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St Lucia ist der Name der katholischen Pfarre und Kirche in der Stolberger Altstadt der Stadt Stolberg Rhld in der Stadteregion Aachen Die Kirche liegt ostlich der Stolberger Burg und ist die alteste Kirche der Stadt und Mutter anderer Pfarren Ihre Ursprunge reichen bis zur Burgkapelle zuruck St Lucia Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lage Umgebung und Baubeschreibung 2 1 Kirchhof 2 2 Fenster 3 Orgel 4 Glocken 5 Kirchenschatz 6 Literatur 7 Weblink 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Blick vom Kranensterz 1800 nbsp Erganzte Nachzeichnung der ersten Abbildung der Kapelle am Fuss des Burgfelsens 1548Erstmals erwahnt wurde die Burgkapelle im 14 Jahrhundert Damals stand sie unter dem Patrozinium der Heiligen Dreifaltigkeit Dies ist ein typisches Burgkapellenpatrozinium Zu dieser Zeit lag sie noch innerhalb der alten Burg und ist zusammen mit dieser 1375 untergegangen 1 Die erste zeichnerische Darstellung der neueren Kapelle des 15 oder 16 Jahrhunderts findet sich auf der Karte des Vichttals die Egidius von Walschaple 1548 anfertigte Sie zeigt eine kleine Kapelle die sich an den Burgfelsen schmiegt Diese wurde ausserhalb der Kernburg aber noch innerhalb der Vorburg innerhalb des ausseren Berings errichtet Die abgebildete Kirchenfassade mit den Fenstern beruhen auf einer hypothetischen Rekonstruktion der an dieser Stelle schadhaften Originalzeichnung Der Pfarrer von Eschweiler klagte 1550 wegen der eigenmachtigen Einsetzung eines Pfarrers in Stolberg durch den Burgherren Hieronymus von Efferen der 1554 auch einen Friedhof anlegen liess Johann von Efferen wies dem Eschweiler Geistlichen gar die Ture und berief an seiner Statt einen protestantischen Prediger Auch gestattete er den Lutheranern 1592 bis 1606 die Nutzung der Burgkapelle Bis 1745 war St Lucia ein Vikariat der Eschweiler Kirche St Peter und Paul seither ist sie eine eigenstandige Pfarre Von 1737 bis 1802 wirkten hier Kapuzinerpatres 1802 wechselte das Patrozinium ganz zu St Lucia 1888 wurde St Maria Himmelfahrt auf der Muhle als eigenstandige Pfarre ausgegliedert die ihrerseits nach dem Zweiten Weltkrieg zur Mutterpfarre von St Franziskus in der Velau wurde Bekannte Pfarrer sind Roland Ritzefeld 1840 1900 der die Kirche erweiterte und fur die Pfarre das nach ihm benannte Rolandshaus als Sitz des katholischen Gesellenvereins sowie das Bethlehem Krankenhaus aufbaute sowie Maximilian Goffart der die Kirche mit einer konzertanten Orgel ausstattete und von 1978 bis zu seinem Tode 1980 Weihbischof in Aachen war Goffarts Vorganger war der langjahrige Pfarrer Boltersdorf sein Nachfolger Heribert Bahnschulte der spater Pfarrer im Bethlehem Krankenhaus wurde Heute wird die Pfarre von Pastor Funken betreut der gleichzeitig Pfarrer von St Maria Himmelfahrt ist 1925 wurde Pfarrer Schmitz der erste Dechant des neu eingerichteten Dekanats Stolberg Die Tragerschaft des Kindergartens ubergab die Pfarre 2006 wegen der Finanznot des Bistums der Stadt Stolberg Lage Umgebung und Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Aufgang am Luciaweg zum sudlichen Seitenschiff nbsp Zugang von der Katzhecke nbsp Pestkreuz auf dem ehemaligen FriedhofDie Kirche schliesst sich ostlich an die Burg an und weist eine geostete Orientierung auf Sie ist stark in den Hang gebaut Vom Burgplatz bzw der Katzhecke im Norden steigt man eine steile Treppe herab zum sudlichen Hauptportal fuhrt eine Treppe hinauf Hier steht eine Kalksteinskulptur des Teufels mit einem Hahn der den Besucher in ein Buch eintragt Zum sudlichen Querschiff fuhren parallel zum Seitenschiff zwei Treppen hinauf deren Turen jedoch heute nicht mehr genutzt werden St Lucia ist eine dreischiffige Basilika neuromanischen Stils Ihre heutige Gestalt erhielt die Kirche Mitte des 19 Jahrhunderts und Anfang des 20 Jahrhunderts als das Bevolkerungswachstum infolge der Industrialisierung Erweiterungen des Kirchenschiffs notwendig machte Der Chor wurde erweitert und mit dem Bau der Seitenschiffe unter der Leitung des damaligen Pfarrers Ritzefeld begonnen Der Baubeginn des Kirchturms der das Kirchengebaude im Westen bekront fallt ins Jahr 1759 seine beiden unteren Geschosse sind noch in originaler Bausubstanz erhalten Bei der Beseitigung der Schaden des Erdbebens von 1756 wurde auch das Kirchenschiff um 18 Fuss verlangert ausserdem eine Orgelempore errichtet 1851 52 wurde nach Planen von Theodor August Stein ein neuer Chor und neue Seitenschiffe errichtet die Seitenschiffe wurden 1859 60 verlangert und ein neuer Turm nach Planen von Julius Kruse gebaut Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Spitzturm des Kirchturms durch eine Zwiebelhaube ersetzt Im Westen gegenuber der Torburg schliesst sich am Lucia Platz auch das Pfarrhaus mit Pfarrburo und Pfarrerswohnung an ein weisser denkmalgeschutzter Bau Kirchhof Bearbeiten Der Kirchhof wurde Ende des 19 Jahrhunderts zugunsten des neu angelegten Friedhofs an der Bergstrasse geschlossen Heute ist er eine Grunanlage und dient als Durchgang vom nordlichen Burgvorplatz dem Faches Thumesnil Platz zum Vogelsang Auf ihm steht ein altes Pestkreuz Fenster Bearbeiten Die Fenster der Nordseite aus dem Jahre 1891 sind stilistisch dem Historismus zuzurechnen Sie wurden in der Johannishutte an der Zweifallerstrasse gefertigt Die Szenen aus der Apostelgeschichte zahlen zum Fruhwerk des aus Stolberg stammenden Kunstlers Christian Schneiders der seit 1882 Inhaber der renommierten Kolner Glasmalereiwerkstatte Schneiders amp Schmolz war 2 Die zwei Lowen des Rundbogenfensters am Aufgang zur Katzhecke sind vermutlich Symbole des Herzogtums Julich Das Fenster der Sakramentskapelle stammt von der Aachener Glasmalerin Maria Katzgrau 1912 1998 Es wurde 1970 bei Oidtmann in Linnich gefertigt und zeigt farbige Ornamente Orgel Bearbeiten nbsp Orgel von 1976 Heinz Wilbrand Ubach Palenberg Die Orgel wurde 1976 von dem Orgelbauer Heinz Wilbrand Ubach Palenberg erbaut wobei 8 Register aus der Vorgangerorgel ubernommen wurden die 1938 von der Orgelbaufirma Georg Stahlhuth amp Co gebaut worden war Das Instrument hat 42 Register auf drei Manualen und Pedal Die Spieltrakturen sind mechanisch die Registertrakturen elektrisch Fur die Neuerrichtung der Orgel wurde die obere der ursprunglich vorhandenen beiden Emporen abgerissen 3 I Ruckpositiv C g3Holzgedackt 8 Praestant 4 Rohrflote 4 Prinzipal 2 Waldflote 2 Sesquialter 2 2 3 Sifflote 1 1 3 Zimbel III IV 2 3 Holzkrummhorn 8 Tremulant II Hauptwerk C g3Prinzipal 8 Gemshorn 8 Oktave 4 Koppelflote 4 Superoktave 2 Cornet IV 4 Mixtur V VI 2 Schlagtone III 1 4 Fagott 16 Trompete 8 Clairon 4 Tremulant III Schwellwerk C g3Gedeckt 16 Holzprinzipal 8 Gamba 8 Vox coelestis 8 Prinzipal 4 Blockflote 4 Nasard 2 2 3 Schwiegel 2 Terzflote 1 3 5 Scharf IV V 1 1 3 Dulcian 16 Trompette harmonique 8 Oboe 8 Tremulant Pedal C f1Prinzipalbass 16 Subbass 16 Oktave 8 Pommer 8 Flote 4 Hintersatz V 4 Posaune 16 Trompete 8 Trompete 4 Koppeln I II III I III II I P II P III P Spielhilfen 192 fache elektronische SetzeranlageGlocken BearbeitenIm Jahre 1921 goss die Glockengiesserei Otto aus Hemelingen Bremen drei Bronzeglocken fur die Stolberg Lucia Kirche mit den Schlagtonen g a h Die beiden kleineren Glocken haben die Glockenvernichtung des Zweiten Weltkrieges uberlebt Die g Glocke wurde eingeschmolzen An ihre Stelle ruckte im Gelaut eine Glocke von 1820 eines unbekannten Giessers Im Jahr 1962 goss Otto eine weitere Glocke fur St Lucia So erklingt heute ein vierstimmiges Gelaut vom Turm mit der Schlagtonreihe e g a h Die Durchmesser der Glocken sind 1250 mm 1100 mm 900 mm 800 mm Die Glocken wiegen 1400 kg 660 kg 480 kg 350 kg 4 5 Kirchenschatz BearbeitenZum Kirchenschatz St Lucias zahlen sakrale Gegenstande Messgewander Fenster Bucher und Skulpturen Zur Herstellung des barocken Kapuziner Kelches wurden zwei Silberleuchter eingeschmolzen Ein 1724 entstandenes Kreuz nimmt beim Besuch Sterbender oder Kranker Ol und Hostien auf Eine neugotische Monstranz wurde 1919 von Einbrechern entwendet von denen einer bei dem Fluchtversuch erschossen wurde Literatur BearbeitenErnst Coester St Lucia in Stolberg Rheinische Kunststatten Heft 545 Koln 2013 Weblink Bearbeiten nbsp Commons St Lucia Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Von der Burgkapelle zur Pfarrkirche In Altena Christian Die Baugeschichte der Burg Stolberg vom 12 bis 19 Jahrhundert Magister Arbeit RWTH Aachen 2012 S 89 91 Kirchenfenster von St Lucia abgerufen am 11 Juni 2013 Nahere Informationen zur Orgel von St Lucia Gerhard Reinhold Otto Glocken Familien und Firmengeschichte der Glockengiesserdynastie Otto Selbstverlag Essen 2019 ISBN 978 3 00 063109 2 S 588 hier insbes S 521 559 Gerhard Reinhold Kirchenglocken christliches Weltkulturerbe dargestellt am Beispiel der Glockengiesser Otto Hemelingen Bremen Nijmegen NL 2019 S 556 hier insbes S 484 513 urn nbn nl ui 22 2066 204770 Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen Kirchen und Kapellen in Stolberg Rheinland Barbarakapelle Mausbach Donatuskapelle Schevenhutte Evangelische Kirche Zweifall Finkenbergkirche Herz Jesu Kirche Munsterbusch Johanneskapelle Vicht Kapelle zur Schmerzhaften Mutter Werth Marienkapelle Breinig Marienkapelle Dorff Marienkapelle Schevenhutte Nikolauskapelle Mausbach St Barbara Breinig St Brigida Venwegen St Franziskus Stolberg St Hermann Josef Liester St Hubertus Busbach St Johann Baptist Vicht St Josef Donnerberg St Josef Schevenhutte St Josef Werth St Laurentius Gressenich St Lucia Stolberg St Maria Empfangnis Dorff St Maria Himmelfahrt Stolberg St Markus Mausbach St Rochus Zweifall St Sebastian Atsch Ursulakapelle Gressenich Vogelsangkirche 50 766944444444 6 2336111111111 Koordinaten 50 46 1 N 6 14 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Lucia Stolberg amp oldid 234948592