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Die Pfarrkirche St Clemens ist ein Wahrzeichen der Stadt Mayen in der Vulkaneifel Mayen St Clemens Luftaufnahme 2015 Kirche Sankt Clemens mit verdrehtem Turmdreischiffige gotische Hallenkirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Ausstattung 4 Sage zum Turm 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte BearbeitenDie Pfarrkirche des ehemaligen Hauptorts des Mayengaus mit einst grossraumigem Pfarrsprengel war ehemals der Gottesmutter und ist seit 1409 dem heiligen Papst Clemens geweiht Von 1326 bis 1802 war sie Stiftskirche 1326 verlegte Kurfurst Balduin von Trier das regulierte Augustiner Chorherren Stift von Lonnig an die Mayener Pfarrkirche 1592 wechselten die klosterlich mit Gelubde lebenden Stiftsherren die Lebensform das Stift wurde zum weltlichen Kollegiatstift 1802 wurde es aufgehoben Wie Ausgrabungen ergaben reichen Vorgangerbauten der heutigen Kirche bis in das Fruhmittelalter zuruck um 600 eine kleine Holzkirche um 800 eine Steinkirche um 1000 eine grossere Saalkirche Von der vierten romanischen Kirche des 12 Jahrhunderts stammt der niedrigere Sudturm bzw sudliche Westturm genannt Eulenturm Der Baubeginn der funften gotischen Kirche ist nach der Verlegung des Stifts anzusetzen 1382 wurden mehrere Altare gestiftet aber damals war der Bau noch nicht vollendet Am 2 Januar 1945 wurde die Kirche mitsamt den Resten des ehemaligen Stifts zerstort Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie zunachst eher notdurftig wieder aufgebaut 1947 1953 Ab den 1970er Jahren erfolgte die vollstandige Wiederherstellung bei der die zuvor aus Mayener Basaltlava bestehende Fassade mit einem weissen Putz versehen wurde Der charakteristische Helm des nordlichen Westturms wurde in einer gekurzten Form rekonstruiert Beschreibung BearbeitenSankt Clemens ist eine dreischiffige von einem durchgehenden Dach bedeckte Hallenkirche ohne Querschiff und eine der altesten Hallenkirchen des Rheinlands Das Langhaus ist quadratisch und hat keine Empore Der Innenraum wird von schlanken Saulen ohne Kapitelle unterteilt Besonderes Kennzeichen ist der aufgrund eines Konstruktionsfehlers des Dachstuhls spiralformig verdrehte Spitzhelm des nordlichen Westturms Der sudliche Westturm Eulenturm ist wesentlich kurzer und hat einen gedrungeneren Helm siehe Foto Ausstattung BearbeitenLediglich einige Heiligenfiguren im Chor uberwiegend Ende 18 Jahrhundert sowie das Taufbecken und das Sakramentsturmchen uberstanden die Zerstorungen des Zweiten Weltkriegs Vom Kirchenschatz hervorzuheben ist eine in Trier gefertigte Turmmonstranz nbsp Empore mit Instrument von Fischer amp Kramer Orgelbau 1997 Die Orgel wurde 1997 von der Orgelbaufirma Fischer amp Kramer erbaut Das Schleifladen Instrument hat 42 Register auf drei Manualwerken und Pedal Die Spieltrakturen sind mechanisch die Registertrakturen sind elektrisch 1 I Hauptwerk C g3Bourdon 16 Principal 0 8 Rohrflote 0 8 Octave 0 4 Blockflote 0 4 Quinte 0 2 2 3 Superoctave 0 2 Cornet V 0 8 Mixtur major IV V 0 1 1 3 Trompete 0 8 II Positiv C g3Copula 0 8 h Salicional 0 8 Principal 0 4 Rohrflote 0 4 Waldflote 0 2 Larigot 0 1 1 3 Sesquialter II 0Mixtur minor III 0 1 Cromorne 0 8 Tremulant III Schwellwerk C g3Geigenprincipal 0 8 Holzflote 0 8 h Viola di Gamba 0 8 Voix celeste 0 8 Principal 0 4 Flute octaviante 0 4 Nasard 0 2 2 3 Flageolet 0 2 Terz 0 1 3 5 Fourniture V 0 2 Basson 16 Trompette harm 0 8 Hautbois 0 8 Clairon 0 4 Tremulant Pedalwerk C f1Principal 16 h Subbass 16 h Quintbass 10 2 3 Octavbass 0 8 Gedecktbass 0 8 h Tenoroctave 0 4 Hintersatz IV 0 2 2 3 Bombarde 16 Trompete 0 8 Koppeln II I III I III II I P II P III P auch als Superoktavkoppel Anmerkung h Register ganz oder teilweise aus dem VorgangerinstrumentSage zum Turm BearbeitenUber den auffalligen schiefen Turm der Kirche wird folgende Erklarungs Sage erzahlt Vor vielen hundert Jahren begannen die Mayener eine Kirche zu bauen weil sie sehr glaubig waren Die Kirche sollte gross und prachtig werden und so begann man in den Mayener Basaltgruben grosse machtige Basaltblocke zu brechen Die Blocke wurden mit Ketten und Winden aus den Bruchen gehoben und dann auf holprigen Wegen zur Baustelle gefahren wo die Maurer und Steinmetze fleissig arbeiteten Aber es ging nicht recht voran Ja wenn man nur genug Basaltsteine gehabt hatte ware es beim Bauen schneller vorangegangen Eines Tages als die Bauleute wieder mal auf Steine warten mussten kam ein Fremder mit einer Hahnenfeder am Hut und einem langen Mantel der bis auf den Boden reichte Er bemuhte sich seinen Klumpfuss unter dem langen Mantel zu verstecken doch die Bauleute hatten ihn doch entdeckt und wussten jetzt Das ist der Teufel Aber sie liessen es ihn nicht merken Der Teufel fragte die Manner vom Bau was sie da bauten Denn er habe gehort es solle ein Tanzsaal werden in dem die Leute zu Lukasmarkt oder zur Kirmes tanzen konnten Ein Wirtshaus sollte integriert sein Die Bauleute bestatigten dies und der Teufel war daruber so froh dass er ihnen versprach beim Bau zu helfen Als die Steinmetze am nachsten Morgen zur Baustelle kamen stellten sie mit Erstaunen fest dass uber Nacht so viele Basaltblocke zum Bau gelangt waren dass sie zum Fertigbau der Kirche reichen wurden Sie begannen frohlich ihre Arbeit und die Kirche wuchs rasch empor Zum Herbst war sie fertig Die Mayener bereiteten ein grosses Fest vor die Kirchweihe Wahrend des Einzuges des Bischofs flog der Teufel uber den Hochsimmer um das Wirtshaus zu betrachten und mit den Mayenern Lukasmarkt zu feiern Als er jedoch statt des Wirtshauses das Gotteshaus erblickte griff er wutentbrannt nach dem hochragenden Kirchturm um ihn durchzubrechen Er zog und zerrte daran wand und drehte ihn doch vergeblich der Turm hielt den Angriffen stand Der Teufel erkannte seine Ohnmacht und fuhr heulend davon Der Turm steht bis heute als Wahrzeichen mit schiefgedrehter Spitze von der ein goldenes Kreuz weit uber die Stadt Mayen hinaus sichtbar ist Im knapp 20 km entfernten Kaisersesch gibt es ebenfalls einen gedrehten Kirchturmhelm siehe St Pankratius Kaisersesch Literatur BearbeitenDas Mittelrheinische Becken Werte der deutschen Heimat Band 65 1 Auflage Bohlau Koln Weimar Wien 2003 ISBN 978 3 412 10102 2 S 162 166 167 Bruno P Kramer u a Hrsg Laacher See Landschaft Natur Kunst Kultur Koln Wienand Verlag ISBN 3879094381 Dehio Rheinland Pfalz Saarland 1984 S 649 650 Hans Schuller Kath Pfarrkirche St Clemens Mayen Kleiner Kunstfuhrer 2420 Regensburg Verlag Schnell und Steiner 2000 ISBN 978 3 7954 6262 8Einzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Orgel in St ClemensWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Clemens Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seite der Stadt Mayen Einzelblatt kirchbau de zur Seelsorgeeinheit von St Clemens Stiftsgeschichte Lonnig Mayen PDF 670 kB 50 329886111111 7 2231777777778 Koordinaten 50 19 47 6 N 7 13 23 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Clemens Mayen amp oldid 232721018