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Der Sozialliberale Hochschulverband SLH gegrundet im April 1968 unter dem Namen Deutsche Studenten Union DSU war eine bundesweite hochschulpolitische Vereinigung in der fruheren Bundesrepublik Die Deutsche Studenten Union benannte sich zunachst 1972 in Deutsche Studenten Union Sozialliberaler Hochschulverband und dann 1973 in Sozialliberaler Hochschulverband SLH um 1987 ging der SLH im neu gegrundeten Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen LHG auf Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Die Deutsche Studenten Union 1 2 Der Sozialliberale Hochschulverband 2 Bekanntere Bundesvorstandsmitglieder 3 Quellen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Deutsche Studenten Union Bearbeiten Die Deutsche Studenten Union DSU wurde 1968 in Reaktion auf die Studentenbewegung gegrundet Sie verstand sich bei ihrer Grundung als dezidiert uberparteiliche Sammlungsbewegung in der studentischen Selbstverwaltung Nach eigener Aussage wollte sie all jene Studenten zusammenfassen die zum damaligen Zeitpunkt 1968 mit dem Pradikat gemassigt und liberal belegt wurden und zugleich die vom SDS uber Bord geworfene Hochschulreform wieder aufgreifen und fortfuhren 1 Der Name Studenten Union implizierte insofern auch keine Nahe zu den Unionsparteien CDU und CSU mit ihrem Studentenverband RCDS sondern ging auf die seit Mitte der 1960er Jahre diskutierte Idee einer unabhangigen Studentengewerkschaft engl student union zuruck 2 Mitglieder der Deutschen Studenten Union waren wie bei allen studentischen Dachverbanden die Gruppen an den Hochschulen Diese nannten sich in der Regel nach dem jeweiligen Hochschulort also Kolner Studenten Union Munchner Studenten Union etc Erster DSU Vorsitzender war der damalige Kolner AStA Vorsitzende Klaus Laepple Im damaligen hochschulpolitischen Spektrum vertraten die DSU Gruppen links liberale sozialdemokratische und gemassigt konservative Positionen Zur Bundestagswahl 1969 positionierte sich die DSU klar auf Seite der als Reformparteien wahrgenommenen FDP und SPD Mit dem Ziel einer grundlegenden Gesellschaftsreform forderte sie eine Reform des Bildungswesens beginnend mit einem Ausbau von Kindergarten uber eine Zusammenfuhrung weiterfuhrender Schulen zu Gesamtschulen bis hin zur Grundung von Gesamthochschulen 3 Auf der Bundesversammlung 1970 beschloss die DSU dann die Konzepte einer sozialliberalen Politik Man verliess damit endgultig die Idee einer ausserhalb der Hochschulpolitik relativ unpolitischen Studentengewerkschaft und wandte sich den unter Studenten gefuhrten politischen Systemfragen zu Man grenzte sich dabei einerseits vom laissez faire und vom Neoliberalismus ab und bekannte sich zu sozialistischen Elementen andererseits wandte man sich auch gegen einen dogmatischen Sozialismus 4 Der Sozialliberale Hochschulverband Bearbeiten Entsprechend seiner Ausrichtung nannte sich der Verband 1972 1973 in Sozialliberaler Hochschulverband SLH um Auch die einzelnen Mitgliedsgruppen ubernahmen in der Folge nach und nach den Namen SLH Der SLH grenzte sich weiterhin strikt gegen dogmatischen Sozialismus jedweder Pragung ab eine Haltung die von besonderer Relevanz fur die Selbstsicht war Dementsprechend lehnte der SLH im Unterschied zum Liberalen Hochschulverband LHV dem Studentenverband der FDP und den Juso Hochschulgruppen Linkskoalitionen unter Einschluss kommunistischer Gruppen wie dem MSB Spartakus kategorisch ab und koalierte stattdessen lieber mit dem RCDS Er sah sich als parteipolitisch unabhangig aber als der FDP und der SPD nahestehend und als der Unterstutzer der sozialliberalen Koalition an den Hochschulen So verteidigte der SLH zur Bundestagswahl 1976 die Reformpolitik der sozialliberalen Koalition und rief zur Wahl von FDP und SPD auf Den LHV und Juso Hochschulgruppen wurde gleichzeitig der Vorwurf gemacht mit ihrem Linkskoalitionen der Koalition in Bonn in den Rucken zu fallen 5 6 1980 hatte der SLH rund 2 000 Mitglieder in vierzig Hochschulgruppen 7 Zu dieser Zeit galt er bereits als eher der FDP nahestehend was sich noch verstarkte als sich nach der Bonner Wende 1982 die Jungdemokraten und der LHV von der FDP losten und die Jungen Liberalen JuLis zur Jugendorganisation der FDP wurden 1987 schloss sich der SLH mit den JuLi Hochschulgruppen der Liberalen Studenteninitiative LSI und diversen unabhangigen ortlichen Hochschulgruppen zum Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen LHG zusammen der seither die Rolle des offiziellen FDP Studentenverbandes ubernommen hat Ehemalige Mitglieder des SLH sind wie Mitglieder anderer liberaler Studentenverbande im Verband Liberaler Akademiker organisiert Bekanntere Bundesvorstandsmitglieder BearbeitenKlaus Laepple Grundungsvorsitzender Wolfgang Daniels Bundesvorsitzender Engerer Vorstand 1974 1975 Hartmut Knuppel Bundesvorsitzender Engerer Vorstand 1977 1978 Liane Knuppel geb Pollert Bundesvorsitzende Engerer Vorstand 1977 1978 Wolfgang Wirtz Bundesvorsitzender Engerer Vorstand 1977 1978 Rudiger von Fritsch Bundesvorsitzender Engerer Vorstand 1978 1979 Andreas Stratenwerth Bundesvorsitzender Engerer Vorstand 1978 1979 Lukas Siebenkotten Erweiterter Vorstand 1978 1979 Bernd Borchardt Bundesvorsitzender Engerer Vorstand 1979 1980 Hermann Brem Bundesvorsitzender 1985 1986 Henner Schmidt Bundesvorsitzender 1987 8 Von 1971 bis 1985 bestand der Bundesvorstand von DSU und SLH aus dem Engeren Vorstand mit drei gleichberechtigten Bundesvorsitzenden und dem Erweiterten Vorstand mit den Bundesvorsitzenden und bis zu sechs weiteren Mitgliedern 9 Quellen BearbeitenUnterlagen zum SLH befinden sich im Archiv des Liberalismus der Friedrich Naumann Stiftung fur die Freiheit in Gummersbach Literatur BearbeitenOlaf Bartz Konservative Studenten und die Studentenbewegung Die Kolner Studentenunion In Westfalische Forschungen 48 1998 S 241 256 Friedhelm Golucke Studentenworterbuch Graz Wien Koln 1987 ISBN 3 222 11793 4 S 402 Weblinks BearbeitenMaterialien zur Geschichte der DSU SLHEinzelnachweise Bearbeiten Wer ist was will die Deutsche Studenten Union 1970 PDF 65 kB Grundsatze fur eine Studentenunion Auszuge aus dem Entwurf zu einem Grundsatzprogramm das vom Ausschuss zur Grundung der Studentenunion im April 1964 verfasst wurde In Wolfgang Kalischer Die Universitat und ihre Studentenschaft Essen 1967 S 388 390 Deutsche Studenten Union Kritik des vorgeblichen Reformeifers Stellungnahme der DSU zur Bundestagswahl 1969 1969 abgerufen am 16 September 2021 Deutsche Studenten Union Konzepte sozialliberaler Politik 1970 abgerufen am 16 September 2021 SLH Stellungnahme des Bundesvorstandes zur Bundestagswahl 1976 3 Oktober 1976 abgerufen am 16 September 2021 Ein Streik der Funktionare Sozialliberaler Hochschulverband nimmt am Studienboykott nicht teil In Frankfurter Allgemeine Zeitung 5 November 1977 S 6 Unerwunschter Sozialliberaler In Frankfurter Allgemeine Zeitung 5 November 1977 S 12 Friedhelm Golucke Studentenworterbuch Graz Wien Koln 1987 ISBN 3 222 11793 4 S 402 Henner Schmidt In Liberal Central 02 06 FDP Bezirksverband Berlin Mitte Februar 2006 S 4 abgerufen am 15 August 2021 Satzung der Deutschen Studenten Union Sozialliberaler Hochschulverband DSU SLH Sozialliberaler Studentenverband 9 Juli 1972 abgerufen am 21 September 2021 Normdaten Korperschaft GND 62996 0 lobid OGND AKS VIAF 128428759 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sozialliberaler Hochschulverband amp oldid 233498826