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St Agatha ist eine evangelisch lutherische Pfarrkirche im oberschwabischen Dickenreishausen einem Gemeindeteil von Memmingen Die unter Denkmalschutz stehende Saalkirche steht auf einer Anhohe des Buxachtales am Ostausgang des Dorfes Sie war bis zur Reformation der Heiligen Agatha von Catania und der Heiligen Ottilia geweiht St Agatha in Dickenreishausen von Westen Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBaugeschichte Bearbeiten nbsp Dachbalken mit eingravierter Jahreszahl 1752 Die Geschichte der Kirche ist nicht naher erforscht Sie wurde erstmals 1468 in einem Ablassbrief genannt sodass der Kirchenbau wohl aus dieser Zeit stammt Forscher vermuten der Ablassbrief konnte zur Finanzierung des Kirchenneubaus gewahrt worden sein 1 Seit 1737 existierten Plane zum Neubau eines grosseren Langhauses Diese scheiterten jedoch an der Finanzierung da sich die Inhaber der Pfarrei die Unterhospitalstiftung und die Pfarrhofpflege nicht uber die Kostenanteile einigen konnten Erst nach langwierigen Verhandlungen und dem Kompromiss die Kosten des Langhausneubaus je zur Halfte zu ubernehmen konnte am 24 Februar 1751 ein Vertrag mit dem Stadtwerkmeister Heinrich Steiner geschlossen werden Alle zu verwendenden Materialien fur den Neubau der gut und dauerhaft ausgefuhrt werden sollte wurden vertraglich festgelegt Als Kostenrahmen standen 2100 Gulden zur Verfugung Wahrend des Neubaus sollten die Glaubigen den Gottesdienst in der Dreieinigkeitskirche des Nachbardorfes Buxach besuchen Wegen des langen und beschwerlichen Weges nach Buxach durch das Buxachtal uber Hart baten die Glaubigen den stadtischen Magistrat mit einem Bittbrief den Gottesdienst in der nicht benotigten Kinderlehrkirche abzuhalten Die in Dickenreishausen ausgebaute Kanzel wurde zu diesem Zweck in die Kinderlehrkirche eingebaut und verblieb dort Am 1 April 1752 wurde mit den Abbrucharbeiten am alten Langhaus begonnen Das Richtfest fur das neue Langhaus wurde am 14 Juni 1752 die Kirchenweihe am 29 Oktober 1752 gefeiert Der spatgotische Chor blieb bestehen und wurde barockisiert Die Spitzbogenfenster wurden durch Rundbogenfenster ersetzt das ehemalige Spitzbogengewolbe als einfaches Flachtonnengewolbe gestaltet Der Turm der ebenfalls aus der Zeit um 1468 stammen durfte wurde beim Neubau nicht verandert Die letzte Restaurierung war 1952 Heute befindet sich die Kirche in einem baulich bedenklichen Zustand Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Blick auf den HochaltarDer Chor ist eingezogen und besitzt eine Fensterachse und einen 5 8 Schluss Die Decke besteht aus einem flachen Tonnengewolbe mit Stichkappen Die schlichten Strebepfeiler an der Aussenwand haben einen Wasserschlag Das saalartige Langhaus besitzt drei Fensterachsen und eine Flachdecke uber einer Hohlkehle Die Aussenseite ist mit schlichten Pilastern gegliedert der Giebel durch Gesimse geteilt Im Westen des Dachstuhls ist die Bezeichnung 1752 JB eingeschnitzt Die Kirche hat ausschliesslich Rundbogenfenster Der westliche Haupteingang ist stichbogig Die Turflugel aus Eichenholz sind schlicht gefeldert Die 1752 angefertigten Beschlage der Ture sind mit Muscheln und Blattwerk verziert Die Westempore ist tief eingebaut Der Turm im nordlichen Chorwinkel besitzt ein Satteldach und ist durch schmale Mauerbander in vier Geschosse geteilt Die Glocken hangen im obersten Stock unter dem Dach Im dritten Geschoss der Nordseite befindet sich eine stichbogige Offnung Im obersten Geschoss gibt es je zwei Klangfenster als stichbogige Offnungen auf allen vier Seiten des Turms mit quadratischem Grundriss Das untere Geschoss des Turmes besitzt ein Kreuzgratgewolbe An der Westfassade ist ein Vorzeichen mit einem Satteldach und zwei rundbogigen von Pilastern flankierten Eingangen angebaut Im Inneren der Kirche befindet sich auf der Nordseite zwischen dem Turm und dem Langhaus eine steinerne Wendeltreppe Ausstattung Bearbeiten nbsp Blick in das hintere KirchenschiffDie Ausstattung der Kirche ist schlicht gehalten Der neugotische Altar von 1898 stammt vom Memminger Kunstschreiner und Altarbauer Leonhard Vogt 2 Die Deckengemalde im Chor und im Schiff wurden bei der Renovierung der Kirche 1895 von Christian Bar im Nazarener Stil geschaffen 3 Der Stuck an der Decke des Langhauses und des Chors bildet grosse geschwungene Gemaldespiegel Die Decke enthalt ausserdem Muschelwerk und Puttenkopfe Uber dem Chorbogen befinden sich drei Wappenkartuschen die die Wappen der Stadt Memmingen des Unterhospitals und des Pfarrhofs mit Pfrundpflege zeigen Sie sind mit dem Chronogramm 1752 gekennzeichnet Literatur BearbeitenKirchengemeinde Dickenreishausen Hrsg Dickenreishausen St Agatha St Ottilia 1752 2002 Memmingen 2002 Tilmann Breuer Stadt und Landkreis Memmingen Hrsg Heinrich Kreisel und Adam Horn Deutscher Kunstverlag Munchen 1959 S 94 95 Bruno Bushart Georg Paula Schwaben Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bayern Bd III 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2008 ISBN 978 3 422 03116 6 S 251 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Agatha Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt der Kirchengemeinde DickenreishausenEinzelnachweise Bearbeiten Breuer 1959 S 94 Wolfgang Muller Chronik von Dickenreishausen bei Memmingen Verlag der Otto schen Buchdruckerei Memmingen 1908 S 60f Wolfgang Muller Hrsg Chronik von Dickenreishausen bei Memmingen Verlag der Otto schen Buchdruckerei Memmingen 1908 S 61 47 951887 10 171988 Koordinaten 47 57 6 8 N 10 10 19 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Agatha Dickenreishausen amp oldid 208599057