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Dieser Artikel behandelt den weltlichen Ritterorden Siehe auch Joachimiten Der St Joachims Orden auch Orden von St Joachim ist ein okumenischer Ritterorden der 1755 von Christian Franz von Sachsen Coburg Saalfeld gegrundet wurde Bruststern des St Joachims OrdensGraf Carl II Gustav Reinhard Woldemar von Leiningen mit dem Grossmeisterstern rechts unten Admiral Nelsons letzter Uniformrock Rechts unten der Stern des St Joachims Ordens Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Klassen 3 Ordensdekoration 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGestiftet wurde er am 20 Juni 1755 Als Stifter werden neben dem Prinzen Christian Franz von Sachsen Coburg Saalfeld vierzehn weitere Edle Herzoge Prinzen und Grafen genannt Zu Beginn hiess der Orden Providenzorden spater Jonathansorden Langbezeichnung Jonathansorden der Verteidigung der Ehre der gottlichen Vorsehung bis er endgultig seinen Namen St Joachims Orden erhielt Nur ein Souveran durfte Grossmeister werden Als Grossmeister fungierte zunachst der Stifter Herzog Christian Franz Ihm folgte 1773 Graf Franz Xaver von Montfort im Amt nach Bei seinem Tod ubernahm 1780 der im Schloss Oberhof zu Grunstadt residierende Graf Georg Carl I August Ludwig von Leiningen Westerburg Neuleiningen 1717 1787 das Grossmeisteramt gefolgt von seinem Sohn Carl II Gustav Reinhard Woldemar 1747 1798 und von seinem Enkel Ferdinand Carl III 1767 1813 In dieser Zeit sah man den Orden als einen graflich leiningischen an wenngleich er uberterritorial blieb 1 Von Graf Carl II Gustav Reinhard Woldemar existiert ein schones Portrat in Uniform auf dem er neben anderen Dekorationen den mit Strahlen unterlegten Stern des Grossmeisters tragt 2 Laut den am 20 Juni 1787 in Grunstadt publizierten erneuerten Statuten konnte jeder christliche Edelmann und jedes christliche adelige Frauenzimmer ohne Unterschied von Konfession und Nation aufgenommen werden Die so wahrvolle Lehre von dem Dasein des ewigen dreieinigen Gottes und seiner allerhochsten Vorsehung zu verbreiten die Religionsduldung und Vertragsamkeit unter sich und mit anderen zu fordern und alle Religionsspotterei zu verabscheuen waren neben der Ehre der Zugehorigkeit die wesentlichsten Ordenszwecke Nach 6 dieses Statuts plante man in der Residenz des Grossmeisters auch ein Erziehungsinstitut fur junge Edelleute einzurichten um sie in diesem Sinne zu erziehen Bei Kindern minderbemittelter Ordensangehoriger sollte der Schulbesuch kostenlos sein 3 Ob es tatsachlich dazu kam ist nicht bekannt Grunstadt gehorte ab 1793 zum Kampfgebiet des 1 Koalitionskrieges die Grafen von Leiningen mussten fliehen und die Stadt wurde bald durch franzosische Revolutionstruppen besetzt 1806 beanspruchte Napoleons Schwager Joachim Murat seit jenem Jahr Grossherzog von Berg das Grossmeisteramt des Ordens der seinen Namen trug Murat begann den Orden an Franzosen zu verleihen und anderte das Aussehen der Dekoration leicht ab Ab 1808 wurde er Konig von Neapel und fuhrte ihn auch dort ein Ferdinand Carl III zu Leiningen Westerburg Neuleiningen bestand jedoch unabhangig davon auf seinem Grossmeisteramt 1802 ernannte er Admiral Nelson fur seinen Sieg uber die Franzosen bei Abukir zum Grosskommandeur des Joachimsordens Dieser nahm ihn mit Stolz an und trug ihn mit Erlaubnis des britischen Konigs 4 5 Auf dem Uniformrock den der Admiral 1805 bei seinem Tod trug und der sich nun im National Maritime Museum befindet ist der Ordensstern bis heute aufgenaht Der ebenfalls von Graf Leiningen ausgezeichnete Vize Admiral Philippe D Auvergne Gegner Napoleons wollte seinen St Joachims Orden zuruckgeben als er erfuhr dass Joachim Murat nun Grossmeister sei Er behielt ihn nachdem man ihn uberzeugt hatte Leiningen sei nach wie vor der legitime Amtsinhaber Christian Ludwig zu Leiningen Westerburg Neuleiningen 1771 1819 osterreichischer Offizier und Bruder des Grossmeisters Ferdinand Carl III zu Leiningen war ebenfalls Ordensritter und das Tragen der Insignien wurde ihm von Kaiser Leopold II ausdrucklich gestattet wahrend es in Bayern und verschiedenen anderen Staaten verboten blieb 1802 bestand der Orden aus dem Grossmeister dem Grossprior Graf Julius von Soden 14 Grosskommandeuren und 17 Kommandeuren Ritter gab es 44 ausserdem 1 Grosskreuzdame 2 Kleinkreuzdamen und 9 Ehrenmitglieder 1804 nahm man den Dichter Karl Reinhard als Ehrenritter auf 6 Schliesslich wurde Herzog Ernst I von Sachsen Coburg und Gotha 1784 1844 Ordensgrossmeister Ihm folgten sein Sohn Ernst II 1818 1893 sein Enkel Alfred 1844 1900 und sein Urenkel Carl Eduard 1884 1954 1929 und 1948 wurde der Orden jeweils reorganisiert Man verzichtete auf die Einteilung in adlige und nichtadlige Mitglieder legte politische Neutralitat fest und wies ausdrucklich darauf hin dass der Orden jede Verbindung mit der Freimaurerei strikt ablehne Die Ordensgemeinschaft besteht heute aus den Komtureien Vereinigtes Konigreich Osterreich Deutschland Vereinigte Staaten und Kanada sowie der Knights Errant Commandery wortl Komturei der wandernden Ritter fur Mitglieder in Landern ohne nationale Komturei unter dem Grossprior 7 nbsp Ordenskreuz Vorderseite Ruckseitig im Medaillon das darunter abgebildete grune KreuzKlassen BearbeitenSeit 1787 ist der Orden in drei Ordensklassen geteilt Grosskommandeur GCJ Kommandeur KCJ DCJ Ritter Dame KJ DJ Ordensdekoration BearbeitenDie Ordensdekoration ist ein goldenes weisses emailliertes achtspitziges Kreuz Auf dem mittigen Medaillon befindet sich ein Bildnis des heiligen Joachim Das Kreuz hat uber dem oberen Kreuzarm einen offenen Helm Das Ordensband ist in dunkelgrun gehalten Weltliche Grosskommandeure tragen es als Schulterband geistliche Grosskommandeure Kommandeure und Ritter um den Hals Die Grosskommandeure und Kommandeure tragen ausserdem noch einen Bruststern mit einem grunen Tatzenkreuz der Ordensdevise JUNXIT AMICUS AMOR und grunem Eichenkranz 8 Literatur BearbeitenWilhelm Jakob Wippel Die Ritterorden ein tabellarisch chronologisch literarisch historisches Verzeichniss uber alle weltliche Ritterorden Band 2 S 50 55 Digitalansicht Johann Samuel Ersch Johann Gottfried Gruber Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste Band 20 Teil 2 Brockhaus Verlag Leipzig 1842 S 91 95 Digitalansicht Heinrich August Pierer Begr Pierer s Universal Lexikon Bd 8 Altenburg 1859 S 958 Gustav Adolph Ackermann Ordensbuch samtlicher in Europa bluhender und erloschener Orden und Ehrenzeichen Edition Autengruber Offenbach M 1997 S 197 ISBN 3 932543 05 X unveranderter Nachdr d Ausg Annaberg 1855 Historische Nachricht des hochpreisslichen Jonathaner Ordens DigitalisatWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Joachims Orden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite des Ordens Digitalansicht Ordensstatuten Grunstadt 1787Einzelnachweise Bearbeiten Webseite zu den Grossmeistern aus dem Hause Leiningen Memento des Originals vom 22 Dezember 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stjoachimorder org Hans Heiberger Die Grafen zu Leiningen Westerburg Ursprung Glanz Niedergang Kiliandruck Grunstadt S 82 ISBN 3 924386 00 5 Albert Becker Der St Joachimsorden und die Grunstadter Pagerie in Leininger Geschichtsblatter Altertumsverein Grunstadt Jahrgang 1906 S 31 u 32 Karl Friedrich Haberlin Staats Archiv 9 Band S 204 206 Helmstedt 1802 Digitalansicht Dankesbrief Nelsons an Graf Leiningen Memento des Originals vom 9 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stjoachimorder org Ernst Wilhelm Forstemann Reinhard Karl In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 28 Duncker amp Humblot Leipzig 1889 S 63 65 The Order of Saint Joachim Abgerufen am 2 Juni 2023 kanadisches Englisch The Order of Saint Joachim Abgerufen am 8 April 2023 kanadisches Englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Joachims Orden amp oldid 237287117