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Die evangelische Kirche St Osdag ist eine spatromanische Backsteinkirche in Mandelsloh einem Ortsteil von Neustadt am Rubenberge in der Region Hannover in Niedersachsen Sie gehort zur Kirchengemeinde Mandelsloh im Kirchenkreis Neustadt Wunstorf der Evangelisch lutherischen Landeskirche Hannovers und ist auch als St Osdacus Mandelsloh bekannt St Osdag Mandelsloh Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Akustik 4 Wandmalereien und Ausstattung 4 1 Orgel 4 2 Gelaut 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMoglicherweise wurde die Kirche St Osdag in karolingischer Zeit durch einen sachsischen Adeligen namens Osdag gegrundet Der heutige Bau ist jedoch wohl in der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts entstanden Vermutlich wurden im Jahr 1384 wahrend des Luneburger Erbfolgekriegs die Nebenbauten des Chors und die sudliche Nebenapsis abgebrochen Auch der Westturm muss 1384 weitgehend zerstort worden sein Der Wiederaufbau des Turms in Raseneisenstein erfolgte nach einer Inschrift von 1494 an der Westseite im 15 Jahrhundert Im Jahr 1538 wurde das sudliche Seitenschiff erneuert wie aus einer Portalinschrift hervorgeht Das nordliche Seitenschiff wurde 1872 oder 1874 wiederhergestellt Bei einer tiefgreifenden Restaurierung in den Jahren 1874 79 wurde durch Conrad Wilhelm Hase eine Sakristei an den sudlichen Kreuzarm angebaut ein romanisierendes Westportal angelegt und gerundete Bogenabschlusse an den Turmarkaden eingefugt sowie das Innere neu ausgeschmuckt In den Jahren 1896 97 wurden die Schalloffnungen von Hase durch Eduard Wendebourg aus Hannover gotisierend umgestaltet Im Jahr 1956 wurde der Westturm nach Teileinsturz wiederhergestellt Architektur Bearbeiten nbsp Gesamtansicht von Norden nbsp Langhaus von Sudosten nbsp Apsis und Querhaus von Sudosten nbsp Innenraum nach Osten Die Kirche ist der fruheste monumentale Backsteinbau Nordwestdeutschlands lediglich der Sockel und die inneren Kampfer bestehen aus Haustein Ein unmittelbarer Einfluss Heinrichs des Lowen auf den Bau ist nicht nachweisbar die fur eine romanische Dorfkirche ungewohnliche Grosse mit einer Lange von 52 45 m einer Breite von 26 m und einer Hohe in der Vierung von 10 95 m sowie das Baumaterial legen diese Vermutung jedoch nahe Die kreuzformige flachgedeckte Pfeilerbasilika zeigt einen klaren romanischen Aufbau mit machtigem quadratischem Westturm aus Raseneisenstein der einst ohne Portal und zum Mittelschiff weit geoffnet war Daran schliesst sich ein breites dreischiffiges Langhaus mit funf Achsen auf niedrigen rundbogigen Arkaden auf gedrungenen quadratischen Pfeilern an In den hohen ungegliederten Mittelschiffswanden sitzen axiale Rundbogenfenster Im Osten schliessen sich die leicht gestreckten Querhausflugel und das Chorjoch mit Apsis an Die Apsis zeigt gestufte Ansatze am Apsisbogen Am sudlichen Querhaus schloss sich einst eine kleine Nebenapsis an am nordlichen Querhaus gab es einen apsidial schliessenden Kapellenraum Die Kassettendecke wurde 1835 eingebaut Der plastische Bauschmuck zeigt oberitalienischen Einfluss und ist auf die Kampfer an der Hauptapsis und an den kreuzformigen Vierungspfeilern beschrankt dort sind teils Palmetten und Schachbrettfriese zu finden Das Aussere der Hauptapsis ist mit Kreuzbogen und Sagezahnfries gegliedert Akustik BearbeitenIn der Kirche wurden Tonaufnahmen der Deutsche Grammophon produziert beispielsweise des Gitarristen Goran Sollscher 1 Wandmalereien und Ausstattung Bearbeiten nbsp Trinitat Malerei vom Beginn des 16 Jahrhunderts nbsp Aposteldarstellung aus dem 15 Jahrhundert erganzt Von links Petrus Paulus Andreas Jacobus Johannes Thomas nbsp Kassettendecke von 1835 im Bereich der Vierung Im Chor sind monumentale auf das Jahr 1421 datierte Wandmalereien zu finden die 1907 08 durch Friedrich Koch freigelegt und stark erganzt wurden Sie zeigen in der unteren Zone einen Apostelzyklus daruber im Norden das Jungste Gericht und im Suden Heilige die Darstellung der Trinitat in der Apsiskalotte wurde wohl erst zu Beginn des 16 Jahrhunderts 1521 geschaffen Die ubrige ornamentale Ausmalung wurde uberwiegend in den Jahren 1874 79 angefertigt Ausschnittweise wurden Reste farbiger Wanddekorationen vom Ende des 12 Jahrhunderts die mit geometrischen Motiven die Architektur belebten freigelegt Weitere Malereien an den Vierungsbogen und im sudlichen Querhaus sind auf das Jahr 1601 datiert nbsp Kanzelkorb 17 Jahrhundert Der romanisierende Altarschrein wurde unter Conrad Wilhelm Hase geschaffen Die schlichte achteckige Sandsteintaufe mit Tierbildern und Pflanzenmotiven im Flachrelief ist auf das Jahr 1512 datiert Die Kanzel mit Ziersaulen an den Ecken des Korbes entstand wohl 1601 und wurde erst 1695 bemalt Orgel Bearbeiten Die Westempore und der qualitatvolle neugotische Orgelprospekt wurden von Conrad Wilhelm Hase entworfen Die bedeutende romantische Kegelladen Orgel ist ein Werk der Firma Philipp Furtwangler amp Sohne aus dem Jahr 1878 mit 21 Registern auf zwei Manualen und Pedal Ursprunglich entstand sie fur die Allgemeine Gewerbe Ausstellung der Provinz Hannover danach kam sie in die Kirche St Osdag Eine Barker Maschine steuert die Koppeln und die Spielhilfen darunter feste Registerzusammenstellungen und eine fruhe Form des Registercrescendo nach dem Vorbild der 7 Jahre zuvor vollendeten Ladegast Orgel im Schweriner Dom 2011 wurde sie durch die Firma Jorg Bente Orgelbau restauriert 2 3 I Hauptwerk C f3Bordun 16 Principal 0 8 Hohlflote 0 8 Rohrflote 0 8 Gamba 0 8 Octav 0 4 Flote amabile 0 4 Octav 0 2 Mixtur IVTrompete 0 8 II Schwellwerk C f3Lieblich Gedact 16 Geigen Principal 0 8 Gedactflote 0 8 Salicional 0 8 Gemshorn 0 4 Oboe 0 8 Pedalwerk C d1Violon 16 Subbass 16 Principalbass 0 8 Gedactbass 0 8 Posaune 16 Koppeln Manualkoppel Pedalkoppel Spielhilfen Kalkantenruf Windablass VacantGelaut Bearbeiten Das Gelaut besteht aus drei historischen Bronzeglocken Die erste Glocke mit dem Schlagton e1 wurde 1730 durch Thomas Rideweg aus Hannover gegossen Die zweite Glocke mit dem Ton f1 wurde 1427 durch einen namentlich nicht bekannten Glockengiesser gefertigt Die dritte Glocke hat den Schlagton f2 und wurde vermutlich im 14 Jahrhundert durch einen ebenfalls nicht namentlich bekannten Giesser hergestellt 4 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bremen Niedersachsen Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1992 ISBN 3 422 03022 0 S 916 917 Ulfrid Muller Die St Osdag Kirche in Mandelsloh Grosse Baudenkmaler Heft 301 3 Auflage Munchen Berlin 1988 Ulfrid Muller Ev luth St Osdag Kirche Mandelsloh Schnell Kunstfuhrer 2430 Regensburg 2000 Ulfrid Muller Die St Osdag Kirche in Neustadt Mandelsloh Ein reprasentativer Sakralbau aus fruhstaufischer Zeit Regensburg 2004Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Osdag Mandelsloh Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchengemeinde St Osdag MandelslohEinzelnachweise Bearbeiten GORAN SOLLSCHER Here There Everywhere In www deutschegrammophon com Abgerufen am 19 Dezember 2022 Mandelsloh Ph Furtwangler amp Sohne 1878 In www bente orgelbau de Jorg Bente abgerufen am 3 Mai 2018 Informationen zur Orgel Gutachten des Glockensachverstandigen In www st osdag de 1 August 2017 abgerufen am 3 Mai 2018 Normdaten Geografikum GND 4656580 2 lobid OGND AKS VIAF 242745980 52 599826 9 571604 Koordinaten 52 35 59 4 N 9 34 17 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Osdag Mandelsloh amp oldid 236313885