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Die romisch katholische Wallfahrtskirche St Anna ist eine Saalkirche des Rokoko in Haigerloch im Zollernalbkreis in Baden Wurttemberg Sie gehort zur katholischen Kirchengemeinde Eyachtal Haigerloch St Anna im Dekanat Zollern des Erzbistums Freiburg und ist ein bedeutendes Beispiel fur die Integration der Kunstgattungen in einer architektonisch schlichten harmonischen Rokokokirche St Anna Haigerloch Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Umgebung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Innenansicht des Chores nbsp Innenansicht nach Westen nbsp Kuppelfresko im Querhaus nbsp Deckengemalde im Langhaus nbsp PortalDie Kirche liegt am nordostlichen Rand der Oberstadt auf einer vorspringenden Bergterrasse und ist trotz fehlenden Turms weithin sichtbar Sie wurde zusammen mit dem Kaplaneihaus in den Jahren 1753 1755 im Auftrag des Fursten Joseph Friedrich von Hohenzollern Sigmaringen anstelle einer mittelalterlichen Kapelle vom Beginn des 15 Jahrhunderts erbaut Die beiden barocken Bauwerke sind durch einen Weg von Portal zu Portal miteinander verbunden und von einer mit Pfeilern gegliederten Hofmauer mit Heiligenbusten und Vasenbekronung zusammengefasst Die Vasen sind Meisterwerke der Bildhauerkunst Johann Georg Weckenmanns und wurden durch Kopien ersetzt Die Planung der Anlage wird Tiberius Moosbrugger zugeschrieben als Bauleiter fungierte Christian Grossbayer die Stuckierung wurde durch Johann Michael II Feichtmayr ausgefuhrt die Deckenfresken durch Meinrad von Au und die Altare durch Feichtmayr und Weckenmann Architektur BearbeitenDas Aussere ist durch Pilaster gegliedert und mit Rundbogenfenstern und geschweiften Putzverdachungen sowie Schlusssteinen aus grauem Sandstein ausgestattet Das aus Rotsandstein gehauene Westportal wurde im 19 Jahrhundert in vereinfachter Form erneuert Uber dem von Saulen flankierten Rundbogenportal sind das Wappen des furstlichen Stifters und eine Immaculata Buste angeordnet als seitliche Bekronung Vasen Innen ist der Saal von nahezu quadratischem Grundriss mit einem abgeflachten Kuppelgewolbe und Stichkappen abgeschlossen Nach Osten schliesst sich das nur wenig ausladende Querhaus mit ovaler Flachkuppel uber Korbbogen an Der kurze Chor endet in einem halbrunden Schluss daran ist nach Osten die zweigeschossige Sakristei angebaut Im Westen des Langhauses sind die Herrschaftsloge und Orgelempore eingebaut Auf Grund der querschiffartigen Unterbrechung des Langhauses und durch die Wandpfeilergliederung entsteht eine zentralisierende Raumwirkung Der Chor wird durch vom Schiff her unsichtbare Seitenfenster erhellt Die Wandpfeiler sind auf den freien Flachen mit rotlichen Pilastern aus Stuckmarmor mit frei erfundenen Kapitellformen ahnlich wie in Kloster Zwiefalten verkleidet und tragen ein scharf geschnittenes Gebalk Die Rocaillestuckierungen sind in differenzierten Graden plastisch gestaltet Das Deckengemalde im Langhaus mit einer Datierung im Chronogramm auf 1755 ist farblich fein abgestimmt und komponiert Dargestellt ist Furst Joseph Friedrich mit Hofstaat wie er der heiligen Anna das Wallfahrtsheiligtum empfiehlt Das Kuppelgemalde des querhausahnlichen Raums zeigt die Kirchenpatronin im Kreis ihrer Ahnen und Verwandten Im Chor ist die Legende der heiligen Anna dargestellt unter den Emporen sind die Allegorien der Tugenden Glaube Liebe und Hoffnung gezeigt Ausstattung BearbeitenDie drei Altare wurden 1755 durch Feichtmayr geschaffen Das geschnitzte Gnadenbild der heiligen Anna selbdritt ursprunglich eine sitzende Muttergottes aus der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts ist in einer offenen farblich gefassten Nische in der Mitte des Hauptaltars prasentiert die von korinthischen Zwillingssaulen flankiert ist Der aus vier Voluten entwickelte Aufsatz scheint unmerklich in das Deckenfresko uberzugehen Weiss gefasste Holzfiguren die Fides und Ecclesia symbolisieren sind uber den seitlichen Turdurchlassen angebracht Wie die Putten und die Figuren der Heiligen Fidelis und Meinrad in den Nischen der Nebenaltare mit ohrmuschelartiger Rocaille wurden diese Figuren von Weckenmann geschaffen Orgel Bearbeiten nbsp OrgelDie historische Orgel ist ein Werk von Hieronymus Spiegel aus dem Jahr 1756 mit zehn Registern auf einem Manual und Pedal Sie wurde 1853 durch Joseph Klingler in der Disposition geandert und in den Jahren 1974 und 1998 durch die Firma Stehle Orgelbau restauriert Die Disposition lautet 1 Manual C f3Coppel 8 Salicional 8 1853 Principal 4 Flote 4 1853 Dolce 4 1853 Octav 2 Mixtur III 2 2 3 Pedal C c1Subbass 16 Octavbass 8 Suboctavbass 4 Koppel I PUmgebung BearbeitenDas Kaplaneihaus genannte Pfarrhaus ist ein zweigeschossiges Palais mit einem durch Rundbogenportal und Balkon mit schmiedeeisernem Gitter akzentuierten Mittelrisalit Das Portal wird flankiert durch ubereck gestellte Sandsteinpilaster mit akanthusgeschmuckten Voluten von Johann Georg Weckenmann Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Baden Wurttemberg II Die Regierungsbezirke Freiburg und Tubingen Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1997 ISBN 3 422 03030 1 S 272 273 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Anna Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Wallfahrtskirche St Anna auf den Seiten des Erzbistums FreiburgEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Orgel auf organindex de Abgerufen am 12 Februar 2021 Normdaten Geografikum GND 4384776 6 lobid OGND AKS VIAF 245814712 48 365518 8 801351 Koordinaten 48 21 55 9 N 8 48 4 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Anna Haigerloch amp oldid 239255358