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Die Stulper Huk ist eine Huk norddeutsch fur kleine meist erhohte Halbinsel oder Ecke als Kustenform im Unterlauf der Trave an einer Flussbiegung gegenuber von Potenitzer Wiek und Dassower See im Naturschutzgebiet Dummersdorfer Ufer Region Lubeck Stulper Huk TravemundeIm 12 Jahrhundert liess Heinrich der Lowe die Huk wegen der strategischen Lage und ihrer Erhebung Hirtenberg uber der eiszeitlichen Schmelzwasserrinne der Trave mit einer Burg befestigen die jedoch von den Abodriten rund drei Jahrzehnte nach ihrer Entstehung zerstort wurde Die Stulper Huk gilt heute als eines der wichtigen Bodendenkmale im Bereich Travemunde Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenArchaologische Funde aus der Steinzeit belegen dass die Stulper Huk schon damals vermutlich aufgrund ihrer Lage ein besuchter Ort war Schriftlich wird die Huk im Mittelalter um 1147 1149 zum ersten Mal erwahnt als machtiger Gelandesporn des in den Travelauf vorspringenden Hirtenberges In der Gemarkung Dummersdorf finden sich noch Wall und Grabenanlage einer ehemaligen Befestigung Sehr wahrscheinlich stand dort im Hochmittelalter eine Motte auch Turmhugelburg genannt 1 nbsp Skizze der Stulper Huk nbsp Hirtenberg beim Dummersdorfer Ufer nbsp Gedenkstein Stulper Huk nbsp Stulper Huk Silkteich nbsp Die alten ErdwalleDurch Ausgrabungen im 19 und 20 Jahrhundert wurden die Reste der alten Befestigung auf dem erhohten und ursprunglich spitzen Sporn des Hirtenbergs freigelegt Dieser strategisch besonders gunstig gelegene Gelandeteil verfugte in alter Zeit nur uber einen schmalen Zugang 2 Freigelegt wurden unter anderem Grabenzuge Erdbrucken und ein Innenraum von ca 30 40 m Durchmesser mit einem Steinfundament das offenbar den Rest eines Turmes darstellt Die Anlage wurde als Alt Travemunde identifiziert das in den Chroniken von Helmold von Bosau und Arnold von Lubeck erwahnt wird 1 Denn aus damaliger Sicht endete an dieser Stelle der Lauf der Trave in der Potenitzer Wiek daher Travemunde 3 4 Graf Adolf II von Holstein liess den Platz nach einem Uberfall des slawischen Abotritenfursten Niklot im Jahre 1147 oder 1149 befestigen Bei drohenden Uberfallen durch Slawen oder Danen zog er dort ein Heer zusammen 1 Um 1158 musste Graf Adolf II das weiter stromaufwarts gelegene Lubeck an Herzog Heinrich den Lowen abtreten Anscheinend ubernahm der Herzog auch die Burg am Stulper Huk 1 Der Chronist Arnold von Lubeck berichtet dass die Abotriten als Verbundete Kaiser Barbarossas gegen Heinrich den Lowen die Burg beim Stulper Huk wahrend der Belagerung Lubecks 1181 niederbrannten 2 Vor dieser kriegerischen Handlung wurde 1180 die Acht uber Heinrich den Lowen verhangt nachdem er seine Teilnahme am Zweiten Kreuzzug verweigert hatte Kaiser Friedrich Barbarossa liess die Besitztumer des Herzogs einziehen und zog im Spatsommer 1181 in Lubeck ein 5 Um 1186 87 veranlasste Graf Adolf III 6 den Wiederaufbau der Wehranlage traveabwarts an einer anderen Stelle Die Burg wurde verlegt und der Name Travemunde auf sie ubertragen die alte Stelle verlor ihre Bedeutung 3 Der wahrscheinliche Wiederaufbau der Wehranlage erfolgte zwischen der heutigen Strasse Rose und dem Leuchtturm auf dem Leuchtenfeld Eine genaue Lokalisierung ist bisher nicht gelungen 7 Seit dem Lubecker Reichsfreiheitsbrief aus dem Jahr 1226 durften Dritte in zwei Meilen Entfernung vom Unterlauf der Trave keine Befestigungen unterhalten Siehe auch BearbeitenListe historischer Orte in Schleswig HolsteinLiteratur BearbeitenHermann Hofmeister Die Wehranlagen Nordalbingiens Zusammenstellung und Untersuchung der urgeschichtlichen und geschichtlichen Burgen und Befestigungen Band 1 Lubeck 1917 S 42 ff sowie 2 Aufl Max Schmidt Verl 1927 Hermann Hofmeister Die Vorgeschichtlichen Denkmaler im Lubeckischen Staatsgebiet Lubeck 1930 Werner Neugebauer Die alteste deutsche Travefestung auf dem Hirtenberg am Stulper Huk In Der Wagen 1964 S 59 65 Olaf Klose Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 1 Schleswig Holstein und Hamburg Kroners Taschenausgabe Band 271 2 verbesserte Auflage Kroner Stuttgart 1964 DNB 456882804 Romisch Germanisches Zentralmuseum Mainz in Verbindung mit dem Nordwestdeutschen und dem West und Suddeutschen Verband fur Altertumsforschung Hrsg Fuhrer zu vor und fruhgeschichtlichen Denkmalern Band 10 Hansestadt Lubeck Ostholstein Kiel Zabern Verlag Mainz 1965 Uwe Muller Verf Archiv der Hansestadt Lubeck Hrsg Kucknitz Ein Stadtteil im Wandel vom Klosterdorf zum Industrierevier Schmidt Romhild Lubeck 1987 Kleine Hefte zur Stadtgeschichte 3 ISBN 3 7950 3102 8 Johannes Habich Bearb Wissenschaftliche Vereinigung zur Fortfuhrung des Kunsttopographischen Werkes von Georg Dehio e V Dehio Vereinigung Hrsg Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hamburg Schleswig Holstein 2 verb und erw Aufl Dt Kunstverl Munchen u a 1994 ISBN 3 422 03033 6 Thorsten Albrecht Verf Archiv der Hansestadt Lubeck Hrsg Travemunde Vom Fischerort zum See und Kurbad Chronik Schmidt Romhild Lubeck 2005 Kleine Hefte zur Stadtgeschichte 19 ISBN 3 7950 3118 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stulper Huk Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ringburganlage Hirtenberg PDF ca 0 9MBEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Siehe Albrecht Klose Fuhrer zu vor und fruhgeschichtlichen Denkmalern Hoffmeister Wehranlagen a b So Muller a b Muller Klose Hoffmeister Vorgeschichtliche Denkmaler Fuhrer zu vor und fruhgeschichtlichen Denkmalern Nach Aussage des Archivs der Archaologie in Lubeck sind dieses Indizien die dafur sprechen dass sich dort Alt Travemunde befand Ein Beleg wie eine Fundsache mit der Aufschrift Travemunde wurde aber noch nicht erbracht Vgl Albrecht Laut Dehio Graf Adolf II Albrecht53 918888888889 10 865555555556 Koordinaten 53 55 8 N 10 51 56 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stulper Huk amp oldid 230710022