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Die Stadtkirche St Marien in Bernburg an der Saale ist eine gotische Kirche im Salzlandkreis in Sachsen Anhalt Sie gehort zur Talstadtgemeinde Bernburg im Kirchenkreis Bernburg der Evangelischen Landeskirche Anhalts und erhalt ihr besonderes Geprage durch die fein gestaltete Bauplastik des Chores St Marien Bernburg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Orgel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur Bearbeiten nbsp nbsp Ostansicht und Portal Die Pfarrkirche der Altstadt in Bernburg ist eine dreischiffige funfjochige gotische Hallenkirche mit einem zweijochigen einschiffigen Chor der mit funf Seiten eines Zwolfecks schliesst Ob sich die urkundliche Erwahnung aus dem Jahr 1228 auf die Marienkirche bezieht ist umstritten Der alteste Teil ist das Untergeschoss des machtigen Westturms aus Quadermauerwerk auf querrechteckigem Grundriss aus der Mitte des 13 Jahrhunderts Er ist leicht vom Langhaus abgesetzt aber durch einen Verbindungsbau mit diesem verbunden und besitzt ein Portal mit kampferlosen Birnstabprofilen das wegen des nach wiederholtem Hochwasser angehobenen Gelandeniveaus teilweise im Boden steckt Der untere Turmraum ist mit drei Kreuzgratgewolben geschlossen und war ursprunglich mit zwei Spitzbogen uber einem Mittelpfeiler zum Mittelschiff geoffnet Bei der Vollendung des Turms in der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts wurden drei Geschosse mit Fenstern in nach oben zunehmender Grosse aufgesetzt und mit einem Zeltdach mit Eckspitzen abgeschlossen Danach wurde das Langhaus in der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts als relativ niedrige Halle erbaut von der noch die Seitenschiffsmauern der drei westlichen Joche weitgehend erhalten sind nbsp InnenansichtUm 1420 40 wurden die beiden ostlichen Joche zusammen mit dem Chor erneuert was am durchlaufenden Sockel erkennbar ist Der Chor ist prachtvoll in den Formen des Weichen Stils in der Nachfolge des Conrad von Einbeck ahnlich der Moritzkirche in Halle gestaltet Die feingearbeitete Bauplastik ist gekennzeichnet durch freihangende Masswerkbogen vor den Chorfenstern mit gekehlten Leibungen und weit nach innen gezogenen Verglasungen mit reichem weitgehend erneuertem Fenstermasswerk Demgegenuber ist die Bauplastik der figurlichen Konsolen in der Nachfolge des Stils von Peter Parler original aber von unterschiedlicher Qualitat Stilistisch verwandt und sicher gleichzeitig ist das steil proportionierte kielbogige Portal im zweiten Joch der Sudwand von Osten ebenfalls mit freihangendem Masswerk gearbeitet Sudlich des Chores ist eine zweijochige Sakristei etwas spater angebaut worden das Sterngewolbe stammt aus der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts Vermutlich wurde das Langhausdach nach dem Chorbau uber alle drei Schiffe gesetzt wodurch der Turm etwas zu niedrig wirkt Das Innere des Chores besitzt eine besondere Raumwirkung die durch ein 1868 weitgehend erneuertes Rippengewolbe uber Runddiensten gekennzeichnet ist In den Polygonseiten befindet sich je eine gedruckte spitzbogige Nische zur Sakristei fuhrt eine reichgeschmuckte kielbogige Tur Eine Sakramentsnische aus der Bauzeit ist ebenfalls vorhanden nbsp Innenansicht des ChoresDie schlanken Achteckpfeiler im Langhaus gehen kampferlos in die Arkadenbogen uber Konsolen an den Pfeilern und Seitenschiffswanden zeigen an dass eine Einwolbung geplant war Diese wurde jedoch nicht mehr ausgefuhrt stattdessen erhielt das Langhaus ein barockes spitzbogiges Tonnengewolbe im Mittelschiff und Flachdecken in den Seitenschiffen Im Westteil des Schiffes findet sich eine monumentale steinerne Empore von 1555 mit polygonaler vorspringender Masswerkbrustung daruber befindet sich ein grosser freihangender segmentbogiger Masswerkbogen dessen Oberkante die einstige Mittelschiffshohe anzeigt Die Strebepfeilerfiguren am Aussenbau sind ebenso wie das Chorgewolbe bei einer Restaurierung im 19 Jahrhundert entstanden Eine weitere Restaurierung wurde in den Jahren nach 1971 durchgefuhrt Ausstattung BearbeitenBuntglasfenster nbsp linkes Chorfenster nbsp mittleres Chorfenster nbsp rechtes Chorfenster Die neugotischen Hauptstucke der Ausstattung Altar und Kanzel sind Werke der Meister Ch und M Kielhorn von 1870 Weiter ist ein spatmittelalterlicher eiserner Opferstock erhalten Die liturgische Ausstattung besteht aus einem grossen vergoldeten Kelch mit Patene aus dem 15 Jahrhundert der mit Szenen aus dem Leben und der Passion Christi am sechspassformigen Fuss in Ritztechnik verziert ist die mit Kielbogenbaldachinen und Fialen gerahmt sind Zwei Pastorenbildnisse aus dem 19 Jahrhundert sind ebenfalls erhalten In den Seitenschiffen befinden sich im Kern barocke jedoch im 19 Jahrhundert veranderte holzerne Emporen im Sudosten gibt es eine verglaste Herrschaftsloge ebenfalls aus dem 19 Jahrhundert Im Chor befinden sich Glasmalereien aus dem 19 Jahrhundert die 1864 eingesetzt wurden Zwei Bronzeglocken aus den Jahren 1373 und 1707 bilden das Gelaut die letztere Glocke wurde von Johann Christian Bachmann in Halle gegossen Orgel Bearbeiten nbsp Rover Orgel nbsp Begehbares Orgelwerk Panorama Die ursprunglich 1902 von der Firma Rover aus Hausneindorf erbaute Orgel war verfallen und konnte nicht gerettet werden Sie verfugte uber 36 Register auf drei Manuale und Pedal Von 2017 bis 2020 wurde durch Orgelbau Hufken ein neu aufgebautes Orgelwerk hinter dem von Eike Gnaul wieder hergerichteten Prospekt der ursprunglichen Orgel der Marienkirche eingebaut Dazu konnten Teile eines 1976 durch Feuer beschadigten Rover Instrumentes aus Alsleben durch Albert Baumhoer aufgearbeitet und verwendet werden 1 Das neue Orgelwerk mit 37 Registern verteilt auf drei Manuale und Pedal ist als besondere Attraktion begehbar 2 3 I Manual C f31 Bordun 16 A2 Prinzipal 8 A3 Gambe 8 A4 Doppelflote 8 A5 Zartgedackt 8 A6 Oktave 4 A7 Hohlflote 4 A8 Quinte 2 2 3 A9 Octave 2 A10 Mixtur IV A11 Trompete 8 R II Manual C f312 Gedackt 16 A13 Principal 8 A14 Salicional 8 A15 Traversflote 8 A16 Dolce 8 A17 Flouto amabile 4 AOctavino aus Nr 18 2 A18 Mixtur II A19 Clarinette 8 B III Schwellwerk C f320 Lieblich Gedackt 16 A21 Viola 8 A22 Gedackt 8 A23 Flauto dolche 8 A24 Aeoline 8 A25 Vox celestis 8 A26 Gemshorn 4 A27 Flote 4 A28 Flautino II A Pedal C f129 Prinzipalbass 16 B30 Violon 16 B31 Subbass 16 BZartbass Nr 20 8 B32 Oktavbass 8 B33 Cello 8 A34 Gedacktbass 8 A35 Oktave 4 A36 Posaune 16 B37 Quintbass 10 2 3 HKoppeln Normalkoppeln II I III I III II I P II P III P Suboktavkoppeln II I III II Superoktavkoppel III II Spielhilfen 4 feste Kombinationen Piano Mezzoforte Forte Tutti 1 freie Kombination automatische Pedalumschaltung an Handregister ab Rohrwerke ab Crescendowalze Rollschweller ab Jalousieschweller III ManualA Register aus Alsleben H B erhalten aus Bernburg H R Rover Register aus anderer Orgel H Rekonstruktion durch HufkenLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt II Regierungsbezirke Dessau und Halle Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1999 ISBN 3 422 03065 4 S 65 67 Walter May Stadtkirchen in Sachsen Anhalt 1 Auflage Evangelische Verlagsanstalt Berlin 1979 S 197 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Marien Bernburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Talstadtgemeinde Bernburg Die Marienkirche Bernburg in BildernEinzelnachweise Bearbeiten Alte neue Orgel abgerufen am 11 September 2022 Informationen zur Orgel abgerufen am 11 September 2022 Restaurierte Orgel abgerufen am 11 September 2022 Normdaten Korperschaft GND 5350075 1 lobid OGND AKS VIAF 139290184 51 79961 11 73579 Koordinaten 51 47 58 6 N 11 44 8 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Marien Bernburg amp oldid 235580585