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Die Kirche St Trinitatis in Haigerloch einer Stadt im Zollernalbkreis in Baden Wurttemberg war die Schlosskirche des Haigerlocher Schlosses Die heutige katholische Pfarrkirche ist ein geschutztes Kulturdenkmal Sie gehort zur Gemeinde St Trinitatis Haigerloch im Dekanat Zollern des Erzbistums Freiburg Schloss und im Vordergrund die ehemalige Schlosskirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Umgebung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Innenansicht der Kirche nbsp Blick nach Westen nbsp Blick in den Chor nbsp Deckengemalde im ostlichen LanghausjochErbaut wurde die Kirche in Haigerloch im Auftrag des Stifters Graf Christoph von Hohenzollern und seiner Gemahlin Katharina in den Jahren von 1584 bis 1609 in gotisierenden Formen durch Hans Stockher und Martin Schill Nach Beschadigungen im Dreissigjahrigen Krieg liess Furst Joseph Friedrich die Schlosskirche 1748 barockisieren Die kunstlerisch wertvollen Stuckaturen schuf ein Wessobrunner Meister Nach einer grosseren Restaurierung in den Jahren 1905 bis 1907 und einer weiteren im Jahr 1956 wurden in den Jahren 2013 bis 2015 umfangreiche Massnahmen zur Erhaltung des Stucks und der Deckengemalde durchgefuhrt 1 Architektur BearbeitenDie Kirche ist im Stil der Nachgotik erbaut sie greift also gotische Formen auf die zur Bauzeit nicht mehr ublich waren Sie zeigt nach innen gezogene Strebepfeiler und einen eingezogenen niedrigeren Chor mit Dreiachtelschluss der wegen der Bodenverhaltnisse aus der Achse des Schiffs geruckt und im Gegensatz zum Schiff mit ausseren Strebepfeilern versehen ist Ostlich ist die tonnengewolbte Sakristei angebaut westlich die Paramentenkammer mit Kreuzrippengewolbe Der Turm steht an der nordwestlichen Ecke des Langhauses auf hoherem Felsniveau Er hat einen quadratischen Unterbau und wurde 1748 mit einem oktogonalen Glockengeschoss und einer Zwiebelhaube bekront Das Innere ist einschiffig mit Seitenkapellen und einer westlichen Doppelempore mit Furstenloge ausgestaltet Jeweils zwei Joche werden durch eine Flachkuppel zentralisierend zusammengefasst wahrend die Seitenkapellen durch quergestellte Tonnengewolbe abgeschlossen sind Den mit einem Dreipassbogen angeschlossenen Chor schliessen ein Tonnengewolbe mit Stichkappen und eine zentrale Kuppel Die Stuckaturen schuf 1756 Nikolaus Schutz Sie unterstreichen die Gliederung des Raumes und umspielen die Deckengewolbe Die Raumfarbigkeit wird wesentlich von der Ausmalung des Deckengewolbes mitbestimmt die 1748 Meinrad von Au schuf Im Zentrum des Chors ist die Heilige Dreifaltigkeit dargestellt in den Seitenkartuschen die vier Erdteile die sie verehren Die beiden Langhauskuppeln sind mit den Namenspatronen den furstlichen Erbauern gewidmet Sie zeigen im ostlichen Langhausjoch Darstellungen aus der Christophoruslegende im westlichen Langhausjoch aus der Katharinenlegende Die beiden Rundbilder werden von Eckkartuschen mit Beispielen aus dem Alten Testament zu den acht Seligpreisungen der Bergpredigt begleitet Unter der Empore ist die Tempelreinigung dargestellt Ausstattung BearbeitenDer Hochaltar der 1609 geweiht wurde ist ein seltenes Beispiel eines vielfigurigen Renaissance Retabels Der monumentale dreistockige Aufbau ist mit uber 60 2 Holzplastiken verschiedener Anordnung und Grosse von Virgil Moll ausgestattet und wurde von M Johann Zingler und Thomas Globat in den Farben weiss golden und silbern gefasst In der Mittelnische ist die Heilige Dreifaltigkeit dargestellt daruber die Anbetung der Hirten und die Muttergottes auf der Mondsichel auf der Spitze die Kreuzigung Auf seitlichen Postamenten sind die Heiligen Petrus und Paulus Johannes der Taufer Rochus Elisabeth und Ursula Evangelisten und Kirchenvater daruber Christophorus und Sebastian vier Erzengel Maria Magdalena und Maria Salome unter dem Kreuz dargestellt Die sieben Seitenaltare das Chorgestuhl und die Kanzel wurden 1750 von Franz Magnus Hops geschaffen Die Seitenaltarbilder nehmen Bezug auf die Gemalde in den Quertonnengewolben Am nordlichen Chorbogenaltar ist dargestellt der Tod des heiligen Josef an der Decke Josefs Traum im Norden nach Westen der heilige Franz Xaverius bei der Taufe eines vornehmen Inders an der Decke der Tod des Franz Xaverius auf der Insel Sancion Die Gemalde des Johann Nepomuk Altars zeigen den Heiligen als Helfer in Not und Krankheit Das Altarbild des Arme Seelen Altars zeigt Papst Gregor beim Unterzeichnen der Ablassbulle die Deckenbilder nehmen das Thema der Armen Seelen auf die von Engeln getrostet werden Am sudlichen Chorbogen steht der Rosenkranzaltar neben dem Deckenfresko der Verkundigung Ein weiterer Seitenaltar der Allerheiligenaltar zeigt die Anbetung des Lammes Das Kruzifix stammt aus der Zeit um 1500 Die Darstellung der Schmerzensmutter mit differenzierter Gewanddarstellung unter einer grossformigen Mantelschale wurde von Johann Georg Weckenmann im Jahr 1755 geschaffen Zwei holzgeschnitzte Portratstatuen auf den nordlichen Langhauspilastern mit den Ansichten von Haigerloch und Sigmaringen erinnern an den Erbauer Graf Christoph und den Renovator Furst Joseph Umgebung BearbeitenUnter der Schlosskirche wurden in den Jahren 1944 1945 am Forschungsreaktor Haigerloch Experimente zur Kernspaltung durchgefuhrt Diese Versuchsanlage wurde im Rahmen der Operation Epsilon nach Kriegsende abgebaut und in die Vereinigten Staaten transportiert Heute befindet sich dort das Atomkeller Museum Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Baden Wurttemberg II Die Regierungsbezirke Freiburg und Tubingen Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1997 ISBN 3 422 03030 1 S 270 271 Andreas Menrad Katholische Schlosskirche St Trinitatis in Haigerloch Baugeschichte und Restaurierung In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 47 Jahrgang Nr 2 2018 S 88 93 Online Ausgabe Sabine Grimmig Hochaltar der Schloss und Pfarrkirche St Trinitatis in Haigerloch Die Geschichte eines Altars der Spatrenaissance In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 47 Jahrgang Nr 2 2018 S 95 99 Online Ausgabe Marianne Mehling Der grosse Kulturfuhrer Deutschland Weltbild Verlag Augsburg 2005 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Trinitatis Haigerloch Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Andreas Menrad Katholische Schlosskirche St Trinitatis in Haigerloch Baugeschichte und Restaurierung In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 47 Jahrgang Nr 2 2018 S 88 93 PDF Sabine Grimmig Hochaltar der Schloss und Pfarrkirche St Trinitatis in Haigerloch Die Geschichte eines Altars der Spatrenaissance PDF In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 47 Jahrgang Nr 2 2018 S 94 99 Abgerufen am 31 Januar 2019 48 367223 8 803869 Koordinaten 48 22 2 N 8 48 13 9 O Normdaten Geografikum GND 4341547 7 lobid OGND AKS VIAF 238099083 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Trinitatis Haigerloch amp oldid 238682230