www.wikidata.de-de.nina.az
Die Kirche St Johannis in Sandstedt einer Ortschaft in der Einheitsgemeinde Hagen im Bremischen im niedersachsischen Landkreis Cuxhaven liegt an der Unterweser gegenuber der Stadt Brake Die Kirche ist nach Johannes dem Taufer benannt St JohannisLuftbildZur Kirchengemeinde Sandstedt im Kirchenkreis Wesermunde der Evangelisch lutherischen Landeskirche Hannovers gehoren die Dorfer Rechtenfleth Sandstedt und Offenwarden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude und Ausstattung 2 1 Altar 2 2 Kanzel 2 3 Nischen 2 4 Fenster 2 5 Der Taufstander 2 6 Die Radleuchter 2 7 Gotische Wandmalereien 2 8 Epitaph und Stiftungstafel 2 9 Orgelempore und Orgel 2 10 Westturm und Glocken 3 Der Friedhof 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie erste Kirche direkt an der Weser wurde um 1050 als Tochterkirche von Bramstedt ostlich von Hagen i B gegrundet Sie sturzte wahrend der Flut 1419 ein Die jetzige Kirche wurde etwas weiter von der Weser entfernt 1420 auf einer Wurt neu errichtet Das Fundament besteht aus Hausteinen der alten Kirche Zwischen 1420 und 1450 wurden die Wande flachendeckend mit Malereien versehen die 1939 freigelegt wurden Um 1540 nahm die Kirchengemeinde Sandstedt den evangelischen Glauben an Der erste Turm von 1587 wurde 1613 durch einen neuen ersetzt Die Kanzel entstand 1660 das Taufbecken 1674 und der Altar um 1700 Zu Beginn des 19 Jahrhunderts wurde die Gewolbedecke eingezogen In der 2 Halfte des 19 Jahrhunderts wurden eiserne Radleuchter angebracht 1939 wurden Emporen im Altarbereich entfernt Von 1997 bis 2002 wurde die Kirche aufwendig restauriert u a Radleuchter Im Laufe der Jahrhunderte ist die Kirche im Kleiboden gleichmassig etwas eingesackt nbsp OrgelDie Orgel wurde 1680 renoviert und 1727 erweitert 1962 kam es zur Neukonstruktion des Altaraufsatzes und der Orgelempore 1986 wurde der Orgelbau vollendet Gebaude und Ausstattung BearbeitenDie Johanniskirche ist eine geostete Saalkirche mit einem Satteldach Sie ist 37 50 m lang und 10 m breit An der Nordseite ist eine Sakristei angebaut Altar Bearbeiten Der Chorraum ist nur um eine kleine Stufe gegenuber dem Kirchenschiff erhoht Der barocke Altar ist mit vielen Verzierungen ausgestattet Der Altaraufsatz wurde vermutlich vom Bildhauer Jakob Helmerss aus Stade geschnitzt Das untere Olbild stellt die Abendmahlsszene dar Das mittlere grosse Olbild zeigt Jesus am Kreuz das obere Jesu Auferweckung und Himmelfahrt Es handelt sich hier um Kopien nach Anton van Dyck und Peter Paul Rubens aus dem Ende des 18 Jahrhunderts Die Evangelisten Matthaus mit dem geflugelten Menschen und Markus mit dem Lowen sind stehend dargestellt Lukas mit dem Stier und Johannes mit dem Adler sind liegend gestaltet Kanzel Bearbeiten nbsp Kanzel von 1600Die farbig gefasste Kanzel wurde von dem Snitger Jacob Braun BRUN JACVPES THO OLDENBORCH signiert und ist mit 1600 datiert Ihr Zustand ist nicht mehr ganz original die Pfeilerstutze wurde bei einer Umsetzung um die Halfte gekurzt der Schalldeckel mit seinen Rocaillen in der Mitte des 18 Jahrhunderts zugefugt der Treppenaufgang 1962 ersetzt und zugleich eine neue Farbfassung nach Befund aus dem 18 Jahrhundert erneuert Etwas einformige Hermenpilaster gliedern den in seiner Farbigkeit dekorativen Kanzelkorb zwischen dessen flachen Reliefs mit Darstellungen der Verkundigung Anbetung der Hl Drei Konige Kreuzigung Auferstehung und Himmelfahrt 1 Nischen Bearbeiten Drei Nischen befinden sich an der Nordwand im Altarbereich Die grosse Nische mit einem Flachbogen ist ein nicht mehr genutztes Ostergrab An der Fensterlaibung befindet sich hinter einer Eisengittertur der ebenfalls nicht mehr genutzte Tabernakel aus der katholischen Zeit der Kirche Unter dem Tabernakel ist das Handwaschbecken fur den Priester zu sehen Fenster Bearbeiten Die vier grossen rundbogigen Fenster an der Nord und Sudwand haben eine einfache Verglasung mit sehr vielen Sprossen Der Taufstander Bearbeiten Der Taufstander befindet sich im Chor zwischen dem Altar und der Kanzel Das Taufbecken ist eine Arbeit des Zimmermeisters Johann Moller im Stil der Kanzel Reliefs stellen das Leben Jesu dar Der Deckel des Taufbeckens mit einem Taubenhandgriff ist jungeren Datums Die Radleuchter Bearbeiten Die eisernen Radleuchter nehmen einen grossen Raum im Kirchenschiff ein Sie wurden nach historischen Fotos im Jahr 2002 rekonstruiert Die Vorganger waren 1939 verschrottet worden Jeder der drei Radleuchter hat 16 elektrische Kerzen Der Kranz ist mit Sternen und Kreuzen im Wechsel perforiert Der Durchmesser der Radleuchter betragt etwa 2 Meter Gotische Wandmalereien Bearbeiten Von den Wandmalereien aus der Zeit der Gotik sind nur Bruchstucke erhalten geblieben Lange Zeit waren sie ubermalt worden Auf der rechten Seite der Ostwand steht auf einem Rosenteppich uberlebensgross Maria als gekronte Himmelskonigin mit dem Jesuskind Auf der linken Seite der Ostwand erkennt man auf einer Thronbank sitzend Anna selbdritt Mutter Anna hat auf ihrem Schoss die Jungfrau Maria die ihrem Sohn Jesus die Brust gibt Rechts von der Gruppe sieht man Maria Kleophae mit Johannes dem Taufer als Kind und links Maria Salome mit ihrem Kind Johannes dem spateren Apostel An der Nordwand uber der Priestertur steht der Apostel Petrus mit dem Schlussel Links neben der Priestertur die jetzt zur Sakristei fuhrt ist ein Weihekreuz als Kopie aus dem Jahr 2002 zu sehen Uber der vermauerten Nische der Nordwand ist die Steinigung des Erzmartyrers Stephanus dargestellt Rechts daneben ist die versuchte Festnahme eines jungen Mannes bei der Gefangennahme Jesu zu erkennen Epitaph und Stiftungstafel Bearbeiten Oben an der Nordwand hangt eine Gedachtnistafel der Familie Heshausen An der Sudwand hangt eine grosse Tafel des Stifters Johan Illies eines Kaufmannes aus Lissabon Orgelempore und Orgel Bearbeiten Die Orgelempore enthalt Bilder aus dem Alten und Neuen Testament Als Einzelbild unter der Empore ist die Taufe Jesu durch Johannes zu sehen In der Turfullung unter der Empore stellt das obere Bild den sinkenden Petrus dar das untere Rut und Boas die zum Stammbaum Jesu gehoren Von der alten Orgel ist nur der Prospekt von 1671 1680 erhalten Es wird vermutet dass Arp Schnitger die Orgel 1680 renoviert hat Die jetzige Orgel mit 16 Registern stammt von der Werkstatt Hillebrand in Altwarmbuchen Das Hauptwerk wurde 1963 eingebaut das Pedal 1974 Die Wilhelmshavener Werkstatt Fuhrer brachte den Bau der Orgel mit dem Brustwerk zum Abschluss Westturm und Glocken Bearbeiten Am Kirchturm ist die Drehung in der mittleren Turmspitze auffallend Diese Drehung entstand bei der Trocknung der zu fruh eingebauten Sparren An der Westseite des Turmes befinden sich sechs Wappen aus der Entstehungszeit Der am unteren Ende massive Turm hat insgesamt eine Hohe von 52 50 m Drei Glocken hangen in circa 22 m Hohe im holzernen Glockenstuhl des Kirchturms Die grosse Glocke aus dem Jahr 1801 wiegt 1299 kg und wurde von der Glockengiesserei Johann Philipp Bartels in Bremen gegossen die kleine Glocke im Jahr 1868 ebenfalls Die mittlere Glocke wurde 1957 bei der Fa Rincker im hessischen Sinn gegossen Sie wiegt 664 kg Der Friedhof BearbeitenEtwa 40 denkmalgeschutzte Grabmale auf dem Friedhof rings um die Kirche zeugen von beguterten Marschenbauern des 16 bis 19 Jahrhunderts Sie sind aus Obernkirchener Sandstein hergestellt Der Friedhof wird weiterhin als Gemeindefriedhof genutzt 2 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Gerd Weiss Bearb Sandstedt Ev Kirche St Johannis In Dehio Vereinigung Hrsg Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bremen Niedersachsen 2 Auflage Deutscher Kunstverlag DKV Munchen Berlin 1992 ISBN 3 422 03022 0 S 1160 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johannis Sandstedt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Ev luth Kirchengemeinde St Johannis Sandstedt St Johannis im Denkmalatlas NiedersachsenEinzelnachweise Bearbeiten Dietrich Diederichs Gottschalk Reformatorische Kirchenumgestaltung Regensburg 2020 S 315 350 Dietmar J Ponert Das Epitaph fur Balthasar Dugend und seine Familie von 1640 in der Gertrudenkapelle und die zeitgenossische Snitgerszene in Oldenburg In Oldenburger Jahrbuch 122 2022 S 1 3 Grabsteine Namenliste kirchl Friedhof Sandstedt Cuxhaven In grabsteine genealogy net Abgerufen am 3 September 2020 53 359752 8 524431 Koordinaten 53 21 35 1 N 8 31 28 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johannis Sandstedt amp oldid 237904955