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Die Sphenacodontidae sind eine Familie von fleischfressenden Vertretern der Ordnung der Pelycosauria die vom spaten Oberkarbon bis zum Ende des Unterperms in den nordlichen Regionen des Superkontinentes Pangaea lebte Kleinere ursprungliche Formen wie beispielsweise Haptodus waren 60 Zentimeter bis einen Meter lang Gegen Ende des Unterperms wurden die Sphenacodontidae immer grosser und erreichten als Spitzenpradatoren Korperlangen von teilweise mehr als drei Metern SphenacodontidaeLebendrekonstruktion von SphenacodonZeitliches AuftretenOberkarbon Moskovium bis Unterperm Kungurium 308 bis 272 Mio JahreFundorteEuropa England Deutschland Frankreich Nordamerika Kanada Vereinigte Staaten SystematikLandwirbeltiere Tetrapoda Synapsiden Synapsida Pelycosaurier Pelycosauria EupelycosauriaSphenacodontiaSphenacodontidaeWissenschaftlicher NameSphenacodontidaeWilliston 1912Dimetrodon Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Charakteristische Merkmale 1 2 Autapomorphien 2 Systematik 3 Verbreitung 4 Siehe auch 5 Einzelnachweise 6 Quellen 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenMehrere grosswuchsige um die drei Meter und fortgeschrittene Taxa wie beispielsweise Ctenospondylus Secodontosaurus und Dimetrodon zeichneten sich durch grosse Ruckensegel aus welche von den verlangerten Dornfortsatzen der Wirbel aufgespannt wurden Ihr hautartiges Gewebe wurde von Blutgefassen durchzogen Funktion dieser Ruckensegel war wahrscheinlich eine Thermoregulation zu erzielen Aber nicht alle Mitglieder der Sphenacodontidae besassen dieses Ruckensegel Ratselhaft ist warum Sphenacodon dessen Uberreste in New Mexico gefunden wurden kein Ruckensegel vorweisen konnte wohingegen der sehr nah verwandte Dimetrodon aus Texas ein sehr grosses Ruckensegel trug Wahrend des Unterperms waren beide Fundorte nur durch eine schmale Meerenge voneinander getrennt somit durfte geographische Isolation hierbei keine Rolle gespielt haben Charakteristische Merkmale Bearbeiten Hauptmerkmal der Sphenacodontidae ist naturlich ihr primares Schadelfenster in der Schlafenregion Schlafen oder Temporalfenster hinter der Augenhohle Ihr massiver Schadel ist lang tief herabgezogen und schmal eine Anpassung an eine starke Kiefermuskulatur Das Zwischenkieferbein Pramaxillare fallt nach vorne ab und bildet eine Hakennase Der Oberkiefer ist breit und ausladend um die grossen Fange aufnehmen zu konnen dadurch wird jedoch das Tranenbein daran gehindert bis an die Nase heranzureichen Die Pinealoffnung am Scheitelbein besitzt einen markanten Grat Der Paraoccipitalfortsatz steht nur in endstandigem Kontakt mit dem Schuppenbein seine Obergrenze bildet einen scharfen Grat Das Kiefergelenk liegt eindeutig unterhalb der Zahnreihe Ausbildung und Positionierung des Kiefergelenks ermoglichte den am Hinterende des Schadels angebrachten Adduktormuskeln eine erhohte Effizienz der Rand des Supraangulare und des Kronenfortsatzes am Unterkiefer stand fast senkrecht zu den Muskelfasern Das Artikulare ist vergrossert Das Angulare ist aus reflektierten Lagen zusammengesetzt Die sehr spezialisierten vorderen Schneidezahne sind gross und dolchartig die Zahne an der Seite und am Ende des Kiefers aber wesentlich kleiner daher auch die Bezeichnung der wohlbekannten Gattung Dimetrodon was so viel wie Doppelmasszahn bedeutet Der Schneiderand der robusten und an ihrer Basis fast quadratischen Zahne ist aus Gratrucken aufgebaut die nur halbwegs bis zur Zahnbasis herunterreichen Die Ruckenwirbel sind wesentlich hoher als breit ihre verlangerten Dornfortsatze spannen ein Segel auf diente wahrscheinlich zur Thermoregulation und lasst vermuten dass die Sphenacodontidae gleichwarme Tiere waren Die Wirbelfortsatze sind glatt Querfortsatze sind nicht vorhanden Die stark durchbluteten Segel geben keinen Hinweis auf sexuellen Dimorphismus Die Gliedmassen sind verhaltnismassig lang und zart gebaut Das Schulterblatt besitzt eine supraglenoidale Offnung Die Sphenacodontidae waren moglicherweise die ersten Landwirbeltiere die auf Beutetiere vergleichbarer Grossenordnung Jagd machten Autapomorphien Bearbeiten Die Sphenacodontidae zeichnen sich durch folgende Autapomorphien aus Der untere Fortsatz des Nasenbeins bildet den Hinterrand der Nasenhohle Der vordere Fortsatz des Stirnbeins ist schmaler als der Hintere bei anderen Synapsiden sind beide Fortsatze gleich breit Der Kontaktbereich zwischen Postorbitale und Schuppenbein ist sehr breit bei anderen Synapsiden ist er wenn vorhanden schmal Das Supratemporale beruhrt das Postorbitale bei den meisten anderen Eupelycosauria fehlt dieser Kontakt Der Paraoccipitalfortsatz verbreitert sich seitwarts nach unten und nach hinten bei den meisten anderen Synapsiden dehnt er sich nur horizontal aus Bei einigen Therapsiden ist dieses Merkmal konvergent Die Zahnwurzel des Reisszahns am Unterkiefer druckt gegen die Choane bei anderen Synapsiden behindert der Reisszahn die Choane nicht Systematik Bearbeiten nbsp Ctenorhachis nbsp Ctenospondylus nbsp Haptodus nbsp SecodontosaurusGemass der wissenschaftlichen Erstbeschreibung der Sphenacodontidae stellen sie eine paraphyletische Gruppe dar welche mittels ihrer geteilten plesiomorphen fur Synapsiden typischen Wesensmerkmale definiert wird Die Gruppe nimmt eine evolutionare Ubergangsstellung von den ursprunglichen Synapsiden zu den fruhen Therapsiden fruhe Saugerverwandte ein Die Klade Sphenacodontia hingegen ist monophyletisch da sie samtliche Sphenacodontiden mit all ihren Nachfahren einschliesslich der Saugetiere umfasst Die Sphenacodontidae sensu stricto beziehungsweise die Unterfamilie Sphenacodontinae enthalten nur spezialisierte Pelycosaurier fruhere ursprunglichere Formen wie Haptodus Palaeohatteria Pantelosaurus und Cutleria sind ausgeschlossen in vorkladistischen Klassifizierungen waren diese ursprunglichen Formen alle unter der Gattung Haptodus gefuhrt worden Die Klade Sphenacodontoidea wird seit 1997 von Laurin und Reisz benutzt um damit den letzten gemeinsamen Vorfahren der Sphenacodontidae und der Therapsiden mit all ihren Nachkommen zu kennzeichnen Sie lasst sich uber bestimmte Schadelmerkmale definieren Die Familie der Sphenacodontidae umfasst drei Unterfamilien 1 mit folgenden Gattungen Unterfamilie Haptodontinae Cutleria Haptodus 2 Ianthodon Palaeohatteria Pantelosaurus Unterfamilie Secodontosaurinae Secodontosaurus 3 Unterfamilie Sphenacodontinae Ctenorhachis Ctenospondylus Dimetrodon Neosaurus Sphenacodon SteppesaurusVerbreitung BearbeitenFossilfunde der Sphenacodontidae sind bisher nur aus Nordamerika und Europa bekannt Nordamerika Kanada Prince Edward Island Vereinigte Staaten New Mexico Cutler Formation Ohio Texas UtahEuropa England Deutschland 4 FrankreichSiehe auch BearbeitenEvolution der SaugetiereEinzelnachweise Bearbeiten Hopson J A 1991 Systematics of the Nonmammalian Synapsida and Implications for Patterns of Evolution in Synapsids In Schultze H P und Trueb L Origins of the higher groups of tetrapods Laurin M 1993 Anatomy and relationships of Haptodus garnettensis a Pennsylvanian synapsid from Kansas Journal of Vertebrate Paleontology 13 2 200 229 Reisz R R Berman D S amp Scott D 1992 The cranial anatomy and relationships of Secodontosaurus an unusual mammal like reptile Synapsida Sphenacodontidae from the early Permian of Texas Zoological Journal of the Linnean Society 104 127 184 Berman D S Henrici A C Sumida S S amp Martens T 2004 New materials of Dimetrodon teutonis Synapsida Sphenacodontidae from the Early Permian of central Germany Annals of the Carnegie Museum of Natural History 73 48 56 Quellen BearbeitenCarroll R L 1988 Vertebrate Paleontology and Evolution WH Freeman amp Co Colbert E H 1969 Evolution of the Vertebrates John Wiley amp Sons Inc 2nd ed Laurin M und Reisz R R 1997 Autapomorphien in Hauptgruppen der Synapsiden Reisz R R 1986 Handbuch der Palaoherpetologie Encyclopedia of Paleoherpetology Part 17A Pelycosauria Verlag Dr Friedrich Pfeil ISBN 3 89937 032 5 Romer A S 1947 revised ed 1966 Vertebrate Paleontology University of Chicago Press Chicago Romer A S and Price L I 1940 Review of the Pelycosauria Geological Society of America Special Papers No 28 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sphenacodontidae Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Palaeos Synapsida Sphenacodontia Sphenacodontidae in Mikkos Archiv der Phylogenese Ursprung und Radiation der Therapsiden PDF Datei 422 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sphenacodontidae amp oldid 222906267