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Die Kirche Sankt Nikolai in Bernburg an der Saale ist eine gotische Kirche im Salzlandkreis in Sachsen Anhalt Das nach Nikolaus von Myra benannte Gotteshaus gehort zur katholischen Pfarrei St Bonifatius in Bernburg im Dekanat Egeln des Bistums Magdeburg und ist im Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen Anhalt unter der Erfassungsnummer 094 60076 als Baudenkmal aufgefuhrt St Nikolai Bernburg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur Bearbeiten nbsp Westbau nbsp InnenansichtDie Nikolaikirche in Bernburg wurde als Pfarrkirche der Neustadt in Bernburg gegrundet Die Kirche war eine vierjochige gotische Pfeilerbasilika mit rechteckig geschlossenem Chor und einem ursprunglich zweiturmig geplantem Westbau Der Chor als altester Bauteil von 1240 besitzt in der Ostwand drei leicht zugespitzte Lanzettfenster An der Nordseite ist die wenig jungere tonnengewolbte Sakristei mit giebelbekronten Strebepfeilern angebaut welche in einem zweiten Bauabschnitt nach Westen verlangert wurde Das Langhaus entstand bis etwa 1300 Von diesem Bauwerk sind nur noch die Nordwand und die gedruckt spitzbogige nordliche Arkadenreihe mit quadratischen Pfeilern aus dem dritten Viertel des 13 Jahrhunderts erhalten In der Nordwand befindet sich ein kraftig profiliertes Portal mit einem grob gearbeiteten Relief des Schutzpatrons daruber nbsp Mondsichelmadonna uber dem SudportalDas Untergeschoss des Westbaus entstand um 1300 das zugehorige Westportal ist mit kampferlosen Profilen versehen Die oberen Teile des Westbaus entstanden in der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts jedoch wurde nur der Sudturm fertig gestellt der nach einem Brand 1832 restauriert wurde Er besitzt als Schalloffnungen grosse Masswerkfenster und einen Spitzhelm Der Nordturm wurde mit einem Satteldach abgeschlossen Bei einem nicht vollendeten Umbau der Kirche zur Hallenkirche im fruhen 15 Jahrhundert entstand die Sudwand des Bauwerks mit hohen Spitzbogenfenstern und ursprunglich zwei Portalen von denen nur das westliche Portal mit vielgliedriger Leibung erhalten blieb Die Pfeiler des geplanten hohen Hallenraumes kamen ebenso wie die Gewolbe nicht zur Ausfuhrung Das Mittelschiff und das sudliche Seitenschiff erhielten eine gemeinsame Flachdecke das niedrigere nordliche Seitenschiff wurde ebenfalls flachgedeckt Der Chor wurde seit 1965 vollig vom Langhaus abgetrennt und zum Gemeindesaal umgebaut Die Nikolaikirche war seit der Einfuhrung der Reformation im Furstentum Anhalt 1526 eine evangelische Kirche Nachdem sich im Zuge der Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel und Osteuropa 1945 1950 auch in Bernburg die Zahl der Katholiken erhoht hatte erfolgte zum 1 Oktober 1947 die Grundung der Kirchengemeinde Bernburg Talstadt als zweiter katholischer Kirchengemeinde neben der Pfarrei St Bonifatius 1965 wurden in Bernburg die beiden nordlich der Saale gelegenen evangelischen Kirchengemeinden St Nicolai in der Neustadt und St Marien in der Altstadt zusammengelegt und die Nikolaikirche fur 99 Jahre an die katholische Pfarrei St Bonifatius verpachtet In diesem Zusammenhang wurde am 1 Dezember 1965 die katholische Kirchengemeinde Bernburg Talstadt zur Pfarrvikarie Filialkirchengemeinde erhoben Sie trug das Patrozinium S Joannes Baptista ihr Schutzpatron war der heilige Johannes der Taufer Die Benennung erfolgte nach dem nahegelegenen Hospital S Joannes Baptista das aus dem 1526 im Zuge der Reformation aufgehobenen Servitenkloster Bernburg hervorgegangen war Zum Zeitpunkt ihrer Errichtung gehorten rund 1 200 Katholiken zur Pfarrvikarie bis 1978 war ihre Zahl auf rund 1 000 abgesunken Uber eigene Immobilien verfugte die Pfarrvikarie nie 1 Bis 1988 hatte die Pfarrvikarie jedoch einen eigenen ortsansassigen Seelsorger 2 Im Zuge der Gemeindefusionen im Bistum Magdeburg wurde die Pfarrvikarie am 2 Mai 2010 wieder aufgelost und in die Bernburger Pfarrei St Bonifatius eingegliedert 3 von der die Nikolaikirche bis heute genutzt wird Beim Saalehochwasser 2013 erlitt die Kirche erhebliche Schaden 4 Ausstattung Bearbeiten nbsp Jehmlich OrgelDie historische Ausstattung des sonst modern ausgestatteten Kirchenbaus besteht aus einem achteckigen spatgotischen Taufstein mit Schaftring Ein Pfingstaltar wurde aus der Propsteikirche St Elisabeth in Halle angekauft Im Nordschiff befindet sich ein eindrucksvolles steinernes Epitaph des Ehepaars von Warsleben aus dem dritten Viertel des 16 Jahrhunderts das die Verstorbenen in Rundbogennischen zu Seiten eines Kruzifixus zeigt Das Epitaph ist architektonisch durch Pilaster mit ionischen Kapitellen gerahmt und besitzt einen zweizonigen Aufsatz An der Aussenwand des Chores befindet sich ein verwittertes Sandsteinepitaph aus dem 16 Jahrhundert mit einer Darstellung der Kreuzigung und Stifterfiguren Die Orgel mit 23 Registern verteilt auf 2 Manuale und Pedal wurde 1971 von Jehmlich Orgelbau als Opus 862 gebaut 5 nbsp Flugelaltar Festtagsseite nbsp Flugelaltar Werktagsseite nbsp Taufbecken nbsp Warsleben Epitaph nbsp Turmuhrwerk von J I Fuchs amp SohnSiehe auch BearbeitenListe von Sakralbauten im SalzlandkreisLiteratur BearbeitenDehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt II Regierungsbezirke Dessau und Halle Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1999 ISBN 3 422 03065 4 S 67 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Nikolai Bernburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der katholischen Kirchengemeinde St Bonifatius Bernburg Die Nikolaikirche Bernburg in BildernEinzelnachweise Bearbeiten Rudolf Joppen Das Erzbischofliche Kommissariat Magdeburg Band 31 Teil 11 St Benno Verlag Leipzig 1989 S 305 310 Eine Stadtgemeinde zwei Kirchen In Tag des Herrn 1 Marz 1998 abgerufen am 5 August 2021 Amtsblatt des Bistums Magdeburg Ausgabe 5 2010 abgerufen am 29 Juni 2021 Wasser in St Nikolai In Tag des Herrn 12 Juni 2013 abgerufen am 21 August 2017 http www orgelddr de OrgelnDDR pdf51 8024 11 73143 Koordinaten 51 48 8 6 N 11 43 53 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Nikolai Bernburg amp oldid 233837677