www.wikidata.de-de.nina.az
Stavros Zurukzoglu 5 April 1896 in Smyrna 26 November 1966 in Bern 1 war ein griechisch schweizerischer Arzt der in Bern tatig war Stavros Zurukzoglu Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Studium 1 2 Lehrtatigkeit 2 Bedeutung 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 4 1 Jubilaumsschriften 4 2 Dissertationen 4 3 Weiteres 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenStudium Bearbeiten Zurukzoglu besuchte das Griechisch Franzosische Gymnasium in Smyrna 1915 begann er mit dem Medizinstudium in Berlin Nach einem kurzen Aufenthalt an der Universitat Genf wechselte Zurukzoglu 1919 an die Universitat Bern und schloss hier 1920 sein Studium ab Anschliessend verfasste er bei Georg Sobernheim am Institut fur Hygiene und Bakteriologie in Bern eine Dissertation mit dem Thema Zur Methodik der bakteriologischen Diphtheriediagnose Promotionsdatum 23 Februar 1921 Das Jahr 1922 23 verbrachte Stavros Zurukzoglu in Munchen wo er zuerst unter Max von Gruber arbeitete und dessen Vorlesungen besuchte Danach wurde er von Ignaz Kaup in die biologischen Grundlagen der Sozial und Rassenhygiene eingefuhrt Munchen stellte zu dieser Zeit ein Zentrum der rassenhygienischen Lehre und Wissenschaft dar Zurukzoglu lernte durch seinen Aufenthalt viele bedeutende Rassenhygieniker kennen so auch Fritz Lenz Seine Munchner Zeit wurde von mehrmonatigen Forschungsaufenthalten im Lungensanatorium Wehrawald Schwarzwald unterbrochen 1924 25 hielt sich Zurukzoglu in Athen auf wo er die volkshygienischen Probleme der Mittelmeerlander studierte und die Bewilligung zur Ausubung des Arztberufs in Griechenland erwarb Als abschliessendes Ergebnis seiner Munchner Zeit erschien 1925 in der Reihe Grenzfragen des Nerven und Seelenlebens im Bergmann Verlag Munchen Biologische Probleme der Rassehygiene und die Kulturvolker 2 Lehrtatigkeit Bearbeiten 1927 habilitiert sich Zurukzoglu mit der Arbeit Experimentelle Untersuchung uber Vaccine und Herpes an der Universitat Bern fur das Fach Hygiene und Bakteriologie 2 und wurde dort Privatdozent 3 Im Sommersemester 1928 war er Assistent bei Georg Sobernheim Zusatzlich arbeitete er im Eidgenossischen Finanzdepartement bei der Revision der Alkoholgesetzgebung mit und wurde medizinischer Experte des Eidgenossischen Statistischen Amtes 1932 wurde Stavros Zurukzoglu Schweizer Burger 2 1938 wurde Zurukzoglus Lehrauftrag fur bakteriologie und Hygiene mit dem fur Sozial und Erbhygiene erganzt 2 Zurukzoglu hielt unter anderem Vorlesungen zu folgenden Themenbereichen Erbgesundheitspflege Kriminalbiologie Wohnungshygiene Wohnungspolitik Genussmittel und Genusssuchte Bevolkerungsprobem in der Schweiz Grundzuge der Sozialhygiene Gewerbehygiene Internationale Hygiene Psychische Hygiene Lehre von den Blutgruppen 2 Neben seiner Lehrtatigkeit nahm er 1938 und 1949 als Schweizer Delegierter an Konferenzen zur Revision der internationalen Nomenklatur der Todesursachen teil arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Eidgenossischen Alkoholverwaltung leitete er eine Bildungsstatte fur soziale Arbeit grundete er die Internationale Akademie fur Geisteskultur war er in diversen Kommissionen zur Behandlung der Alkoholfrage beschaftigt und verfasste dazu viele wissenschaftliche Arbeiten 2 1950 stand er kurz in Briefkontakt mit Carl Albert Loosli 4 1951 beantragte er fur sich eine ausserordentliche Professur Das Ersuchen wurde von der Berner Medizinischen Fakultat nach langerer Evaluation 1955 abgelehnt Hingegen wurde am 2 November 1955 der Ernennung zum Honorarprofessor auf das Sommersemester 1956 zugestimmt 2 So wurde er 1956 Honorarprofessor fur Sozialhygiene und Eugenik 3 Zurukzoglu war mit einer Bernerin verheiratet 5 Am 26 November 1966 starb Stavros Zurukzoglu im 71 Lebensjahr in Bern 2 Bedeutung Bearbeiten Als Lebenswerk hinterliess Zurukzoglu insgesamt 82 Publikationen Diese lassen sich in zwei Hauptgruppen unterteilen bakteriologisch serologische Werke und sozialhygienische eugenische Werke Die Rassenhygiene stellt in dem breiten Schaffenskreis von Zurukzoglu nur einen Teil dar Um seine Person und ihre Bedeutung vollumfanglich erfassen zu konnen ist die Aufarbeitung weiterer Aspekte wie der Einsatz der Alkoholpravention oder der mikrobiologischen Studien Zurukzoglus notwendig 2 Trotzdem ist Zurukzoglu heute vor allem als Rassenhygieniker bekannt Zurukzoglu forschte uber Eugenik Bevolkerungslehre Alkoholismus und Kriminalbiologie 5 Schon die Titel seiner Werke bezeugen dass sich der Dozent und Honorarprofessor an der Universitat Bern vor allem fur die griechische Kultur gegen den Alkoholismus sowie zu Themenkreisen wie Rassenhygiene bzw Erbhygiene Entartung und Verhutung erbkranken Nachwuchses ausserte wobei er Internierung Sterilisierung und Kastration Minderwertiger befurwortete 6 Er hatte einen wesentlichen Einfluss auf den Eugenikdiskurs der 1940er Jahre 7 In den Gratulationsanzeigen der Schweizerischen Medizinischen Wochenschrift zum 60 und 70 Geburtstag wird Stavros Zurukzoglu als sehr ruhiger angenehmer und vor allem wissenschaftlich exakter Mensch beschrieben Seine Liebe fur das Detail und seine wissenschaftlichen Verdienste werden hoch gelobt 2 Zurukzoglu ist geradezu das Schulbeispiel eines Menschen der es versteht Fachleute der verschiedensten geistigen Richtungen zusammenzubringen um gemeinsam mit ihnen eine Synopsis uber komplexe Lebens und Wissenschaftsgebiete und Richtlinien fur das menschliche Verhalten zu gewinnen Georg Sobernheim 8 apud Pfortmuller 2 Vor allem wurden Zurukzoglus Verdienste bezuglich der Alkoholforschung und prophylaxe gewurdigt so zum Beispiel sein Mitwirken bei der Kassenanerkennung des Alkoholismus als Krankheit und die Herausgabe des Handbuchs Die Alkoholfrage in der Schweiz und der zugehorigen Beihefte Werke welche im In und Ausland gelobt wurden 2 Schriften Auswahl Bearbeiten nbsp Biologische Probleme der Rassehygiene und die Kulturvolker 1925 Biologische Probleme der Rassehygiene und die Kulturvolker Grenzfragen des Nerven und Seelenlebens Hrsg von Ernst Kretschmer H 123 Munchen 1925 Uber dieses Werk wurde eine Dissertation verfasst 9 Eine Enquete uber die Geschlechtskrankheiten in der Schweiz in Archiv fur Soziale Hygiene und Demographie 2 1926 27 406 408 Griechischer Fruhling Vorwort von Albert Malche Schwabe Basel 1928 Begriff und Aufgaben der Anormalenstatistik Vortrag gehalten am 9 Mai 1931 an der 10 Hauptversammlung des Verbands Heilpadagogisches Seminar Zurich Heilpadagogisches Seminar Zurich Zurich 1931 Ehe und Hygiene Ein Vortrag Francke Bern 1934 Hrsg Die Alkoholfrage in der Schweiz 2 Bande Schwabe Basel 1934 1945 Hrsg Ludwig Binswanger Friedrich Braun Carl Brugger Verhutung erbkranken Nachwuchses Eine kritische Betrachtung und Wurdigung Schwabe Basel 1938 Uber dieses Werk wurde eine Dissertation verfasst 10 Alkohol und Krankheit Neue Feststellungen aus einem Kantonsspital Beihefte zur Alkoholfrage in der Schweiz H 4 Schwabe Basel 1941 mit Walter von Gunten Die Ursachen der Armut Sozialbiologische Untersuchung in der Verpflegungsanstalt Barau 2 Bande 1943 Wesen und Notwendigkeit der Gesundheitspflege Hofmann Bibliothek 103 E A Hofmann Zurich 1944 Die Alkoholfrage und ihre Losung Beihefte zur Gesundheitspflege der Gegenwart H 1 Schwabe Basel 1945 Die Menschheit am Scheideweg Ist ein Ausweg aus dem heutigen moralischen Chaos moglich Gerber Schwarzenburg 1949 mit Paul Nussbaum Die Bedeutung des Minderwertigkeitsgefuhls fur den Alkoholismus Entstehung Behandlung Verhutung Gerber Schwarzenburg 1954 mit Hermann Neuhaus Paul Burgin Hermann Gut Die alkoholbedingte Kriminalitat in der Schweizerischen Armee wahrend des Aktivdienstes 1939 1945 Beihefte zur Alkoholfrage in der Schweiz H 29 Bern 1956 Ist Trunksucht eine Krankheit Das Problem der Beitragspflicht der Krankenkassen fur die Behandlung Trunksuchtiger im Blickfeld des Arztes Ergebnis einer Umfrage bei Arzten Beihefte zur Alkoholfrage in der Schweiz H 35 Schwabe Basel 1963 Probleme der Erbhygiene In Anton Fingerle Hrsg Rassenfrage heute Hrsg von der Gesellschaft fur christlich judische Zusammenarbeit Munchen 2 erweiterte Auflage Munchen 1963 S 71 80 Der Alkoholismus als Krankheitsursache Zusammenfassung und Vergleich verschiedener Erhebungen Beihefte zur Alkoholfrage in der Schweiz H 40 41 Schwabe Basel 1965 Das Problem der Schadigung der Nachkommenschaft durch den Alkohol Beihefte zur Alkoholfrage in der Schweiz H 42 Schwabe Basel 1966 Literatur BearbeitenJubilaumsschriften Bearbeiten Georg Sobernheim Biographie Prof Dr med St Zurukzoglu zum 60 Geburtstag In Schweizerische Medizinische Wochenschrift Nr 20 1956 S 444 Paul Kielholz Prof Stavros Zurukzoglu zum 70 Geburtstag In Schweizerische Medizinische Wochenschrift Band 96 Nr 13 1966 S 513 Dissertationen Bearbeiten Gottfried Ernst Albert Gustav Rosenow Der Stand der Eugenikdebatte in der Schweiz 1938 Das Werk Verhutung erbkranken Nachwuchses Basel 1938 Medizinhistorische Institut der Universitat Bern Bern 1990 OCLC 79234898 medizinische Dissertation Universitat Bern 1990 Carmen Andrea Pfortmuller Hygieniker zwischen Prophylaxe und Selektion Stavros Zurukzoglu Die rassenhygienischen Ansichten des spateren Professors fur Hygiene an der Universitat Bern anhand des Werkes Biologische Probleme der Rassehygiene und die Kulturvolker 1925 Bern 2007 OCLC 603226308 medizinische Dissertation unter der Leitung von Urs Boschung Universitat Bern 2007 Weiteres Bearbeiten Sevasti Trubeta Anthropological Discourse and Eugenics in Interwar Greece In Marius Turda Paul J Weindling Hrsg Eugenics and Racial Nationalism in Central and Southeast Europe 1900 1940 Central European University Press Budapest 2007 ISBN 978 963 7326 77 6 S 123 144 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Stavros Zurukzoglu im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Kurschners Deutscher Gelehrten Kalender 1970 a b c d e f g h i j k l Carmen Andrea Pfortmuller Hygieniker zwischen Prophylaxe und Selektion Stavros Zurukzoglu Die Rassenhygienischen Ansichten des spateren Professors fur Hygiene an der Universitat Bern anhand des Werkes Biologische Probleme der Rassehygiene und die Kulturvolker 1925 2010 OCLC 731816920 A2 Biographie Stavros Zurukzoglu S 9 11 a b Reiz und Fremde judischer Kultur 150 Jahre judische Gemeinden im Kanton Bern P Lang Bern 2000 books google de ead nb admin ch a b Sevasti Trubeta Anthropological Discourse and Eugenics in Interwar Greece In Marius Turda Paul J Weindling Hrsg Eugenics and Racial Nationalism in Central and Southeast Europe 1900 1940 Central European University Press Budapest 2007 ISBN 978 963 7326 77 6 S 123 144 S 130 online Thomas Huonker Bemerkungen zu Begrifflichkeiten von Verantwortlichen fur Armen und Zwangsarbeitsanstalten in Bern sowie zu von sozialbiologischen Ideologemen gepragten Forschungen von Zurukzoglu Hanhart Buda und anderen Universitatsgelehrten betreffend Entartungszeichen an Internierten in Berner und Zurcher Anstalten zwischen 1937 und 1946 Februar 2008 Gilles Jeanmonod Jacques Gasser Genevieve Heller Historical Aspects of Psychiatry in French Speaking Switzerland During World War II In International Journal of Mental Health Vol 36 Nr 1 Fruhling 2007 S 26 44 doi 10 2753 IMH0020 7411360103 Georg Sobernheim Biographie Prof Dr med St Zurukzoglu zum 60 Geburtstag In Schweizerische Medizinische Wochenschrift Nr 20 1956 S 444 Carmen Andrea Pfortmuller Hygieniker zwischen Prophylaxe und Selektion Stavros Zurukzoglu Die Rassenhygienischen Ansichten des spateren Professors fur Hygiene an der Universitat Bern anhand des Werkes Biologische Probleme der Rassehygiene und die Kulturvolker 1925 2010 OCLC 731816920 Gottfried Ernst Albert Gustav Rosenow Der Stand der Eugenikdebatte in der Schweiz 1938 Das Werk Verhutung erbkranken Nachwuchses Basel 1938 Dissertation Universitat Bern Bern 1990 OCLC 79234898 Normdaten Person GND 127383743 lobid OGND AKS VIAF 62543320 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Zurukzoglu StavrosKURZBESCHREIBUNG griechisch schweizerischer ArztGEBURTSDATUM 5 April 1896GEBURTSORT SmyrnaSTERBEDATUM 26 November 1966STERBEORT Bern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stavros Zurukzoglu amp oldid 237714445