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Das Kulturhistorische Museum Gorlitz und die Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften OLB bilden zusammen die Gorlitzer Sammlungen fur Geschichte und Kultur Das Kulturhistorische Museum prasentiert seine Schatze in drei denkmalgeschutzten Objekten dem Kaisertrutz dem Reichenbacher Turm beide am Platz des 17 Juni und dem Barockhaus Neissstrasse 30 Insgesamt zahlte das Kulturhistorische Museum im Jahr 2017 uber 38 000 Besucher Im Vorjahr waren es rund 28 500 Gaste 1 Kulturhistorisches Museum Neissstrasse Inhaltsverzeichnis 1 Gebaude 1 1 Kaisertrutz 1 2 Reichenbacher Turm 1 3 Barockhaus Neissstrasse 30 2 Museumsgeschichte 3 Sammlungen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGebaude BearbeitenKaisertrutz Bearbeiten nbsp Kaisertrutz Hauptartikel Kaisertrutz Die mittelalterliche Baugruppe bestehend aus dem Kaisertrutz und dem Reichenbacher Turm gehort zu den markanten Stadtansichten Die grosse Kanonenbastion Barbakane errichteten die Gorlitzer ab 1490 zum Schutz des westlichen Stadttores In den Wirren des Dreissigjahrigen Krieges trotzten ihre schwedischen Besatzer den kaiserlichen und kursachsischen Belagerern So erhielt sich das eigentlich als Reichenbacher Rondell bezeichnete Bauwerk seit 1641 den Namen Kaisertrutz 1848 erfolgte der Umbau zur Hauptwache der preussischen Garnison Dabei wurden die beiden 1521 angebrachten hohen Schildmauern entfernt die den Kaisertrutz mit dem Reichenbacher Turm verbanden Nach dem Umbau zum Museum bezogen 1932 die Abteilungen Stadtgeschichte und Ur und Fruhgeschichte der Oberlausitz des Kaiser Friedrich Museums im Kaisertrutz ihren Platz Seitdem wird der Kaisertrutz museal genutzt Nach umfassender Sanierung und Durchfuhrung der 3 Sachsischen Landesausstellung im Jahre 2011 wurden die kulturgeschichtlichen Dauerausstellungen neu aufgebaut Seit Anfang 2015 komplettiert die Galerie der Moderne das Ausstellungsgebaude Lage 51 9 16 5 N 14 59 5 2 O 51 154582 14 984778 Reichenbacher Turm Bearbeiten nbsp Reichenbacher Turm Hauptartikel Reichenbacher Turm 1376 findet der Reichenbacher Turm zum Schutz des westlichen Stadttores erstmals urkundlich Erwahnung Ab 1904 lautete die Glocke elektrisch und der letzte Turmer zog aus dem Stubchen Aufgrund erheblicher Schadigungen musste der Turm 1935 restauriert werden dabei wurden Anker zur statischen Sicherung neu eingezogenen Seit 1936 bedecken diese Anker Deckschilde Sie zeigen die Wappen der Lander zu denen Gorlitz im Laufe seiner Geschichte gehorte und der Mitgliedsstadte des Oberlausitzer Sechsstadte gefertigt vom Gorlitzer Kunstler Arno Henschel Seit 1946 ist der Turm offentlich zuganglich Zum Kulturhistorischen Museum gehort das Bauwerk seit 1953 Bei guter Witterung bietet der saisonal genutzte Reichenbacher Turm einen herrlichen Rundblick zugleich informiert die Ausstellung zur Geschichte der Gorlitzer Stadtbefestigung und Stadtverteidigung der Schutzengesellschaft Turmuhren und dem Leben der Gorlitzer Turmer Lage 51 9 17 18 N 14 59 7 44 O 51 154771 14 9854 Barockhaus Neissstrasse 30 Bearbeiten nbsp Barockhaus Neissstrasse 30 Portal Hauptartikel Barockhaus Neissstrasse 30 Im Herzen der Altstadt direkt an der uber 900 Jahre alten Handelsstrasse via regia befindet sich das Barockhaus Neissstrasse 30 1726 bis 1729 nach dem Vorbild des Leipziger Durchhaueses fur den Handelsherrn Johann Christian Ameiss mit grossen Geschafts und reprasentativen Privatraumen errichtet gilt es heute als das bedeutendste Handels und Wohnhaus der Barockzeit in Gorlitz Seit langem ist es geistiges Zentrum der Oberlausitz Von 1804 bis 1945 hatte hier die 1779 gegrundete Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften ihren Sitz Seit 1951 ist das Haus Teil des stadtischen Museums Nach umfassender Sanierung wurden 2011 die historischen Raume der Oberlausitzischen Bibliothek der Wissenschaften im 1 Obergeschoss sowie die Ausstellung zu den Sammlungen und zur Arbeit der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften im 2 Obergeschoss wieder neu eroffnet Gut ein Jahr spater wurden die ehemaligen Wohnraume des Hausherrn und die barocken Sammlungskabinette fur die Offentlichkeit wieder zuganglich gemacht Das Haus einschliesslich der Dauerausstellungen vermittelt einen authentischen Eindruck der burgerlichen Kultur des Barocks in Gorlitz und der Oberlausitz Lage 51 9 22 94 N 14 59 30 61 O 51 156372 14 991837 Museumsgeschichte Bearbeiten1726 schenkt der Schweidnitzer Advokat Johann Gottlieb Milich seine umfangreiche Bibliothek mit Raritatensammlung dem Gorlitzer Magistrat Beides wird im Rathaus der Offentlichkeit zuganglich gemacht Spater werden die Sammlungen in der Borse aufgestellt 1779 grunden Vertreter des Oberlausitzer Adels und des Burgertums in Gorlitz eine der altesten deutschen Gelehrtengesellschaften Die Initiatoren Karl Gottlob von Anton und Adolf Traugott von Gersdorf ubereignen ihre Privatsammlungen an Buchern Grafiken wissenschaftlichen Instrumenten Modellen sowie Gesteins und Munzsammlungen der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften 1803 kauft Karl Gottlob von Anton das Wohn und Handelshaus Neissstrasse 30 als Domizil fur die Gesellschaft 1873 wird das Stadtische Museum fur Altertum und Kunst gegrundet Es beherbergt vor allem archaologische Funde Objekte aus der stadtischen Rustkammer und Zeugnisse der Gorlitzer Zunfte 1888 ruft Ludwig Feyerabend in Gorlitz die Gesellschaft fur Anthropologie und Urgeschichte der Oberlausitz ins Leben 1902 wird die Oberlausitzer Gedenkhalle eingeweiht das heutige Dom Kultury im polnischen Zgorzelec 1903 wird das Kaiser Friedrich Museum in der Oberlausitzer Gedenkhalle gegrundet und 1904 eroffnet Der erste Museumsdirektor heisst Ludwig Feyerabend Neben einer Gemaldegalerie werden vor allem kunstgewerbliche archaologische und heimatkundliche Exponate ausgestellt 1932 wird nach Umbauarbeiten der Kaisertrutz mit den Abteilungen Stadtgeschichte und Ur und Fruhgeschichte als Museum eroffnet Im selben Jahr richtet man im Barockhaus Neissstrasse 30 mit Bestanden des stadtischen Museums der Milichschen Bibliothek und der Oberlausitzischen Gesellschaft das Graphische Kabinett ein 1936 wird das Museum in Stadtische Kunstsammlungen umbenannt Als dort 1937 die Deutsche Graphikschau stattfindet werden in der Nazi Aktion Entartete Kunst 160 Exponate beschlagnahmt viele davon vernichtet 2 1943 und 1944 werden die Kulturguter der Stadt Gorlitz in landliche Gebiete ausgelagert Nur ein Teil der Sammlung kehrt nach dem Krieg nach Gorlitz zuruck 1947 wird die Museumsarbeit in Gorlitz wieder aufgenommen 1948 wird der Kaisertrutz mit veranderter Ausstellung wieder eroffnet 1951 wird das Barockhaus Neissstrasse 30 das bis zu ihrer Auflosung im Jahre 1945 die Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften beherbergte als zweites Haus des neuen Stadtischen Museums eroffnet 1953 wird auch der Reichenbacher Turm als Aussichtsturm und fur kleinere Ausstellungen Teil des Museums 1998 werden das Kulturhistorische Museum das historische Ratsarchiv und die Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften zu den Stadtischen Sammlungen fur Geschichte und Kultur Gorlitz vereint Sammlungen Bearbeiten nbsp Mikroskop von John Marshall London Holz und Metall erstes Viertel 18 Jh Wissenschaftsgeschichtliche SammlungenDas Physikalische Kabinett eines der Grunder der Wissenschaftsgesellschaft Adolf Traugott von Gersdorf zeugt von den Versuchen zur Erforschung der Elektrizitat Die von einer Schweizerreise nach Gorlitz gebrachten Alpenmodelle gehoren zu den altesten die uberhaupt erhalten sind Auch eine Mineraliensammlung des 18 Jahrhunderts befindet sich im Museum ebenso eine damals zusammengetragene Kollektion heimischer Antiken dazu ein bereits 1781 gegrundetes Graphisches Kabinett Zum Erbe der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften gehort neben den wissenschaftsgeschichtlichen Sammlungen auch die Bibliothek der Gesellschaft die Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften nbsp Carl Spitzweg Der Gartenfreund ca 1865 KunstsammlungenDie Kunstsammlungen des Museums umfassen hauptsachlich Werke die mit der vielgestaltigen Kunstgeschichte der Stadt Gorlitz und der Oberlausitz verbunden sind Sie bieten einen einzigartigen Uberblick uber diese mitteleuropaische Kulturlandschaft zwischen Sachsen Bohmen und Schlesien Bedeutende mittelalterliche Skulpturen wie die Maria in der Hoffnung um 1400 spatgotische Tafelbilder und Textilien sind im Kaisertrutz ausgestellt Wichtige Beispiele von Malerei Plastik und Kunsthandwerk des 16 18 Jahrhunderts finden sich im Museum Dort wird auch eine Kollektion von Gemalden der Aufklarungszeit und fruhen Romantik gezeigt von Johann Eleazar Zeissig genannt Schenau Jacob Philipp Hackert und Franz Gareis Der Schwerpunkt der Sammlungen liegt in der Gorlitzer Kunst der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts mit Johannes Wusten im Zentrum Das Graphische KabinettEine Sondersammlung stellt das Graphische Kabinett im Barockhaus dar das in rund 60 000 Blattern Handzeichnungen und Druckgraphik vom 16 Jahrhundert bis zur Gegenwart vereint Schwerpunkte der Bestande bilden topographische Werke Alte Meister wie Albrecht Durer die oberlausitzisch sachsische Kunst um 1800 Christoph Nathe und die Gorlitzer Zeichenschule und der Kupferstich des 20 und 21 Jahrhunderts nbsp Schrank mit griechischen romischen und agyptische AntikenArchaologische SammlungZu den Bestanden der archaologischen Sammlung des Museums zahlen uber 400 000 Fundgegenstande Damit gehort sie zu den umfangreichsten kommunalen Kollektionen ihrer Art in den neuen Bundeslandern Das Alter der gesammelten archaologischen Hinterlassenschaften reicht von der Altsteinzeit von 12 000 Jahre v Chr bis etwa in das 17 Jahrhundert Die zeitlichen Schwerpunkte der Sammlung liegen in der mittleren und jungeren Steinzeit zwischen 6000 und 3000 v Chr der Bronze und fruhen Eisenzeit zwischen 1200 und 400 v Chr der Lausitzer Kultur der germanischen und slawischen Zeit zwischen dem 3 und 12 Jahrhundert Den regionalen Sammlungsschwerpunkt bildet traditionell die ehemals preussisch niederschlesische Oberlausitz Fast ein Drittel der Funde stammt aus dem heute zu Polen gehorenden Landkreis Lauban sowie den ostlich der Neisse gelegenen Teilen der ehemaligen Landkreise Rothenburg und Gorlitz Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kulturhistorisches Museum Gorlitz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kulturhistorisches Museum Gorlitz Kulturhistorisches Museum im Stadtwiki GorlitzEinzelnachweise Bearbeiten Ines Eifler Gorlitzer Museen in Hochstimmung In Sachsische Zeitung 17 Januar 2018 sachsische de abgerufen am 1 November 2021 http emuseum campus fu berlin de eMuseumPlus service RedirectService amp sp Scollection amp sp SfieldValue amp sp 0 amp sp 2 amp sp 3 amp sp SdetailList amp sp 0 amp sp Sdetail amp sp 0 amp sp F Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Normdaten Korperschaft GND 1049293665 lobid OGND AKS LCCN no2016170042 VIAF 125231609 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kulturhistorisches Museum Gorlitz amp oldid 237344633