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Als Speos des Haremhab wird ein Felsentempel bezeichnet der sich am Westufer des Nils in Oberagypten befindet Er wurde um 1300 v Chr unter Haremhab dem letzten Konig Pharao der 18 Dynastie bei den Steinbruchen von Dschabal as Silsila errichtet jedoch nicht fertiggestellt und von nachfolgenden Konigen und Beamten mit Reliefs und Inschriften versehen Das Gebaude besteht aus funf Durchgangen mit einer langen Vorhalle in Nord Sud Ausrichtung und einem sich westlich anschliessenden Heiligtum Sanktuar Speos des Haremhab am Westufer des Nils Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 2 1 Struktur und Fassade 2 2 Zugange 2 3 Vorhalle oder Galerie 2 4 Heiligtum oder Sanktuar 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Speos des Haremhab befindet sich im agyptischen Gouvernement Assuan etwa 18 Kilometer nordlich von Kom Ombo und 35 Kilometer sudlich von Edfu Er liegt am westlichen Flussufer des Nils zwischen den Orten Nagaa El Hamam im Norden und Faris im Suden Der Fluss bildet bei Dschebel es Silsileh eine Engstelle die der Nil auf seinem Lauf nach Norden durch die Sandsteinhugelkette gebrochen hat Der hier im Altertum gebrochene Sandstein des Steinbruchs konnte direkt nach dem Abbau auf Schiffe verladen und nach Karnak Luxor Kom Ombo Esna Edfu Dendera und vielen anderen Orten gebracht werden um die Sandsteinblocke als Baumaterial zu verwenden 1 Die westliche Landstrasse von Edfu nach Assuan entfernt sich nordlich des Speos des Haremhab vom Nilufer und umgeht den Bereich von Dschebel es Silsile durch die Libysche Wuste Vor dem Felsentempel befindet sich eine Anlegestelle mit zwei Treppen fur Boote und kleinere Nilschiffe Sudlich des Speos sind einige Felsstelen und kapellen am Westufer des Nils aneinandergereiht Beschreibung BearbeitenStruktur und Fassade Bearbeiten nbsp TempelfassadeDie aus dem naturlichen Felsen geschlagene Tempelfassade des Speos des Haremhab 40 Meter westlich des Flussufers besitzt einen schmalen mittleren und je zwei breitere seitliche Zugange zum Innenraum Die an der Fassade angebrachten Reliefs sind stark verwittert Gleiches trifft auf die vier Figurennischen zu die sich neben dem zentralen Zugang zwischen den beiden sudlichen Zugangen und an der nordlichen Wand befinden Farben haben sich nicht erhalten Den oberen Abschluss der Fassade bildet ein Traufgesims uber die gesamte Flache Die funf Tempelzugange sind heute mit Gitterturen versehen nbsp Grundriss des TempelsDer unter Richard Lepsius wahrend der preussischen Expedition nach Agypten angefertigte Grundriss des Tempels zeigt die vier Pfeiler die die Zugange voneinander trennen die dahinter befindliche lange Vor oder Querhalle die auch als Galerie bezeichnet wird und den Zugang sowie den langlichen Raum des Sanktuars des Allerheiligsten Hier wurden die Gotter Amun Re Mut Chons Taweret Sobek Thot und der vergottlichte Konig Haremhab verehrt In den ausseren Tempelzugangen sind zwei kleine Kapellen aus dem Felsen geschlagen im Norden die des Wesirs und Burgermeisters von Theben Paser aus der Zeit Konig Ramses II im Suden des Wesirs Panehesi aus der Zeit Konig Merenptahs 2 nbsp Zentraler TempelzugangDer schmale zentrale Eingang an der Ostseite des Tempels ist von Hieroglyphen eingefasst die uber dem Tursturz unter einer geflugelten Sonne und an den Seiten je zwei Kolumnen bilden Darin befinden sich mehrfach die Kartuschen des Konigs Haremhab mit seinem Thronnamen Djeser cheperu Re setep en Re Heilig sind die Erscheinungen des Re auserwahlt von Re und seinem Eigennamen Hor em heb meri en Amun Horus im Fest geliebt von Amun Die Inschriften an den Seiten geben die Titel des Konigs wieder Neben den beiden linken Kolumnen ist in einer Nische Prinz Chaemwese der Sohn Ramses II als Sem Priester dargestellt Eine Inschrift berichtet uber das erste Sedfest seines Vaters in dessen 30 Regierungsjahr Die Nische rechts des zentralen Zugangs enthalt die halbplastische Statue eines hohen Beamten Das Relief daruber zeigt Pairi den Schatzhausvorsteher Ramses III vor den Gottern Amun Re Sobek und Bastet nbsp Reliefs zwischen den nordlichen ZugangenZwischen den beiden nordlichen Tempelzugangen finden sich zwei unterschiedlich grosse Reliefszenen untereinander Oben opfert Konig Ramses III die Maat dem Gaugott Anhor Schu des altagyptischen Gaus Ta seti Assuan Darunter befindet sich das kleinere Relief einer mit einem langen Gewand bekleideten weiblichen Person moglicherweise einer Konigin die stehend ein Opfer fur den auf einem Thron sitzenden Gott Ptah darbringt Hinter ihr steht eine weitere weibliche Figur in kleinerem Format nbsp Darstellung Ramses II und des Wesirs Neferrenpet vor den Gottern Ptah und SobekRechts des nordlichen Tempelzugangs gibt es eine weitere Nische mit einer halbplastischen Figur in langem Gewand Um wen es sich dabei handelt ist unklar Wahrend die beiden ubereinanderliegenden Register mit bildlichen Darstellungen links der Statuennische kaum noch erkennbar sind opfert in den rechten Registern Ramses II oben dem Gott Ptah und im unteren Register dem Gott Sobek Neben den Registern befindet sich an der nordlichen Fassadenseite ein nachtraglich angebrachtes Relief das Ramses II gefolgt von dem Wesir Neferrenpet zeigt wie er den Gottern Ptah und Sobek eine kleine Figur der Gottin Maat darbringt Die Gestalt des Sobek wurde spater fast vollstandig ausgemeisselt Die Reliefs auf der linken Seite der Tempelfassade sind wesentlich schlechter erhalten bzw kaum noch erkennbar Links der Nische mit der Sem Priester Darstellung des Prinzen Chaemwese steht eine Frau in langem Gewand wohl eine Konigin mit einem Sistrum in der Hand vor der Gottin Maat Uber dem sich links anschliessenden Tempelzugang opfert Konig Ramses III die Maat vor Amun Re Mut Chons und Sobek Hinter ihm steht der Aufseher uber die Schreiber der Pferde Iny Fur die Statuennische zwischen den beiden sudlichen Zugangen gibt es keinen schriftlichen Bezug Gleiches gilt fur die Szene uber dem sudlichsten Tempelzugang die einen Konig gefolgt von einer kleineren Person vor mehreren nicht mehr identifizierbaren Gottern zeigt Am Sudende der Fassade befand sich wohl ein grossformatiges Relief das einen Konig vor mehreren Gottern darstellte 3 Zugange Bearbeiten nbsp Nordlicher Zugang zur Vorhalle Frederick W Fairholt 1862 nbsp Kapelle des Wesirs PaserDie funf Zugange in die Vor oder Querhalle des Tempels sind mit verschiedenen Reliefs verziert An Nord und Sudseite genugte die Breite der Durchgange zur Anlage zweier kleiner Kapellen Die nordliche Kapelle ist die des Wesirs Paser Uber dem Tursturz ist er in zwei Anbetungsszenen dargestellt auf der linken Seite vor den Gottern Ptah Thot und Maat rechtsseitig vor den Gottern Amun Re Month Re und Neith Die Tureinfassungen beinhalten Opfertexte unter denen Paser vor einem Opfertisch sitzt Auf dem Pfeiler gegenuber der Kapelle opfert Ramses II gemeinsam mit dem Konigssohn Chaemwese die Maat vor dem in einem Schrein befindlichen Gott Ptah hinter dem der Gott Nefertem steht Ramses wird von seiner Grossen koniglichen Gemahlin Isisnofret und der Prinzessin Bintanat begleitet Unter dem darunter befindlichen Text sind linksseitig die Prinzen Ramses bezeichnet als altester Konigssohn und Merenptah verewigt nbsp Inschrift des Huy Richard Lepsius 1849 Das Relief auf der anderen Seite des ersten Pfeilers im zweiten Zugang von Norden zeigt Ramses III beim Opfern der Maat vor Amun Re Re Harachte und Sobek Darunter sind zwei konigliche Schreiber dargestellt An der gegenuberliegenden Seite des Zugangs befinden sich Stelenreste die ober wahrscheinlich Merenptah erkennen lassen der die Maat vor Amun Re Ptah und einer Gottin opfert Die Reliefreste darunter stellen den Konig und vier Personen u a einer Frau mit Sistrum dar und beinhalten einen rechtsseitig teilweise zerstorten Text des Huy dem Kammerherrn des Re von Ramesses sudlich von Memphis nbsp Ramses III vor Ptah und SachmetAuf der Sudseite des mittleren Zugangs zum Tempel ist Ramses III abgebildet der Blumenstrausse den Gottern Ptah und Sachmet darbringt Uber der Szene wurde spater im Jahr 5 n Chr ein hieratischer Text angebracht Am rechten nordlichen Pfeiler opfert Ramses III Speisen vor den Gottern Sobek und Hathor Auch uber diesem Relief befindet sich eine hieratische Inschrift Im Zugang sudlich des zentralen Tempeleingangs sieht man am nordlichen Pfeiler zwei Szenen der Verehrung der Gotter Amun Re bzw Re durch Iu den Aufseher der Schreiber der Pferde Am sudlichen Pfeiler befindet sich eine Stele die Konig Sethos II vor den Gottern Amun Re Mut und Chons zeigt Richard Lepsius gibt an dass die Stele aus dem Jahr 2 der Regierungszeit des Konigs stammt und die Hieroglyphe fur Seth in seinem Geburtsnamen spater ausgeschlagen wurde Der Hauptteil des sudlichen Tempelzugangs wird von der Kapelle des Wesirs Panehesi eingenommen Ihr gegenuber an der nordlichen Pfeilerwand stehen auf einer Stele im oberen Register Konig Merenptah seine Schwester und Konigsgemahlin Isisnofret Prinz Sethos Merenptah und der Wedeltrager Vorsteher der Stadt wahrscheinlich Panehesi anbetend vor den Gottern Amun Re und Ptah Darunter sind Merenptah zwei Wedeltrager und der Wesir Panehesi anbetend vor den Gottern Re Harachte und Maat dargestellt Nach unten folgt ein mehrzeiliger Text uber die Lieferung von Sandstein durch Panehesi an den Totentempel des Herrschers In der Kapelle an der Sudseite des Zugangs befinden sich an beiden Seitenwanden Szenen der Verehrung des Konigs Merenptah durch Panehesi Interessant ist eine Inschrift auf dem westlichen Turpfosten der Kapelle die in drei senkrechten Kolumnen lobende und verehrende Worte des Wesirs Panehesi fur seinen Konig Merenptah enthalt 3 Vorhalle oder Galerie Bearbeiten nbsp Sudwand der Querhalle mit der Saugung des jungen Haremhab durch die Gottin Taweret sowie den Gottern Chnum Amun Re und SobekDie Vor oder Querhalle des Tempels ist ein Raum mit einem Tonnengewolbe wobei dieses aus dem Fels geschlagen wurde Die Wande tragen Bildwerke und Inschriften weshalb der von Nord nach Sud ausgerichtete langliche Raum auch als Galerie bezeichnet wird Die Reliefs wurden zum Teil in spaterer Zeit nach der Fertigstellung der Raume angebracht Dabei zeigt die sudliche Schmalseite der Halle eine Szene mit Haremhab unter dessen Herrschaft der Tempel angelegt wurde Sie zeigt wie der junge Konig in vollem Ornat von der Nilpferdgottin Taweret in Menschengestalt gesaugt wird Hinter der Gottin steht der Schopfer und Fruchtbarkeitsgott Chnum Auf der rechten Seite des Reliefs stehen hinter Haremhab der Konig der Gotter der Sonnen Wind und Fruchtbarkeitsgott Amun Re und der Fruchtbarkeitsgott Sobek als Herrscher uber das Wasser mit Krokodilkopf dargestellt der an der Wand jedoch zerstort ist nbsp Nordwand der Querhalle mit Statuen des Wesirs Panehesi der Gottin Maat Amunnacht Sangerin der Hathor der Gottin Hathor des Gottes Ptah und Ray Sangerin des Re An der gegenuberliegenden nordlichen Schmalseite der Vorhalle sind sechs Figuren im Hochrelief aus der Wand herausgearbeitet Sie befinden sich in einer Nische die den unteren Teil der Wand einnimmt Die Figuren zeigen von links den Wesir Panehesi bekannt von der Kapelle im sudlichen Zugang die Gottin Maat die Sangerin der Gottin Hathor Amunnacht die Gottin Hathor selbst den Gott Ptah und die Sangerin des Gottes Re Ray Die Wandflache uber den Figuren ist frei von Reliefs Rechts neben der Nische der nordlichen Schmalseite befindet sich an der Ostwand der Vorhalle eine Nische mit der halbplastischen Statue des Wesirs Chay aus der Zeit Konig Ramses II Es folgen zwei Register mit der Darstellung der Verehrung Ramses II durch einen koniglichen Schreiber mit einem nebenstehenden hieratischen Text und darunter einer durch Panehesi angebrachten Stele Sie zeigt unter der geflugelten Sonnenscheibe Konig Merenptah mit der Blauen Krone der die Maat den Gottern Amun Re Month Sobek Re und Hathor opfert Hinter Merenptah folgt der Wesir Panehesi in Amtstracht mit in Anbetung erhobenen Armen Unter der Szene kniet der Vorsteher der Priester Amenwahsu mit erhobenen Armen innerhalb von zwolf senkrechten Schriftkolumnen einer Hymne an Amun Re nbsp Innenrelief am nordlichen Pfeiler R Lepsius 1849 Die Ostwand der Vor oder Querhalle bilden die Pfeiler der Zugange zum Tempel Die Innenseiten der Pfeiler sind mit verschiedenen Reliefs verziert Am nordlichen Pfeiler gibt es zwei Bildregister In der oberen Szene opfert Konig Siptah mit der Blauen Krone dem thronenden Gott Amun Re und dem dahinter stehenden Gott Ptah die Maat Das untere Register zeigt den koniglichen Gesandten in allen Landern und Befehlshaber der Truppe in Anbetungshaltung kniend vor den Gottern Sachmet und Nefertem Unter den Bildregistern befindet sich ein Text mit der Erwahnung des 4 Sedfestes Ramses II und der Darstellung Merenptahs wohl als Prinz gefolgt von Huy dem Sohn des Chaemwese in Anbetungshaltung vor dem Gott Amun Re nbsp Haremhab vor den Gottern Thot und Hathor Richard Lepsius 1849 Die Innenseiten der zwei mittleren Pfeiler am zentralen Tempelzugang zeigen zwei ahnliche Szenen der Opferung von Papyrusstauden an verschiedene Gottheiten Sie wurden bereits 1849 von Richard Lepsius im Rahmen der preussischen Expedition nach Agypten durch Abzeichnungen dokumentiert An der Vorhallenseite des nordlichen Pfeilers befindet sich dabei ein Relief das Konig Haremhab mit zwei Papyrusstauden in den Handen stehend vor dem thronenden Gott Thot darstellt Hinter Thot steht die Gottin Hathor mit erhobener rechter Hand wahrend sie in der linken das Anch Symbol halt nbsp Haremhab vor den Gottern Schepsi und Nehemetawai Richard Lepsius 1849 Bei der gleichartigen Szene an der Vorhallenseite des sudlichen Pfeilers am zentralen Zugang steht Konig Haremhab mit den beiden Papyrusstauden vor dem thronenden Gott Schepsi dem lokalen Sonnengott von Chemenu spater Hermopolis Magna Hinter Schepsi steht die Gottin Nehemetawai die Schutzerin des Rechtes wie Hathor am anderen Pfeiler mit erhobener rechter Hand und dem Anch Symbol in der herabhangenden Linken In Chemenu war sie eng mit dem Sonnengott Schepsi verbunden beide galten als Eltern des Mondgottes Thot Weitere Reliefs am Sudende der Ostwand sind kaum noch zu erkennen Am sudlichen Ende gibt es die Darstellungen einer Kuh mit voranstehender kleiner weiblicher Person mit erhobenem Arm links oberhalb eine weitere weibliche Figur und Reste eines Tores oder Pylons und rechts der Kuh eine Nilpferdgottin wahrscheinlich Taweret 3 nbsp Untere sudliche Seite der Westwand R Lepsius 1849 Die gegenuberliegende Westwand beginnt an der Sudseite mit drei untereinander angeordneten Registern Unterhalb des den oberen Abschluss der Wand bildenden Cheker Frieses ist die als Hor Behdeti bezeichnete Sonnenscheibe mit zwei Urausschlangen abgebildet unter der zwei Anch Symbole zwei Schen Ringe und der Segenswunsch Beschenkt mit Leben Schutz und Herrschaft folgen Die darunter befindliche doppelte Sedfest Kapelle auf einem Korb wird beidseitig von zwei Falken eingerahmt die ihre Schwingen schutzend ausbreiten Das anschliessende zweite Register ist heute zerstort Auf Richard Lepsius Abzeichnung von 1849 steht Konig Haremhab mit Blauer Krone und einer Axt in der rechten Hand vor Amun Re Unter ihnen liegen zwei gefallene Nubier Rechts daneben beginnt eine Szene die durch eine nachtraglich ausgehauene Nische zerstort ist Links der Nische steht der Kommissar des Heeres Pahekacha P3 ḥḳ3 ḫˁ 4 im Sprechgestus 3 Auch das untere Register ist durch die nachtraglich ausgehauene und heute leere Nische zweigeteilt Links der Nische warnt ein Nubier mit einer hinter ihm stehenden Frau zwei etwas kleiner dargestellte Nubier rechts von ihm Ihr Kind er die ihr uberheblich seid und vergessen habt was euch gesagt wurde Lasst nicht den Lowen herauskommen und nach Kusch kommen 5 nbsp nbsp Konig Haremhab in einer Prozession nach dem Sieg uber die Nubier die Bewohner von Kusch Richard Lepsius 1849 Oberhalb der nachtraglich ausgehauenen Nische bis weit nach rechts uber diese hinaus ist eine Siegesprozession zu sehen Konig Haremhab sitzt auf dem Thron einer Sanfte die von zwolf mit Federn auf dem Kopf geschmuckten Soldaten getragen wird An der Seite Haremhabs steht auf dem Thron ein kleiner Lowe als Sinnbild des siegreichen Konigs Neben der Sanfte schreitet der Wedeltrager zur Rechten des Konigs mit einem symbolischen Wedel und vor den die Thronsanfte tragenden Soldaten verbreitet ein Priester Weihrauch Die Inschrift rechts oberhalb Haremhabs preist den Konig mit Thron und Eigennamen als Sieger uber die Grossen des elenden Kusch 4 deutsch auch Kasch Vor der Sanfte sind sechs nubische Gefangene des Landes Kusch dargestellt Dem schliesst sich die Ruckkehrszene in drei Registern an in der zwei Beamte sechzehn Soldaten mit Schilden Speeren Stocken und Trompeten sowie sechs Sklaven zu erkennen sind 3 nbsp Vorfuhrung nubischer Gefangener Richard Lepsius 1849 Unter der Siegesprozession Haremhabs setzen sich die beiden Register nach rechts fort die durch die nachtraglich eingeschlagene Nische getrennt wurden Oben ist am linken Rand rechts der Nische eine Person in langem Gewand zu erkennen die sich in Richtung des Kommissar des Heeres Pahekacha wendet Hinter ihr stehen drei agyptische Soldaten mit je einem nubischen Gefangenen Der Dritte der Soldaten tragt ein Sichelschwert Rechts von dessen Gefangenem scheinen sich Kampfhandlungen anzuschliessen die jedoch grosstenteils zerstort sind Uber den Soldaten mit ihren Gefangenen steht der Text Gruss dir Konig von Agypten Sonne der Neunbogen Dein Name ist gross im Lande Kusch und dein Ruf ist an ihren Orten Deine Kraft du guter Gott macht die Fremdlander zu Leichenhaufen o Konig mein Licht 5 Das Register unter den drei Soldaten mit ihren nubischen Gefangenen ist fast vollstandig zerstort Die uber die Halfte erhaltene Person auf der linken Seite rechts der Nische scheint anzudeuten dass hier gefangene Nubier dargestellt waren 3 nbsp Konig Siptah vor Amun Re Richard Lepsius 1849 Nach Norden folgt eine weitere Nische in der sich eine grosstenteils zerstorte aus dem Fels gehauene Statue befindet Moglicherweise handelt es sich um ein Abbild des Wesirs Chay Im Rahmen um die Nische wird Konig Ramses II genannt Rechts folgen zwei Register mit Reliefs Das obere zeigt Konig Siptah bei der Opferung von Papyrusstauden vor dem Gott Amun Re Hinter ihm steht Bay der Aufseher des grossen Siegels des ganzen Landes mit einem Facher einem Tuch und einem Krummstab in der linken Hand Im unteren Register ist Konig Haremhab auf einem Streitwagen dargestellt wie er mit einem Bogen schiesst nbsp Stele des MerenptahRichtung Tempelmitte folgt eine Wandstele auf der Konig Merenptah eine Statue der Maat den Gottern Amun Re und Mut opfert Hinter Merenptah steht die Grosse Konigliche Gemahlin Isisnofret mit einem Sistrum in der linken Hand Ihr folgt der Wesir Panehesi mit einem Wedel wie Isisnofret die rechte Hand im Anbetungsgestus erhoben Der unter der Szene angeordnete Text ist zu grossen Teilen zerstort Die Hieroglyphen unter Isisnofret und Panehesi geben das Jahr 2 den 4 Monat semu Tag 6 an Rechts neben der Stele des Merenptah gibt es eine weitere mit einem Inschriftrahmen umgebene Nische Sie zeigt das Hochrelief einer Person bei der es sich wahrscheinlich um Konig Ramses II handelt Uber einer sich anschliessenden niedrigeren Nische die heute leer ist zeigt ein Relief Mahuhi den Hohepriester des Amun von Karnak aus der Zeit Ramses II in anbetender Haltung nbsp Stele Ramses II Die niedrige leere Nische im unteren Bereich der Westwand ragt in eine Wandstele vor dem zentralen Zugang ins Heiligtum des Tempels Die Stele zeigt Ramses II bei der Opferung der Maat vor Ptah und Amun Re Hinter dem Konig steht dessen Sohn Chaemwese Der Text unter der Szene erwahnt die koniglichen Sedfeste der Jahre 30 34 37 und 40 Nordlich der Stele folgt der Zugang zum Heiligtum im Westen des Tempels Der aussere Rahmen des Zugangs weist eine Beschriftung fur Konig Ramses II auf nbsp Stele Ramses II Die folgende Wandstele rechts des zentralen Zugangs zum Heiligtum bildet ein Gegenstuck zur linksseitigen Stele Oben opfert Ramses II die kleine Figur der Maat den Gottern Ptah und Sobek Auch in diesem Bildteil steht sein Sohn Chaemwese hinter dem Konig und der Text unter der Szene erwahnt die koniglichen Sedfeste der Jahre 30 34 37 und 40 Teile des Textes im unteren rechten Bereich sind zerstort Neben der Erwahnung von May dem Leiter der Festspiele des Amun Re zur Zeit Konig Merenptahs rechts der Wandstele folgt eine weiter Nische Sie zeigt Ramses II im Hochrelief Die Hieroglyphen um die Nische enden links mit dem Namen von Prinz Chaemwese Die entsprechende Stelle an der rechten Seite ist zerstort nbsp nbsp Prinz Chaemwese sitzend vor einem Opfertisch Richard Lepsius 1849 Nordlich der genannten Nische zeigt ein Relief den sitzenden Prinzen Chaemwese Er wird im Hieroglyphentext uber ihm als Sohn der Grossen Koniglichen Gemahlin Isisnofret bezeichnet Chaemwese sitzt vor einem Opfertisch Uber diesem ist eine Opferliste aufgefuhrt Rechts der Liste sind in einem oberen Register ein Priester und eine hockende Person dargestellt In den zwei Registern darunter bringen vier stehende und eine hockende Person die Gaben an Chaemwese dar nbsp Stele Ramses II Rechts folgt eine weitere Wandstele mit der Darstellung von Konig Ramses II bei der Opferung einer Statuette der Maat Er steht vor den Gottern Amun Re Re Harachte Maat Ptah Tatenen und Sobek links neben ihm Unter der Szene ist ein Text in sieben breiten und zwei schmalen senkrechten Kolumnen angeordnet vor dem rechtsseitig der Wesir Chay in verehrender Haltung kniet Nach unten folgen vier waagerechte Textzeilen mit der Erwahnung der ersten vier Sedfeste Ramses II der Jahre 30 34 37 und 40 seiner Regentschaft Die unteren beiden Zeilen weisen Schaden innerhalb des Textes an drei Stellen auf nbsp Stele Ramses II Nach rechts folgt eine Wandstele in der Konig Ramses II uber ein Sedfest berichtet Sie stammt aus dem Jahr 42 seiner Regierungszeit Im Text wird der Wesir Chay genannt Eine weitere Stele nordlich der letztgenannten zeigt Ramses II bei der Opferung der Figur der Gottin Maat vor Amun Re Mut Chons Re Harachte und Sobek Re Hinter dem Konig steht die Gottin Maat selbst Der vor allem am rechten Rand beschadigte Text darunter stammt aus den Jahren 44 45 oder 46 und enthalt einen Bericht vom sechsten Sedfest Ramses II Unter den vier Textzeilen folgen neun senkrechte Textkolumnen ebenfalls teilweise beschadigt neben denen rechts der kniende Wesir Chay einen Wedel in seiner linken Hand und seinen rechten Arm in Verehrung erhoben halt Neben der Stele zum nordlichen Ende der Westwand gibt es funf Textzeilen des Prinzen Chaemwese unter denen drei Schreiber in Verehrungshaltung dargestellt sind 3 Heiligtum oder Sanktuar Bearbeiten nbsp Eingang zum HeiligtumDer Durchgang zum Heiligtum oder Sanktuar wird von zwei Szenen mit der Darstellung Konig Haremhabs flankiert An der linken sudlichen Wand bringt der Konig den sitzenden Gottern Re Harachte und Jusaas von Heliopolis eine Vase und einen Blumenstrauss dar Rechts steht Haremhab vor Amun Re und Mut Auf der sich anschliessenden Innenseite der Eingangswand des Heiligtums stehen in zwei Reliefregistern mehrere Gotter Sudlich sind dies oben Osiris und Sopdu unten Horus und Isis mit einem Skorpion auf dem Haupt An der nordlichen Wandseite stehen oben Chnum Satis und Anukis unten der Horussohn Hapi und der Nilgott Hapi sowie zwischen ihnen eine Nilpferdgottin auf einer Sa Schleife die von Thot und Amun gebunden wird nbsp Nordwand des Heiligtums nbsp Sudwand des Heiligtums Die Reliefs der Seitenwande des Heiligtums zeigen verschiedene Gotter in mehreren Reihen mit Blick auf die Westwand An der Sudwand links des Eingangs gibt es die Darstellung je zwolf sitzender Gotter in drei Reihen Unter ihnen befindet sich der Text eines Aufsehers der grossen Arbeiten seines Herrn und eine Reihe von Beamten im Verehrungsgestus vor Gottheiten Die Nordwand rechts des Eingangs ist in zwei Reihen von zwolf stehenden Gottern aufgeteilt an deren Basis Reste des Textes eines Aufsehers der grossen Arbeiten seines Herrn zu erkennen sind Die Westwand des Heiligtums ist 2 45 m hoch und 3 40 m breit In ihr befindet sich eine rechteckige 1 55 m hohe und 2 80 m breite Statuennische deren Tiefe 0 32 m betragt Die aus dem Sandstein herausgearbeiteten sieben Statuen in der Nische sind heute fast vollstandig zerstort Erhalten blieben Inschriften um die und in der Statuennische sowie die Umrisse der Figuren die sechs Gotter und den Konig darstellten Wahrscheinlich wurden die Skulpturen in fruhchristlicher Zeit von Eremiten zerstort nbsp Statuennische der WestwandIn der Nische waren von links nach rechts die Gotter Sobek Taweret Mut Amun Re Chons Konig Haremhab und der Gott Thot aufgereiht Neben den Inschriften uber ihnen sind sie obwohl herausgeschlagen teilweise an ihren Umrissen zu erkennen Die zentrale Position nimmt der thronende Amun Re ein Die anderen Figuren zu seinen Seiten waren als Standbilder ausgearbeitet Die Gottin Mut hatte ihren linken Arm um Amun Re gelegt Uber ihrem Sohn dem Mondgott Chons an der anderen Seite des Amun Re schwebt eine Sonnenscheibe mit zwei Uraen Links neben Mut stand die Nilpferdgottin Taweret umarmt vom Krokodilgott Sobek dem Hauptgott des Gebietes von Dschebel es Silsileh Rechts von Chons wurde Konig Haremhab von Thot ganz aussen mit seinem rechten Arm umfasst Die Nische umgibt oben und an den Seiten ein schmaler etwa 30 cm breiter Wandsteg mit einer Inschrift des Konigs In den etwa 0 60 cm hohen Sockel unter der Statuennische der Westwand sind drei kleine Nischen eingelassen in denen sich halbplastische Figuren des Oberbaumeisters Maya Mˁy3 befanden Sie wurden wie die Figuren der Gotter und des Konigs daruber nachtraglich herausgeschlagen An den Umrissen ist zu erkennen dass die beiden ausseren Figuren des Maya als Wurfelhocker ausgebildet waren wahrend die mittlere Figur kniete wahrscheinlich im Adorationsgestus Die beiden Zwischenraume am Sockel neben den kleinen Nischen sind mit jeweils sechs Textkolumnen versehen In dem Text bezeichnet sich Maya selbst als Vorsteher der Arbeiten seines Herrn der ein Haus Ḥw t den Tempel fur den Konig im Inneren von Silsileh errichtete das beim Aufgehen des Re erstrahlt 3 Literatur BearbeitenArthur E P Weigall A Guide to the Antiquities of Upper Egypt from Abydos to the Sudan Frontier Methuen London 1910 Gebel Silsileh West Bank S 361 364 englisch Digitalisat Andrea Christina Thiem Speos von Gebel es Silsileh Analyse der architektonischen und ikonographischen Konzeption im Rahmen des politischen und legitimatorischen Programmes der Nachamarnazeit Harrassowitz Wiesbaden 2000 ISBN 3 447 04369 5 getrennter Text und Tafelband Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Speos des Haremhab Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Dschebel es Silsileh Reisefuhrer Su Bayfield Gebel Silsila Egyptian monuments 23 Juni 2012 abgerufen am 9 April 2021 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Conny van der Vorst Schick Silsila u a der Felstempel des Haremhab Mein Agypten abgerufen am 8 Marz 2021 Speos Horemheb Kemet 27 Dezember 2012 abgerufen am 9 April 2021 niederlandisch a b c d e f g h Felstempel Gebel es Sisile Nefershapiland 8 Marz 2017 abgerufen am 9 April 2021 a b Wolfgang Helck Urkunden der 18 Dynastie Ubersetzung zu den Heften 17 22 Akademie Verlag Berlin 1961 Felsgrotte bei Silsileh S 416 Digitalisat a b Wolfgang Helck Urkunden der 18 Dynastie Ubersetzung zu den Heften 17 22 Akademie Verlag Berlin 1961 Felsgrotte bei Silsileh S 415 Digitalisat 24 650305555556 32 929472222222 Koordinaten 24 39 1 1 N 32 55 46 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Speos des Haremhab amp oldid 232804696