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Die Kirche St Josef war die romisch katholische Kirche von Lindau im Bezirk Pfaffikon Sie befindet sich im Dorf Grafstal 1 2016 wurde sie den koptischen Christen im Baurecht ubergeben Seit der Weihe 2019 heisst die Kirche Kirche der Heiligen Jungfrau Maria und Verena 2 St Josef in Lindau GrafstalDachreiter Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte und Namensgebung 1 2 Entstehungs und Baugeschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Kirchturm und Ausseres 2 2 Innenraum und kunstlerische Ausstattung 2 3 Orgel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte und Namensgebung Bearbeiten Seit der Reformation in Zurich ab dem Jahr 1523 war der katholische Gottesdienst im Gebiet des heutigen Kantons Zurich verboten Erst im 19 Jahrhundert wurde der katholische Ritus wieder moglich Das Toleranzedikt aus dem Jahr 1807 erlaubte den zugewanderten Katholiken wieder katholische Gottesdienste zu feiern vorerst allerdings nur in der Stadt Zurich Bei der Grundung der modernen Eidgenossenschaft im Jahr 1848 wurde in der Verfassung die Glaubens und Niederlassungsfreiheit verankert sodass der Aufbau katholischer Gemeinden im ganzen Kanton Zurich moglich wurde Aufgrund der Industrialisierung die im Kempttal zahlreiche Arbeitsstellen schuf zogen in der Folge Menschen aus katholischen Gebieten aus der Zentralschweiz der Ostschweiz aber auch aus dem nahen Ausland in die Region 3 Bereits im Jahr 1813 hatten 50 in der Stadt Winterthur wohnhafte Katholiken an die Toleranz der Stadtvater appelliert jedoch erst im Jahr 1862 als das Kloster Rheinau aufgehoben wurde und die weitere Verwendung dessen Vermogens durch den Kanton Zurich gesetzlich geregelt wurde durfte in Winterthur der erste katholische Gottesdienst seit der Reformation stattfinden Das sog Erste zurcherische Kirchengesetz aus dem Jahr 1863 anerkannte neben Zurich auch die katholischen Kirchgemeinden in Winterthur Rheinau und Dietikon die letzten beiden waren traditionell katholische Orte sodass in Winterthur eine katholische Gemeinde aufgebaut werden durfte Im Jahr 1868 wurde die neu erbaute Kirche St Peter und Paul im Beisein von Vertretern der kantonalen Regierung samt Staatsschreiber und Dichter Gottfried Keller sowie des Stadtrats von Winterthur eroffnet Die Grundung weiterer Pfarreien im Kanton wurde jedoch staatlich nicht anerkannt weshalb diese auf privat und vereinsrechtlicher Basis aufgebaut werden mussten darunter auch die Diasporapfarrei St Josef in Grafstal 4 Entstehungs und Baugeschichte Bearbeiten Grafstal lag zwischen den um 1900 bereits existierenden Pfarreien St Peter und Paul Winterthur und Herz Jesu Zurich Oerlikon Diese beiden Pfarreien bestimmten den Aufbau der Diasporapfarrei in Grafstal So wurden die ersten Katholiken in Grafstal und Umgebung zunachst von den Geistlichen der Pfarreien St Peter und Paul Winterthur und Herz Jesu Zurich Oerlikon betreut Im Jahr 1901 war das Seelsorgegebiet von Grafstal eines der grossten im Kanton Zurich 5 Von der Pfarrei Herz Jesu Zurich Oerlikon aus erfolgte im Jahr 1902 der Ankauf eines kleinen Gebaudes in dessen Untergeschoss erstmals seit der Reformation in Grafstal wieder katholische Gottesdienste stattfanden Im Jahr 1903 wurde diese Gottesdienststation der Pfarrei St Peter und Paul Winterthur zugeteilt nachdem das Gottesdienstlokal am 31 August 1903 benediziert worden war 6 Da die Firma Maggi viele katholische Arbeiter beschaftigte schenkte die Firma im Jahr 1926 das Grundstuck fur den Bau der heutigen Kirche Am 2 September 1928 wurde die Kirche St Josef benediziert Die Diasporapfarrei war in dieser Zeit fur die Katholiken von Lindau Illnau Effretikon und Brutten sowie weiteren umliegenden Gemeinden zustandig 6 5 Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Zahl der Einwohner von Illnau Effretikon rasch an weshalb die Mehrheit der Katholiken nicht mehr im Dorf Grafstal sondern im benachbarten Illnau Effretikon lebten Deshalb beschloss die Pfarrei im Jahr 1963 in Illnau Effretikon eine zweite Kirche zu errichten 1983 wurde dort die heutige Pfarrkirche St Martin erbaut welche St Josef Grafstal als Pfarrkirche der Gemeinde abloste Heute ist die Kirche St Josef eine Filialkirche der Pfarrei St Martin Illnau Effretikon Die Pfarrei St Martin ist mit ihren 5 355 Mitgliedern Stand 2021 eine der grosseren katholischen Kirchgemeinden des Kantons Zurich 7 Baubeschreibung BearbeitenKirchturm und Ausseres Bearbeiten Die Kirche St Josef befindet sich in der Fabrikarbeitersiedlung von Grafstal an der Rikonerstrasse 8 Aufgrund der topografischen Lage ist die Kirche nicht geostet sondern gegen Westen ausgerichtet Es handelt sich um einen schlichten einschiffigen Bau dessen Satteldach mit einem Dachreiter gekront wird Er birgt ein dreistimmiges Gelaut das im Jahr 1969 von der Glockengiesserei H Ruetschi Aarau gefertigt wurde und in der Tonfolge as c es erklingt Als Besonderheit besitzt der Dachreiter eine Turmuhr nur mit einem einzelnen Zifferblatt Sudlich von der Kirche befindet sich das ehemalige Pfarrhaus Innenraum und kunstlerische Ausstattung Bearbeiten Die eigentliche Kirche befindet sich nicht im Erdgeschoss sondern im ersten Stock des Gebaudes uber dem Pfarreisaal Uber zwei Treppen gelangt der Besucher vom Erdgeschoss zur Kirche ins Obergeschoss Der Gottesdienstraum wird durch ein Satteldach abgeschlossen Der Raum besitzt einen rechteckigen Grundriss an den ein leicht erhohter eingezogener Chorraum angegliedert ist Auf der Ostseite der Kirche befindet sich die Sanger und Orgelempore Im Jahr 1969 1970 wurde die Kirche saniert und an die Vorgaben der Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils angepasst Seitdem besitzt die Kirche einen Volksaltar und einen Ambo Der Altar besteht aus Holz der Tabernakel und der Ambo ruhen auf einem weiss gestrichenen Steinsockel Der Aufsatz des Ambos sowie der eigentliche Tabernakel sind aus Metall gearbeitet Der Ambo tragt an der Frontseite eine Heiliggeisttaube und ein Kreuz der Tabernakel eine Ahre sowie eine Traube Ahnlich gestaltet wurde auch der Osterkerzenleuchter dessen Fuss einen Trieb symbolisiert und im oberen Teil mit weissen Steinen besetzt ist An der Chorwand wurde ein metallenes Kruzifix mit Korpus angebracht rechts davon die zwolf Apostelkerzen welche v formig gruppiert wurden Auf der linken Seite des Altarraums befindet sich eine Muttergottesstatue mit Kind welche die Formsprache des Kruzifixes an der Chorwand ubernimmt Auf der rechten Seite neben dem Chorraum befindet sich eine Josefstatue welche im Gegensatz zur Muttergottesstatue nicht plastisch sondern als Relief gestaltet wurde Das Taufbecken befindet sich beim Kircheneingang unter der Orgelempore Vor der Ture zum Kirchenraum wurde eine Darstellung des hl Antonius mit dem Jesuskind angebracht welche ebenfalls wie die Josefstatue in der Kirche als Relief gearbeitet wurde Orgel Bearbeiten nbsp Kuhn Orgel von 1968Seit dem Jahr 1992 besitzt die Kirche eine Orgel von der Firma Kuhn Mannedorf Es handelt sich um ein Instrument das im Jahr 1968 erbaut worden war und zunachst eine andere Verwendung gefunden hatte Das Instrument verfugt uber eine mechanische Traktur und Registratur sowie uber Schleifladen Das Manual hat eine Bass Diskantteilung zwischen h und c1 8 Disposition Manual C f3Gedackt 8 Principal 4 Rohrflote 4 Schwegel 2 Sesquialtera II ab c1 Mixtur III Pedal C f1Subbass 16 Literatur BearbeitenBischofliches Ordinariat Chur Hrsg Schematismus des Bistums Chur Chur 1980 Katholische Kirchgemeinde Illnau Lindau Hrsg Pfarrei St Martin Illnau Effretikon Das neue Zentrum Kirchweihe 1938 1984 Illnau Effretikon 1984 Markus Weber Stephan Kolliker Sakrales Zurich 150 Jahre katholischer Kirchenbau im Kanton Zurich Archipel Verlag Ruswil 2018 Weblinks BearbeitenWebsite der Pfarrei Kirche St Josef auf Sakralbauten chEinzelnachweise Bearbeiten Ein kurzer Steckbrief Website der Pfarrei abgerufen am 23 Juli 2022 Erste koptisch orthodoxe Kirche der Deutschschweiz geweiht In kath ch 15 Mai 2019 Liselotte Forster 70 Jahre katholisch Baretswil 1940 2010 Werden und Wachsen einer Diaspora Pfarrei im Zurcher Oberland Baretswil 2010 S 12 14 Peter Niederhauser Flurina Pescatore St Peter und Paul Die Mutterkirche von Katholisch Winterthur Chronos Zurich 2006 ISBN 978 3 0340 0779 5 S 7 17 a b Inschrift an der Kirche in Grafstal a b Bischofliches Ordinariat Chur Hrsg Schematismus des Bistums Chur S 212 Katholische Kirche im Kanton Zurich Hrsg Jahresbericht 2021 S 105 Effretikon Schweiz Zurich Kirche Grafstal Website der Orgelbau Kuhn abgerufen am 8 Juli 2014 47 443170934 8 699850039 504 Koordinaten 47 26 35 42 N 8 41 59 46 O CH1903 695128 255473 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Josef Lindau Grafstal amp oldid 227136909