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Solanum viarum ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Nachtschatten Solanum Innerhalb der Gattung wird sie in die Untergattung Leptostemonum eingeordnet die sich vor allem durch die auffalligen Stacheln auszeichnet Solanum viarum gilt im Sudosten der USA und Australien 1 als invasives Unkraut Solanum viarumSolanum viarumSystematikEuasteriden IOrdnung Nachtschattenartige Solanales Familie Nachtschattengewachse Solanaceae Gattung Nachtschatten Solanum Untergattung LeptostemonumArt Solanum viarumWissenschaftlicher NameSolanum viarumDunal Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Blutenstande und Bluten 1 3 Fruchte und Samen 1 4 Chromosomenzahl 2 Verbreitung und Habitat 3 Systematik 4 Bedeutung 5 Quellen 6 WeblinksBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Solanum viarum ist ein 0 5 bis 2 m hoher aufrechter Strauch mit einer hohen Zahl an abspreizenden Asten Die Sprosse sind mit gleichformigen einfachen drusigen Trichomen bedeckt die eine Lange von 0 4 bis 0 5 mm besitzen Die Pflanze ist schwach mit Stacheln besetzt Die langsten Stacheln erreichen eine Lange von 8 mm sind zuruckgebogen und an der Basis stark verbreitert wahrend die kurzeren oftmals nur 1 mm lang und eher dunn gerade und abspreizend sind Die Basis der Stacheln ist mit kurzen feinen Trichomen mit drusigen Spitzen sowie mit etwas langeren zugespitzten Trichomen mit einer Lange von bis zu 0 2 mm besetzt nbsp Nahaufnahme der bestachelten BlatterEine sympodiale Einheit besteht aus zwei Laubblattern die fur gewohnlich paarweise angeordnet sind Ein Blatt ist dabei in etwa doppelt so gross wie das zweite die grosseren haben eine Blattflache von 7 bis 10 15 6 bis 8 15 cm und sind meist genauso lang wie breit Die Blattstiele der grosseren Blatter sind 3 bis 6 cm lang Die dunnen Blatter sind eiformig bis fast kreisformig die Blattbasis ist herzformig bis stumpf Der Blattrand hat fur gewohnlich drei bis funf Paar abgestumpfte oder zugespitzte Lappen die wiederum ganzrandig sein oder ebenfalls gelappt sein konnen Die Blattspitze ist zugespitzt oder abgestumpft Auf der achszugewandten Seite sind sie mit zwei bis dreizelligen durchscheinenden 0 4 bis 1 mm langen Trichomen behaart Die achsabgewandten Seite ist dicht mit einfachen drusigen etwa 0 4 mm langen Trichomen besetzt jedoch kommen auch etwas langere einfache durchscheinende Trichome bis 0 8 mm Lange und stiellose vier selten funf strahlige sternformige Trichome mit einem Durchmesser von 0 8 bis 1 mm und einer Hohe von 0 5 bis 0 8 mm vor Die Blattstiele sind mit ahnlichen Trichomen bedeckt wie sie auch am Spross zu finden sind zusatzlich gibt es aber auch einige einfache dreizellige durchscheinende Trichome bis 1 2 mm Lange Beide Blattseiten sind nur sparlich mit Stacheln besetzt diese variieren von geraden nadelspitzen Stacheln bis hin zu sehr feinen Stacheln die auf den dunneren Blattvenen sitzen Die Stacheln auf den Blattstielen sind nadelformig und mit 5 bis 18 mm langer als die auf dem Spross 2 Blutenstande und Bluten Bearbeiten Solanum viarum bluht ganzjahrig verstarkt jedoch in der Zeit von September bis April Die ausserhalb der Blattachseln stehenden Blutenstande sind stiellos oder fast stiellos sind unverzweigt und bestehen aus drei bis funf Bluten Normalerweise ist nur die unterste Blute selten die untersten zwei Bluten fruchtbar Die Achsen der Blutenstande sind mit einfachen drusigen Trichomen mit einer Lange von 0 4 bis 0 6 mm dicht behaart dazwischen stehen einzelne einfache durchscheinende Trichomen die bis zu 1 2 mm lang werden konnen Stacheln sind auf den Blutenstandstielen entweder nicht vorhanden oder es gibt nur wenige bis 2 mm lange Stacheln Die um den Spross gewundenen und eng an der Blutenstandsachse anliegenden Blutenstiele sind wahrend der Blute 7 bis 11 mm lang zur Fruchtreife haben sie sich auf 10 bis 21 mm vergrossert Der Querschnitt der Blutenstiele ist drehrund der Durchmesser betragt 2 mm zur Spitze hin ist er kaum vergrossert Die Bluten besitzen einen 3 bis 4 mm langen dreieckigen Kelch dessen Rohre 2 mm und dessen zugespitzte Lappen 0 8 bis 2 mm lang sind An der Basis ist er etwa 0 6 bis 0 8 mm breit Die Behaarung ahnelt der der Blutenstiele jedoch ist die Zahl der einfachen durchsichtigen Trichome meist etwas hoher Der Kelch ist unbestachelt oder nur mit wenigen bis zu 2 mm langen Trichomen besetzt An der Frucht ist der Kelch vergrossert die Kelchlappen sind 4 bis 6 5 mm lang und an der Basis 3 2 bis 4 mm breit Die grunliche oder weissliche Krone ist sehr zart besitzt einen Durchmesser von etwa 2 cm ist 10 bis 13 mm lang und sternformig Die Kronrohre ist 2 bis 3 mm lang die eng lanzettlichen Kronlappen 7 bis 10 mm lang und an der Basis 2 5 bis 3 mm breit zur Spitze hin zugespitzt Die Aussenseite ist mit einfachen drusigen bis zu 0 6 mm langen Trichomen besetzt die Innenseite ist unbehaart Die Staubblatter bestehen aus einem 1 bis 1 8 mm langen Staubfaden an dem frei ein hellgelber bis cremefarbener 5 5 bis 6 9 mm langer und an der Basis 1 bis 1 5 mm breiter Staubbeutel steht der nach vorne zugespitzt ist und sich dort mit kleinen Poren offnet Der Fruchtknoten ist dicht mit einfachen spitzen Trichomen behaart die zwischen 0 2 und 0 35 mm lang sind dazwischen stehen einige kurzere drusige Haare Bei Vergrosserung des Fruchtknotens fallt die Behaarung ab erreicht der Fruchtknoten einen Durchmesser von etwa 5 mm sind keine Trichome mehr vorhanden Der Stempel der fertilen Bluten ist 6 8 bis 8 2 mm lang 0 5 mm im Durchmesser zylindrisch und unbehaart die Narbe ist kopfchenformig 2 Fruchte und Samen Bearbeiten nbsp Reife und unreife FruchteDie Fruchte sind kugelformige Beeren mit einem Durchmesser von 2 2 bis 2 5 cm Unreif sind die Fruchte hellgrun mit dunkelgrunen Flecken bei Reife werden sie gelb Im Inneren befindet sich ein etwa 5 mm dickes weissliches oder grunliches Mesokarp mit schwammiger Konsistenz Pro Frucht finden sich zwischen etwa 190 und 385 hell rotbraune Samen die flach nierenformig und 2 2 bis 2 8 2 0 bis 2 5 mm gross sind 2 Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 24 3 Verbreitung und Habitat BearbeitenDas ursprungliche Verbreitungsgebiet der Art reicht von Paraguay uber das nordostliche Argentinien und Uruguay bis hin zu grossen Teilen des ostlichen Brasiliens Dort wachsen die Pflanzen vor allem auf Weideflachen an Strassen auf Mullhalden kultivierten Flachen und am Rande von Waldern in niedrigen lagen meist unterhalb von 1000 m 2 Inzwischen ist die Art in Indien Afrika China Vietnam Australien Mittelamerika und den Westindischen Inseln zu finden 4 seit den 1980er Jahren breitet sie sich auch im Sudosten der USA aus und zahlt dort als gefahrliches invasives Unkraut 2 Systematik BearbeitenSolanum viarum wird in eine unbenannte Serie der Untergattung Leptostemonum Sektion Acanthophora eingeordnet Diese Serie besteht neben Solanum viarum aus der in Mexiko und dem nordlichen Mittelamerika vorkommenden Art Solanum myriacanthum und der in Brasilien Afrika und dem indischen Subkontinent zu findenden Art Solanum aculeatissiumum 2 Die kladistischen Beziehungen der drei Arten dieser monophyletischen Serie sind bisher noch nicht zweifelsfrei geklart 5 Bedeutung BearbeitenSolanum viarum gilt in vielen der Gebiete in denen die Art eingeschleppt wurde als invasives Unkraut Durch die bestachelten Blatter und Stangel ist die Pflanze fur Nutztiere nicht als Futterpflanze interessant so dass sie zu dichten undurchdringlichen Dickichten heranwachsen Die Fruchte jedoch werden von Rindern und kleineren Saugetieren gefressen so dass dadurch eine weitere Verbreitung in der Flache gefordert wird Besonders in Gebieten des mittleren und sudlichen Texas hat die Art grosse Weideflachen bedeckt so dass diese sich nicht mehr als Standflache fur Nutztiere eignen 4 Schatzungen der so befallenen Flachen liegen bei 400 000 bis 500 000 Hektar fur den Bundesstaat Florida im Jahre 1995 beziehungsweise 1996 6 4 Oftmals wird mit Herbiziden oder mit Umpflugen gegen die Art vorgegangen oftmals jedoch nur mit begrenztem Erfolg 6 1994 wurde in den USA ein Programm zur Bekampfung der Ausbreitung der Art gestartet Dazu wurde nach naturlichen Frassfeinden aus Brasilien Paraguay und Argentinien gesucht wurde mit denen die Ausbreitung eingedammt werden kann 2003 wurde aus diesem Grund in Florida der Blattkafer Coleoptera Gratiana boliviana eingefuhrt dessen Larven und erwachsene Exemplare sich von den Pflanzen ernahren Teilweise konnte bereits innerhalb von drei Jahren ein Ruckgang der Solanum viarum Populationen von bis zu 90 festgestellt werden jedoch konnte die Art so nicht vollstandig eingedammt werden 4 Bei einer Umfrage aus dem Jahr 2006 gaben 80 der befragten Rinderfarmer Floridas an dass die Art auf ihren Weideflachen zu finden sei uber 65 nannten sie als ein schwerwiegendes Problem bei der Viehzucht Insgesamt wurden die Verluste die den Rinderfarmern Floridas im Jahre 2006 durch die Art entstanden auf 15 Millionen US Dollar geschatzt Neben der Viehzucht wird auch der Anbau von Pflanzen durch die Ausbreitung der Art beeintrachtigt da sie Ubertrager beziehungsweise Wirtspflanze fur Schadlinge und Krankheiten wirtschaftlich bedeutender Nachtschattengewachse wie Tomaten Solanum lycopersicum Paprika Capsicum Auberginen Solanum melongena und Tabak Nicotiana tabacum sein kann 6 Quellen Bearbeiten Department of Agriculture and Fisheries Biosecurity Queensland 1 Online abgerufen am 21 August 2017 a b c d e f PBI Solanum Solanum viarum Online abgerufen am 1 Oktober 2007 Solanum viarum bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis a b c d Rodrigo Diaz et al Biology and Host Specificity of Anthonomus tenebrosus Coleoptera Curculionidae A Herbivore of Tropical Soda Apple In Annals of the Entomological Society of America Band 106 Nummer 4 2013 Seiten 491 502 doi 10 1603 AN13020 Rachel A Levin Kimberly Watson und Lynn Bohs A four gene study of the evolutionary relationships in Solanum section Acanthophora In American Journal of Botany Band 92 Nummer 4 2005 Seiten 603 612 a b c Tajudeen Salaudeen et al Economic Impact of Tropical Soda Apple Solanum viarum on Florida Cattle Production In Weed Technology Band 27 Nummer 2 2013 Seiten 389 394 doi 10 1614 WT D 12 00027 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Solanum viarum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Solanum viarum amp oldid 195428836