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St Josef ist eine katholische Stadtpfarrkirche 1 im oberschwabischen Memmingen Sie wurde in den Jahren 1927 bis 1929 errichtet St Josef ist die Hauptkirche des Dekanats Memmingen Ihr Patrozinium ist das Fest des heiligen Josef am 19 Marz Stadtpfarrkirche St Josef in Memmingen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Orgeln 4 1 Ehemalige Steinmeyer Orgel 4 2 Heutige Jann Orgel auf der Westempore 4 3 Geplante Chororgel 4 4 Krypta Orgel 4 5 Kirchenmusiker an St Josef 5 Glocken 6 Gemeinde 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Kirche mit der Adresse St Josefs Kirchplatz 5 steht etwa 100 Meter westlich der Memminger Altstadt Nach Norden wird die Kirche vom St Josefs Kirchplatz begrenzt nach Westen schliesst sich die Hopfenstrasse an Im Osten befinden sich die Elsbethen und die Bismarckschule sudlich der Kirche liegt der Kirchgarten Geschichte BearbeitenNach der Reformation im 16 Jahrhundert lebten mit Ausnahme der Klosterbruder und Klosterschwestern fast keine Katholiken mehr in der Reichsstadt Memmingen Dies anderte sich erst mit der Bayerischwerdung der Stadt im Jahre 1803 durch Zuzug von aussen Etwa 500 Katholiken lebten im Jahre 1803 in der Stadt Bis 1871 stieg die Zahl auf 1487 an und hatte sich 19 Jahre spater auf etwa 2800 fast verdoppelt Im Jahre 1900 lebten 4200 und 1910 5500 Katholiken in der Stadt Dies hatte zur Folge dass die Stadtpfarrkirche St Johann Baptist zu klein geworden war und ein grosserer Kirchenneubau in Betracht gezogen wurde 25 Manner grundeten im Jahre 1907 einen Verein zum Bau einer neuen katholischen Kirche in Memmingen dessen Vorsitz der damalige Stadtpfarrer Max Rippler ubernahm Bereits zwei Jahre spater schrieb man einen Wettbewerb fur den Neubau aus 1916 verfugte die Gemeinde uber 4 5 Tagwerk Baugrund und 100 000 Goldmark Die Katholikenanzahl in der Stadt stieg auch in dieser Zeit weshalb der Entwurf des Architekten Heinrich Hauberrisser aus Regensburg der in die engere Wahl gezogen worden war wieder verworfen wurde da sein geplanter Neubau zu klein gewesen ware Wahrend der Inflationszeit konnte lediglich der Baugrund erhalten werden Josef Schmid seit 1921 Stadtpfarrer liess die Plane fur einen Kirchenneubau im Jahre 1925 wieder aufleben Das Schiedsgericht des neuen Architektenwettbewerbs bestand aus Heinrich von Schmidt Theodor Fischer Hans Grassel und Richard Hoffmann Die ersten beiden Platze nahmen der Architekt Max Wiederanders aus Munchen und die aus Augsburg stammenden Architekten Michael Kurz und Thomas Wechs ein Am 14 April 1926 entschied man sich fur die Plane der beiden Letzteren Den ersten Spatenstich des Neubaus fuhrte Domkapitular Deller am 9 August 1927 aus Die Memminger Baufirma Josef Hebel ubernahm die Bauarbeiten die Bauleitung hatte Konrad Mayer aus Augsburg Der Kirchenbau wurde aus Beton mit einer Ziegelverkleidung ausgefuhrt Am 7 Mai 1928 konnte man das Richtfest feiern 1929 wurde der Fussboden aus Solnhofener Platten verlegt und das Gestuhl aufgestellt Die Weihe der funf neuen Glocken fand am 12 Oktober 1929 statt Am 20 Oktober wurde die Kirche von Weihbischof Karl Reth konsekriert Festprediger war der ehemalige Augsburger Domprediger Franz Xaver Hartmann Die Orgelweihe fand zum Weihnachtsfest 1929 vor der Mitternachtsmesse statt Trotz ihrer Grosse St Josef ist der grosste Kirchenneubau in Deutschland zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg blieb St Johann in der Altstadt die Stadtpfarrkirche Erst zum 1 Dezember 1956 wurde die bisherige Filialkirche St Josef zur Pfarrkirche und Stadtpfarrkirche erhoben Die Beichtstuhle und der Hochaltar wurden 1930 aufgestellt Zwei Jahre spater wurde die Kanzel eingebaut In der Kriegergedachtniskapelle wurde 1960 ein Denkmal aufgestellt Der am 7 Mai 1970 eroffnete Pfarrsaal war im Jahre 1969 aus den um den Chor an der Nord und Ostseite leerstehenden Raumlichkeiten geschaffen worden Die Krypta der Kirche wurde 1975 als Pfarrzentrum umgebaut und durch eine Treppe mit dem Pfarrsaal verbunden Der Bildhauer Johannes Dumanski aus Tannberg ubernahm die Ausgestaltung der Krypta Reinhold Grubl plante die Einrichtung fur das Josefstuble Regierungsbaumeister Karl Heinz Pasman aus Memmingen war Architekt fur diese Massnahmen Die Kirchenstiftung und die Stadt Memmingen schlossen 1973 einen Vertrag mit dem sich die Stadt Memmingen verpflichtete die Platze an der Ost Nord und Westseite der Kirche fur den offentlichen Verkehr zu erschliessen und Gestaltung Unterhalt und Pflege der Grunflachen zu ubernehmen Gleichzeitig wurde im Westen vor der Kirche eine Plastik Mutter und Kind von Diether Kunerth aufgestellt Zwischen 1978 und 1980 wurde die Kirche restauriert eine Altarinsel mit einem Volksaltar in das Kirchenschiff integriert und eine neue Orgel eingebaut Die Heizungsanlage und die elektrischen Anlagen wurden erneuert Letztere wurden 1987 verbessert Im selben Jahr konnte eine neue Lautsprecheranlage in Betrieb genommen werden Die Marienkapelle im Westen der Kirche baute Reinhold Grubl als Gebets und Meditationsraum um Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Blick durch den Kirchenraum im Hintergrund die grosse Jann OrgelDie Kirche besteht aus einem geschlossenen langen zwolf Joche zahlenden rechteckigen Raum Das Mittelschiff wird von je einem Seitenschiff flankiert Die Durchbruche vom Mittel zu den Seitenschiffen sind trapezformig Insgesamt besitzt das 73 Meter lange Kirchenschiff sieben Eingange Jedem Eingang ist ein dreieckiges Vorzeichen vorgebaut Das Mittelschiff ist 16 Meter die Seitenschiffe sind je 3 8 Meter breit Der im Osten sich anschliessende eingezogene Chor ist 24 Meter lang und 11 Meter breit Ihm sind der Pfarrsaal und die Sakristei vorgebaut Flankiert wird der Chor von zwei im Grundriss sternformigen Kirchturmen Im Westen ist ein Querschiff in derselben Hohe wie das Hauptschiff angebaut Es dient als Widerlager In ihm sind die Eingangshalle und seitlich je eine Kapelle verbaut Im oberen Stockwerk befinden sich Nebenraume Dem Querschiff ist die Westempore vorgelagert und dient als Orgelbuhne Die kreisrunde Taufkapelle ist links die Wendeltreppe die zur Empore und den Nebenraumen des Querhauses fuhrt befindet sich rechts Die Fassade der Kirche besteht aus unverputzten Ziegelsteinen innen rufen die Sichtbetonwande einen nuchternen Eindruck hervor Die Decken sind mit Holz verkleidet Das monumentale Chorfresko 1943 von Albert Burkart zeigt Christus als Weltenherrscher in der Glorie Mandorla daneben Szenen aus der Jugend dem Wirken und der Passion Jesu Orgeln BearbeitenEhemalige Steinmeyer Orgel Bearbeiten Die erste Orgel war ein dreimanualiges Werk mit 64 Registern das Opus 1510 der Firma Steinmeyer aus dem Jahr 1929 Die Pfeifen standen auf Taschenladen die Trakturen waren elektropneumatisch Ein viertes Manual ein Fernwerk mit elf weiteren Registern war bereits im Spieltisch vorhanden verblieb aber im Planungsstadium Beim Bau war Otto Dunkelberg beratend tatig 2 Heutige Jann Orgel auf der Westempore Bearbeiten Die Steinmeyer Orgel wurde im Jahre 1980 durch das Opus 47 von dem Orgelbauer Georg Jann Laberweinting Allkofen ersetzt Es lasst sich keinem bestimmten Stil zuordnen sondern ist mit ihren barocken und romantisch symphonischen Registern als eine Universalorgel konzipiert welche eine Darstellung praktisch des gesamten Repertoires aus allen Epochen der Orgelmusik ermoglicht Mehrere Tontrager eingespielt von Gerhard Weinberger Winfried Bonig und Christian Weiherer dokumentieren den Klang der Orgel 3 4 Im Jahre 2000 wurde die Orgel durch den Orgelbauer Josef Maier Hergensweiler uberarbeitet Das ursprungliche Klangkonzept blieb weitgehend unangetastet die Disposition geringfugig geandert Maier ersetzte eine Zimbel III 2 3 durch einen Salicional 8 welcher vormals im Schwellwerk stand an dessen Stelle fugte er eine Gambe 8 neu hinzu um dem Schwellwerk mehr Volumen zu verleihen Ausserdem stattete Maier das Instrument mit Sub und Superoktavkoppeln aus 2022 erhielt die Orgel ebenfalls durch Maier eine neue Grosspedallade mit 4 Registern Das Schleifladen Instrument hat seither 58 Register die sich auf vier Manualwerke und Pedal verteilen Die einzelnen Werke sind in schlichten nach vorne offenen Holzkasten untergebracht die mit keinerlei Zierrat ausgestattet sind unter dem Hauptwerk ragt das Chamadenwerk in den Kirchenraum Die Spieltraktur ist mechanisch die Koppeln sind elektrisch die Registertraktur ist elektro mechanisch An Spielhilfen verfugt die Orgel eine 32 8 fache Setzeranlage auf vier Gruppen sowie eine Crescendowalze mit zwei Crescendoprogrammen 5 I Ruckpositiv C a31 Praestant 8 2 Rohrflote 8 3 Oktave 4 4 Spitzgedackt 4 5 Feldpfeife 2 6 Quinte 1 1 3 7 Sesquialtera II Anm 1 2 2 3 8 Scharff V 1 9 Dulzian 16 10 Schalmey 8 11 Vox humana 8 Tremulant II Hauptwerk C a312 Praestant 16 13 Oktave 8 14 Copula 8 15 Salizional Anm 2 8 16 Oktave 4 17 Blockflote 4 18 Quinte 2 2 3 19 Oktave 2 20 Mixtur VI 1 1 3 21 Trompete 8 III Schwellwerk C a322 Bourdon 16 23 Flauto 8 24 Gamba Anm 3 8 25 Schwebung 8 26 Principal 4 27 Koppelflote 4 28 Viola 4 29 Nasat 2 2 3 30 Nachthorn 2 31 Terz 1 3 5 32 None 8 9 33 Fourniture VI 2 34 Fagott 16 35 Trompette harmonique 8 36 Oboe 8 Tremulant IV Chamadewerk C a337 Kornett V ab g0 8 38 Chamade 16 39 Chamade 8 40 Chamade 4 Pedal C f141 Untersatz 32 42 Prinzipal 16 43 Subbass ext 16 44 Zartbass 16 45 Violon 16 46 Quinte 10 2 3 47 Octavbass 8 48 Rohrbass 8 49 Violon ext 8 50 Oktave 4 51 Bauernflote 4 52 Hintersatz V 2 2 3 53 Contrabombarde 32 54 Posaune ext 16 55 Bombarde 16 56 Posaune 8 57 Feldtrompete 4 58 Cornett labial 2 Koppeln Normalkoppeln I II III I III II IV II IV P I P II P III P Suboktavkoppeln III I III III Superoktavkoppeln III II III III Spielhilfen 32 8 fache Setzeranlage Crescendo Walze Tutti Tritt Anmerkungen mit 1 3 5 Veranderung durch Josef Maier im Jahr 2000 aus SW als Ersatz fur Zimbel III 2 3 2000 durch Josef Maier neu hinzugefugt als Ersatz fur Salicional 8 Geplante Chororgel Bearbeiten Bereits 1929 sollte ein Teil der Steinmeyer Orgel als Fernwerk im Chorraum zur Aufstellung kommen was aber aus Geldmangel nicht realisiert wurde Auch beim Bau der Jann Orgel war eine Chororgel im Gesprach zumal in diesem Raumteil kleine Gottesdienstformen stattfinden die durch die grosse Entfernung der Orgel auf der Westempore nicht adaquat begleitet werden konnen Derzeit 2021 sammelt die Kirchengemeinde Spenden fur die Aufstellung eines gebrauchten Instruments von Albert Reiser Baujahr 1956 aus der Kartausenkirche St Maria in Buxheim Es soll wie schon beim Bau der Kirche geplant seinen Platz unsichtbar hinter dem Hochaltar finden wobei das III Manual Positiv in einem der Chorerker untergebracht wird Durch die elektrische Traktur soll die Orgel auch als Fernorgel von der Empore aus spielbar werden 6 I Hauptwerk C g31 Prinzipal 8 2 Hohlflote 8 3 Oktav 4 4 Rohrflote 4 5 Waldflote 2 6 Mixtur 2 7 Trompete 8 II Positiv C g38 Coppelflote 8 9 Quintade 4 10 Principal 2 11 Quint 1 1 3 12 Cymbel 2 3 III Schwellwerk C g313 Gedackt 8 14 Salizet 8 15 Italienisch Principal 4 16 Quinte 2 2 3 17 Larigot 2 18 Krummhorn 8 Tremulant Pedal C f119 Subbass 16 20 Oktavbass 8 21 Choralbass 4 22 Lieblich Posaune 16 Koppeln II I III I III II I P II P III P Spielhilfen 1 freie Kombination Crescendowalze Walze aus Tutti Krypta Orgel Bearbeiten Das 1987 von Gerhard Schmid erbaute Instrument stand als Unterrichts und Prufungsinstrument fur den C Kurs im Maximilian Kolbe Haus Memmingen und wurde 2018 nach der Schliessung desselben durch die Orgelbaufirma Josef Maier Hergensweiler unverandert in die Krypta von St Josef ubertragen 7 I HauptwerkSpitzflote 8 Prinzipal 4 Nasat 2 2 3 Mixtur III 1 1 3 II BrustwerkGedeckt 8 Rohrflote 4 Waldflote 2 Krummhorn 8 PedalSubbass 16 Choralbass 4 Anmerkung Die Rohrflote 4 im II Manual ist im Bass als Quintade gebaut die nach oben hin changiert Koppeln II I I P II PKirchenmusiker an St Josef Bearbeiten 1978 1984 Gerhard Siegl 1984 1998 Winfried Bonig 1998 2016 Christian Weiherer seit 2016 Max PollnerGlocken BearbeitenDas erste Gelaut wurde 1940 fur Kriegszwecke beschlagnahmt 2 Die Glocken von St Josef wurden 1988 von dem Glockengiesser Rudolf Perner Passau gegossen 8 9 Nr Name Gussjahr Giesser Masse kg ca Durchmesser mm Schlagton HT 1 16 1 1988 Rudolf Perner Passau 5 080 2 080 g02 b03 d14 f15 g16 b1Gemeinde BearbeitenDie Kirchengemeinde von St Josef setzte sich bis 1975 aus der gesamten Weststadt Memmingens zusammen Der Bereich umfasste den Stadtkern bis zu den Stadtgrenzen einschliesslich der Gemeinden in den Stadtteilen Dickenreishausen und Ferthofen 1975 wurde die Pfarrei Christi Auferstehung gegrundet wodurch etwa 4000 Glaubige zu dieser wechselten Ab 1986 als die Filialgemeinde St Anton in Ferthofen eingegliedert wurde umfasst das Gebiet die Weststadt mit Ausnahme des Westteils um die Berliner Freiheit sowie die Ortsteile Hart Dickenreishausen Ferthofen und Volkratshofen Im Jahr 2012 wurde die Pfarrei St Josef Mitglied der Pfarreigemeinschaft St Josef Christi Auferstehung Literatur BearbeitenSchnell Kunstfuhrer Nr 202 von 1937 3 uberarb Aufl 1988 Peter Steiner Der Maler Albert Burkart Munchen Zurich 1981 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Josef Memmingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadtpfarrkirche zum heiligen JosefEinzelnachweise Bearbeiten Bistum Augsburg a b Die Steinmeyer Orgel von St Josef Memmingen Aufnahme Juli 1940 neue Version Abgerufen am 3 August 2021 Liste http www kirchenmusik memmingen org index html diskographie html Rezension einer CD Memento vom 21 Marz 2015 im Internet Archive Vgl die Informationen zur Orgel Memento vom 9 Marz 2016 im Internet Archive bei orgel information de und orgbase nl abgerufen am 29 Juli 2016 Weihnachtsausgabe des Pfarrbriefes Unterwegs 2021 St Josef Memmingen Orgeln In Memmingen katholisch Abgerufen am 17 Dezember 2021 Zur tontiefsten Glocke S 4 Memmingen Bayern Gelaute der Stadtpfarrkirche zum heiligen Josef47 9839 10 1753 Koordinaten 47 59 2 N 10 10 31 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Josef Memmingen amp oldid 234432793