www.wikidata.de-de.nina.az
Sowjetologie war ein Wissenschaftszweig der sich auf die Erforschung der Sowjetunion konzentrierte Die Sowjetologen kombinierten das Wissen aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen darunter Geschichte Politikwissenschaft Wirtschaftswissenschaften und auch Slawistik Nach der Auflosung der Sowjetunion wurde das Studium ihrer Geschichte zu einem Teilgebiet der Zeitgeschichte bzw der osteuropaischen Geschichte und wird heute nicht mehr als eigenstandiges Wissensgebiet betrachtet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Forschungsinstitute und zentren 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die ersten Sowjetologen stammten aus Deutschland und Polen wie beispielsweise Theodor Oberlander Jan Kucharzewski und Stanislaw Swianiewicz die in den 1930er Jahren auch in institutioneller Form tatig waren Die zweite Phase der Sowjetologie begann nach dem Zweiten Weltkrieg Dabei loste der Amerikaner George F Kennan mit seinem 1947 veroffentlichten langen Telegramm den entscheidenden Anstoss aus Dieses Dokument wird als der eigentliche Beginn des Kalten Krieges und als Grundlage der Truman Doktrin angesehen deren Ziel darin bestand die Expansion der Sowjetunion aufzuhalten und Regierungen im Widerstand gegen den Kommunismus zu unterstutzen 1 Eine bedeutende Rolle spielte in dieser Zeit auch der Dominikanerpater Joseph Maria Bochenski Leiter des Osteuropa Instituts der Universitat Freiburg im Uechtland und Herausgeber der Zeitschrift Studies in Soviet Thought und der Schriftenreihe Sovietica Der Ost West Konflikt zwischen Kommunismus und Kapitalismus mit Entscheidungszentren in Moskau und Washington fuhrte zu einer Neudefinition der amerikanischen Strategie und zur Identifizierung der UdSSR als einziger langfristiger Gegner der Vereinigten Staaten als strategischer und zugleich ideologischer Hauptkontrahent Im Kalten Krieg bluhte die Disziplin der Sowjetologie im klassischen Sinne dieser Definition was in den Vereinigten Staaten zur Schaffung von Zentren fur die systematische Analyse der UdSSR fuhrte Kennans Grundthese dass das sowjetische System von der Notwendigkeit bestimmt wird seine Umgebung militarisch oder politisch zu unterwerfen da es ausser auf militarischem Gebiet in keinem Bereich der Konkurrenz standhalten kann wurde durch die Ereignisse der spaten 1980er Jahre langfristig bestatigt Darunter fallen einerseits die Revolutionen im Jahr 1989 Fall der Berliner Mauer womit die Deutsche Wiedervereinigung eingeleitet wurde die Samtene Revolution in der Tschechoslowakei und die Rumanische Revolution 1989 die mit der Hinrichtung von Nicolae Ceaușescu endete andererseits der Zerfall der Sowjetunion nach dem gescheiterten Militarputsch in Moskau 1991 Beide Prozesse beendeten das 1945 geschaffene weltweite bipolare System und bestatigen die Richtigkeit der Analyse von George Kennan von 1946 Henry Kissinger schrieb 1994 als er die Ara des Kalten Krieges in seiner Monographie Diplomacy zusammenfasste Wie versohnlich die Politik des Westens auch sein mochte das sowjetische System brauchte immer einen ausseren Feind um das Leid zu rechtfertigen zu dem die Bevolkerung verurteilt war und um den Militar und Sicherheitsapparat aufrechtzuerhalten auf den sich die kommunistische Macht stutzte Als die Wirkung des westlichen Drucks in der Reagan Ara ihren Hohepunkt erreichte anderte der XXVII Parteitag die offizielle Doktrin der Koexistenz in eine Doktrin der Interdependenz und entzog sich damit der moralischen Grundlage fur die Repression im Lande Dann geschah was Kennan vorausgesagt hatte Die Sowjetunion deren Burger nur Disziplin kannten und nicht mit der Kunst des Kompromisses und der Versohnung aufgewachsen waren verwandelte sich an einem einzigen Tag von einer der starksten zu einer der schwachsten und bemitleidenswertesten Gesellschaften Henry Kissinger 2 Etwa ein Jahr nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 wurden die sowjetischen Archive der Offentlichkeit zuganglich was eine erweiterte historische Forschung in Gang setzte Gleichzeitig nahm die Bedeutung der eigentlichen Sowjetologie ab die mehr und mehr zu einem unter mehreren Zweigen der Geschichtswissenschaft wurde Schon 1987 hatte ein Artikel von Ernst Nolte der einen Zusammenhang zwischen dem sowjetischen Gulag System und dem Holocaust im Nationalsozialismus postulierte zum Historikerstreit gefuhrt Heutige Zentren zum Studium der Geschichte der Sowjetunion sind unter anderem das Institut fur Ost und Sudosteuropaforschung in Regensburg sowie das Centre for Eastern Studies in Warschau Forschungsinstitute und zentren BearbeitenOsteuropa Institut Universitat Freiburg Fribourg Schweiz 1957 gegrundet von Joseph Maria Bochenski Bundesinstitut fur ostwissenschaftliche und internationale Studien BIOst ehemals Bundesinstitut zur Erforschung des Marxismus Leninismus Institut fur Sowjetologie Koln Deutschland 1961 2000 U S Army Russian Institute USARI Russisches Institut der US Army Garmisch Partenkirchen Deutschland Institut zur Erforschung der Geschichte und Kultur der UdSSR Munchen Westdeutschland Archive of A F Kerensky in the Humanities Research Center of the University of Texas A F Kerenski Archiv im Geisteswissenschaftlichen Forschungszentrum der Universitat von Texas Vereinigte Staaten Harriman Institute an der Columbia Universitat New York Vereinigte Staaten Hoover Institution on War Revolution and Peace an der Stanford University San Francisco Vereinigte Staaten Davis Center Harvard Universitat USA Kennan Institute am Woodrow Wilson International Center for Scholars USA Center for East Europe Russia and Asia Boston College Chestnut Hill Boston Massachusetts USA Seminar fur Politische Theorie und Philosophie Universitat Munchen DeutschlandLiteratur BearbeitenKarl Graf Ballestrem Die sowjetische Erkenntnismetaphysik und ihr Verhaltnis zu Hegel Reidel Dordrecht 1968 ISBN 90 277 0037 0 Joseph Maria Bochenski Die dogmatischen Grundlagen der sowjetischen Philosophie Springer 1958 Helmut Dahm Seid nuchtern und wachsam Gustav A Wetter und die Philosophische Sowjetologie Erich Wewel Verlag Munchen ISBN 978 3 87904 145 9 Susan Gross Solomon Beyond Sovietology Essays in Politics M E Sharpe 1993 ISBN 1 56324 221 4 Online TeilansichtWeblinks BearbeitenJost Dulffer Andreas Hillgruber Europa im Ost West Konflikt 1945 1991 J M Bochenski Die zweite Sowjetologie Buchbesprechung von E Laszlo englisch Einzelnachweise Bearbeiten Anne Marie Slaughter In Search of a National Security Narrative for the 21st Century Woodrow Wilson Center International Center for Scholars 2011 Diplomacy Simon and Schuster 1994 18 Kapitel The Success and the Pain of Containment S 455 ISBN 978 0 671 65991 2 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sowjetologie amp oldid 234743273