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Der Spiegelhof ist ein historischer Gutshof im Warburger Ortsteil Germete Am Schutzenhof 3 Das 1854 erbaute Gutshaus wurde am 3 November 1983 in die Liste der Baudenkmaler in Warburg eingetragen Der Spiegelhof 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Quellen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Ausschnitt aus dem Urriss von Germete 1830 mit Grundriss des Vorgangerbaus an der Flur Spiegelhofe Der Hof befand sich im Mittelalter in Eigentum der Herren von Spiegel 1464 zu Beginn der Hessen Paderbornischen Fehde vermachte der Knappe Gerd Spiegel to dem Dezenberge dem Dominikanerkloster zu Warburg eine jahrliche Kornzinsabgabe von 3 5 Malter Abgabe jahrlich aus dem von allen Lasten freien Spiegelschen Hof in Germete gegen eine jahrliche Memoria 1 Abgabenpflichtiger Besitzer des Hofes war damals Tyle Vysscher Tile Fischer 1644 wurden die Abgaben an das Kloster nochmals bestatigt und als Zehenden bezeichnet 1685 befand sich der Hof in Besitz der Familie Blome 1753 heiratet die Hoferbin Gertrud Blome den Landwirt Johannes Christian Kleffmann Ihr Enkel und Hoferbe Johannes Kleffmann nahm an Napoleons Russlandfeldzug 1812 teil und kehrte nicht zuruck Er soll im November 1812 in der Schlacht an der Beresina gefallen sein Seine Schwester Anna Maria Kleffmann heiratete daraufhin 1814 den Landwirt Johannes Heinrich Nolte aus Dossel der auch den Hof ubernahm 1847 heiratete deren Sohn und Hoferbe Anton Nolte d A die ebenfalls aus Germete stammende Gutsbesitzertochter Sophia Maria Berndes vergrosserte dadurch den Grundbesitz auf ca 1000 Morgen und bezeichnete sich fortan auch selbst als Gutsbesitzer In den Folgejahren liess das Paar das alte Bauernhaus abbrechen und ersetzte es 1854 durch das noch bestehende grosse Fachwerkhaus Ihr Sohn Theodor Nolte gab nach dem fruhen Tode seiner Frau 1895 die Landwirtschaft schrittweise auf und verpachtete die Landereien Ab 1903 unterstutzte er in Wiederaufnahme der mittelalterlichen Tradition den Neubau des Warburger Dominikanerklosters durch Lieferung von Kalkbruchsteinen aus seinem Steinbruch Sein Sohn Anton Nolte d J wurde HNO Facharzt in Warburg seine Tochter Sophie heiratete spater den am Gymnasium Marianum lehrenden Studienrat Josef Nostitz Am 13 Oktober 1933 teilte Theodor Nolte unter bewusster Missachtung des zwei Wochen zuvor erlassenen Reichserbhofgesetzes den Hof und ubertrug seiner Enkelin Maria Nostitz das Gebaude mit Garten und einigen Feldern und seinem Sohn Anton den uberwiegenden Teil der Landereien Nach dem Tod ihrer Mutter 1962 verkaufte Maria Nostitz ihren Anteil emigrierte nach England und kaufte sich ein Haus in Exeter Devon Der spatere Meissener Bischof Petrus Legge und seine Bruder Theodor und Stephan Sohne von Theodor Noltes in Brakel verheirateten Schwester Maria lebten nach 1900 einige Jahre auf dem Spiegelhof um von dort aus das Gymnasium Marianum zu besuchen Gebaude BearbeitenDas zweigeschossige langgestreckte Fachwerkhaus gehort mit uber 30 m Lange immer noch zu den grossten Hausern des Dorfes Es steht noch in der Tradition des Einheitshauses bei der Wohnen und Wirtschaften unter einem Dach zusammengefasst werden Im Gegensatz zum traditionellen niederdeutschen Hallenhaus sind jedoch unter mitteldeutschem Einfluss Wohn und Wirtschaftsbereich klar getrennt Der Wirtschaftsteil beinhaltet zwei hohe befahrbare Deelen deren Tore zum Hof fuhren Durch sie werden die Stallungen Nebenraume und die Speicherflachen unter dem grossen Mansarddach von innen erschlossen Der Wohnteil hat einen eigenen Hauseingang im klassizistischen Stil und ist mit einem Hausgarten zum Dorfrand mit freiem Blick in die Landschaft orientiert Es handelt sich um den seltenen Bautyp eines Doppelquerdeelenhauses Uber dem mittleren Hoftor befindet sich die Balkeninschrift IHS ANTON NOLTE und SOPHIA BERNDES EHELEUTE ERBAUTEN MIT GOTT DIESES HAUS den 24ten JUNY 1854 Quellen BearbeitenUlrich Brixius Ahnenliste Nolte Munster 1977 unveroffentlicht Ulrich Brixius Kopien und Abschriften von Dokumenten uber den Spiegelhof zu Germete Munster 2000 unveroffentlicht Hildegunde Laura Held Die unsterbliche Kuh Geschichte eines Hofes Bonn 2000 unveroffentlicht Literatur BearbeitenGotthardt Kiessling u a Denkmaler in Westfalen Bd 1 1 Stadt Warburg Verlag Michael Imhoff Petersberg 2015 S 232Weblinks BearbeitenDWUD Urkundentext vom 28 April 1464Einzelnachweise Bearbeiten Landesarchiv NRW Dominikanerkloster Warburg Urkunde Nr 89 Gerd Spiegel to dem Dezenberge an Prior Anthonius von Aden Warburg 28 April 146451 48431 9 10503 Koordinaten 51 29 3 5 N 9 6 18 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spiegelhof Warburg amp oldid 239524224