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50 91075 9 2345 Koordinaten 50 54 38 7 N 9 14 4 2 O Das Steinerne Haus 2018 Blick vom Paradeplatz auf das Steinerne Haus 2018 Museum der Schwalm Eingangsbereich Steinernes Haus 2005 Das Steinerne Haus in Ziegenhain im nordhessischen Schwalm Eder Kreis ist ein ursprunglich im 14 Jahrhundert erbauter im 17 Jahrhundert umgebauter und erweiterter ehemaliger Burgsitz in dem sich seit 1938 mit Kriegsunterbrechung und endgultig seit 1949 das Museum der Schwalm befindet Es steht im Bereich der einstigen Wasserfestung Ziegenhain am Paradeplatz Inhaltsverzeichnis 1 Der Bau 2 Geschichte 3 Heutige Nutzung 4 Fussnoten 5 Literatur 6 WeblinksDer Bau BearbeitenDas Haus ist eine dreigeschossige Dreiflugelanlage von etwa 30 20 m Grundflache die einen kleinen hofartigen und nach Osten offenen Eingangsbereich teilweise umschliesst Im nordwestlichen Winkel dieses Innenhofs erhebt sich ein schmaler Treppenturm und in der sudwestlichen Hofecke befindet sich seit 1911 ein polygonaler Standerker mit Wappenportal Das nur teilweise uberirdische Erdgeschoss und das erste Obergeschoss sind aus Sandstein gemauert daruber befindet sich ein zweites Obergeschoss aus schwerem Eichenholz Fachwerk Das Walmdach ist nur an wenigen Stellen von kleinen Gauben durchbrochen Bei einer 1910 11 durchgefuhrten Totalrenovierung mit Umbau zu einem Mehrfamilienwohnhaus wurde der hofseitige Kopfbau mit Arkaden im Erdgeschoss und mit einer verglasten Loggia im ersten Obergeschoss versehen Geschichte BearbeitenIm November 1363 wurde Werner II von Falkenberg vom Grafen Gottfried VII von Ziegenhain als Erbburgmann zu Ziegenhain bestellt und erhielt aus diesem Anlass einen Burgsitz bei der dort 1144 erbauten Burganlage 1 Ob es sich dabei um eine bereits bestehende Kemenate handelte oder ob er selbst den Bau errichten liess scheint unklar zu sein Seine Linie der Herren von Falkenberg erlosch im Mannesstamm mit seinem Enkel Werner im Jahre 1441 und ihr damit erledigtes Burglehn fiel zuruck an den Grafen Johann II von Ziegenhain und mit dessen Tod 1450 an die Landgrafschaft Hessen Der nachste bekannte Bewohner des Hauses war Johann Fischer gen Walter landgraflicher Rat der als Rentmeister die Gelder beim Ausbau der Burg Ziegenhain in den Jahren von 1537 bis 1542 zur Wasserfestung verwaltete 2 Ihm folgte von 1542 bis 1559 Heinz von Luder der den Bau der Festung als Kommandant ab 1537 geleitet hatte und sie bis zu seinem Tod 1559 befehligte Nach seinem Tod bewohnte zunachst der Rentmeister Eckhard Feige das Haus 3 Per Erbvertrag kam das Haus das sowohl eine Wasserleitung als auch ein Brauhaus besass jedoch an den mit einer Nichte Luders verheiratete Johann Meckbach d J 1524 1592 von 1558 bis zu seinem Tod hessischer und hersfeldischer Amtmann zu Landeck 4 Wie dieser Burgsitz danach an die Herren von Ruckershausen kam ob durch Heirat Erbschaft Kauf oder Neubelehnung ist unklar Als diese Familie mit dem Tod des Helwig von Ruckershausen im Jahre 1576 im Mannesstamm ausstarb wurde der landgrafliche Oberforst und Jagermeister Georg Schetzel von Landgraf Wilhelm IV von Hessen Kassel mit deren zwei Dritteln des Dorfs Merzhausen der dortigen Wasserburg der Gemarkung der benachbarten Wustung Fischbach und mit ihrem Burglehn in Ziegenhain belehnt anfangs nur auf Lebenszeit 5 dann aber erblich Nach Schetzels Tod 1599 belehnte Landgraf Moritz dessen Sohne Wilhelm und Burkhard mit dem Burglehn und Burgsitz Der am 1 Januar 1653 von Landgraf Wilhelm VI zum Kommandanten der Festung Ziegenhain ernannte Jakob von Hoff 1598 1670 kaufte das Haus und liess es in den Jahren 1659 1661 unter Nutzung der bestehenden Grundmauern so umbauen wie es sich prinzipiell noch heute darstellt als Dreiflugelanlage mit Treppenturm Insbesondere der Fachwerkaufbau des Obergeschosses und die Walmdachkonstruktion stammen aus diesen Jahren Wilhelm von Hoff d A sein Sohn der hessen kasselscher Oberhofmarschall Hofmeister Geheimer Rat und Hofrichter wurde heiratete 1671 Johanna Johannette Dorothea von Schwertzell zu Willingshausen Beider Tochter Katherina Wilhelmina heiratete Carl von Hattenbach der im Mai 1729 als Generalleutnant Gouverneur der Festung und ehemaligen Grafschaft Ziegenhain wurde und das Haus wahrend seiner dortigen Amtszeit bewohnte Seine jungste Tochter Wilhelmina Dorothea 1719 1779 heiratete Georg von Schwertzell zu Willingshausen 1697 1758 Hofgerichtsrat zu Marburg 6 und deshalb kam das Steinerne Haus nach Carl von Hattenbachs Tod 1739 durch Erbschaft an die von Schwertzell Diese hatten das Haus bis 1832 in Besitz als sie es an den Landjagermeister Gottlob von Buttlar 1769 1849 verkauften Dieser verausserte es bereit 1838 an einen Ziegenhainer Burger Von 1866 bis 1892 war das Gebaude Sitz des Landratsamts des Kreises Ziegenhain ehe die Kreisverwaltung in einen Neubau umzog Daraufhin erfolgte ein erneuter Verkauf und die Nutzung als Mehrfamilienwohnhaus Der Zustand des Hauses verschlechterte sich dabei so weit dass seine Versteigerung auf Abbruch erwogen wurde Dann jedoch finanzierte der neue Besitzer aus Ziegenhain stammende Berliner Kaufmann Adolf Winkelstern eine von August 1910 bis Januar 1911 durchgefuhrte Totalsanierung des Baues und dessen interne Umgestaltung in ein Wohnhaus mit funf Wohnungen vier Stallen im Erdgeschoss einer Waschkuche und Lagerraumen Auch der Portalerker in der sudwestlichen Hofecke wurde dabei geschaffen Architekt und Bauleiter war August Venitz aus Berlin der spater einen detaillierten Bericht uber dieses Unternehmen veroffentlichte 7 8 Heutige Nutzung BearbeitenIm Juni 1938 erwarb der Kreis Ziegenhain das Haus und darin wurde das Museum der Schwalm untergebracht 9 Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurden die Museumsbestande ausgelagert und das Haus wurde wieder als Wohnraum genutzt Auch nach Kriegsende dienten mehreren Raume weiterhin Wohnzwecken nunmehr fur Heimatvertriebene 1949 wurde der Schwalmer Heimatbund e V gegrundet und wurde Trager des Museums das am 19 Juni 1949 zunachst mit zwei Ausstellungsraumen im Steinernen Haus seine Wiedereroffnung feierte 10 Heute nimmt das Museum das gesamte vom Schwalmer Heimatbund gepachtete Gebaude ein Der Pachtvertrag mit dem Schwalm Eder Kreis als Eigentumer lauft noch bis 2050 und kann wie vertraglich vereinbart vom Heimatbund verlangert werden Fussnoten Bearbeiten Ziegenhainer Regesten online Nr 968 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Ferdinand von Apell Die ehemalige Festung Ziegenhain In Zeitschrift des Vereins fur hessische Geschichte und Landeskunde 35 Band Neue Folge 25 Band Kassel 1901 S 192 320 hier S 199 1579 bis 1616 als Rentmeister zu Ziegenhain belegt er starb 1626 sein Grabstein ist noch am Steinernen Haus zu finden Carl Knetsch Landgraf Philipps Leibarzt Dr Johann Meckbach und seine Sippe In Zeitschrift des Vereins fur Hessische Geschichte und Landeskunde Band 56 Neue Folge 46 1927 S 124 174 hier 165 Christoph von Rommel Neuere Geschichte von Hessen Erster Band Perthes Kassel 1835 S 431 Carl Knetsch Wilde Triebe am Stammbaume der hessischen Landgrafen I Die neuere Familie von Hattenbach Schluss In Hessenland Zeitschrift fur hessische Geschichte und Literatur 25 Jahrgang Nr 20 Zweites Oktober Heft Kassel 1911 S 295 A Venitz Behebung der Kleinwohnungsnot durch Umbau Mit 15 Abbildungen vom Umbau Steinernes Haus in Ziegenhain in Hessen In Der Industriebau Monatsschrift fur die kunstlerische und technische Forderung aller Gebiete industrieller Bauten X Jahrgang 8 Heft Leipzig 15 August 1919 S 109 116 Der Umbau diente nicht wie bei LAGIS zu lesen der Umgestaltung zum Burogebaude des Landratsamts Siehe Steinernes Haus Ziegenhain Gemeinde Schwalmstadt bei Burgen Schlosser Herrenhauser Heinz Reuter Ziegenhain Geschichte der Stadt 782 1973 3 Aufl Ziegenhain 2000 S 57 Heinrich Crede 75 Jahre Museum der Schwalm 1986 Literatur BearbeitenBrigitte Warlich Schenk Denkmaltopographie Schwalm Eder Kreis unter Mitarbeit von Hans Josef Boker Hrsg Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Baudenkmale in Hessen Band 1 Friedr Vieweg amp Sohn Braunschweig 1985 ISBN 3 528 06233 9 S 467 Folkhard Cremer Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Hessen I Die Regierungsbezirke Giessen und Kassel Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03092 3 S 995 A Venitz Behebung der Kleinwohnungsnot durch Umbau Mit 15 Abbildungen vom Umbau Steinernes Haus in Ziegenhain in Hessen In Der Industriebau Monatsschrift fur die kunstlerische und technische Forderung aller Gebiete industrieller Bauten X Jahrgang 8 Heft Leipzig 15 August 1919 S 109 116Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Steinernes Haus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Steinernes Haus Ziegenhain Gemeinde Schwalmstadt bei Burgen Schlosser Herrenhauser LAGIS https www museumderschwalm de aktuelles das museum l C3 BCderkeller Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Steinernes Haus Ziegenhain amp oldid 234764589