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Das Staatsorchester Rheinische Philharmonie SRP mit Sitz in Koblenz ist eines der funf Sinfonieorchester des Landes Rheinland Pfalz Die Wurzeln des SRP reichen zuruck bis ins Jahr 1654 Das Orchester gibt Sinfoniekonzerte im nordlichen Rheinland Pfalz sowie im In und Ausland Es ist ausserdem zustandig fur die Musiktheater Produktionen des Theaters Koblenz Das Staatsorchester Rheinische Philharmonie auf der Festung Ehrenbreitstein 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 1654 1808 1 2 1808 1900 1 3 1900 1945 1 4 Seit 1945 2 Das Gorreshaus 3 Konzerttatigkeit 4 Operntatigkeit 5 CD Produktionen Auswahl 6 Leitung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1654 1808 Bearbeiten Im Jahr 1654 grundete der damalige in Koblenz residierende kurtrierische Furst Karl Kaspar von der Leyen die Koblenzer Hofkapelle In der Folge wurde das Koblenzer Orchester unter dem letzten Kurfursten von Trier Clemens Wenzeslaus von Sachsen mit einer Starke von 49 Musikern zu einem der grossten Orchester in Deutschland Nur die Kapellen in Berlin Dresden und Mannheim waren grosser Als die franzosischen Revolutionstruppen im Jahr 1794 Koblenz besetzten floh der Kurfurst jedoch und der Hofstaat mitsamt der Kapelle loste sich auf Der Wegfall der Hof und Kirchenmusik betraf auch die Koblenzer Burger denn es hatte bereits seit 1760 offentliche Konzerte und auch Opernauffuhrungen gegeben Zwar verliessen nicht alle Musiker die Stadt doch die regelmassigen Konzerte die jetzt in der Gaststatte Drei Reichskronen gegeben wurden sowie weitere Versuche die Konzertkultur von burgerlicher Hand am Leben zu erhalten waren nicht so erfolgreich wie erhofft 1808 1900 Bearbeiten Die philharmonische Tradition wurde erst mit der Grundung des Musik Instituts im Jahr 1808 durch den Koblenzer Juristen und Musiker Joseph Andreas Anschuez wieder institutionalisiert Das Musik Institut dessen Aufgabe zunachst die Kirchenmusik war fungierte in den folgenden ca 100 Jahren als Arbeitgeber der Koblenzer Orchestermusiker Neben dem Sinfonieorchester unterhielt es eine Singschule mit Chor Prominentester Musikdirektor des Instituts war 1865 1866 Max Bruch der in Koblenz sein beruhmtes Violinkonzert Nr 1 in g Moll komponierte das in Koblenz auch seine Urauffuhrung erlebte 1900 1945 Bearbeiten Im Jahr 1901 wurde ein Philharmonischer Orchesterverein gegrundet dessen Ziel es war in der Residenzstadt Koblenz ein standiges festes Orchester zu unterhalten Das ehemalige Kurorchester Bad Kreuznach das vom Humperdinck Schuler Heinrich Sauer geleitet wurde konnte als Orchester fur Koblenz verpflichtet werden Es spielte sowohl Sinfoniekonzerte als auch Opernauffuhrungen Im Jahr 1907 allerdings ging das Orchester nach Bonn und wurde zum vorlaufigen Sinfonieorchester der Beethovenhalle Spater wurde in Bonn daraus das Beethoven Orchester Bonn In Koblenz wurde ein neues Orchester gegrundet 1913 wurden die Institutionen Musik Institut und Philharmonisches Orchester getrennt Fortan hiess das Orchester Stadtisches Orchester Im Jahr 1926 wurden die Positionen des Musik Direktors des Musik Instituts des musikalischen Leiters des Theaters und des Chefdirigenten des Orchesters in einer Person Erich Bohlke vereinigt 1927 wurde Bohlke dann der Titel Generalmusikdirektor verliehen Bohlke fuhrte das Orchester zu einer Blute in dieser Zeit kam es zu einigen Koproduktionen mit dem Bonner Orchester Nachdem das Jahr 1930 die Auflosung von Oper und Stadtischem Orchester mit sich gebracht hatte sorgten die Musiker selbst fur den Erhalt ihres Klangkorpers Bis 1936 als die Stadt das Orchester nunmehr in einer Besetzung von nur noch 36 Musikern wieder ubernahm musizierten sie als Orchester der Arbeitsgemeinschaft Koblenzer Berufsmusiker Auf Befehl des Reichspropagandaministeriums wurde das Orchester 1944 erneut aufgelost Seit 1945 Bearbeiten Nach Beendigung des Krieges im August 1945 schaltete der Herausgeber des Mittelrhein Kuriers Anton Tilmann Veit aus Bad Ems Anzeigen er suchte einen Dirigenten und 54 Musiker fur ein Philharmonisches Orchester Das Datum des Probespiels der 15 September 1945 gilt als das Grundungsdatum der Rheinischen Philharmonie Der neue Name des Orchesters impliziert was Veits Plane waren namlich die zonenubergreifende Versorgung des gesamten Rheinlandes mit Radiosendungen Das Orchester war also zunachst ein Rundfunkorchester Es spielte Sinfoniekonzerte fur das Radio und das Musik Institut Koblenz sowie in den kleineren Stadten rund um Koblenz Als Probensaal dienten teils der Katholische Leseverein und ein Gasthof Ab 1946 wurde auch das Theater wieder mit Opernproduktionen bespielt Nach der Suspendierung A T Veits aufgrund von Interessenkonflikten mit der franzosischen Besatzung und der darauf folgenden Schwerpunktverlagerung des Sudwestfunks der das Studio Koblenz ubernommen hatte hatte das Orchester keinen Arbeitgeber mehr Bis 1955 stand das Orchester als freiwilliger Verein unter Selbstverwaltung Im Jahr 1955 wurde die Rheinische Philharmonie ein eingetragener Verein und erhielt seitdem eine kontinuierliche Unterstutzung durch das Land Rheinland Pfalz Seither wurden die ca 65 72 Orchestermusiker nach Tarif bezahlt Mit der Einweihung der Rhein Mosel Halle in Koblenz hat das Orchester seit Ende des Jahres 1962 einen festen Konzertort fur grosse Sinfoniekonzerte Im Jahr 1970 stieg das Orchester in die Besoldungsklasse B auf und wurde zum 1 Juli 1973 Landesorchester Seitdem heisst das Orchester Staatsorchester Rheinische Philharmonie Probenraum und damit Sitz des Orchesters ist seit 1985 das nach Joseph Gorres benannte historische Gorreshaus 1988 wurde der Freundeskreis des Orchesters gegrundet der u a die Konzertreihe Orchesterkonzerte im Gorreshaus unterstutzt Im Jahr 2003 wurde im Zuge der rheinland pfalzischen Orchesterstrukturreform das Staatsorchester von 77 auf 66 Planstellen verkleinert Die Reform sah zunachst eine noch starkere Kurzung vor doch vor allem durch die Burgerprotestbewegung die rund 33 000 Unterschriften zusammengebracht hat konnte dies abgewendet werden Im Jahr 2006 wurde die Stiftung Rheinische Philharmonie gegrundet deren Ziel es ist durch die Finanzierung von Stipendiaten dem Orchester eine kontinuierliche Unterstutzung insbesondere bei gross besetzten sinfonischen Werken zukommen zu lassen Das Gorreshaus BearbeitenSitz des Staatsorchesters Rheinische Philharmonie ist seit 1985 das in der Koblenzer Altstadt gelegene Gorreshaus Das nach Joseph Gorres benannte Gebaude wurde 1865 vom Katholischen Leseverein im altdeutsch neugotischen Stil erbaut Nach ebenso sachkundiger wie liebevoller Restaurierung zahlt es heute zu den schonsten Profanbauten am Mittelrhein Was den Saal gestalterisch auszeichnet sind vor allem die Holzverkleidungen und Wandmalereien aus dem 19 Jahrhundert Es sind Wappen der Bischofssitze und alte Schriftzuge an Wanden und Emporen zu erkennen Ebenso wie sie sind auch die 4 Kronleuchter im Saal nach alten Fotos rekonstruiert worden Der Gorressaal ist seit 1985 der Probensaal des Orchesters Seit dieser Zeit finden auch regelmassig Konzertveranstaltungen statt Die hervorragenden klanglichen und asthetischen Eigenschaften des Grossen Saales konnen Besucher bei den Orchesterkonzerten im Gorreshaus und in der Kammermusik Reihe Stunde der Philharmonie erleben Auch die Kinderkonzerte finden im Gorressaal statt Um verschiedene Orchesterbesetzungen klanglich entsprechend in Szene setzen zu konnen verfugt der Saal uber eine flexible Buhne die verschiedene Aufbauten zulasst So werden Kammerkonzerte in einem intimeren Rahmen gespielt als Orchesterkonzerte Der Regieraum auf der Westempore ermoglicht zudem Tonaufnahmen Das Foyer des Saales wird u a vom Chor des Musik Instituts Koblenz als Probenraum genutzt In der unteren Etage des Gorreshauses befinden sich die Raume des Orchesterburos Konzerttatigkeit BearbeitenDas SRP bestreitet rund 60 70 Konzerte in der Spielzeit Grosse Sinfoniekonzerte spielt das Orchester im Rahmen der Anrechtskonzerte des Musik Instituts Koblenz in der Rhein Mosel Halle Mit den Orchesterkonzerten im Gorreshaus gibt es eine eigenveranstaltete Konzertreihe In den Koblenzer Konzerten hat das SRP von 1996 bis 2008 alle Solokonzerte von Wolfgang Amadeus Mozart aufgefuhrt Die Konzerte wurden vom SWR mitgeschnitten Neben Kammerkonzerten und Kinderkonzerten spielt das Orchester bei Festivals der Region Mittelrhein wie z B dem Mittelrhein Musik Festival oder dem Mosel Musikfestival Das SRP gibt regelmassig Konzerte im In und Ausland Als Landesorchester fur das nordliche Rheinland Pfalz spielt es regelmassig in Mayen Simmern Bad Salzig und Andernach Gastspiele fuhren das SRP regelmassig in die Kolner Philharmonie und die Beethovenhalle Bonn Im Jahr 1999 stand eine China Tournee mit Konzerten u a in Peking und Shanghai auf dem Spielplan 2002 tourte das Orchester ins rheinland pfalzische Partnerland Ruanda Aktuelle Konzertreisen fuhrten und fuhren das SRP ins Concertgebouw Amsterdam das Grosse Festspielhaus Salzburg sowie nach Italien Belgien und in die Schweiz In Erganzung zum klassischen Konzertangebot bietet die Rheinische Philharmonie mit ihrer Reihe r h ein blicken amp entdecken ein umfangreiches konzertpadagogisches Programm fur Kinder Jugendliche und Familien aber auch fur die immer wichtiger werdende Gesellschaftsgruppe der Senioren 1 Operntatigkeit BearbeitenDas SRP ist fur die Bespielung des Theaters der Stadt Koblenz zustandig Auf dem Spielplan stehen ca 140 Musiktheatervorstellungen pro Spielzeit Grosse Produktionen der letzten Jahre in denen das Orchester je nach Starke auf der Buhne platziert wird waren bzw sind Otello Tristan und Isolde Die Walkure u a CD Produktionen Auswahl BearbeitenDas SRP spielt regelmassig Werke auf CD ein Beim Label cpo erschienen Arrangements von Brahms Werken Klavierquartett g Moll op 25 arr v Arnold Schonberg Sonate fur Klarinette u Klavier op 120 1 arr v Luciano Berio Solist ist Karl Heinz Steffens Fur OehmsClassics entstand eine CD mit Violinkonzerten von Felix Mendelssohn Bartholdy und Max Bruch sowie der Konzertfantasie C Dur op 131 von Robert Schumann Solist ist Benjamin Schmid Zuletzt entstanden eine Doppel CD mit allen Brahms Symphonien fur Twopianists records sowie zwei CD Produktionen bei Avi music mit der 4 Symphonie von Dmitri Schostakowitsch und mit Konzerten fur Violoncello von Goldschmidt Bloch und Korngold Solist ist Julian Steckel Violoncello Diese CD erhielt den Echo Klassik 2012 Im Jahr 1988 entstand unter der Leitung von Samuel Friedman eine Produktion der 1 Sinfonie von Joachim Raff erschienen bei Naxos Leitung BearbeitenChefdirigent ist seit 2017 Garry Walker sein Vertrag lauft bis 2022 2 Seine Vorganger waren u a Wolfgang Balzer 1972 1975 James Lockhart 1981 1991 seither Ehrendirigent Christian Kluttig 1991 1998 Shao Chia Lu 1998 2004 und Daniel Raiskin 2005 2016 Ab der Spielzeit 2022 23 ist Benjamin Shwartz fur vier Jahre als neuer Chefdirigent verpflichtet worden 3 Intendant der Rheinischen Philharmonie ist seit 2014 Gunter Muller Rogalla Literatur BearbeitenUwe Baur Burgerinitiative Musik 250 Jahre offentliches Musikleben in Koblenz Koblenz 2008 ISBN 3 934639 04 6 Intendanz des Staatsorchester Rheinische Philharmonie Hrsg 1945 1995 50 Jahre Staatsorchester Rheinische Philharmonie in Koblenz Koblenz o J Weblinks BearbeitenWebsite des Staatsorchesters Rheinische Philharmonie Website des Musik Instituts Website des Theaters der Stadt Koblenz Portrat auf musingoEinzelnachweise Bearbeiten r h ein blicken amp entdecken Memento vom 18 August 2011 im Internet Archive Rheinische Philharmonie Walker verlangert nicht In Ministerium fur Wissenschaft Weiterbildung und Kultur 11 Februar 2020 abgerufen am 8 Mai 2021 Benjamin Shwartz neuer Chefdirigent in Koblenz wdr de veroffentlicht und abgerufen am 21 Dezember 2021 Normdaten Korperschaft GND 5039367 4 lobid OGND AKS LCCN n79017214 VIAF 138525369 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Staatsorchester Rheinische Philharmonie amp oldid 238280456