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Die evangelische Stadtkirche Unser Lieben Frauen auf dem Berge ist eine spatgotische Kirche in Penig im Landkreis Mittelsachsen in Sachsen Sie gehort zur Kirchgemeinde Penig in der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens und pragt das Stadtbild von Penig Stadtkirche PenigAnsicht von Stadt und Kirche um 1925SudseiteStadtbild Penig von Norden uber die Mulde mit Stadtkirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Gelaut 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDie Stadtkirche Unser Lieben Frauen in Penig war zunachst Filialkirche der St Aegidien Kirche in Penig und gehorte seit 1313 zum Patronat des Benediktinerklosters Chemnitz Der Neubau der spatgotischen Stadtkirche begann mit dem hohen im Grundriss quadratischen Turm in der Nordwestecke der Kirche im Jahr 1476 Der Bau des Kirchenschiffs als verputzter Bruchsteinbau wurde im Jahr 1499 im Ausseren fertiggestellt das Innere wurde ohne die Pfeiler und Gewolbe belassen Die Weihe fand erst 1515 statt Vom Vorgangerbau blieb an der Nordseite des heutigen Schiffes die Kapelle zur Herrlichkeit als Grablege des Burggrafen Albrecht von Leisnig aus dem Jahr 1380 erhalten Das dreijochige Bauwerk endet in einem Funfachtelschluss Eine kleine Vorhalle im Norden zeigt ein reiches Sterngewolbe Die Kirche ist als dreischiffige sechsjochige Hallenkirche angelegt und wird mit einem siebenseitigen Polygon nach Osten ahnlich der Jakobikirche in Chemnitz abgeschlossen so dass wohl ein Umgangschor beabsichtigt war Im Jahr 1688 wurde die Felderdecke des Schiffes von Constantin Seitz d A aus Schneeberg mit 68 Bildern des Alten und Neuen Testaments bemalt sie ist damit sogar drei Jahre alter als die Decke in der Dorfkirche Lobnitz Der Turm erhielt 1781 den heutigen Abschluss mit Haube und Laterne 1890 bis 1892 wurde die Kirche durch Woldemar Kandler in neugotischen Formen restauriert 1969 wurde eine weitere Restaurierung unter der Leitung von Elisabeth Hutter und Heinrich Magirius mit Helmar Helas und Fritz Riedel als Restauratoren durchgefuhrt Die jungste Restaurierung erfolgte 1988 bis 1993 Ausstattung BearbeitenDas Hauptstuck der Ausstattung ist der Altaraufsatz aus Sandstein mit farbiger Fassung von Christoph Walther II aus dem Jahr 1564 mit protestantischem Bildprogramm 1 Er zeigt das Abendmahl die Kreuzigung und die Auferstehung in der Mittelachse Links sind die Geburt und die Taufe Christi sowie Gottvater dargestellt rechts Pfingsten die Himmelfahrt und der Herr als Richter Im Auszug ist die Auferstehung Christi dargestellt seitlich die Opferung Isaaks und die Beschwichtigung der Wogen Mt 8 26 EU daruber Gottvater und daneben die Engel mit den Leidenswerkzeugen Den Abschluss bildet eine kleine Figur des Salvator mundi Eine fein ausgefuhrte Rahmung in italienischen Hochrenaissanceformen ist mit Saulenarchitektur und Gebalk ausgestattet Der Taufstein von Gabriel Eckardt aus dem Jahr 1609 ist mit figurenreichen Reliefs versehen Ein lebensgrosses Holzkruzifix wurde 1619 geschaffen Ein Bildnis von Lucas Cranach dem Alteren aus dem Jahr 1537 zeigt Luther als Junker Jorg Mehrere Glasmalereien vom Anfang des 16 Jahrhunderts mit der Darstellung der Kreuzigung der heiligen Barbara blieben im sudlichen Anbau erhalten sieben grosse Glasmalereien mit Szenen aus dem Leben Christi wurden 1895 geschaffen Die Orgel ist ein Werk von Richard Kreutzbach aus den Jahren 1890 1893 mit 40 Registern auf drei Manualen und Pedal Sie wurde 1955 1957 durch Reinhard Schmeisser umgebaut und 1999 durch Gerd Christian Bochmann wiederhergestellt 2 Zahlreiche Grabdenkmaler und Epitaphien des 16 und 17 Jahrhunderts sind ebenfalls erhalten Davon hervorzuheben ist ein grosses steinernes Epitaph fur Hans Ernst von Schonburg 1586 das von Samuel Lorentz aus Freiberg geschaffen wurde Es zeigt einen figurenreichen zweigeschossigen Saulenaufbau in kunstvollen Spatrenaissanceformen Im Mittelteil ist die vor dem Kreuz kniende Figur des Verstorbenen flankiert von Moses Johannes dem Taufer und zwei Wappenhaltern und daruber im Relief die Himmelfahrt dargestellt Weiterhin ist ein farbig gefasstes Epitaph des Christoph Friedrich von Schonburg 1607 von Uriel Lorentz mit aufwandiger korinthischer Pilasterarchitektur und dem knienden Verstorbenen mit der figurenreichen Darstellung der Auferweckung des Lazarus im Bogenfeld zu nennen Eine kleine Bronzeplatte fur Cunradt Schantz aus Leipzig 1530 zeigt den Verstorbenen mit seiner Familie kniend vor dem Gekreuzigten Das Epitaph des Philipp von Hassenstein 1557 zeigt die lebensgrosse Relieffigur des Verstorbenen in einer schweren Architekturrahmung In der Vorhalle findet sich der Grabstein des Grunders der nordlichen Kapelle des Burggrafen Albrecht von Leisnig 1411 mit Wappen und Inschriftband Im Saal ist das Epitaph des Eugenius Pistoris 1582 und seiner Gemahlin Barbara von Milkau 1577 von Andreas Lorentz zu finden das die kniende Familie vor dem Gekreuzigten zeigt Grabsteine wurden fur Peter Caesar 1571 und fur A von Mansfeld 1570 jeweils mit ganzfiguriger Darstellung sowie fur eine Unbekannte 1528 gesetzt Eine gefasste Rokoko Kartusche aus Holz mit einem grossen Inschriftfeld erinnert an Christian Martin Kochen 1779 Gelaut BearbeitenDas Gelaut besteht aus vier Bronzeglocken der Glockenstuhl ist aus Eichenholz und die Glockenjoche sind aus Stahl gefertigt 3 Im Folgenden eine Datenubersicht des Gelautes 3 Nr Gussdatum Giesser Durchmesser Masse Material Schlagton1 1764 Glockengiesserei Weinholdt Bronze 1402 mm 1300 kg es 2 1969 Glockengiesserei Schilling Bronze 1090 mm 740 kg ges 3 1387 Glockengiesserei unbekannt Bronze 960 mm 525 kg as 4 1969 Glockengiesserei Schilling Bronze 800 mm 300 kg h Literatur BearbeitenFritz Loffler Die Stadtkirchen in Sachsen 4 Auflage Evangelische Verlagsanstalt Berlin 1980 S 229 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen II Die Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1998 ISBN 3 422 03048 4 S 795 798 Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Hrsg Evangelischen Landeskirchenamt Sachsens 2 aktualisierte und erganzte Auflage Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2015 ISBN 978 3 374 02871 9 S 342 Mit einem Geleitwort von Jochen Bohl und Fotografien von Klaus Peter Meissner Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtkirche Penig Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchgemeinde Penig Wolkenburg Kaufungen Claudia Carell Bochmanns aus Kohren Sahlis restaurieren jetzt Weltkulturerbe Beitrag u a uber die Orgel von Urban Kreutzbach in der Stadtkirche Penig und deren Restaurierung In Leipziger Volkszeitung online 12 Januar 2018 sowie tagesgleich in der LVZ Regionalausgabe Muldental als Thema des Tages S 31 Einzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Kirche auf der Website der Gemeinde Penig Abgerufen am 12 Mai 2017 Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 22 Juni 2019 a b Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Hrsg Evangelischen Landeskirchenamt Sachsens 2 aktualisierte und erganzte Auflage Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2015 ISBN 978 3 374 02871 9 S 342 Mit einem Geleitwort von Jochen Bohl und Fotografien von Klaus Peter Meissner Normdaten Geografikum GND 4592443 0 lobid OGND AKS VIAF 244738087 50 931833 12 704014 Koordinaten 50 55 54 6 N 12 42 14 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtkirche Penig amp oldid 238163709