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St Antonien Ascharina oder Scharina walserdeutsch Schrina ˈʃɾiːnɐ 1 ist eine Streusiedlung auf der Ostseite des St Antonientals im Schweizer Kanton Graubunden Sie war bis 1851 zusammen mit Ruti Teil des halben Hochgerichts Klosters Ausserschnitz und bildete danach eine eigene politische Gemeinde seit 2007 ist sie Fraktion der Gemeinde St Antonien welche 2016 mit Luzein fusionierte St Antonien AscharinaWappen von St Antonien AscharinaStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Graubunden Graubunden GR Region Prattigau DavosPolitische Gemeinde Luzeini2Postleitzahl 7245fruhere BFS Nr 3893Koordinaten 779738 202584 46 949997 9 800005 1420 Koordinaten 46 57 0 N 9 48 0 O CH1903 779738 202584Hohe 1420 m u M Flache 9 62 km Einwohner 118 31 Dezember 2005 Einwohnerdichte 12 Einw pro km KarteSt Antonien Ascharina Schweiz wwwwGemeindestand vor der Fusion am 1 Januar 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Wappen 2 Geographie 3 Bevolkerung 4 Geschichte 4 1 Politische Geschichte 4 2 Wirtschaftsgeschichte 4 3 Ortsname 5 Sehenswurdigkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseWappen BearbeitenBeschreibung In Blau ein goldenes gelbes Antoniuskreuz uberhoht von einem sechsstrahligen goldenen Stern Fur den Namen der Gemeinde steht das Antoniuskreuz es verweist auf den Heiligen Abt Antonius Farben des Zehngerichtenbundes Die Beifugung des Sterns unterscheidet das Wappen von dem der Gemeinde St Antonien und deren Vorgangergemeinden Geographie Bearbeiten nbsp Historisches Luftbild von Walter Mittelholzer von 1925Ascharina liegt im unteren und mittleren Teil des St Antonientals einem nordlichen Seitental des Prattigaus und umfasst einen rund vier Kilometer langen Abschnitt der linken Talseite einschliesslich des hier einmundenden Alpbachtals mit der Aschariner Alp Der in Usser Mittel und Inner Ascharina gegliederte Ort ist eine typische Streusiedlung der Walser und besteht daher aus zahlreichen Einzelgehoften ohne einen Dorfkern Vom ehemaligen Gemeindegebiet von 962 ha sind 192 ha von Wald und Geholz bedeckt und 176 ha unproduktive Flache in Form von Gebirge Vom landwirtschaftlich nutzbaren Boden von 574 ha werden 452 ha als Maiensasse und Alpen bewirtschaftet Die restlichen 20 ha des Gemeindeareals sind Siedlungsflache Hochster Berg auf Gemeindegebiet ist das Ratschenhorn 2703 m u M der hochste Gipfel der Ratschenfluhkette Bevolkerung BearbeitenAscharina zahlte 1850 146 Einwohner 1900 noch 95 1950 wieder 149 von den Ende 2004 117 Bewohnern waren 112 95 73 Schweizer Staatsangehorige Geschichte BearbeitenIm Gurgetsch wurde eine eiserne Lanzenspitze aus der La Tene Zeit gefunden 2 Politische Geschichte Bearbeiten Das Gebiet von Ascherina unterstand im 13 Jahrhundert den Freiherren von Vaz 1338 1436 den Toggenburgern danach den Herren von Matsch zwischen 1477 und 1649 ubten die Habsburger landesherrliche Rechte aus Im 14 Jahrhundert siedelten sich Walser an sie betrieben ausschliesslich Viehwirtschaft und erweiterten die Weideflachen das Tal des Alpbachs hinan bis auf die Aschariner Alp Die 1899 1895 gebaute Strasse von Kublis bewirkte eine engere Verbindung des zuvor starker am Montafon ausgerichteten St Antonientals mit dem ubrigen Prattigau Nachdem bei der Vereinigung von Castels und Ruti zur Gemeinde St Antonien 1979 Ascharina den Beitritt noch abgelehnt hatte wurde am 23 Februar 2006 in einer Volksabstimmung mit grossem Mehr von beiden Gemeinden beschlossen sich per 1 Januar 2007 zusammenzuschliessen Die Bewilligung durch den Grossen Rat des Kantons Graubunden erfolgte am 1 September 2006 Wirtschaftsgeschichte Bearbeiten In Ascharina produzierte im 19 Jahrhundert eine der wenigen Hafnereien Graubundens Haushaltskeramik und Kachelofen Es handelt sich um die Hafnerei von Peter Lotscher 1750 1818 die zunachst im Weiler Rohnegga stand und 1809 1810 nach Ascharina Post verlegt wurde Dort topferten Andreas Lotscher 1787 1852 sowie sein Sohn Christian Lotscher 1821 1880 und schliesslich Andreas Lotscher d J 1857 1933 Dieser stellte 1898 aus wirtschaftlichen Grunden den Betrieb ein Siehe Hauptartikel St Antonien Keramik Ortsname Bearbeiten Der Name Ascherina der erst seit neuerer Zeit belegt ist wird auf ratoromanisch aschier lt lat acer Ahorn zuruckgefuhrt 1 3 gleich wie bei der nahegelegenen Gemeinde Schiers Der seit dem 19 Jahrhundert ofters vorangestellte Zusatz St Antonien der auf die Zustandigkeit der Antonius Kirche verweist hatte von 1953 bis 2006 amtliche Geltung Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in LuzeinLiteratur BearbeitenOtto Clavuot Sankt Antonien Ascharina In Historisches Lexikon der Schweiz 8 Dezember 2016 Die Gemeinden des Kantons Graubunden Chur Zurich 2003 ISBN 3 7253 0741 5 F Pieth Die Topferei in St Antonien In Der freie Ratier Nr 275 1907 H Lehmann St Antonien Geschirr In Jahrbuch des Schweizerischen Landesmuseums 19 1910 44 47 Erwin Poeschel Die Kunstdenkmaler des Kantons Graubunden II Die Talschaften Herrschaft Prattigau Davos Schanfigg Churwalden Albulatal Kunstdenkmaler der Schweiz Band 9 Hrsg von der Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 1937 DNB 811066703 Christoph Simonett Peter Lotscher der Grunder der Topferei in St Antonien In Bundner Monatsblatt Zeitschrift fur bundnerische Geschichte Heimat und Volkskunde 1974 Heft 3 4 81 103 Rudolf Schnyder Bundner Keramik Glas und Lavezsteingewerbe In Hans Erb Das Ratische Museum ein Spiegel von Bundens Kultur und Geschichte Chur 1979 S 328 347 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Antonien Sammlung von Bildern Offizielle Website der Gemeinde Luzein St Antonien Tourismus auf praettigau info Sankt Antœnien Ascharina auf Lexicon Istoric Retic rumantsch Sankt Antœnien Ascharina auf eLexikonEinzelnachweise Bearbeiten a b Andres Kristol St Antonien Ascharina GR Prattigau Davos In Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Hrsg vom Centre de dialectologie an der Universitat Neuchatel Verlag Huber Frauenfeld Stuttgart Wien 2005 ISBN 3 7193 1308 5 und Editions Payot Lausanne 2005 ISBN 2 601 03336 3 S 354 Astrid Ropke Der Wandel von der Natur zur Kulturlandschaft im Hochtal von St Antonien Schweiz Ein Methodenverbund aus Palynologie Bodenkunde und Dendrookologie Frankfurt am Main 2006 PDF 30 1 MB S 30 Georg Wilhelm Roder Peter Conradin von Tscharner Historisch geographisch statistisches Gemalde der Schweiz 15 Der Kanton Graubunden Erste Abtheilung St Gallen Bern 1838 S 275 Politische Gemeinden in der Region Prattigau Davos Conters im Prattigau Davos Fideris Furna Grusch Jenaz Klosters Kublis Luzein Schiers Seewis im PrattigauEhemalige Gemeinden Buchen Cavadura Fanas Hintervalzeina Klosters Serneus Pany Putz Saas im Prattigau Schuders Serneus St Antonien St Antonien Ascharina St Antonien Castels St Antonien Ruti Valzeina VordervalzeinaKanton Graubunden Regionen des Kantons Graubunden Gemeinden des Kantons Graubunden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Antonien Ascharina amp oldid 238036915