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St Michael ist eine 1877 errichtete katholische Pfarrkirche im Stadtteil Damm im Norden der Stadt Aschaffenburg Sie wurde 1944 zerstort und 1951 neu erbaut St Michael in Aschaffenburg Damm 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 St Michaels Kirche von 1877 3 Wiederaufbau 1951 4 Orgel 5 Pfarrer 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Michaelskapelle vor 1900 Als eine bescheidene dreiseitig geschlossene Anlage ohne Choreinziehung wird die um 1580 entstandene Michaelskapelle die alte Kirche zu Damm beschrieben 1 Diese wurde im Dreissigjahrigen Krieg zerstort 1655 wieder aufgebaut 1714 1795 1799 und 1829 erweitert Die Inneneinrichtung war dorflich schlicht im Dachreiter befanden sich zwei Glocken Nach der Einweihung der St Michaels Kirche 1877 profaniert war die alt Kersch an der Aschaff die alte Kirche an der Aschaff uber 100 Jahre bis 2008 Heim der Dammer Freiwilligen Feuerwehr Eine Marienfigur in der Wandnische uber dem Haupteingang erinnert noch heute an die einstige Bestimmung 2 St Michaels Kirche von 1877 Bearbeiten nbsp St Michael um 1900 nbsp Inneres von St Michael 1927 ausgemaltFur die standig wachsende Bevolkerung war die Michaelskapelle Mitte des 19 Jahrhunderts zu klein Kaplan Christian Wurth schlug vor eine neue grossere Kirche zu bauen Er grundete mit Zustimmung seines Pfarrers Franz Agidius Anderlohr von St Agatha 1843 den Dammer Kirchbauverein und die Gemeinde steuerte das entsprechende Grundstuck eine 1804 erworbene Wiese des Reigersbergischen Hofguts bei Am 26 April 1874 erfolgte der erste Spatenstich fur den vom Frankfurter Architekten Max Meckel entworfenen Kirchenneubau Geistlicher Rat Michael Schmidt Pfarrer der Mutterpfarrei St Agatha nahm am 7 Juni des gleichen Jahres die Grundsteinlegung vor Anfang November war der Dachstuhl aufgestellt und man begann bereits mit der Eindeckung als am 12 November vormittags der Dachstuhl des Hauptschiffs und des rechten Seitenschiffs sowie die inneren Backsteinsaulen einsturzten Wahrend der Fruhstuckspause hatten die meisten Handwerker die Kirche verlassen Ein 16 jahriger Dachdeckerlehrling konnte nur noch tot geborgen werden sechs weitere Handwerker wurden schwer verletzt 3 Ein mehrfaches Abweichen vom ursprunglichen Plan schlechtes Material sowie die ungenugende Uberwachung durch den Architekten und den Baumeister soll die Ursache des Unglucks gewesen sein Die Regierung verbot zunachst den Weiterbau fur ein Jahr 4 Mit Darlehen und Spenden nach Amerika ausgewanderter Dammer konnte im Fruhjahr 1876 die Arbeit wieder aufgenommen werden Die im neugotischen Stil erbaute 14 m lange und 16 m breite Kirche wurde am 14 Oktober 1877 unter Gelaut der drei Glocken von Bistumsverweser Franz Xaver Himmelstein 1811 1889 5 feierlich benediziert Am 24 Mai 1897 wurde die Filialgemeinde Damm zur selbststandigen Pfarrei erhoben erster Pfarrer wurde der damalige Kaplan Josef Scherf Der Wurzburger Bischof Ferdinand von Schlor kam im Jahr 1904 zur Visitation und weihte Kirche und Altar 6 Die Altare wurden im Stil der Neugotik geschaffen 1927 wurde die Kirche von dem jungen Glattbacher Kunstler Alois Bergmann Franken ausgemalt Bei einem Luftangriff am 21 November 1944 wurden Kirche und Pfarrhaus vollig zerstort Pfarrer Eduard Keller und Kaplan Ludwig Soter kamen ums Leben 90 des Ortskerns lagen in Trummern 7 Wiederaufbau 1951 BearbeitenSofort nach dem Krieg begann man mit Enttrummerung der Ruine und der Sicherung des Turms und Anfang 1949 konnte der Wiederaufbau anfangen Das Wertvollste was die Gemeinde besessen hatte war eine Vespergruppe aus dem 15 Jahrhundert die bei der Zerstorung verloren ging 8 Der Architekt Michael Niedermeier sah vor unter Eingliederung des noch erhaltenen Turms eine flachenmassig grosse Kirche ohne Seitenschiffe und mit freiem Blick von allen Platzen zum Hochaltar zu schaffen 9 Am 15 Juli 1951 erfolgte die Grundsteinlegung durch den Wurzburger Domkapitular Eugen Kainz Am 27 September 1952 weihte Bischof Julius Dopfner die neue Kirche Orgel Bearbeiten nbsp Orgel von 1974 nbsp Spieltisch der OrgelIm Jahre 1974 baute die Werkstatt Gustav Weiss in Zellingen eine Orgel mit Schleifladen mechanische Spiel und elektrische Registertraktur Normalkoppeln und angebauter Spielkonsole Der Orgelprospekt besteht aus neun hochrechteckigen Pfeifenfeldern je zwei Bassfelder Brustwerk daruber das funfteilige Hauptwerk das Schwellwerk befindet sich unsichtbar dahinter Das Instrument hat seit einer Renovierung durch Martin Karle den Nachfolgebetrieb der Werkstatt Weiss folgende Disposition 10 I Schwellwerk C g317 Offenflote 8 18 Salicional 8 19 Principal 4 20 Rohrgedeckt 4 21 Sesquialter II 2 2 3 22 Waldflote 2 23 Sifflote 1 1 3 24 Mixtur IV 1 25 Terzzimbel III 1 4 26 Dulcian 16 27 Oboe 8 II Hauptwerk C g38 Bourdon 16 9 Prinzipal 8 10 Rohrflote 4 11 Oktave 4 12 Spitzflote 4 13 Nasard 2 2 3 14 Oktave 2 15 Mixtur IV 1 1 3 16 Trompete 8 III Brustwerk C g31 Gedeckt 8 2 Nachthorn 4 3 Violine 4 4 Prinzipal 2 5 Quinte 1 1 3 6 Scharf III 1 7 Krummhorn 8 Pedal C f129 Prinzipal 16 30 Subbass 16 31 Oktave 8 32 Pommer 8 33 Oktave 4 34 Flachflote 2 35 Hintersatz III 2 2 3 36 Posaune 16 Pfarrer Bearbeiten1897 1911 Joseph Scherf 7 April 1858 in Strassbessenbach 16 Mai 1911 Bad Homburg vor der Hohe vorher 1882 1887 Kaplan in Damm 1911 1921 Valentin Reuss 1921 1934 Anton Heckelmann 23 Februar 1881 in Kitzingen 4 Marz 1964 in Kleinostheim dann Stiftspfarrer in Aschaffenburg 1934 1944 Eduard Keller 25 Januar 1895 in Burgstadt 21 November 1944 beim Luftangriff in Aschaffenburg Damm 1944 1945 P Franz zu Lowenstein JS als Pfarrverweser 1945 1948 Ludwig Schellhorn 25 Juni 1911 in Wurzburg 10 Juli 1982 in Erlenbach am Main Priesterweihe am 8 Marz 1936 in Wurzburg 1938 1941 Kaplan in Damm nach Ruckkehr aus dem Kriegsdienst Pfarrverweser 1948 1980 Pfarrer von St Michael 1981 2011 Georg Muller 14 Januar 1941 in Bergstadt Oberschlesien 11 Dezember 2019 in Wurzburg am 25 August 1964 zum Priester geweiht Pfarrer von St Michael seit 1 September 2011 Robert Stolzenberger 1 Marz 1980 in Aschaffenburg am 26 Mai 2007 zum Priester geweiht Literatur BearbeitenMartin Kempf Red Dammer Leben Dammer Leut Geschichte in Bildern Aschaffenburger Studien II Dokumentationen Band 8 Aschaffenburg 1992 ISBN 3 922355 06 4 Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat von St Michael Hrsg Die Orgel der Michaelskirche Aschaffenburg Aschaffenburg Damm 1974Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Michael Damm Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten KDM Stadt Aschaffenburg Munchen 1918 Pfarrarchiv St Michael Aufzeichnungen Franz Stumpf Beobachter am Main Nr 257 vom 13 November 1874 Main Echo Nr 177 vom 3 August 1957 Julius Maximilians Universitat Wurzburg Wurzburger Totenzettel Carsten Pollnick Aschaffenburger Kirchen In Volksblatt Nr 201 vom 1 September 1988 Alois Stadtmuller Aschaffenburg im Zweiten Weltkrieg Bombenangriffe Belagerung Ubergabe Veroffentlichungen des Geschichts und Kunstvereins Aschaffenburg i K Paul Pattloch Verlag Aschaffenburg 1970 Franz Bayer Das Schicksal der Aschaffenburger Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg und ihr heutiger Zustand Aschaffenburger Jahrbuch Band 1 Paul Pattloch Verlag Aschaffenburg 1952 Martin Kempf Dammer Leben Dammer Leut Geschichte in Bildern siehe Literatur Disposition nach Beschriftungen am Spieltisch Die originale Disposition von 1974 siehe Hermann Fischer Orgeln der Region Bayerischer Untermain Geschichts und Kunstverein e V Aschaffenburg 2004 ISBN 3 87965 099 3 49 986198 9 137489 Koordinaten 49 59 10 3 N 9 8 15 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Michael Aschaffenburg amp oldid 227152872