astrapia Art Stephanie ParadieselsterWissenschaftlicher NameAstrapia stephaniae Finsch amp A B Meyer 1885 Die Bestandssituation der Stephanie Paradieselster wird von der IUCN als ungefahrdet least concern eingestuft 1 Es werden zwei Unterarten unterschieden Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Korperbau und masse 1 2 Mannchen 1 3 Weibchen 2 Verwechslungsmoglichkeiten 3 Verbreitungsgebiet und Lebensraum 4 Lebensweise 5 Fortpflanzung 5 1 Balz 5 2 Nest Gelege und Heranwachsen der Jungvogel 6 Stephanie Paradieselster und Mensch 6 1 Jagd 6 2 Haltung 7 Literatur 8 EinzelbelegeBeschreibung BearbeitenKorperbau und masse Bearbeiten Die Mannchen der Stephanie Paradieselster erreichen ohne das verlangerte mittlere Steuerfederpaar eine Korperlange von 37 Zentimeter Inklusive diesen langen Schwanzfedern haben sie eine Korperlange von 84 Zentimeter 2 Das mittlere Steuerfederpaar hat eine Lange zwischen 56 5 und 72 7 Zentimeter 3 Die Weibchen haben gleichfalls ein sehr langes Schwanzgefieder Sie haben eine Korperlange von bis zu 53 Zentimeter davon entfallen zwischen 26 8 und 36 2 auf das Schwanzgefieder Der Schnabel hat eine Lange von 3 4 bis 4 Zentimeter 3 Sie wiegen zwischen 123 und 156 Gramm Mannchen Bearbeiten Der gesamte Kopf ist samtschwarz mit einem sehr intensiven metallisch blaugrunlichen Glanz Je nach Lichteinfall kann dieser Glanz auch kobaltblau oder violett und magentafarben sein Die Federn der Kopfseiten sind verlangert und bilden kleine Federbuschel an den Kopfseiten Die Korperoberseite ist vom Mantel bis zu den Oberschwanzdecken samtschwarz mit einem etwas matteren bronzefarbenen Schimmer Die Flugel sind auf der Oberseite schwarzlich wobei insbesondere die Flugeldecken violett bis magentafarben glanzen Bei den Arm und Handschwingen ist dieser Glanz auf die Aussenfahnen begrenzt Das verlangerte Steuerfederpaar ist samtschwarz mit einem dunklen violettfarbenen bis magentafarbenen Schimmer und auffallig weissen Federschaften auf dem basalen Drittel Die ubrigen Steuerfedern sind schwarzbraun mit einem leicht kupferfarbenen Schimmer Die Kehle glanzt so intensiv wie das Kopfgefieder Sie geht dann abrupt in das samtschwarze Brustgefieder uber dass bei bestimmten Lichtverhaltnissen auch bronzefarben glanzen kann Die dunkle Brust ist eingefasst von einem schmalen stark kupferfarben glanzenden rotlich braunen Band Die ubrige Korperunterseite bis zum Burzels sind kupferrot und dunkelgrun quergebandert das Gefieder glanzt intensiv Das Schwanzgefieder ist auf der Unterseite schwarzbraun lediglich das mittlere Steuerfederpaar ist glanzend schwarz Der Schnabel ist glanzend schwarz die Iris tief dunkelbraun die Beine und Fusse sind grauviolett 2 In ihrem ersten Lebensjahr ahneln die Mannchen den adulten Weibchen haben aber im Nacken bereits einen intensiveren Glanz Der Glanz entwickelt sich bei den geschlechtsreif werdenden Mannchen zunachst auf dem Vorderkopf Scheitel und Kinn bevor er auf dem gesamten Kopf zu sehen ist 4 Weibchen Bearbeiten Der gesamte Kopf und Hals sind dunkel schwarzbraun mit einem metallisch bronzefarbenen Schimmer der bei bestimmten Lichteinfall auch blaulich wirken kann Die ubrige Korperoberseite ist matt schwarzbraun Das Schwanzgefieder ist braunlich schwarz Auch bei ihnen hat das mittlere Steuerfederpaar weisse Federschafte die allerdings nur auf einem Sechstel der Federlange zu sehen sind Das Kinn und die Brust sind tief braunschwarz mit wenig Glanz Auf dem Bauch geht dieses Braun in ein Ocker und dann in einen zimtfarbenen Ton uber das schmal schwarz quergebandert ist Verwechslungsmoglichkeiten Bearbeiten nbsp bei schlechten Lichtverhaltnissen konnen die Weibchen der Stephanie Paradieselster mit dem hier abgebildeten Breitschwanz Paradieshopf verwechselt werdenDas Mannchen der Stephanie Paradieselster ist auf Grund des auffalligen Gefieders und dem verlangerten mittleren Steuerfederpaar unverwechselbar Das Weibchen kann bei schlechten Lichtverhaltnissen mit seinem dunklen Gefieder und seinem langen Schwanz sowohl mit dem Breitschwanz Paradieshopf als auch dem Schmalschwanz Paradieshopf verwechselt werden 2 Im Westen des Verbreitungsgebietes der Stephanie Paradieselster kommt es ausserdem zu naturlichen Hybriden zwischen dieser Art und der Schmalschwanz Paradieselster die eine sichere Identifikation der Weibchen gleichfalls erschwert 1 Verbreitungsgebiet und Lebensraum BearbeitenDas Verbreitungsgebiet der Stephanie Paradieselster ist der Osten Neuguineas Die beiden Unterarten kommen im ostlichen in folgenden Gebirgen und Hohenzugen vor A s feminina Neumann 1922 5 Schrader Gebirge Bismarckgebirge und die Wasserscheide zwischen Sepik und Wahgi A s stephaniae Finsch amp A B Meyer 1885 6 Von dem Vulkan Doma Peaks Hagengebirge und Mount Giluwe in sudostlicher Richtung bis zum Owen Stanley Gebirge Zur Hybridisierung mit der Seidenband Paradieselster kommt es westlich des Hagengebirges 4 Die von Ernst Mayr 1931 beschriebene Unterart Astrapia stephaniae ducalis gilt heute als Synonym zur Nominatform 7 Der Lebensraum der Stephanie Paradieselster sind Berg und subalpine Walder Sie kommt auch an Waldrandern in Waldern mit selektivem Holzeinschlag sowie in Walder vor in denen es einzelne Gebiete mit sekundarem Wald gibt Lebensweise BearbeitenDie Stephanie Paradieselster halt sich uberwiegend im oberen Waldbereich auf Sie fliegt mit schnellen Flugelschlagen die von kurzen Gleitphasen unterbrochen ist Nach Nahrung suchende Stephanie Paradieselstern verhalten sich unauffallig zeigen aber keine auffallige Scheu Sowohl von Ornithologen als auch der indigenen Bevolkerung des Verbreitungsgebietes der Stephanie Paradieselster wurde beobachtet dass Individuen im Federkleid eines Weibchens haufiger als die Mannchen am Waldrand oder gar in den Garten der indigenen Bevolkerung zu beobachten sind Mannchen sind dagegen eher im Waldesinneren anzutreffen 3 Die Nahrung besteht aus Fruchten Gliederfussern und vermutlich auch kleinen Wirbeltieren wie Froschen und Skinken Sie deckt vermutlich mit Fruchten den grossten Teil ihres Nahrungsbedarfes der Anteil der pflanzlichen Nahrung wird auf 85 Prozent geschatzt Sie ist aber am haufigsten dabei zu beobachten wie sie das Geast im mittleren und oberen Baumkronenbereich nach tierischer Nahrung absucht 8 Die Stephanie Paradieselster sucht einzelgangerisch oder in kleinen lose vergesellschafteten Trupps von zwei bis drei Individuen nach Nahrung Vereinzelt schliesst sie sich auch Trupps anderer Singvogelarten an meist Arten wie den Breitschwanz Paradieshopf oder Furchenvogel 8 Fortpflanzung BearbeitenStephanie Paradieselstern sind polygyn Zwischen zwei und funf Mannchen balzen an sogenannten Leks um Weibchen ein Mannchen kann sich mit mehreren Weibchen vertaner und das Weibchen zieht alleine den Nachwuchs gross 9 Wie haufig bei Vogelarten bei denen die noch nicht geschlechtsreifen Mannchen ein Gefieder haben das stark dem adulten Weibchen ahnelt ist nicht immer sicher ob es sich bei den anwesenden Vogeln mit einem Federkleid das dem eines adulten Weibchens entspricht tatsachlich um Weibchen handelt Balz Bearbeiten Bei den Leks die im Bismarckgebirge untersucht worden sind lag der Abstand zwischen den einzelnen Leks bei 1 5 bis 2 Kilometern das heisst sie lagen ausser Sicht und Horweite zueinander Ein einzelner Lek umfasst vier bis sieben etwa 25 Meter hohe Baume mit grossen steil ansteigenden Asten in einer Hohe von 17 bis 18 Metern uber der Erde Diesen Asten weisen zumindest uber einen grossen Bereich keine Seitenaste kein Blattwerk und keine Epiphyten auf Auf einem oder zwei dieser Astbereiche findet die Hauptbalz der Mannchen statt Die Bolzplatze werden zeitweise uber mehrere Jahre genutzt 9 Balzende Mannchen finden sich im Zeitraum von Juli bis September kurz nach Anbruch der Morgendammerung an den Balzplatzen ein Im Schnitt versammeln sich drei Mannchen die durchschnittlich zwei Stunden am Balzplatz verbringen wenn sie ihn auch zwischendurch kurzfristig zum Fressen verlassen Sobald ein Mannchen zu balzen beginnt beginnen auch die Mannchen die im selben Baum sitzen zu balzen Die in anderen Baumen sitzenden Mannchen rufen dann laut vernehmbar hupfen im Geast umher oder fliegen in einen anderen Baum Bei der Balz strauben die Mannchen das Kopf und Halsgefieder und hupfen zwischen zwei Ansitzwarten hin und her Der Korper wird dabei waagerecht gehalten Frith und Beehler unterscheiden zwei Intensitatsniveaus bei der Balz Bei der langsameren Balz hupft das Mannchen zwischen zwei Stellen auf dem Ast pausiert dabei aber kurz auf jeder Stelle Das lange Steuerfederpaar schwingt dabei unter ihm Bei der schnellen Balz hupft das Mannchen mit hoher Geschwindigkeit zwischen zwei Stellen auf dem Ast die etwa 1 5 Meter auseinander liegen Es pausiert nicht auf etwa vier Sekunden kommen neun bis 10 Hupfer Durch die schnelle Bewegung weht das lange Steuerfederpaar fast waagerecht hinter ihm her Diese kraftanstrengende Balz wurde bislang nur wenige Male beobachtet Die Mannchen zeigen ihre Balz auch dann wenn keine Weibchen in der Nahe sind Bei einer anderen Beobachtungen sassen zwei Mannchen und drei Stephanie Paradieselstern in weiblichem Federkleid in einem Baum Das grossere der Mannchen verfolgte erst ein einzelnes Weibchen wahrend das andere Mannchen und die anderen im Baum sitzen bleiben Nachdem das grossere Mannchen funf Minuten lang gebalzt hatte verjagte es zuerst das zweite Mannchen Die beiden anderen Individuen bei denen es sich vermutlich um Weibchen handelte flogen davon Das verbleibende Mannchen balzte erneut 10 Minuten vor dem Weibchen bevor es dann zur Paarung kam 10 Nest Gelege und Heranwachsen der Jungvogel Bearbeiten Es sind bis jetzt nur wenige Nester gefunden und wissenschaftlich beschrieben wurden Zwei Nester befanden sich in einer Hohe von 10 Metern in einem Baum Eines der Nester war durch Schlingpflanzen teilweise verdeckt Ein drittes Nest wurde in Schlingpflanzen in einer Hohe von 3 8 Meter uber dem Erdboden gefunden Die Nester waren aus grossen Blattern und Schlingpflanzenteilen gebaut Sie hatten einen ausseren Durchmesser von 16 bis 19 Zentimeter und waren 4 bis 8 9 Zentimeter hoch Der Durchmesser des eigentlichen Nestnapfs mass 11 5 Zentimeter Das Nestinnere war mit kleinen Blattern Wurzeln und Rindenstuckchen ausgelegt Die Gelegegrosse ist noch wenig untersucht Die bisher gefundenen Gelege die sicher nur von Stephanie Paradieselstern und nicht von einer moglichen Verfassung zwischen einer Stephanie und einer Schmalschwanz Paradieselster stammen enthielten nur ein einzelnes Ei Dieses war rosafarben und wies wie fur Eigentliche Paradiesvogel typisch langliche dunkelbraune Flecken und einige wenige kleine Fleckchen auf Die Brutdauer ist nur aus Gefangenschaftshaltung bekannt Dort betrug die Brutzeit 22 Tage 11 Das Weibchen futtert den Nestling mit hochgewurgtem Futter Die Nestlingszeit ist wie die Brutzeit nur aus Gefangenschaftshaltung bekannt Bei je einem erfolgreichen Aufzuchtversucht in den 1960er und 1970er Jahren verliess der Nestling nach 26 bis 28 Tagen das Nest Stephanie Paradieselster und Mensch BearbeitenJagd Bearbeiten Die Stephanie Paradieselster wurde und wird von der indigenen Bevolkerung ihres Verbreitungsgebietes wegen ihres Gefieders gejagt Bei der Jagd wird ausgenutzt dass die Mannchen sich an traditionellen Balzplatzen einfinden 9 Die Federn werden zu traditionellem Kopf und Korperschmuck verarbeitet Balge von Paradiesvogeln sind auf Neuguinea ein wichtiges Handelsgut mit dem auch der Brautpreis entrichtet wird Haltung Bearbeiten Sieben Stephanie Paradiesvogel wurden 1909 nach Schottland importiert Wie lange sie dort gehalten werden konnten ist nicht bekannt Drei weitere Stephanie Paradiesvogel wurden Mitte der 1920er Jahre vom Londoner Zoo importiert Einer der Vogel wurde acht Jahre lang gehalten Die Vogel wurden als zutraulich beschrieben Zuchterfolge mit Stephanie Paradieselstern gab es sowohl in Grossbritannien als auch in den Vereinigten Staaten von Amerika 12 Literatur BearbeitenBruce M Beehler Thane K Pratt Birds of New Guinea Distribution Taxonomy and Systematics Princeton University Press Princeton 2016 ISBN 978 0 691 16424 3 Clifford B Frith Bruce M Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae Oxford University Press Oxford 1998 ISBN 0 19 854853 2 Otto Finsch Adolf Bernhard Meyer Vogel von Neu Guinea zumeist aus der Alpen Region am Sudostabhange des Owen Stanley Gebirges Hufeisengebirge 7000 8000 hoch gesammelt von Karl Hunstein I Paradiseidae In Zeitschrift fur die gesammte Ornithologie Band 2 1885 S 369 391 biodiversitylibrary org Oscar Neumann Neue Formen aus dem papuanischen und polynesischen Inselreich In Verhandlungen der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern Band 15 Nr 2 1922 S 234 237 biodiversitylibrary org Ernst Mayr Die Vogel des Saruwaged und Herzoggebirges N O Neuguinea In Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Berlin Band 17 1931 ISSN 0373 8493 S 639 723 Einzelbelege Bearbeiten a b Handbook of the Birds of the World zur Stephanie Paradieselster aufgerufen am 10 Juli 2017 a b c Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 266 a b c Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 268 a b Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 267 Oscar Neumann S 236 Otto Finsch u a S 378 Ernst Mayr S 711 a b Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 269 a b c Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 270 Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 271 Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 272 Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 273 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stephanie Paradieselster amp oldid 224371830