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Die Schmalschwanz Paradieselster Astrapia mayeri auch Schmalschwanz Astrapia oder Seidenband Paradiesvogel genannt ist eine Vogelart aus der Familie der Paradiesvogel Paradisaeidae Sie kommt ausschliesslich in einem sehr kleinen Gebirgsgebiet im Osten von Neuguinea vor Sie gehort zu den Paradiesvogeln bei denen das Mannchen ein stark verlangertes mittleres Steuerfederpaar aufweist Dieses kann eine Lange von einem Meter erreichen Schmalschwanz ParadieselsterSchmalschwanz Paradieselster MannchenSystematikOrdnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Paradiesvogel Paradisaeidae Unterfamilie Eigentliche Paradiesvogel Paradisaeinae Gattung Paradieselstern Astrapia Art Schmalschwanz ParadieselsterWissenschaftlicher NameAstrapia mayeriStonor 1939Die Bestandssituation der Schmalschwanz Paradieselster wird von der IUCN als potentiell gefahrdet near threatened eingestuft 1 Es werden keine Unterarten unterschieden Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Korperbau und masse 1 2 Mannchen 1 3 Weibchen 2 Verbreitung 3 Nahrung und Nahrungssuche 4 Fortpflanzung 4 1 Balz 4 2 Nest und Gelege 4 3 Brut und Aufzucht der Jungvogel 5 Hybride mit anderen Paradiesvogeln 6 Schmalschwanz Paradieselstern und Mensch 6 1 Jagd 6 2 Haltung 7 Literatur 8 EinzelbelegeBeschreibung BearbeitenKorperbau und masse Bearbeiten Die Mannchen der Schmalschwanz Paradieselster erreichen ohne das verlangerte mittlere Steuerfederpaar eine Korperlange von 32 Zentimeter Inklusive diesen langen Schwanzfedern haben sie eine Korperlange von bis zu 125 Zentimeter 2 Das mittlere Steuerfederpaar hat eine Lange zwischen 65 7 und 101 7 Zentimeter 3 Die Weibchen haben gleichfalls ein sehr langes Schwanzgefieder bei denen das mittlere Steuerfederpaar gleichfalls verlangert ist Ohne das Schwanzgefieder erreichen sie eine Korperlange von 35 Zentimeter Das mittlere Steuerfederpaar erreicht bei ihnen 26 bis 37 2 Zentimeter Der Schnabel hat eine Lange von 2 9 bis 3 5 Zentimeter 4 Die Mannchen wiegen zwischen 134 und 164 Gramm die Weibchen erreichen ein Gewicht von 102 bis 157 Gramm Mannchen Bearbeiten nbsp MannchenDer gesamte Kopf ist inklusive des an der Basis des Oberschnabels sitzenden knopfartigen Federbuschs samtschwarz mit einem sehr intensiven metallisch gelblich grunlichen Glanz Je nach Lichteinfall kann dieser Glanz auch intensiv blau oder violett sein Die Korperoberseite ist vom Mantel bis zu den Oberschwanzdecken samtschwarz mit einem etwas matteren bronzefarbenen Schimmer Die Flugel sind auf der Oberseite schwarzbraunlich Bei den Arm und Handschwingen ist dieser Glanz auf die Aussenfahnen begrenzt Das Schwanzgefieder ist schwarzbraun und lauft vom mittleren Steuerfederpaar abgesehen spitz aus Das verlangerte Steuerfederpaar ist dagegen weiss jeweils etwa zwei Zentimeter breit und weist eine drei bis vier Zentimeter breite schwarze Spitze auf Die Kehle glanzt so intensiv wie das Kopfgefieder Sie geht dann abrupt in das samtschwarze Brustgefieder uber dass bei bestimmten Lichtverhaltnissen auch bronzefarben glanzen kann Die dunkle Brust ist eingefasst von einem schmalen stark kupferfarben glanzenden rotlich braunen Band Die ubrige Korperunterseite bis zum Burzels sind kupferrot und dunkelgrun quergebandert das Gefieder glanzt intensiv Das Schwanzgefieder ist auf der Unterseite schwarzbraun lediglich das mittlere Steuerfederpaar ist glanzend schwarz Das Schwanzgefieder ist bis auf das mittlere weisse Steuerfederpaar auf der Unterseite ockerfarben Der Schnabel ist glanzend schwarz die Iris tief dunkelbraun die Beine und Fusse sind graublau 5 In ihrem ersten Lebensjahr ahneln die Mannchen den adulten Weibchen haben aber bereits ein langeres Schwanzgefieder 5 Weibchen Bearbeiten Der gesamte Kopf und Hals sind dunkel schwarzbraun mit einem metallisch bronzefarbenen Schimmer der bei bestimmten Lichteinfall auch blaulich wirken kann Bei alteren Weibchen ist der Glanz dabei ausgepragter Die ubrige Korperoberseite ist matt schwarzbraun kann aber auch violett bis magentafarben schimmern Der Burzel und die Oberschwanzdecken sind braun und gehen fast in ein Sepia uber Das Schwanzgefieder ist braunlich schwarz Das mittlere Steuerfederpaar hat auf der basalen Halfte weisse Federschafte die Federfahnen haben diffuse weisse Flecken auf der gesamten Lange Die Brust ist matt schwarzbraun und glanzt violett bis magentafarben Auf dem Bauch geht dieses Schwarzbraun in einen Zimtton uber und ist schmal schwarz quergebandert 5 Verbreitung BearbeitenIm Osten Neuguineas gibt es im Landesinneren einen rund 200 Kilometer breiten verastelten Gebirgszug der von steilen Talern und wenig zuganglichen Ebenen gepragt ist Die Schmalschwanz Paradieselster kommt hier in einem kleinen Verbreitungsgebiet vor dass die papua neuguineischen Provinzen Enga Hela Western Highlands und Southern Highlands beruhrt Zum Verbreitungsgebiet gehoren unter anderem das Hagengebirge und der Mount Giluwe Der Lebensraum der Schmalschwanz Paradieselster sind Berg und subalpine Walder Sie kommt auch an Waldrandern in isolierten Waldresten in Waldern mit selektivem Holzeinschlag sowie in Walder vor in denen es einzelne Gebiete mit sekundarem Wald gibt Nahrung und Nahrungssuche BearbeitenSchmalschwanz Paradieselstern suchen in allen Waldbereichen vom Boden bis zur oberen Baumkrone nach Nahrung Geringfugig haufiger als im oberen und mittleren Kronenbereich halten sie sich in einem Bereich von bis zu 15 Meter uber dem Erdboden auf 4 Die Nahrung besteht zu etwa 90 Prozent aus Fruchten aber auch Bluten und Blutenknospen Die Nahrung wird direkt von den Asten gepickt Eine besondere Rolle in der Ernahrung spielen Strahlenaralien Sie suchen uberwiegend einzelgangerisch nach Nahrung es kommen aber auch kleine Trupps von bis zu drei Individuen vor Gegenuber Vogelarten wie dem Papualori oder dem Breitschwanz Paradieshopf ist die Schmalschwanz Paradieselster durchsetzungsstarker und vertreibt sie aus fruchttragenden Baumen 6 Fortpflanzung BearbeitenSchmalschwanz Paradieselstern sind polygyn Ein Mannchen kann sich mit mehreren Weibchen paaren und das Weibchen zieht alleine den Nachwuchs gross Es ist bislang jedoch noch nicht geklart ob und wie bei der Stephanie Paradieselster ein gemeinschaftliches Balzen mehrerer Mannchen vorkommt 7 Wie haufig bei Vogelarten bei denen die noch nicht geschlechtsreifen Mannchen ein Gefieder haben das stark dem adulten Weibchen ahnelt ist nicht immer sicher ob es sich bei den anwesenden Vogeln mit einem Federkleid das dem eines adulten Weibchens entspricht tatsachlich um Weibchen handelt Balz Bearbeiten nbsp Ein heranwachsendes Mannchen das noch keine verlangerten Steuerfedern besitztDie Balz der Mannchen ist bislang nur wenige Male beobachtet worden Sicher ist dass die Balz aus Sprungen zwischen zwei oder mehr Sitzwarten auf Asten besteht Diese konnen wie bei der intensiven Balz der Stephanie Paradieselster sehr schnell sein Haufig verharren die Mannchen aber auch bis zu 30 oder 40 Sekunden auf einer Stelle Bei einer Gelegenheit waren drei adulte Mannchen und vier Individuen im Federkleid eines adulten Weibchens anwesend Diese beobachteten fur eine Stunde wie die Mannchen balzten und sich dabei auch gegenseitig verjagten Die springenden Mannchen rufen dabei sehr laut und strauben das Brustgefieder Ein anderes balzendes Mannchen sprang auf einer Stelle auf und ab Diese Bewegung fuhrte dazu dass sein langes weisses Steuerfederpaar vor und zuruck schwang und dabei grosse Bogen schlug 8 Einmal wurde ein Mannchen bei einem Flug beobachtet das dem typischen Flugverhalten nicht entspricht Es wird von Frith und Beehler als ein Balzflug eingeordnet Das Gerausch das bei diesem Flug von den Flugeln erzeugt wurde war lauter als sonst bei Schmalschwanz Paradieselstern ublich Der Flug bestand aus jeweils vier oder funf Flugelschlagen dann einer Gleitphase bei dem das Mannchen mit gefalteten Flugeln zunachst nach unten glitt und danach sich wieder nach oben gleiten liess bevor er wieder mit den Flugeln schlug Das lange weisse mittlere Steuerfederpaar war dadurch besonders auffallig 7 Nest und Gelege Bearbeiten Von den 14 bislang gefundenen und besetzten Nestern befanden sich sieben in Waldgebieten in denen es Holzeinschlag gegeben hatte und Sekundarwald bereits nachgewachsen waren Zwei weitere fanden sich in kleinen Waldresten die von subalpinem Grasland umgeben waren Zehn der Nester befanden sich in auffallig kleinen Baumen in deren unmittelbaren Nachbarschaft keine weiteren Baume standen die diese uberragten oder mit ihren Kronen beschatten konnten Es fanden sich auch mehrere Nester vorangegangener Brutzeiten in der Nahe dieser Baume so dass geschlossen wird dass die Weibchen eine Praferenz fur solche Waldstellen als Niststandort haben Grundsatzlich gilt dass Stellen mit solchen Gegebenheiten im Primarwald selten sind 8 Moglicherweise ist dies eine Strategie um baumkletternde Fressfeinde fernzuhalten 8 Die untersuchten aktiven Nester waren unterschiedlich gross Von der Bauweise reichten sie von eher fragilen bis hin zu grossen stabilen Napfnestern Das Baumaterial bestand aus Blattteilen von Schraubenbaumen und anderen grossen Blattern Die Nester waren sparlich bis dicht von frischen zum Tel noch Blatter tragenden Orchideenstangeln bedeckt Die eigentliche Nistmulde war mit feineren abgestorbenen und fast strohahnlichen blattlosen Orchideenstangeln ausgelegt Das Gelege umfasst ein einzelnes Ei Die Eier haben eine rosafarbenen Grundton und weisen wie fur Eigentliche Paradiesvogel typisch langliche Flecken auf Diese haben eine grauviolette und rotbraune Farbe Das Frischvollgewicht der Eier betragt 14 9 Gramm Brut und Aufzucht der Jungvogel Bearbeiten Es brutet nur das Weibchen Bis zum Ende des 20 Jahrhunderts konnte die Brutzeit nur bei einem in Gefangenschaft gehaltenen Weibchen festgestellt werden Sie sass 21 Tage auf dem Ei bevor der Nestling schlupfte 9 Bei Freilandbeobachtungen kam das Weibchen im Schnitt zwei Mal pro Stunde ans Nest um den Jungvogel zu futtern Der Anteil der pflanzlichen Nahrung wird auf Basis von Beobachtungen auf 63 Prozent geschatzt Weibchen huderten die Jungvogel anfangs fur etwa funfzig Prozent des Tages Bei 17 Tage alten Nestlinge entfiel darauf nur noch 3 Prozent des Tages Die Nestlinge fliegen zwischen dem 22 und 26 Lebenstag aus Hybride mit anderen Paradiesvogeln BearbeitenDie Neigung von Paradiesvogeln sich mit anderen Arten ihrer Familie zu kreuzen ist bereits zu Beginn des 20 Jahrhunderts von Anton Reichenow und damit fast fruher als fur jede andere Vogelfamilie beschrieben worden 10 Bei der Schmalschwanz Paradieselster kommt es sowohl mit anderen Arten der Paradieselstern als auch mit anderen Arten der Familie der Paradiesvogel zu naturlichen Hybriden Es sind bislang noch keine Typenexemplare fur Kreuzungen mit der Pracht Paradieselster gesammelt Sowohl Clifford Frith als auch Bruce Beehler halten es jedoch fur sehr wahrscheinlich dass in dem Gebiet in dem sich das Verbreitungsgebiet der beiden Arten uberschneiden naturliche Hybride zwischen den beiden Arten vorkommen 11 Dagegen sind Hybride mit der Stephanie Paradieselster belegt Das Verbreitungsgebiet der Stephanie Paradieselster uberlappt sich mit dem der Schmalschwanz Paradieselster allerdings besiedelt die Schmalschwanz Paradieselster normalerweise hoher Lagen als die Stephanie Paradieselster und verdrangt diese ab einer Hohe von 2400 Metern 11 Einmal wurde auch bereits Nachwuchs zwischen dem Schmalschwanz Paradieshopf und der Schmalschwanz Paradieselster beobachtet Der Nestling starb allerdings 10 Tage nach dem Schlupf 11 Schmalschwanz Paradieselstern und Mensch Bearbeiten nbsp Kopfbedeckung der Huli bestehend aus gefarbten menschlichem Haar Federn von Paradieselstern Kragenparadiesvogel und Raggi ParadiesvogelJagd Bearbeiten Balge sowie einzelne Federn von Paradiesvogeln werden von den indigenen Ethnien Neuguineas zu traditionellem Kopf und Korperschmuck verarbeitet und spielen auch als Handelsobjekt und bei der Bezahlung von Brautpreisen eine grosse Rolle Grundsatzlich werden alle Paradiesvogel mit auffalligen Federn verarbeitet darunter auch die auffalligen langen Schwanzfedern von Paradieselstern wie es bei der abgebildeten traditionellen Kopfbedeckung eines Huli Kriegers der Fall ist Die Schmalschwanz Paradieselster ist einem vergleichsweise geringem Jagddruck ausgesetzt weil sie in einem Verbreitungsgebiet vorkommt dass kaum besiedelt und in weiten Teilen nur sehr schwer zuganglich ist 12 Haltung Bearbeiten Vereinzelt werden Schmalschwanz Paradieselstern in Zoologischen Garten gezeigt Sie uberleben dort mehrere Jahre Bis zum Ende des 20 Jahrhunderts gelang ausserhalb von Neuguinea die erfolgreiche Heranzucht eines Jungvogels In Neuguinea sind ebenfalls bis zum Ende des 20 Jahrhunderts zwei Mal erfolgreich Jungvogel nachgezuchtet worden 8 Literatur BearbeitenBruce M Beehler Thane K Pratt Birds of New Guinea Distribution Taxonomy and Systematics Princeton University Press Princeton 2016 ISBN 978 0 691 16424 3 Clifford B Frith Bruce M Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae Oxford University Press Oxford 1998 ISBN 0 19 854853 2 Eugene M McCarthy Handbook of Avian Hybrids of the World Oxford University Press Oxford 2006 ISBN 0 19 518323 1 Thane Pratt amp Bruce M Behhler 2015 Birds of New Guinea Princeton University Press Princeton amp Oxford 2 Ausgabe ISBN 978 0 691 09563 9 Einzelbelege Bearbeiten Handbook of the Birds of the World zur Schmalschwanz Paradieselster aufgerufen am 10 Juli 2017 Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 257 Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 268 a b Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 260 a b c Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 258 Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 261 a b Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 262 a b c d Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 263 Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 264 McCarthy Handbook of Avian Hybrids of the World S 228 a b c McCarthy Handbook of Avian Hybrids of the World S 229 Frith amp Beehler The Birds of Paradise Paradisaeidae S 265 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schmalschwanz Paradieselster amp oldid 241506976