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Die evangelische Dorfkirche St Georg ist eine spatgotische barock uberformte Saalkirche im Ortsteil Pfaffroda von Olbernhau im Erzgebirgskreis in Sachsen Sie gehort zur Kirchengemeinde Pfaffroda im Kirchspiel Olbernhau im Kirchenbezirk Marienberg der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Sachsens und ist vor allem fur ihre Orgel von Gottfried Silbermann bekannt St Georg in Pfaffroda Ansicht von NordenAnsicht von OstenKanzel rechts Kanzelsanduhr Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Orgel 4 Gelaut 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDie Dorfkirche Pfaffroda ist eine um 1480 errichtete im Kern spatgotische Saalkirche die nach einem Brand im Jahre 1645 erweitert wurde Restaurierungen erfolgten in den Jahren 1988 bis 1993 Die Kirche ist ein verputzter Bruchsteinbau mit einem unregelmassig halbrunden Ostschluss und einem Westturm aus dem Jahr 1671 mit quadratischem Grundriss Die Fenster und Schalloffnungen zeigen breite Rahmungen als Abschluss wurde eine welsche Haube aufgesetzt Nachdem der Orkan Kyrill am 17 18 Januar 2007 die Bekronung in Schieflage gebracht hatte wurde der Turmknopf mit Kreuz abgenommen und restauriert 1 Das helle und freundliche Innere zeigt an der flachen mit Akanthusranken bemalten Decke einen umlaufenden Karniessims An drei Seiten sind Emporen angeordnet die an der Nord und Sudseite eine zweigeschossige Hangekonstruktion zeigen An der Ostseite wurden die Emporen und Logen bei der Restaurierung 1988 1993 entfernt Die Brustungen sind mit Akanthusranken Engeln Evangelistensymbolen und weiteren christlichen Symbolen bemalt Der Chor ist durch den Wandvorsprung als eine Erweiterung von 1645 erkennbar Ausstattung BearbeitenHauptstuck der nach 1645 entstandenen Ausstattung ist der barocke Altar der 1671 von Caspar und Elisabeth von Schonberg gestiftet wurde Er zeigt in der Predella eine Darstellung des Abendmahles im Hauptfeld die Kreuzigung und abschliessend die Himmelfahrt Christi als kunstlerisch wertvolle Gemalde des 17 Jahrhunderts Bei der Restaurierung in den Jahren 1991 1998 wurde der Altar wieder hergestellt 1 Die barocke Kanzel und der Schalldeckel sind reich vergoldet und verkropft sowie mit Engelskopfen verziert Das Original der Kanzelsanduhr von etwa 1680 befindet sich seit 1945 im Mathematisch Physikalischen Salon im Dresdner Zwinger neben der Kanzel wurde eine Kopie angebracht 1 Die farbig gefasste Taufe aus Sandstein ist an der achteckigen Kuppa mit Engelskopfen und Wappen geschmuckt zeigt am Fuss vier Kinderfiguren und stammt von 1635 nbsp Silbermannorgel nbsp SpielschrankOrgel BearbeitenDie Orgel ist ein fruhes Werk von Gottfried Silbermann aus dem Jahr 1715 mit 14 Registern auf einem Manual und Pedal Die Fassung des Gehauses wurde durch den Dresdner Maler Johann Christian Bucaeus vorgenommen Nach mehreren Pflegearbeiten im 19 Jahrhundert wurde 1928 die Orgel durch Umhangen der Traktur durch die Firma Alfred Schmeisser tiefer gestimmt Im Jahr 1967 wurde durch Wilhelm Ruhle die Spieltraktur rekonstruiert ein 1928 hinzugefugtes Register wieder entfernt und die ursprungliche Stimmtonhohe mit einer ungleichschwebenden jedoch nicht originalen Temperatur wiederhergestellt 1966 wurde die Gehausefassung durch Werner Pitzschler restauriert Weitere Instandsetzungen durch Ruhle erfolgten in den Jahren 1983 1992 1993 und 2015 wobei unter anderem die Windladen restauriert und beschadigte Zinnpfeifen repariert wurden 2 Die Disposition lautet 3 Manual CD c3Principal 8 Gedackts 8 Quintadena 8 Octava 4 Rohrflote 4 Nasat 3 Octava 2 Qvinta 1 1 2 Sufflote 1 Cornet V ab c1 Mixtur IIICimbeln II Pedal CD c1Sub Bass 16 Posaunen Bass 16 Nebenregister Tremulant KlingelAnmerkungenTonhohe a1 483 Hz Stimmung ungleichschwebend Winddruck etwa 75 mmWSGelaut BearbeitenDas Gelaut besteht aus drei Eisenhartgussglocken der Glockenstuhl und die Glockenjoche sind aus Stahl beziehungsweise Gusseisen gefertigt 4 Im Folgenden eine Datenubersicht des Gelautes Nr Gussdatum Giesser Material Durchmesser Masse Schlagton1 1950 Glockengiesserei Schilling amp Lattermann Eisenhartguss 1220 mm 753 kg as 2 1950 Glockengiesserei Schilling amp Lattermann Eisenhartguss 950 mm 355 kg c 3 1950 Glockengiesserei Schilling amp Lattermann Eisenhartguss 790 mm 204 kg es Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen II Die Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1998 ISBN 3 422 03048 4 S 799 800 Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Hrsg Evangelischen Landeskirchenamt Sachsens 2 aktualisierte und erganzte Auflage Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2015 ISBN 978 3 374 02871 9 S 342 Mit einem Geleitwort von Jochen Bohl und Fotografien von Klaus Peter Meissner Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Georg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kirche Pfaffroda auf der Website des Evangelisch Lutherischen Kirchspiels Olbernhau Pfaffroda Orgel von 1715 auf der Website der Gottfried Silbermann GesellschaftEinzelnachweise Bearbeiten a b c Informationen zur Kirche auf der Website des Kirchspiels Olbernhau Abgerufen am 8 Juni 2022 Informationen zur Restaurierung 2015 auf der Website von Ruhle Orgelbau Abgerufen am 18 Februar 2020 Frank Harald Gress Michael Lange Die Orgeln Gottfried Silbermanns Veroffentlichungen der Gesellschaft der Orgelfreunde Nr 177 2 Auflage Sandstein Verlag Dresden 2001 ISBN 3 930382 50 4 S 41 Rainer Thummel Glocken in Sachsen Klang zwischen Himmel und Erde Hrsg Evangelischen Landeskirchenamt Sachsens 2 aktualisierte und erganzte Auflage Evangelische Verlagsanstalt Leipzig 2015 ISBN 978 3 374 02871 9 S 342 Mit einem Geleitwort von Jochen Bohl und Fotografien von Klaus Peter Meissner 50 696485 13 353945 Koordinaten 50 41 47 3 N 13 21 14 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Georg Pfaffroda amp oldid 238528493