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Die evangelisch lutherische St Matthaus Kirche im Dornumer Ortsteil Resterhafe wurde vermutlich gegen Ende des 13 Jahrhunderts als Saalkirche aus Backsteinen im Stil der Fruhgotik errichtet Sie steht auf einer funf Meter hohen freistehenden Warft Bis zur Reformation unterstand die Kirche dem Erzbistum Bremen St Matthaus Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Ausstattung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenOb die heutige Kirche einen Vorgangerbau aus Holz hatte ist unklar Vermutlich wurde im spaten 13 Jahrhundert die freistehende Kirchwarft bis auf eine Hohe von 5 Metern uber Normalnull aufgeschuttet Auf dem hochsten Punkt wurde anschliessend das Fundament aus schweren Granitsteinen gelegt auf dem dann um 1270 der Bau des heutigen Gotteshauses begann Es wurde im Stil der Fruhgotik aus Backsteinen errichtet und dem Evangelisten Matthaus geweiht 1 Zu Zeiten ihrer Erbauung hatte die Kirche Steingewolbe und grossere Dimensionen als heute Im Laufe der Jahrhunderte verschlechterte sich der Zustand des Gebaudes aber derart dass die Gewolbe abgebrochen werden mussten 2 Im Jahre 1806 waren erneut grosse Umbaumassnahmen notig Dabei wurde die Kirche im Westen um etwa 6 Meter verkurzt In der so entstandenen Westwand entstand ein neuer Eingang und die beiden alten Portale im Norden und Suden wurden vermauert Im Zuge der Arbeiten wurden auch die beiden Giebel im Osten und im Westen abgebrochen und das Gebaude mit einem Walmdach abgedeckt 1 Der freistehende Glockenturm des geschlossenen Typs wurde wahrscheinlich etwas spater als die Kirche vor der Sudostecke des Gebaudes errichtet wird aber auch auf das 13 Jahrhundert datiert 1 Heute ist die Gemeinde mit rund 470 Mitgliedern eine der kleinsten Gemeinden im Kirchenkreis Norden und pfarramtlich mit der Kirchengemeinde Dornum verbunden Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Der InnenraumSt Matthaus ist eine einschiffige Rechteckkirche aus Backsteinen Sie weist eine Lange von 23 75 m sowie eine Breite von 10 2 m auf Die alteren Backsteine im Klosterformat haben eine Lange von 29 cm eine Breite von 13 5 cm sowie eine Tiefe von 8 5 cm Ihre Mauern weisen eine Starke von bis zu 1 6 m auf die wesentlich jungere Westwand kommt auf eine Dicke von 1 m 1 Durch die grossen Umbaumassnahmen des Jahres 1806 hat das Bauwerk grosse Veranderungen erfahren die ihm ein vollig anderes Aussehen als zu seiner Erbauungszeit geben Von den ursprunglichen Fenstern mit profilierter Laibung und eingelegtem Rundstab blieben nur die vier in der Nordwand erhalten alle anderen wurden spater ohne Profil erneuert In der Ostwand finden sich noch Reste zweier einst hoherer Fenster mit stark profilierten Laibungen sowie sudlich davon eine Blende mit Ziegelmuster im Fischgratenverband Die Nordwand wird von vier die stark reparierte Sudwand durch drei Fenstern gegliedert Die ehemaligen Portale im Norden und Suden waren innen mit einem Stichbogen geschlossen und wiesen eine kleeblattformige Einfassung auf Diese ist im Suden gut erhalten im Norden aber bis auf einen kleinen Rest vermauert 2 In ihrem Inneren ist St Matthaus mit einer Holzbalkendecke nach oben abgeschlossen Von den ursprunglich vorhandenen Gewolben blieben die Dienste die fruher deren Lasten abfuhrten in der Sudostecke des Bauwerks erhalten Der Ostteil liegt um drei Stufen hoher als der Rest des Innenraums Chor und Schiff sind durch ein holzernes Gitter voneinander getrennt In die sudliche Wand des Chorraumes ist eine Nische eingelassen in der Nordwand befindet sich eine gotische Sakramentsnische mit Eisengitter 2 Ausstattung Bearbeiten nbsp Die Orgel aus dem Jahre 1963 nbsp Fabricius Gedenkstein an der KircheAltester Ausstattungsgegenstand der Kirche ist der achteckige Taufstein mit quadratischem Fuss Er wird auf das 15 Jahrhundert datiert wahrend sein holzerner Deckel mit Volutenkrone aus dem 17 Jahrhundert stammt 2 Die lettnerartige Schranke zwischen Chor und Schiff ist ein Werk des fruhen 17 Jahrhunderts Sie besteht aus Gitterstaben mit einem oberen Abschluss aus durchbrochenen Ranken 2 Der protestantische Flugelaltar mit seinen Inschriften wurde ebenfalls im 17 Jahrhundert geschaffen Er ist vom reformatorischen Bildersturm gepragt In Norddeutschland traten daran anschliessend im 16 und 17 Jahrhundert in den reformierten aber auch lutherischen Kirchen Schriftaltare an die Stelle der mittelalterlichen Bildwerke Auf seinen Flugeln fuhrt er rechts das Glaubensbekenntnis und links die Zehn Gebote auf Die Kreuzigungsdarstellung in seinem zentralen Feld wurde erst 1830 hinzugefugt Sie wurde von dem in Resterhafe amtierenden Pastor Kittel gemalt und geht auf das Vorbild des Altargemaldes der St Bartholomaus Kirche in Dornum zuruck das seinerseits eine Kopie eines Werks des flamischen Malers Anthonis van Dyck ist Eine Wappentafel kront den Altar 2 3 Die Empore im Chorraum ist mit Gemalden von Christus und den Aposteln versehen 2 Sie wurde im 17 Jahrhundert vermutlich als Patronatsloge fur die ehemaligen Herren von Dornum denen auch das Kirchenpatronat von Resterhafe oblag errichtet Die Kanzel wurde nach einer Uberlieferung im Jahre 1690 von zwei Eingesessenen der Kirchengemeinde gestiftet 4 Die Orgel auf der Westempore wurde im Jahre 1963 von der Orgelwerkstatt Alfred Fuhrer in Wilhelmshaven angefertigt Sie wurde als Ersatz fur ein abgangiges Instrument beschafft das die Kirchengemeinde im Jahre 1838 gebraucht in Aurich erworben hatte Die neue Orgel hat funf Register ein Manual und angehangtes Pedal 4 Zu den Vasa Sacra gehort ein Krankenkelch ohne Jahreszahl In einer Umschrift werden die Namen der Stifter genannt 5 An der Sudwand befindet sich aussen ein Gedenkstein Er erinnert an den am 19 Marz 1564 in Esens geborenen und von 1584 bis 1602 an der Kirche tatigen Pastoren David Fabricius der ein bedeutender Amateurastronom und Kartograf war 4 Er entdeckte von Resterhafe aus die Veranderlichkeit des Sternes Mira und war der Vater von Johann Fabricius der im Jahre 1611 als erster eine wissenschaftliche Abhandlung uber die Sonnenflecken veroffentlichte Die Gelaut besteht aus zwei alten Bronzeglocken Die grossere Glocke im ostlichen Schallloch wurde 1473 gegossen Sie hat einen Durchmesser von 125 cm und wiegt 1800 kg Sie ist in ihrem Mantel mit einer teilweise nicht mehr lesbaren Beschriftung sowie einem Relief der Himmelskonigin Maria mit Krone versehen Die kleinere Glocke im westlichen Schallloch hat einen Durchmesser von 100 cm und ein Gewicht von rund 1000 kg Sie wurde 1757 gegossen 4 Siehe auch BearbeitenListe der historischen Kirchen in OstfrieslandLiteratur BearbeitenHans Bernd Rodiger Heinz Ramm Friesische Kirchen im Auricherland Norderland Brokmerland und im Krummhorn Band 2 2 Auflage Verlag C L Mettcker amp Sohne Jever 1983 S 91 Hermann Haiduck Die Architektur der mittelalterlichen Kirchen im ostfriesischen Kustenraum 2 Auflage Ostfriesische Landschaftliche Verlags und Vertriebs GmbH Aurich 2009 ISBN 978 3 940601 05 6 S 10 43 149 152 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Matthaus Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Kirchengemeinden Dornum und Resterhafe Kirche zu Resterhafe Kirchenkreis Norden Resterhafe PDF 13 kB Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft Resterhafe Memento vom 30 Oktober 2007 im Internet Archive Genealogie Forum Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Resterhafe PDF 13 kB Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft a b c d e f g Georg Dehio Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bremen Niedersachsen Deutscher Kunstverlag Auflage Neubearbeitung stark erweiterte Ausgabe Munchen Berlin 1 Januar 1992 ISBN 3 422 03022 0 S 1115 Dietrich Diederichs Gottschalk Die protestantischen Schriftaltare des 16 und 17 Jahrhunderts in Nordwestdeutschland Verlag Schnell Steiner Regensburg 2005 ISBN 978 3 7954 1762 8 S 127 ff a b c d Hermann Rector Kirche Resterhafe Homepage der Kirchengemeinden Dornum und Resterhafe abgerufen am 19 Mai 2011 Resterhafe Memento vom 30 Oktober 2007 im Internet Archive Genealogie Forum abgerufen am 17 Mai 2019 53 637722222222 7 4343333333333 Koordinaten 53 38 15 8 N 7 26 3 6 O Kirchen in der Gemeinde Dornum St Bartholomaus Kirche Dornum St Marien Kirche Nesse St Matthaus Kirche Resterhafe Roggensteder Kirche Petrikirche Westeraccum Westerburer Kirche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Matthaus Kirche Resterhafe amp oldid 238281530