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Die evangelische Kirche St Bonifatius steht in der Stadt Sommerda im Landkreis Sommerda in Thuringen Sie gehort zur Gemeinde St Bonifatius Sommerda im Kirchenkreis Eisleben Sommerda der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland Die Stadtkirche St BonifatiusInnenraum PanoramaSchnitzaltarErste Wandlung des AltarsChorgestuhl Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 3 Orgel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung ist aus dem Jahr 1436 uberliefert Das Untergeschoss vom Kirchturm deutet auf einen romanischen Vorgangerbau Die heutige grosse einschiffige Kirche mit schwach eingezogenem polygonal schliessendem Chor und einem machtigen an der Nordseite des Chores errichteten Chorflankenturm wurde vermutlich in zwei Hauptbauphasen an der Wende vom 15 zum 16 Jahrhundert erbaut Am Turm gibt eine Inschrift das Jahr 1462 als Baubeginn an Die Jahreszahl 1482 an der Mensa des Hochaltars ist vermutlich auch das Jahr der Chorvollendung An einem Chorstrebepfeiler ist eine Reliefplatte mit Sonnenuhr und der Jahreszahl 1502 angebracht Das Schiff mit einer stark nach Norden abweichenden Orientierung der Langsachse entstand vermutlich in einer zweiten Bauphase Das Aussere des spatgotischen Bauwerks ist nahezu unverandert nur die Fenstermasswerke wurden 1773 entfernt Die ein oder zweilaufigen Treppenanlagen an den Langswanden des Schiffs und das kleine Rundbogenportal im Westen wurden bei Umgestaltungen des Inneren in den Jahren 1562 1564 und 1794 angelegt An der uberdachten Sudtreppe finden sich die Bauinschrift von 1562 mit der Angabe des vermutlichen Baumeisternamens M Mertemaller und ein feingearbeitetes Relief mit einer Gottvaterdarstellung Weitere Baumassnahmen die nach der Uberlieferung in den 1560er Jahren erfolgten sind nicht eindeutig nachzuvollziehen An den Treppenaufgangen wurden im Jahr 1913 einige aus dem Fussboden gehobene Grabplatten des 15 bis 18 Jahrhunderts aufgestellt Im Jahr 1962 erfolgte eine Renovierung des Inneren wobei die Empore verkurzt und alle Stande beseitigt wurden Im Jahr 1992 wurde eine Aussenrenovierung des Turmes abgeschlossen Die tiefgreifendste Veranderung im Innern war der Einbau einer hohen Doppelarkade auf einer starken Saule anstelle des gotischen Triumphbogens was vermutlich bei dem Einbau einer ersten mehrgeschossigen Emporenanlage geschah die wahrscheinlich der heutigen von 1695 ahnlich war Restaurierungsmassnahmen an der Nordfassade erfolgten im Jahr 2014 Der Innenraum wurde 2015 umgebaut 2016 wurde die Turmtreppe renoviert und 2019 die Sakristei ausgebaut Im Kirchturm wohnten bis 1928 der Stadtpfeifer mit seiner Familie sowie Gesellen und Lehrlingen 1 An der Emporenbrustung im ersten Geschoss ist eine grossflachige detailreiche Malerei mit alttestamentarischen Szenen aus der Zeit um 1710 erhalten Im Jahr 1962 wurde die Reihenfolge der Bildtafeln geandert und einige davon am Gestuhl angebracht Die flachen Felderdecken im Schiff und im Chor wurden vermutlich im 17 Jahrhundert eingezogen Uber der Orgel wurden diese nachtraglich erhoht und mit musizierenden Engeln bemalt Neben der Orgel wurde eine dritte Empore an der zwei Pauken befestigt sind fur die Stadtpfeifer eingebaut An der Chornordwand ist eine Kopfkonsole zu finden die wie die Strebepfeiler am Chor auf eine zumindest geplante Einwolbung des Chores hinweist Ausstattung BearbeitenZahlreiche historische Ausstattungsstucke sind erhalten Auf der Altarmensa von 1482 steht ein grosses zweifach wandelbares Retabel mit der Jahreszahl 1491 aus einer Erfurter Werkstatt das in den Jahren 1979 1984 restauriert wurde Es zeigt im Schrein die Marienkronung und vier Reliefs mit Szenen aus dem Marienleben Unter dem zentralen Bild sind vier Busten aufblickender Propheten angebracht An den Flugeln sind jeweils zwei Reihen von Heiligen ubereinander angebracht Alle Figuren werden durch feingearbeitete Masswerkbaldachine hervorgehoben Die erste Wandlung zeigt 16 Szenen aus der Passion die Auferstehung und die Himmelfahrt Christi sowie das Jungste Gericht In der zweiten Wandlung sind die Heiligen Maria Bonifatius Adolar und Eoban dargestellt die auch in Erfurt besonders am Dom verehrt wurden In der barocken Predella sind sechs gotische Reliquienbusten heiliger Jungfrauen aufgestellt Das Gesprenge wurde 1723 entfernt und die Gesprengefiguren im Jahr 1906 an das Angermuseum Erfurt abgegeben Vor dem Chor ist der Mittelschrein eines kleinen Altarretabels mit einem Relief der Beweinung Christi aufgestellt der um 1490 1500 ebenfalls in Erfurt entstanden ist die Flugel werden im Angermuseum Erfurt aufbewahrt Beide Altarretabel stammen vermutlich aus der Erstausstattung der spatgotischen Kirche Im Chor befinden sich ausserdem ein polygonaler Kanzelkorb mit Christus Salvator und Evangelistenbildern aus der Zeit um 1710 sowie ein 1620 entstandener sechsseitiger Taufstein mit flacher Kuppa der Hans Friedemann dem Jungeren zugeschrieben wird Weiterhin sind Teile eines spatgotischen Chorgestuhls mit Dorsalbemalung des 17 18 Jahrhunderts sowie ein Brett mit Schablonenmalerei und fragmentierter Inschrift vermutlich aus dem 15 Jahrhundert erhalten Zwei Glocken aus den Jahren 1467 und 1620 sind erhalten die letztere wurde von Melchior Moeringk aus Erfurt gegossen nbsp OrgelprospektOrgel BearbeitenUm 1563 wird Matthias Eckstein Annaberg der Bau der ersten Orgel zugeschrieben Von 1703 bis 1709 errichtete Johann Georg Krippendorff aus Kolleda eine neue Orgel mit zwei Manualen und Pedal sowie 25 Registern von der heute das Gehause Windladen und Pfeifenmaterial im Wesentlichen erhalten sind Conrad Wilhelm Schafer aus Kindelbruck baute sie 1722 und 1727 um 1769 wurde eine Erweiterung und bis 1801 die Betreuung durch Johann Gottfried Thiele aus Schlossvippach durchgefuhrt 1869 lieferte Carl Daniel aus Walschleben Plane fur eine Orgel in St Bonifatius Sommerda Durch seinen fruhen Tod kam es nicht mehr zur Ausfuhrung Louis Witzmann baute die Orgel 1871 nach dessen Planen um Es folgte 1935 eine Erweiterung durch Gerhard Kirchner Weimar und eine umfassende Restaurierung 2007 2008 und 2014 mit Erneuerung der im Ersten Weltkrieg requirierten und 1923 aus Zink ersetzten Prospektpfeifen durch Orgelbau Waltershausen 2 Heute hat die Orgel 31 Register auf zwei Manualen und Pedal 3 Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Thuringen 1 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1998 ISBN 3 422 03050 6 S 1148 1149 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bonifatiuskirche Sommerda Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Kirche auf www thueringen infoEinzelnachweise Bearbeiten Die Kirche auf www kirchenkreis eisleben soemmerda de Abgerufen am 25 Marz 2020 Uwe Pape Hrsg Lexikon norddeutscher Orgelbauer Band 1 Thuringen und Umgebung Pape Verlag Berlin 2009 ISBN 978 3 921140 86 4 Informationen zur Orgel auf orgbase nl Abgerufen am 25 Marz 2020 51 16172 11 116489 Koordinaten 51 9 42 2 N 11 6 59 4 O Normdaten Geografikum GND 7728428 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Bonifatius Sommerda amp oldid 239403001