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Ritter und Edler Stephan von Keess 31 Oktober 1774 in Wien 13 Juni 1840 ebenda war ein osterreichischer Erfinder Direktor des Technischen Kabinetts in Wien und Historiograph der osterreichischen Industrie und Fabrikation Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Werdegang 2 Mitgliedschaften 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Stephan von Keess entstammte dem Rittergeschlecht der Keess 1 und war der dritte Sohn des Juristen Franz Georg von Keess und dessen Ehefrau Ernestina 24 Januar 1754 10 Marz 1801 in Wien die Tochter von Raimund Albrecht von Albrechtsburg zu seinen elf Geschwistern gehorte unter anderem auch der Oberstleutnant Bernhard von Keess Sein Onkel war der General Georg von Kees Er war mit Elisabeth verheiratet gemeinsam hatten sie zwei Tochter Ernestine 1812 1832 und Elisabeth 17 April 1863 in Klagenfurt 2 die beide mit dem Kammerer und Postverwalter in Klagenfurt Josef Lazarini 2 August 1802 3 verheiratet waren 4 Stephan von Keess wurde auf dem Friedhof in Brunn am Gebirge beigesetzt 5 Werdegang Bearbeiten Stephan von Keess immatrikulierte sich zu einem Studium an der Universitat Wien Nach Beendigung des Studiums trat er bei der niederosterreichischen Regierung in den Staatsdienst und wurde 1810 erster Kommissar bei der niederosterreichischen Fabrikinspektion einem Vorlaufer der Gewerbeaufsicht Er gehorte bereits 1805 einer Deputation an die aus dem Fursten Prosper von Sinzendorf Abt Ambros Rixner 1777 1812 6 von Seitenstetten dem Abgeordneter der niederosterreichischen Stande Graf Julius von Veterani dem Wiener Burgermeister Stephan von Wohlleben dem Oberkammerer Schwinner und dem Rat Poltinger bestand Diese Delegation wurde den heran reitenden franzosischen Truppen entgegen gesandt um uber die Einnahme Wiens mit dem franzosischen Prinzen Joachim Murat zu verhandeln 7 Nach seiner Beforderung zum niederosterreichischen Regierungssekretar erhielt er 1835 die Stelle des Direktors des Technischen Kabinetts in Wien das seit 1819 aufgebaut worden war und das auch 1835 offentlich wurde Eine ahnliche Einrichtung hatte er bereits 1810 8 9 10 begonnen fur sich privat anzulegen die jedoch nur uber 1 300 Rohstoffe und 10 000 Fabrikate verfugte diese ging 1818 in den Besitz des koniglich Ungarischen Nationalmuseums in Pest uber Das Technische Kabinett 11 wurde in den 1840er Jahren mit dem k k Fabriksprodukten Kabinett und einer Sammlung des k k Polytechnischen Instituts sowie weiteren Sammlungen zum Technologischen Kabinett vereint 12 Er war auch am Aufbau der Technologischen Abteilung des Badner Rollettmuseums beteiligt 13 Aufgrund seiner technischen Fahigkeiten und Begabungen verdankte ihm die Industrie zahlreiche nutzliche Erfindungen und Verbesserungen In Dross bei Krems fand er zwei bislang unbeachtete Mineralien eine der sogenannten Bergseife ahnliche Tonart die beim Walken von Tuchern verwendet werden konnte sowie einen feuerfesten Ton der in der Porzellanfabrik siehe Wiener Porzellanmanufaktur in Wien dann benutzt wurde Er entwickelte unter anderem eine Maschine mit der verschiedene Arten von Geschirr und Gerat aus dehnbaren Metallblechen in der Metallwarenfabrik in Lanzendorf hergestellt werden konnte Weiterhin entwickelte er ein neues Verfahren um auf kaltem Weg Ol aus den Samen olhaltiger Pflanzen zu gewinnen das Verfahren wurde spater auch in Preussen patentiert Er ersann eine neue Methode zum dekatieren fur Stoffe und Textilien aus Wolle Wahrend in den 1830er Jahren die Cholera in Wien wutete 14 erfand er einen sehr einfachen Luftreinigungsapparat der mit Essigdampfen arbeitete Er beschrieb die Sammlung des Technischen Kabinetts in seiner mehrbandigen Schrift Darstellung des Fabrik und Gewerbewesens im osterreichischen Kaiserstaate die er von 1819 bis 1824 veroffentlichte Seine weitere Schrift Systematische Darstellung der neuesten Fortschritte in den Gewerben und Manufacturen und des gegenwartigen Zustandes derselben die er gemeinsam mit Wenzel Carl Wolfgang Blumenbach 1829 herausgab verstand sich als Fortsetzung und Erganzung zu seinen vorhergehenden Banden Mitgliedschaften BearbeitenStephan von Keess war Mitglied der Landwirtschaftsgesellschaft in Wien 15 der mahrisch schlesischen Gesellschaft zur Beforderung des Ackerbaus und seit 1836 des Vereins zur Ermunterung des Gewerbsgeistes in Bohmen 16 17 Schriften Auswahl BearbeitenDarstellung des Fabrik und Gewerbewesens im osterreichischen Kaiserstaate 1 Band Beschreibung der rohen Materialien welche in den Fabriken Manufacturen und Gewerben des osterreichischen Kaiserstaates verarbeitet werden Wien 1819 Digitalisat 2 Band Beschreibung der Fabricate welche in den Fabriken Manufacturen und Gewerben des osterreichischen Kaiserstaates erzeugt werden Teil 1 mit einem vollstandigen Grundrisse der Technologie Wien 1824 s Auflage Digitalisat Teil 2 mit einem vollstandigen Grundrisse der Technologie Wien 1823 Digitalisat Band 4 Anhang und Register Wien 1824 Digitalisat gemeinsam mit Wenzel Carl Wolfgang Blumenbach Systematische Darstellung der neuesten Fortschritte in den Gewerben und Manufacturen und des gegenwartigen Zustandes derselben 1 Band Wien 1829 Digitalisat 2 Band Wien 1830 Digitalisat Literatur BearbeitenStephan von Keess In Erneuerte vaterlandische Blatter fur den osterreichischen Kaiserstaat Nr 20 vom 8 Marz 1817 S 77 80 Digitalisat Stephan von Keess In Erneuerte vaterlandische Blatter fur den osterreichischen Kaiserstaat Nr 90 vom 11 November 1818 S 357 360 Digitalisat Stephan von Keess In Erneuerte vaterlandische Blatter fur den osterreichischen Kaiserstaat Nr 91 vom 14 November 1818 S 363 364 Digitalisat Stephan von Keess In Hormayr s Archiv fur Geographie Historie Staats und Kriegskunst X Jahrgang Wien 1819 Nr 136 und 137 Digitalisat Stephan von Keess In Franz Heinrich Bockh Wiens lebende Schriftsteller Kunstler und Dilettanten im Kunstfache Wien 1821 S 130 Digitalisat Stephan von Keess In Franz Graffer Johann Jakob Czikann Oesterreichische National Encyklopadie 3 Band Wien 1835 S 171 172 Digitalisat Stephan von Keess In Wenzel Carl Wolfgang Blumenbach Handbuch der technischen Materialwaarenkunde oder Anleitung zur Kenntniss der Rohstoffe welche in den Gewerben Manufakturen und Fabriken verarbeitet und verwendet werden Pest 1846 S III IV Digitalisat Constantin von Wurzbach Keess Stephan Ritter von In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 11 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1864 S 120 Digitalisat Stephan von Keess In Johann Christian Poggendorff Biographisch literarisches Handworterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften Band 1 Leipzig 1904 Digitalisat Stephan von Keess In Deutsche Biographische Enzyklopadie Band 5 Munchen 2006 S 553 Digitalisat Stephan von Keess In Osterreichisches Biographisches Lexikon Band 3 S 281 Digitalisat Weblinks BearbeitenStephan Edler von Keess In Indexeintrag In Deutsche Biographie Stephan von Keess In Die Arbeitslosen von Marienthal Einzelnachweise Bearbeiten BLKO Keess das Rittergeschlecht der Wikisource Abgerufen am 2 Oktober 2023 BLKO Lazarini Elisabeth Freiin von Wikisource Abgerufen am 2 Oktober 2023 Genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr Perthes 1855 google com abgerufen am 3 Oktober 2023 Family tree of Stephan Von KEESS Abgerufen am 2 Oktober 2023 englisch Adolph Schmidl Wien s Umgebungen auf 20 Studen im Umkreise Nach eigenen Wanderungen geschildert Gerold 1839 google com abgerufen am 3 Oktober 2023 Rixner Ambros Biographia Benedictina Abgerufen am 3 Oktober 2023 Karl August Schimmer Die franzosische Revolution und ihre Folgenn Sollinger 1838 google com abgerufen am 3 Oktober 2023 Torsten Meyer Luxus und Konsum eine historische Annaherung Waxmann Verlag 2003 ISBN 3 8309 6276 2 google com abgerufen am 3 Oktober 2023 Gunter Bayerl Johann Beckmann 1739 1811 Waxmann Verlag ISBN 978 3 8309 5768 3 google com abgerufen am 3 Oktober 2023 Karl Karmarsch Geschichte der Wissenschaften in Deutschland neuere Zeit 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Keess Stephan Edler von Keess Stephan Ritter von Keess Stephan E vonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Erfinder Direktor des Technischen Kabinetts in Wien und HistorikerGEBURTSDATUM 31 Oktober 1774GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 13 Juni 1840STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stephan von Keess amp oldid 238235983