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Die Kirche St Clemens in Drolshagen geht wahrscheinlich auf das 10 oder 11 Jahrhundert zuruck Erweitert wurde die Kirche im 13 Jahrhundert In den 1960er Jahren wurde ein moderner Anbau angefugt St Clemens zu Drolshagen Inhaltsverzeichnis 1 Architektur 2 Ausstattung 3 Orgeln 3 1 Alter Kirchenbau 3 2 Anbau 4 Glocken 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseArchitektur Bearbeiten nbsp Mittelschiff mit Blick zum Altar 2020 nbsp Altarraum im alten Teil der Kirche 2013 Die Kirche liegt am Rand des alten Ortskerns von Drolshagen Der Bau besteht aus verputztem Bruchstein und wirkt nach aussen schlicht Die erste Kirche an dieser Stelle soll auf Erzbischof Anno II zuruckgehen Eine bei Restaurierungsarbeiten gefundene Munze stammt aus der Zeit von Otto III was die recht fruhe Entstehung bestatigen konnte Die erste Kirche war eine flach gedeckte Saalkirche mit einer halbrunden Apsis Nach der Grundung des Zisterzienserinnenklosters im Ort im Jahr 1235 wurde die Kirche zu einer Basilika im romanischen Stil umgebaut Sie diente nunmehr als Pfarr und Klosterkirche Der Pfarrer wurde seither vom Kloster bestimmt 1 Die Mauern der bisherigen Kirche wurden in die Hohe gezogen Starke Pfeiler tragen seither ein Gewolbe Es handelt sich um ein Kreuzgewolbe mit Graten Durch den Anbau von Seitenschiffen wurde die bisherige Kirche zum Mittelschiff In den Seitenschiffen gibt es jeweils eine Wandapside Ein Querhaus ist nicht vorhanden Spater wurde der Chorbereich angebaut Dieser ist einjochig und in Kleeblattform Die Kalotte des Chores wird von vier Saulen aus Kalksinter Aquaduktenmarmor gestutzt Die Fenster und Eingange sind rundbogig und wurden spater teilweise erweitert Es handelt sich insgesamt um eine dreischiffige funfjochige Pfeilerbasilika Die Kirche die den rheinischen Prozessionsbasiliken ahnelt zahlt zu den wenigen ihrer Art die bis heute weitgehend erhalten sind Der Typ der Basilika war zur Bauzeit im Sauerland nicht ungewohnlich Vergleichbar ist etwa die St Dionysius in Thulen oder St Cyriakus in Berghausen Allerdings dominierte spater der Typ der westfalischen Hallenkirche 2 Gemass den Regeln des Zisterzienserordens war die Kirche zunachst ohne Turm Der Turm kam im Zuge des Baus der Stadtbefestigung hinzu und diente auch als Wehrturm Darauf deuten Schiessscharten in den oberen Stockwerken hin Er schliesst sich im Westen an die Kirche an Der Helm des Turmes mit den auffalligen vier Eckturmchen stammt aus dem Jahr 1874 Mit dem Wachstum der Gemeinde wurde die Kirche im 20 Jahrhundert zu klein In den 1960er Jahren wurde die Kirche durch einen modernen Anbau betrachtlich erweitert Geplant wurde der Anbau vom Kolner Architekten Karl Band Geweiht wurde der Anbau 1969 durch Kardinal Lorenz Jaeger Die Gottesdienste finden weitgehend im neuen Kirchenteil statt 2016 begann mit der Renovierung des romanischen Teils die grossangelegte Renovierung der alten und neuen Kirche Sie wurde von den Architektinnen Clemens amp Maas Arnsberg geleitet Der alte romanische Teil wurde von dem Kunstler Clemens Hillebrand in den drei Apsiden und im Triumphbogen neu ausgemalt In der Kalotte der mittleren Apsis wurde 2016 eine abstrahierte Version der Apokalypse ein himmlisches Jerusalem gemalt im Triumphbogen vor dem Chor ein Kreuz als Lebensbaum Im unteren Bereich der linken Apsis wurden eingefugt in eine abstrakt ornamentale Malerei verschiedene Stationen aus dem Marienleben neu dargestellt wie die Verkundigung Mariens die Heimsuchung eine Weihnachtsdarstellung die Hochzeit zu Kana und Pfingsten Im unteren Bereich der rechten Apsis ebenfalls in die ornamentale Malerei integriert die Grundung dieser Kirche durch Anno von Koln ein Bezug zu Bernhard von Clairvaux und zu dem Schutzpatron der Kirche St Clemens sowie zu Maria Theresia Bonzel von Olpe und Emilie Engel aus Husten bei Drolshagen In den beiden Seitenapsiden wurden die vormals zugemauerten Fenster neu geoffnet und nach Entwurfen von Clemens Hillebrand aus Bernsteinonyx neu gestaltet Dieser Teil der Renovierung wurde gegen Ende des Jahres abgeschlossen und am 5 Dezember 2016 in einer feierlichen Messe durch den Kolner Weihbischof Manfred Melzer neu eingeweiht 3 Anfang 2018 wurde der Wetterhahn von der Kirchturmspitze geweht Nach einer Restaurierung wurde die damals etwa 100 Jahre alte Kupferfigur wieder angebracht 4 2016 begann eine Gesamtsanierung der St Clemens Basilika Drolshagen mit deren Fertigstellung 2021 am Pfingstsonntag desselben Jahres auch das neue Altarbild des Esloher Kunstlers Thomas Jessen erstmals der Gemeinde prasentiert wurde Ausstattung Bearbeiten nbsp Taufstein aus dem 13 Jahrhundert 2013 Zur Innenausstattung gehort ein Taufstein aus dem 13 Jahrhundert Er steht in der sudlichen Seitenschiffapside und ist aus Trachytgestein gefertigt Dieses stammt wohl aus dem Siebengebirge Das Becken wird von sechs Saulen getragen Eine 85 cm hohe Pieta im gotischen Stil steht heute hinter dem Taufstein Sie stammt aus dem 15 Jahrhundert und wurde aus Lindenholz geschnitzt Bei der Restaurierung der alten Kirche wurden auch Malereien freigelegt die sich moglicherweise auf die Zeit des ersten Kirchenbaus datieren lassen Die Malereien befinden sich hinter dem Sebastianus Altar Zu erkennen ist ein Saulenmotiv Weitere Malereien stammen aus dem 15 Jahrhundert Sie zeigen den heiligen Stephanus Zur Ausstattung gehort eine Kanzel aus dem 18 Jahrhundert im Stil des Barock Geschmuckt ist sie mit Figuren der Evangelisten und des heiligen Clemens Ebenfalls aus dem 18 Jahrhundert stammt eine Kreuzigungsgruppe Sie befindet sich im Chor im Altbau Aus derselben Zeit ist der Sebastianus Altar Dieser befindet sich in der nordlichen Seitenschiffapside Diese drei Werke sollen von J N Duringer stammen Weitere Statuen aus dem 18 Jahrhundert stellen den heiligen Clemens und Maria dar Neben dem modernen Altar des Anbaus befinden sich zwei Olgemalde mit Heiligenmotiven auf Holzuntergrund aus dem Jahr 1617 Der Kreuzweg in der Kirche ist von Anton Mormann geschaffen worden Bei den Umbauarbeiten in den 1960er Jahren sind allerdings sieben der ursprunglich 14 Stationen zerstort worden 2016 wurden Uberreste der verschollenen Stationen wiederentdeckt und ausgegraben 5 Orgeln Bearbeiten nbsp Historische Orgel aus dem Jahr 1787 2013 nbsp Orgel 2018 Eisenbarth Orgelbau im hist GehauseDie Kirche hat zwei Orgeln Alter Kirchenbau Bearbeiten Eine historische Orgel befindet sich im alten Kirchenbau Sie stammt aus dem Barock wurde 1787 von den Gebr Kleine aus Freckhausen gebaut 1987 restauriert und 2018 unter Verwendung alter Teile neu aufgebaut 6 I Hauptwerk C g31 Principal 0 8 2 Hohlflote 0 8 3 Gedeckt 0 8 4 Octave 0 4 5 Gemshorn 0 4 6 Quinte 0 2 2 3 7 Octave 0 2 8 Flote 0 2 9 Mixtur IV 0 1 1 3 10 Trompete 0 8 11 Clarino 0 4 Glockenspiel II Schwellwerk C g313 Suavial 0 8 14 Rohrflote 0 8 15 Gamba 0 8 16 Vox caelestis ab c0 0 8 17 Principal 0 4 18 Flote 0 4 19 Nasat 0 2 2 3 20 Waldflote 0 2 21 Terz 0 1 3 5 22 Quint 0 1 1 3 23 Sifflote 0 1 24 Oboe 0 8 Tremolo Pedalwerk C f125 Principalbass 16 26 Subbass 16 27 Offenbass 0 8 28 Gedecktbass 0 8 29 Choralbass 0 4 30 Fagott 16 31 Trompete 0 8 Koppeln I I Suboktavkoppel II I auch als Suboktavkoppel II II Suboktavkoppel I P II P Anbau Bearbeiten nbsp Eisenbarth OrgelDie neue Orgel im Anbau wurde 2022 von Orgelbau Eisenbarth erbaut das vorherige Instrument aus den 1960er Jahren wies deutliche Mangel auf und musste ersetzt werden Die neue Eisenbarth Orgel hat 34 Register 7 I Hauptwerk C g31 Bourdon 16 2 Principal 0 8 3 Flute harmonique 0 8 4 Gamba 0 8 5 Octave 0 4 6 Spitzflote 0 4 7 Doublette 0 2 8 Mixtur III 0 1 1 3 9 Trompette 0 8 Glocken II Ruckpositiv C g310 Rohrflote 8 h 11 Amorosa 8 12 Praestant 4 h 13 Flote 4 h 14 Blockflote 2 h 15 Quinte 1 1 3 h 16 Cimbel III 1 17 Krummhorn 8 h Tremolo III Schwellwerk C g318 Geigenprincipal 8 19 Gedeckt 8 20 Salicional 8 21 Unda maris ab cº 8 22 Flute traversiere 4 23 Nazard 2 2 3 24 Octavin 2 25 Tierce ab gº 1 3 5 26 Trompette harmonique 8 27 Hautbois 8 Tremolo Pedalwerk C f128 Principalbass 16 h 29 Subbass 16 30 Gedecktbass Ext Nr 29 0 8 31 Octavbass 0 8 32 Choralbass Ext Nr 31 0 4 33 Bombarde 16 34 Trompette Ext Nr 33 0 8 Koppeln Normalkoppeln II I III I III II I P II P III P Sub und Superoktavkoppeln jeweils III I III II III III Sonstige Koppeln Aquallage ab III Spielhilfen Setzeranlage mit 10000 Kombinationen Touchscreen Midi Anlage Anmerkungen h Register aus der alten OrgelGlocken BearbeitenVon dem ehemaligen sechsstimmigen Gussstahl Gelaut aus den Jahren 1922 und 1947 hat man die grosse Christ Konig Glocke ubrig gelassen 1993 goss die Glockengiesserei Petit amp Gebr Edelbrock sechs kleinere kunstvoll verzierte Glocken aus Bronze hinzu Das siebenstimmige Gelaut mit seinen uber 14 Tonnen Gesamtgewicht zahlt zu den grossten Gelauten Westfalens Es hangt in einem monumentalen Betonglockenstuhl 8 9 Zwei der ausgebauten Stahlglocken die der Bochumer Verein als Ersatz fur die im Krieg beschlagnahmten Original Glocken goss stehen als Denkmaler vor der Kirche Nr Name Gussjahr Giesserei O mm Masse kg Schlagton HT 16tel Anmerkungen0 1 Christus Konig 1947 Bochumer Verein 2 378 5 300 g0 4 Gussstahl0 2 Dreikonigen 1993 Petit amp Gebr Edelbrock 1 805 3 847 a0 5 Bronze0 3 Hosianna 1993 Petit amp Gebr Edelbrock 1 517 2 255 c1 7 Bronze0 4 Clemens 1993 Petit amp Gebr Edelbrock 1 322 1 445 d1 6 Bronze0 5 Petrus Paulus und Sebastian 1993 Petit amp Gebr Edelbrock 1 273 1 440 e1 6 Bronze0 6 Maria 1993 Petit amp Gebr Edelbrock 1 075 0 868 g1 8 Bronze0 7 Josef 1993 Petit amp Gebr Edelbrock 0 973 0 650 a1 6 5 Bronze0 8 Grosse Kleppglocke 1938 Petit amp Gebr Edelbrock 0 431 0 0 50 a2 1 Bronze hangt im Dachreiter0 9 Kleine Kleppglocke 1993 Petit amp Gebr Edelbrock 0 403 0 0 43 h2 0 Bronze hangt im Dachreiter10 Uhrenglocke 1874 unbekannt 0 200 0 0 15 Bronze hangt in der TurmspitzeLiteratur BearbeitenAdolf Ludorff Die Bau und Kunstdenkmaler des Kreises Olpe Munster 1903 S 31f Peter Kracht Sauerland Siegerland und Wittgensteiner Land Munster 2005 S 71f Stadt Drolshagen Denk mal an Drolshagen Drolshagen o J pdf Hans H Hanke Bruno Denis Marcel Kretzschmar Denkmalpflege im Wandel der Zeit am Beispiel der katholischen Pfarrkirche St Clemens in Drolshagen In Denkmalpflege in Westfalen Lippe ISSN 0947 8299 21 2015 Heft 2 S 84 89 pdf Die neue Ausmalung des alten romanischen Teils der Pfarrkirche St Clemens in Drolshagen Herausgeber Clemens Hillebrand Koln und Katholische Kirchengemeinde Drolshagen 2017 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Clemens Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetprasenz des Kirchspiels Drolshagen Die Kirche auf der Website der Stadt DrolshagenEinzelnachweise Bearbeiten Harm Klueting Das kurkolnische Herzogtum Westfalen als geistliches Territorium im 16 und 18 Jahrhundert In Ders Hrsg Das Herzogtum Westfalen Bd 1 Das Herzogtum Westfalen Das kurkolnische Westfalen von den Anfangen kolnischer Herrschaft im sudlichen Westfalen bis zu Sakularisation 1803 Munster 2009 ISBN 978 3 402 12827 5 S 483 Marina Cramer Kunst im Herzogtum Westfalen In Harm Klueting Hrsg Das Herzogtum Westfalen Bd 1 Das kolnische Herzogtum Westfalen von den Anfangen der Kolner Herrschaft im sudlichen Westfalen bis zur Sakularisation 1803 Munster 2009 S 544 Alte Kirche in neuem Glanz 10 Dezember 2016 abgerufen am 23 September 2020 Linda Sonnenberg Drolshagener Wetterhahn ist dem Himmel wieder nah 24 Mai 2018 abgerufen am 23 September 2020 Josef Schmidt Verschollener Mormann Kreuzweg in Drolshagen ausgegraben 23 Dezember 2016 abgerufen am 23 September 2020 Informationen zur Disposition auf der Website der Orgelbaufirma Informationen zur neuen Orgel Videoaufnahme des Vollgelauts 25 Januar 2011 Einzeldaten PDF 1 5 MB 51 023305 7 778471 Koordinaten 51 1 23 9 N 7 46 42 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Clemens Drolshagen amp oldid 229173981