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Die Sowjetski Sojus Klasse russisch tip Sovetskij Soyuz auch Projekt 23 proekt 23 war eine Schiffsklasse von Schlachtschiffen der sowjetischen Marine die nicht fertiggestellt wurden Sowjetski Sojus Klasse Luftaufnahme eines deutschen Aufklarungsflugzeuges der Sowjetski Sojus vom 1 Juni 1942 in Leningrad Luftaufnahme eines deutschen Aufklarungsflugzeuges der Sowjetski Sojus vom 1 Juni 1942 in LeningradSchiffsdatenLand Sowjetunion SowjetunionSchiffsart SchlachtschiffBauzeitraum 1938 bis 1941Gebaute Einheiten 4 nicht fertiggestellt Schiffsmasse und BesatzungLange 269 0 m Lua 261 0 m KWL Breite 38 9 mTiefgang max 10 1 mVerdrangung 62 536 t Besatzung 1924 MannMaschinenanlageMaschine 6 DampfkesselDampfturbinenMaschinen leistung 210 000 PS 154 455 kW Hochst geschwindigkeit 28 0 kn 52 km h Propeller 3Bewaffnung9 Sk 406 mm L 50 B 37 12 Sk 152 mm L 50 B 38 12 Flak 100 mm L 56 B 54 32 Flak 37 mm L 67 8 46 K 8 Fla MG 12 7 mm DShKPanzerungGurtelpanzer 380 420 mm Panzerquerschotte 365 240 mm Oberdeck 25 mm Hauptpanzerdeck 100 170 mm unteres Panzerdeck 50 mm Unterwasserschutz Pugliese System SA Turme 230 495 mm SA Barbetten 425 mm MA Turme 65 100 mm MA Barbetten 65 100 mm vorderer Kommandoturm 250 425 mm achterer Kommandoturm 220 225 mm Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Projektentwicklungen 2 1 Unterstutzung aus dem Ausland 2 2 Eigene Entwurfe 3 Auslegung 4 Schicksal 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenNach dem Russischen Burgerkrieg bestand die neugebildete sowjetische Flotte aus drei verbliebenen Schlachtschiffen der Gangut Klasse in der Ostsee Zudem gab es noch die unfertigen Schlachtkreuzer der Borodino Klasse auf den Ostseewerften und am Schwarzen Meer die unfertige Demokratija ex Imperator Nikolai I ein modifiziertes Schiff der Imperatriza Marija Klasse Alle anderen noch vorhandenen grossen Schiffe waren veraltete Einheitslinienschiffe aus der Vor Dreadnought Zeit Die unfertigen Grosskampfschiffe wurden bis 1931 aufgrund der okonomischen Situation fehlender Ressourcen geanderter taktischer Konzepte und des allgemeinen technischen Fortschritts sukzessive abgewrackt Zudem kam es in der neuen Marine zu einem Richtungsstreit zwischen jungeren progressiven Offizieren die eine Flotte aus kleinen Einheiten wie Schnellbooten im Sinne der Jeune Ecole favorisierten und Anhangern des Grosskampfschiffbaus zu denen meist ehemalige zaristische Offiziere gehorten All diese Faktoren hemmten bis 1932 jegliche Initiative bezuglich schwerer Einheiten 1 Projektentwicklungen BearbeitenMit der okonomischen Konsolidierung der Sowjetunion in den 1930er Jahren sowie der Festigung des politischen Systems durch Stalin wurde diesem Richtungsstreit ein Ende gesetzt Stalin sah es als notwendig an entsprechend der Grosse des Landes eine angemessene Flotte zu schaffen 2 Unterstutzt und bestarkt wurde er darin vom Oberkommandierenden der Marine Wladimir Orlow Innerhalb der Marine und der zustandigen Schiffbau Hauptverwaltung war man sich jedoch einig dass man aufgrund der 15 jahrigen Pause im Grosskampfschiffbau den Anschluss an technische Entwicklungen nur mit Hilfe des Auslands uberwinden konne In erster Linie betraf dies die Beschaffung von Plankonstruktionen und Materialmustern Unterstutzung aus dem Ausland Bearbeiten Bereits 1932 waren diesbezuglich enge Kontakte zum faschistischen Italien geknupft worden Die UdSSR bestellte bei Ansaldo in Genua zwei Wachschiffe und 1935 bei Odero Terni Orlando in Livorno den Flottillenfuhrer Taschkent Zudem wurde auch technisches Know how bezuglich moderner Turbinen und Kesselanlagen erworben Parallel bat man die Ansaldowerft um die Ausarbeitung eines sowjetischen Vorstellungen entsprechenden Schlachtschiffentwurfs Das Projekt erhielt den Namen U P 41 U P Ufficio Progretto d h Buroprojekt Es besass sowohl ausserlich wie in der inneren Aufteilung grossere Ahnlichkeit mit dem zeitgleich bei Ansaldo fur die Regia Marina in Bau befindlichen Schlachtschiff Littorio der Littorio Klasse Das U P 41 sollte bei 252 Metern Lange 35 5 Meter Breite sowie 10 Meter Tiefgang maximal 50 000 ts Verdrangung besitzen Es war fur die hohe Geschwindigkeit von 32 kn bei 180 000 wPS ausgelegt und mit 9 406 mm Geschutzen in drei Drillingsturmen als Hauptartillerie 12 180 mm Geschutzen in vier Drillingsturmen als Mittelartillerie und einer Flugabwehrkomponente von 24 100 mm Flak sowie 48 45 mm Flak bewaffnet Die defensiven Schutzeinrichtungen orientierten sich an den italienischen Vorbildern Das Projekt wurde bereits am 14 Juli 1936 zum Abschluss gebracht zerschlug sich aber 1937 mit dem Beitritt Italiens zum Antikominternpakt 3 In diesem Jahr wandte man sich mit Bitte um Unterstutzung bei der Geschutzentwicklung sowohl an Skoda in der CSR als auch an die USA sowie Schneider Creusot in Frankreich Die Verhandlungen mit den USA und Schneider Creusot wurden nach kurzer Zeit abgebrochen die Grundung eines gemeinsamen Konstruktionsburos mit Skoda zerschlug sich Anfang 1939 mit der deutschen Besetzung der Resttschechei Jedoch kam es Ende 1937 nochmals zu Verhandlungen mit dem renommierten amerikanischen Schiffbauburo Gibbs amp Cox bezuglich der Konstruktion von Schlachtschiffentwurfen Gibbs amp Cox prasentierte schliesslich im Marz 1939 ein finales Design D welches ahnliche Abmessungen wie U P 41 besass Die Panzerung war demgegenuber abgeschwacht und die Bewaffnung auf 10 406 mm Geschutze in zwei Drillingsturmen achtern und einem Vierlingsturm vorn sowie 20 12 7 cm Flak Geschutze verstarkt worden Jedoch scheute sich die US Administration definitive Entscheidungen zur Ubergabe herbeizufuhren da das projektierte Schiff die Grossenvorgaben fur Schlachtschiffneubauten des Londoner Flottenabkommens von 1936 erheblich uberschritten an dieses waren die USA jedoch vertraglich gebunden und plante eigene Schiffe penibel auf die vertraglich fixierte Verdrangung von 45 000 ts hin 4 Eigene Entwurfe Bearbeiten Unabhangig von den Bemuhungen aus dem Ausland Schiffsentwurfe und Geschutze zu erhalten arbeiteten mehrere sowjetische Konstruktionsburos seit 1935 an eigenen Entwurfen Dies stellte sich fur das avisierte 406 mm Geschutz weniger problematisch dar da man auf die Dokumentation des 406 mm L 45 1914 welches einer Kooperation der Obuchow Werke und des britischen Vickers Konzerns aus den Jahren 1914 bis 1917 entstammte zuruckgreifen konnte Dieses Geschutz von dem ein Musterexemplar vorhanden war sollte ursprunglich auf den Nachfolgeschiffen der Borodino Klasse eingerustet werden es kam jedoch nie zu einer Bestellung dieser Schiffe 5 Aufbauend auf den Erfahrungen damit wurde dieses Geschutz mit italienischer Hilfe zum 406 mm L 50 B 1937 Geschutz weiterentwickelt 6 Ebenso waren in den Leningrader Metallwerken aus der Zarenzeit Erfahrungen mit Drillingsturmen und deren komplexer Mechanik vorhanden Ursprunglich arbeiteten das Zentrale Konstruktionsburo Nr 1 und die Konstruktionsabteilung der Baltischen Werft damals administrativ als Werk Nr 189 und offiziell als Ordschonikidse Werft bezeichnet 7 konkurrierende Entwurfe aus Die ersten Projekte orientierten sich ausserlich an der britischen Nelson Klasse waren jedoch vor allem eine Entgegnung auf die neuesten Grossschiffe im europaischen Bereich wie die Deutschland Klasse und die Dunkerque Klasse Uber verschiedene Projektentwurfe kam man schliesslich Ende 1936 zum Projekt 21 der unmittelbaren Vorstufe zum spateren Projekt 23 Zwei Grunde sollten sich jedoch stark hemmend auf den weiteren Gang der Dinge auswirken Zum einen fielen nahezu alle mit der Auswahl der Typen und dem Entstehen der Schiffe beteiligten Fuhrungskrafte der stalinistischen Tschistka zum Opfer zum anderen befand sich weder der sowjetische Turbinenbau noch die Panzerplattenfertigung auf der Hohe der Zeit Die Probleme mit den leistungsstarken Turbinen umging man durch Lieferung einer Musteranlage samt technischer Dokumentation durch den eidgenossischen Maschinenbaukonzern Brown Boveri amp Cie Die Panzerplattenfertigung musste hingegen erheblich modernisiert werden um die maximal 495 mm starken Platten uberhaupt fertigen zu konnen Auslegung BearbeitenDie Ausgangskonfiguration das Projekt 21 welches um Details des U P 41 Entwurfs erganzt wurde sah ursprunglich uber 260 m lange und 38 9 m breite Schiffe mit einer Verdrangung von ca 42 000 t vor die nach ihrer Fertigstellung bis zu 60 000 t verdrangen sollten Vorgesehen war ein turboelektrischer Antrieb auf vier Wellen fur die jedes Schiff acht Dampfkessel und entsprechende Turbinen erhalten sollte Dieser Antrieb sollte 164 000 PS leisten und eine Hochstgeschwindigkeit von 30 0 kn ermoglichen Wahrend der Projektierung wurde dies jedoch auf eine Drei Wellen Anlage mit ausschliesslichem Dampfturbinenantrieb mittels sechs Hochleistungs Ol Kesseln und drei Turbinen geandert Als Hauptbewaffnung der Schiffe waren jeweils neun Schnellfeuergeschutze 406 mm L 50 in drei Drillingsturmen vorgesehen Die Mittelartillerie bestand aus zwolf Geschutzen des Kalibers 152 mm Erganzt wurden die Seezielgeschutze um eine Flugabwehrkomponente aus acht spater zwolf Fla Geschutzen von 100 mm und entsprechende leichte Kanonen von 37 mm Geschutzen Die Schiffe selbst waren als Backdecker mit einem leichten Deckssprung im Vorschiff konstruiert und sollten uberwiegend genietet werden Der Unterwasserschutz bestand aus dem italienischen Pugliese System und sollte eine Schutzbreite von 8 15 m gewahrleisten damit hatte der Rumpf theoretisch Torpedos mit Sprengladungen von ca 700 kg TNT widerstanden Uber die Immunitatszonen der Panzerung gegen Geschutzfeuer und Fliegerbomben ist nichts bekannt Auch lasst sich die Qualitat des verwandten Panzermaterials aufgrund unbekannter Fertigungsverfahren wie der metallurgischen Zusammensetzung nicht beurteilen Begonnene Bauten Name Kiellegung Bauwerft Grad d Fertigst AbbruchSowjetski Sojus 28 August 1938 Werft No 189 Leningrad 21 2 1949Sowjetskaja Ukraina 17 Juli 1939 Werft No 198 Nikolajew 18 1944Sowjetskaja Belorussija 21 Dezember 1939 Werft No 402 Molotowsk 2 57 1940Sowjetskaja Rossija 22 Juli 1940 Werft No 402 Molotowsk 0 07 1947Schicksal BearbeitenDer Bau von vier Schiffen wurde begonnen Die Arbeiten an der in Leningrad auf Kiel gelegten Sowjetski Sojus wurden bereits im Herbst 1940 wieder eingestellt Nach dem Ausbruch des Deutsch Sowjetischen Krieges endete auch der Weiterbau der Sowjetskaja Ukraina Die beiden unfertigen Schiffsrumpfe wurden nach dem Zweiten Weltkrieg in den Jahren 1948 bis 1951 abgewrackt Die anderen beiden Schiffe befanden sich noch im Anfangsstadium und der Materialbereitstellung so dass sie schon wahrend des Krieges kannibalisiert worden sind Fur zwei weitere Schiffe die Baunummern 5 und 6 waren weder Bauauftrage vergeben worden noch fand eine Bauvorbereitung statt Literatur BearbeitenBreyer Siegfried Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905 1970 Manfred Pawlak Herrsching 1970 ISBN 3 88199 474 2 S 415 426 f Lizenzausgabe J F Lehmanns Verlag Munchen Breyer Siegfried Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1921 1997 Bernard amp Graefe Bonn 2002 ISBN 3 7637 6225 6 Weblinks Bearbeitenhttp www marinearchiv de tabelle schiffe klasse php auswahl klasse Sovjestkij 20SojuzEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Breyer Schlachtschiffe 1921 1997 S 354 Breyer Schlachtschiff 1921 1997 S 354 Vgl Breyer Schlachtschiff 1921 1997 S 355 Vgl Breyer Schlachtschiff 1921 1997 S 357 358 Norman Friedman Naval Weapons of World War One Barnsley 2011 ISBN 978 1 84832 100 7 S 249 http www navweaps com Weapons WNRussian 16 50 m1937 htm andere Quellen sind sich bei der administrativen Nummer Nr 189 einig geben den Namen jedoch abweichend mit Marti Werft an Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sowjetski Sojus Klasse amp oldid 239178105