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Die Stadtkirche St Marien ist eine spatgotische Kirche in Oederan im Landkreis Mittelsachsen und gehort zur Ev luth Kirchgemeinde Oederan im Kirchenbezirk Marienberg der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens Sie dominiert das Stadtbild von Oederan 1 Die Kirche ist bekannt fur ihre Orgel von Gottfried Silbermann die allerdings spater ein neugotisches Gehause erhielt Das Patrozinium St Marien wurde 1375 erstmals erwahnt und ist somit das ursprungliche der heutigen Kirche 2 St Marien in OederanNordostansichtInnenraum Blick nach OstenInnenraum Blick nach Westen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Orgel 4 Gelaut 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDas als dreischiffige Hallenkirche mit eingezogenen Strebepfeilern ahnlich dem Freiberger Dom geplante Bauwerk wurde wohl wegen der grossen Spannweite flachgedeckt ausgefuhrt Die Kirche wurde unter Nutzung von Teilen des 1467 durch Brand beschadigten Vorgangerbaus im spaten 15 Jahrhundert erbaut und 1709 erneuert der Turm wurde 1725 vollendet Eine eingreifende neugotische Umgestaltung des Ausseren und Inneren geschah 1890 bis 1892 unter Leitung von Christian Gottfried Schramm Weitere Male wurde das Gebaude 1968 innen und seit 1990 aussen restauriert Die Kirche ist ein verputzter Bruchsteinbau mit markanten Porphyrgliederungen und gestrecktem stark eingezogenem Chor mit Dreiachtelschluss und Strebepfeilern An der Chornordseite der Kirche befindet sich die Sakristei an der Sudseite die Taufkapelle Der monumentale querrechteckige Westbau geht vermutlich auf das 13 Jahrhundert zuruck der obere gestaffelte Abschluss wurde 1725 vollendet Die Kirche hat schlichte Masswerkfenster das Eingangsportal mit krabbenbesetztem Kielbogen und Kreuz ist mit der Jahreszahl 1891 bezeichnet Der weite Innenraum mit einer flachen Kassettendecke und Voute ist von einer dunklen neugotischen Holzausstattung des 19 Jahrhunderts gepragt Die Decke und die Emporen sind mit Bluten und Blattranken bemalt Die massiven Emporen an drei Seiten zwischen den teilweise eingezogenen Strebepfeilern wurden durch Holzeinbauten des 19 Jahrhunderts verdeckt In den westlichen Ecken des Schiffes befinden sich Treppenturmchen das sudliche ist mit einer kleinen netzgewolbten Vorhalle verbunden Ein hoher Rundbogen fuhrt zum Chor mit Netzgewolbe Die Sakristei ist ebenfalls mit Netzgewolbe versehen An der Nordseite befindet sich die Ratsherren und Gerichtsloge an der Sudseite die Loge der Rittergutsbesitzer von Schonberg und Bornichen Uber der Loge ist das Wappen der spateren Besitzer Hohenthal von Puchau angebracht Die Rahmungen sind mit krabbenbesetztem Kielbogen und Kreuzblume verziert Ausstattung BearbeitenDer neugotische Schnitzaltar und die polygonale Kanzel wurden von Carl Forster aus Leipzig gestaltet Die Glasmalereien im Chorscheitel mit der Auferstehung Christi schuf Bruno Urban Dresden im Jahr 1891 Von der alten Ausstattung blieben ein barockes Gemalde vom fruheren Altar mit der Darstellung der Auferstehung aus der 2 Halfte des 17 Jahrhunderts und die Orgel erhalten Ein romanischer Taufstein aus Porphyr mit Eckblattern stammt vermutlich aus dem 13 Jahrhundert Ein weiterer barocker Taufstein mit der Darstellung der Taufe Christi war fruher farbig gefasst und ist eine Stiftung des Friedrich von Schonberg von 1721 Ein Kruzifix mit lebensgrossem Korpus ist aus der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts erhalten Weiterhin sind Pastorenbilder aus dem 18 Jahrhundert sowie Grabdenkmaler aus Sandstein des 17 und 18 Jahrhunderts darunter einige figurliche erhalten geblieben ausserdem die Pfarrergrabsteine mit lebensgrosser Darstellung in flachem Relief von Paulus Odontius 1605 mit lateinischer Umschrift Michael Koch 1631 und Jacob Daniel Starck 1688 3 Orgel BearbeitenDie Orgel ist ein Werk von Gottfried Silbermann aus dem Jahr 1727 mit ursprunglich 24 heute 25 Registern auf zwei Manualen und Pedal Bei der neugotischen Umgestaltung des Kirchenraums 1890 1892 erhielt die Orgel ein neues Gehause aus der Kunsttischlerei Ernst Weissbach Dresden Gleichzeitig tauschten die Gebruder Jehmlich Dresden zwei Register aus 1902 1903 stellten sie die damals zeitgemasse Kammertonstimmung her 1937 baute Hermann Eule Orgelbau Bautzen die ausgetauschten Register wieder ein fugte jedoch 1941 eine Dulzflote 8 hinzu Weitere Restaurierungen durch Eule folgten 1968 und 1992 1993 Gegenwartig Stand 2022 besitzt die Orgel ausser der Originaldisposition einen zusatzlichen Tremulanten fur das Oberwerk und seit 1997 eine von Christian Reinhold Bernstadt eingesetzte Vox humana 8 im Hauptwerk Die Disposition lautet 4 I Hauptwerk CD c3Bordun 16 Principal 8 Rohrflote 8 Octava 4 Spitzflote 4 Quinta 3 Octava 2 Cornet III ab c1 Mixtur IIICymbel IIVox humana 8 II Oberwerk CD c3Gedackt 8 Quintaden 8 Principal 4 Rohrflote 4 Nassat 3 Octava 2 Tertia 1 3 5 Quinta 1 1 2 Sifflot 1 Mixtur III Pedal CD c1Principalbass 16 Octavbass 8 Posaunenbass 16 Trompete 8 Nebenregister Tremulant Hauptwerk Schwebung Tremulant Oberwerk Schiebekoppel II I Pedalkoppel I P CalcantAnmerkungenTonhohe gegenwartig a1 437 Hz Stimmung Ursprungliche Temperatur nicht nachweisbar gegenwartig gleichstufig Winddruck 88 mmWSGelaut BearbeitenDas Gelaut besteht aus drei Eisenhartgussglocken der Glockenstuhl und die Glockenjoche sind aus Stahl beziehungsweise Gusseisen gefertigt 5 Im Folgenden eine Datenubersicht des Gelautes 5 Nr Gussdatum Giesser Material Durchmesser Masse Schlagton1 1918 Glockengiesserei Schilling amp Lattermann Eisenhartguss 1430 mm 1150 kg f 2 1918 Glockengiesserei Schilling amp Lattermann Eisenhartguss 1170 mm 550 kg as 3 1918 Glockengiesserei Schilling amp Lattermann Eisenhartguss 920 mm 290 kg b Literatur BearbeitenWiebke Fastenrath Ev Stadtkirche St Marien In Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen II Die Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1998 ISBN 3 422 03048 4 S 761 Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Hrsg Evangelischen Landeskirchenamt Sachsens 2 aktualisierte und erganzte Auflage Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2015 ISBN 978 3 374 02871 9 S 340 Mit einem Geleitwort von Jochen Bohl und Fotografien von Klaus Peter Meissner Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtkirche Oederan Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadtkirche Oederan auf der Website der Kirchgemeinden Erzgebirgsblick Oederan Orgel von 1727 auf der Website der Gottfried Silbermann GesellschaftEinzelnachweise Bearbeiten Wiebke Fastenrath Ev Stadtkirche St Marien In Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen II Die Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1998 ISBN 3 422 03048 4 S 761 Fritz Loffler Die Stadtkirchen in Sachsen Evangelische Verlagsanstalt 4 Auflage Berlin 1980 S 227 Kirchgemeinde Oederan Frank Harald Gress Michael Lange Die Orgeln Gottfried Silbermanns Veroffentlichungen der Gesellschaft der Orgelfreunde Nr 177 2 Auflage Sandstein Verlag Dresden 2001 ISBN 3 930382 50 4 S 68 71 a b Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Hrsg Evangelischen Landeskirchenamt Sachsens 2 aktualisierte und erganzte Auflage Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2015 ISBN 978 3 374 02871 9 S 340 Mit einem Geleitwort von Jochen Bohl und Fotografien von Klaus Peter Meissner 50 860691 13 16752 Koordinaten 50 51 38 5 N 13 10 3 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Marien Oederan amp oldid 238528508